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Kirchhofsschänder.

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Der chinesische wertiger fann ein über die Selbstentzündung der Kohlen Versuche anstellen lassen und gewöhnlicher Tiger sein, der sich die Seele eines verschlungenen wertvolle Andeutungen zur Verhütung dieser Erscheinung gemacht. Menschen als Sllaven und Beschützer hält. Die Seele treibt ihn Anthracitkohle ist ungefährlich; nur fette und bituminöse Kohlen immer zu neuem Menschenmord. Der Tiger zwingt fie, in den find feuergefährlich. Die Entzündung der Kohlen kann hervor­entfeelten Körper zurückzukehren und denselben zu entkleiden. Sie gerufen werden durch Kondensation und Absorption des Sauerstoffs Tockt Menschen in Fallen und Gruben und verändert Menschen ab- der Luft durch die Kohle, wodurch die Temperatur so weit sichtlich in Tiger. Aus der Abhandlung von Prof. de Groot geht erhöht wird, daß eine chemische Verbindung zwischen den schlagend hervor, daß der Wertiger bis in seine Einzelheiten unserm Koblenwasserstoffen und dem Sauerstoff stattfinden kann. Dieser Werwolfe entspricht, wie dieses schon R. Andree in seinen Ethno- Fall tritt leicht ein, wenn die Kohlen sehr flar und flüchtig graphischen Barallelen" nachgewiesen hat. ( Globus ".) find, wenn die Außentemperatur ebenfalls hoch ist und die nöthige Ventilation fehlt. Eine andere Entzündungsursache ist die Einwirkung der Feuchtigkeit auf den Schwefel vieler fieshaltiger Kohlen; hierbei wirkt weniger die Wärme der chemischen Reaktion, als der Umstand, daß dadurch die Kohlen zersprengt und zerbrochen werden und so geeigneter für die Sauerstoffaufnahme sind. Am Lande verursachen meist tiesige Sohlen Entzündungen. Zu beachten ist hier, daß die Stohlen geschützt auf Eisenboden lagern, die Träger aus Eisen oder Mauerwerk bestehen, die Lagerhöhe 2-212 Meter nicht übersteigt und Dampf- und Feuerrohre mindestens 6 Meter davon entfernt sind. Für Seereisen darf die Kohle nicht früher als 1 Monat nach der Förderung verladen werden. Humoristisches.

Psychologisches.1

Geschmadsträume. Eigenartige Verfuche hat der amerikanische Psychologe William Monroe angestellt, um die Ve­deutung zu untersuchen, die den verschiedenen Sinnesgebieten für unser Traumleben zukommt. Seine leßten Untersuchungen beziehen sich auf den Geschmack. Die Versuchspersonen mußten vor dem Schlafengehen den Mund spülen und dann eine zerdrückte Gewürz­nelte auf die Zunge nehmen. Behn Nächte hintereinander mußte dies fortgesetzt werden; alle Einzelheiten der Träume, die noch erinnerlich waren, wurden am nächsten Morgen notirt. Die Versuchsreihe wurde mit 20 Studentinnen durchgeführt; über 254 Träume wurde ein Bericht geliefert. Jn 123 Träumen herrschten Vorstellungen, die aus dem Bereich des Gefichtsfinus genommen waren, vor, in 17 solche Bech. Der ist gestern auf der Straße überradelt und im ... Der Schulze hat doch unerhörtes

Ein Pechvogel

Avancement übergangen worden."

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Stilblüthe.( Aus einem Auffah über die großen Schweineschlächtereien in Chicago .) Hier wartet der Tod auf ( Jugend. ")

die Schweine, um als Büchsenfleisch versandt zu werden."

