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Dunkel gehüllt. Wenn man den Menschen an die Spitze gestellt hat, die alten Vorschriften nicht mehr so genau befolgt, und so liegt das daran, daß man von abergläubischen Vorstellungen bisweilen entschließen sich sich Japaner dazu, Nindfleisch zu früherer Forscher zu schweigen der Ausbildung des Gehirns und essen, Das Schwein ist ihnen als Haustier gänzlich unbekannt. dem aufrechten Gang großen Wert beilegt. Warum sollen aber diese Pferde werden mur selten als Zugtiere benutzt, abgesehen von denen, Eigenschaften dafür sprechen, daß der Mensch die jüngste und oberste die man bei festlichen Gelegenheiten in Tokio vor den Karossen des Bildung in der Abstammungsreihe bezeichnet? Die höheren Säuge- Kaisers und Hofstaates bemerkt. In Yokohama bedienen sich ihrer tiere sind nach recht gleichmäßigem Typus gebaut. Ihre Ver- bisweilen reiche Europäer. Im allgemeinen werden die fleinen schiedenheiten beruhen wohl mehr auf äußerlichen Anpassungs- zweiräderigen öffentlichen Wägelchen, gleichsam eine Art von Fahrformen. Die Raubtiere haben fräftige spizze Zähne und ge- stühlen, Jinritischa genannt, von Menschen gezogen. Man kami sich brungenes Skelett, die Nagetiere haben Nagezähne, die Rüffel- einen Begriff von dem allgemeinen Gebrauch, in dem sie in Japan tiere lange Rüsselnasen u. 1. w. Es ist deshalb nicht leicht zu stehen, machen, wenn man hört, daß allein in Tokio , der Hauptstadt entscheiden, in welchem Verwandtschaftsverhältnis zu diesen Gruppen des Reiches, ihre Zahl auf fast 40 000 geschätzt wird. Für schivere fich die Affen und der ihnen nahestehende Mensch befinden. Der Wagen zum Transport ind in der Landwirtschaft ber= Säugetierahne, von dem der Affe abstammt, könnte z. B. auch der wenden die Japaner Büffel, bisweilen allerdings auch Stammbater der Raubtiere geworden sein, dann würden diese als Pferde. Da fie fehr gut mit ihren Tieren umgehen und sie die jüngste und oberste Entwickelungsstufe angesehen werden müssen. stets mit größter Milde behandeln, tragen sie immer Sorge, die Hufe Aber auch wenn man die Affen als legte Sprößlinge des Säugetier- ihrer Zugbüffel mit einer Art aus Reisstroh geflochtenen Sandalen ahnen annimmt, so braucht darum der Mensch noch nicht das oberste zu versehen. Auch die Pferde bekommen ganz ähnliche. Maultiere Glied der Affengruppe zu sein. Es sprechen sogar verschiedene Um- find in Japan sehr selten, und auch der Hund ist hier lange nicht so stände dagegen. Als sich der erste Menschenaffe in der tertiären verbreitet, wie bei uns. Hofhunde kennt man gar nicht, aber SchoßErdepoche entwickelte, indem er aufrecht ging und seine Gehirn- und Familienhunde werden vielfach gehalten. Die Katze wird meist fähigkeiten hervortraten, wurde er allen Tieren überlegen. Er vorgezogen, und namentlich in der Provinz Hizan und in ihrer brauchte feines von ihnen mehr ernstlich zu fürchten. Dadurch blieb Hauptstadt Nagasaki kann man sie in Menge sehen. Aber gerade sein Körper auf der tertiären Entwickelungsstufe stehen. Während die hier haben die Einwohner die seltsame Sitte, den Katzen sofort nach anderen Wesen sich stetig weiter entwickelten, um törperlich nene ge- der Geburt die Schwänze so furz wie nur möglich abzuschneiden. eignetere Formen zu bekommen, brauchte der Mensch nur neue Es scheint die abergläubische Ansicht zu herrschen, daß langschwänzige Waffen, neue Geräte zu ersinnen, während sein Körper un- Katzen Unglück brächten. verändert bleiben konnte. Wenigstens erwarb er sich keine
neuen nüzlichen Formen, er ließ höchstens alte infolge von Nicht
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( Globus.")