aus dem Bereich des Gehörs, in 36 Träumen spielten Vorstellungen von Bewegungsempfindungen die Hauptrolle, in 17 der Geschmack und in 8 der Geruch. Bei drei Verfuchspersonen trat die Gewürz nelte direkt im Traume auf. Eine Studentin träumte, daß sie die Gewürznelken ganz deutlich schmeckte; eine, daß sie sie; eine dritte, fie hielte einen Vortrag über den Import von Gewürznelfen von den Molukten; die letztere führte dies darauf zurück, daß sie sich Mehrere furz vorher mit Handelsgeographie beschäftigt hatte. -Der niner Löschzug. Auf dem letzten in Gonfawa Studentinnen träumten auch, daß sie Früchte gegessen hätten, wobei abgehaltenen Gerichtstage wollte eine Frau auf ihrem Grundstüc die Orangen am häufigsten erwähnt wurden. Eine der Versuchs- einen Poſten löschen lassen. Der Amtsvorsteher bedeutete indeß der personen empfand im Traume den Geschmack von Wermuth, was Antragstellerin, daß hierzu die Aniveſenheit eines in Znin wohnen­wohl die Folge einer Diskussion darüber, ob man zu den den Vormundes nöthig sei. Giligst begab sich die Frau nach Experimenten Wermuth oder Gewürznelte nehmen sollte, war. dem Telegraphenant, wo sie folgende Depesche an den Vormund Zu den Träumen spielte aber auch der Geruch eine bedeutende aufgab: Sommen Sie sofort herüber, löschen." Der Empfänger des Rolle. Eine Versuchsperson träumte, daß fie Gewürze rieche und Telegramms, selbst Feuerivehrmann, hatte um nichts Eiligeres zu sehe, eine andere empfand deutlich den Geruch vom Essentochen, ob- thun, als die Feuerwehr zu alarmireu und schleunigst mit der wohl Düfte aus einer Küche unmöglich zu ihr gelangt sein founten. gesammten Sprizenmannschaft nach Gousawa abzurüden. Da außer Eine dritte glaubte im Traume, den süßen Geruch der Schlüssel- dem in Zuin Markttag war, der von zahlreichen Gonsawaer blumenblüthen einzuziehen; sie hatte am Tage vorher diese Blumen Bürgern besucht wurde, so ließen diese sofort alle ihre Geschäfte gezeichnet. Wieder eine andere berichtete, sie habe im Traume den im Stich und schlossen sich den Feuerwehrmannschaften au, Erdtheil Afien in Sand modellirt und dann seien füß riechende schleunigst ihre habe zu retten, die sie vom Feuer bedroht glaubten. Erbfen aus dem Sande gewachsen; an den vorhergehenden Tagen Uuter großer Heiterkeit löfte sich schließlich das Mißverständniß. hatte sie eine Relieffarte von Asien modellirt und vorher Pflanzen eingesetzt, um ihr Wachsthum zu beobachten. Bei einigen Versuchs­personen war der Inhalt weit hergeholt. So träumte eine, das Haus, in dem fie schlief, stünde in Feuer vor dem Einschlafen hatte sie die Bemerkung gemacht:" Ich werde die Gewürznelke fort­nehmen müssen, sie brennt mir den Mund aus."

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Aus dem Pflanzenleben.

Notizen.

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- Der namhafte zur Schule Zola gehörige Schriftsteller Paul Bounetane ist als Regierungskommissar in Laos am 13. d. Wt. den Folgen des Tropenfiebers erlegen.- Ernst von Wolzogen's Lustspiel Ein Die Giftigkeit des Taumellolches. Der beschriebenes Blatt" wird zu Anfang der nächsten Spiel­Taumellolch( Lolium temulentum), das bekannte giftige Gras zeit im Neuen Theater in Szene gehen. Im Schauspielhause unserer Wiesen, das wegen dieser Eigenschaft schon bei den alten hatte es als angenommenes Stück über zwei Jahre gelagert. Germamen den Namen Lokis Hafer" führte, ist neuerdings von k. Ein Museum für Bozen . In Oesterreich wird, wie eineur deutschen Botaniker, Nestler, anatomisch genauer untersucht die Wiener Vau- Industrie- Zeitung" mittheilt, gleichzeitig von meh worden. Dabei fand sich, wie der Prometheus" berichtet, die merk reren Seiten die Idee propagirt, auch in kleineren Städten Museen würdige Thatsache, daß diese Pflanze durchgängig schon von zu schaffen. So wurde von dem Maler Delug in Bozen ein Haus der Steimung an mit einem Pilze vergesellschaftet ist, dessen in tirolerischem Renaissanceftil eingerichtet. Die Innenräume stellen Fäden ihren ganzen Körper durchwuchern und ihren Sit die verschiedenen Stil- Epochen dar und enthalten zugleich Sammlungen bestimmten Gewebsschichten haben; in der Frucht aller Art. In größeren Sälen wird eine Bibliothek und ein Lesesaal 8. V. finden sie sich in unmittelbarer Nachbarschaft der Kleberschicht. untergebracht, ferner sollen Vorlesungen, Konzerte und zeitweilige Schon in den jüngsten Pflänzchen fand Nestler den Bilz stets in dem Ausstellungen in ihnen veranstaltet werden. Die Stadt Bozen hat zarten Gewebe des Wachsthumskegels vor, wogegen die Wurzel und der Unternehmung 10 000 Gulden zur Verfügung gestellt; das übrige die Blätter noch pilzfrei waren. Mittels eines geeigneten Ent- Kapital wird von Bewohnern der Stadt aufgebracht. teimungsverfahrens ließ sich jedoch nachweisen, daß er nicht von

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Am 18. d. M. fand im Senatszimmer der Berliner Universität außen eindringt, vielmehr entwickelt er sich Schritt für Schritt eine Besprechung von Lehrern fämmtlicher deutschen mit dem Grase selbst in ähnlicher Weise, wie die Wurzel och schulen statt. Es galt den bisher bei der Einrichtung pilze unserer Nadelbäume, der Erle und anderer Gewächse voltsthümlicher Kurse an den einzelnen Universitäten und nach den bekannten Untersuchungen Frank's thun, ohne technischen Hochschulen gemachten Erfahrungen, um über eine etwaige ihren Wirthen zu schaden. Ob, wie hier, auch in dem Falle weitere Ausdehnung des volksthümlichen Unterrichts durch des Taumellolches der Nutzen ein gegenseitiger ist, indem Hochschul- Lehrer zu berathen. der Pilz der grünen Wirthspflanze für die ihr entnommene Nahrung selbstbereitete Stickstoffverbindungen liefert, ist noch zweifelhaft; bis her kann man diesen eigenartigen Fall von Lebensgemeinschaft wohl nur mit dem des amerikanischen Wasserfarus Azolla vergleichen, in dessen eigenthümlichen Blatthöhlungen fich ohne Ausnahme die be­fannten Rosenkranzschnüre einer Knoten- Age( Anabaena Azollae) finden. Dagegen ist es nicht unwahrscheinlich, daß sich aus dem regelmäßigen Vorkommen des Pilzes auch die Giftigkeit des Taumel lolches erklärt, wenn man bedenkt, daß dieser das einzige unter den gewöhnlichen Umständen giftige Gras ist.-

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Aus dem Gebiete der Chemie. Die Selbstentzündung der Kohlen. Die Chemiter- Zeitung" berichtet nach der österreichischen Zeitschrift für Berg- und Hüttenwesen": Die nordamerikanische Admiralität hat

Eine Expedition zur Erforschung der Malaria wird vom Deutschen Reich ausgesandt. Als Vorexpedition hat die wissenschaftliche Reise zu gelten, die Robert Koch im vorigen Jahre mit den Professoren Pfeiffer und Koffel nach Italien machte. Ihre Hauptreise wird die Malaria- Expedition unter der Führung Koch's der Deutsch . med. Wochenschr." zufolge im nächsten

Monat antreten.

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Kulturblüthe. Aus New York wird berichtet: Gegenüber dem Hotel Windsor standen bei der Brand­tatastrophe Leute mit photographischen Cameras, die Moment­aufnahmen machten, wenn Frauen, vom Schreck erfaßt, in die Tiefe sprangen.­

Die nächste Nummer des Unterhaltungsblattes erscheint am Sonntag, den 26. März.

Berantwortlicher Redakteur: Anguit Jacobey in Berlin . Druck und Verlag von May Bading in Berlin .