Ueber den Haudel in Schildpatt, namentlich in England, gebrauch verfümmern. Wie W. Branco in seinem jüngst erschienenen giebt ein Artifel der" Nature" Auskunft. Man teilt dort das SchildWerte Die menschenähnlichen Zähne aus dem Bohnerz der patt in folgende geographische Klassen: 1. West- Indien; 2. Zanzibar schwäbischen Alb" bemerkt, sind die Kulturvölker im Begriff, all- und Bombay ; 3. Mauritius und Seychellen; 4. Singapore und mählich die vier sogenannten Weisheitszähne zu verlieren, während Makassar ; 5. Sydney und Fidji , und 6. Ceylon. Der Güte nach die niederen Völker und die Menschenaffen diese noch befizen. Daß unterscheidet man die größten Rückenplatten, die den meisten Wert der Mensch an Schnelligkeit, Gehör, Geruch, Gesicht, überhaupt besigen, als" shell"; die dünneren, in der Fabe meist einfarbig gelbtörperlich, den meisten Säugetieren nachsteht, ist übrigens bekannt lichen Bauchplatten als" yellow belly" und die meist scharf gebogenen genug. Es ist bezeichnend, daß auch die Blutwärme des Menschen Platten, die die Ober- mit der Unterseite verbinden, als hoof". Jm zwar höher ist als die der Schnabeltiere und Beuteltiere, daß fie Jahre 1870 betrug die Einfuhr von Schildpattnach England 49332 Pfund aber nur auf derselben Stufe steht wie die der Nager und Insekten- im Werte von 32503 Pfd. Sterl. 1898 wurden 76 760 Pfund in London freffer, dagegen befizen die Raubtiere und Fledermäuse eine höhere zum Verkauf gestellt, wobei ausgewählte Sansibar - und BombayEigenwärme als der Mensch. Jedenfalls ist es sehr gewagt, den ftüde mit 671/2 bis 1121/2 Schilling für das Pfund bezahlt wurden, Menschen als das oberste Glied der organischen Entwickelungsreihe während im Jahre 1878 der höchste erzielte Preis nur 80 Schilling zu betrachten. für das Pfund betrug. Auch nach Frankreich wird sehr viel SchildWährend die Absonderung der Menschenaffen von den übrigen patt eingeführt. Der Durchschnitt betrug in den Jahren 1866 bis Tieren in der höheren Ausbildung des Gehirns bestand, unterlagen 1876 jährlich 42 306 Kilogramm im Werte von über zwei Millionen andere Säugetier- Gruppen entschieden viel größeren Körper- Franken. Dann wird auch in China und Japan sowie in Amerika veränderungen. So erforderte die Gewöhnung der Floffenfüßer und sehr viel Schildpatt verbraucht. Die Zahl der Schildkröten, die jähr Fischsäugetiere an das Wasser eine Anpassung, die eine sehr durch- lich getötet werden, muß eine sehr hohe sein, doch ist vor der Hand greifende Körperumformung zur Folge hatte. Die Gliedmaßen keine Gefahr vorhanden, daß sie ausgerottet werden könnten, da die wurden in Flossen umgewandelt, zum Schuße vor dem Wasser be- Tiere ungemein fruchtbar sind.- tamen die Augen eine Nickhaut und die Nasenöffnungen wurden verschließbar. Die Veränderung ging bis ins einzelnste. W. Kückenthal kg. Ueber die Tätowierung zu Heilzwecken in Aegypten hat vor einiger Zeit Untersuchungen angestellt an Sirenen, die zu macht Fouquet in den„ Archives d'anthropologie criminelle" interden Fischsäugetieren gehören. Die Sirenen haben im Wasser ihr essante Mitteilungen. Er fand an dem Körper einer 1891 aus Haarkleid ganz verloren, ihre Oberhaut liegt der Lederhaut nicht einem der 11. Dynastie angehörigen Grabe zu Theben gehobenen glatt auf, sondern sie ist mit ihr, wegen der größeren Reibung im weiblichen Mumie oberhalb und unterhalb des Nabels Zeichnungen Wasser, durch besondere Höckerchen verbunden. Es fehlen die Schweiß- in weißer und blauer Farbe, die er für Narben hielt. Die blauen drüsen, und auch die Talgdrüsen find nur noch bei Embryonen vor- Striche waren, wie er glaubte, dadurch entstanden, daß in die handen. Das Schwierigste für die an das Wasser angepaßten frischen Stichelungen eine farbige Masse eingerieben worden war, Säugetiere war aber wohl das lange Tauchen ohne Luft zu atmen. die dann mit eingeheilt war. Seiner Ansicht nach handelte es sich Denu da diese Tiere von Fischen und anderen Waffertieren leben hier nicht um eine Tätowierung, die als Schmuck dienen sollte, und um diesen nachzujagen, gezwungen waren, sehr lange unter sondern um die Neste eines chirurgischen Eingriffs. Thatsächlich Wasser zu verweilen, so mußten sie sich an ein langes Tauchen werden heute noch in Aegypten Tätowierungen zu Heilzwecken ausgewöhnen. Wie Jolyet und Sellier in Bordeaux in dem„ Compte geübt. Man wendet sie gegen Migräne und andere Krankheiten an, rendu der Zoologischen Gesellschaft in Arcachon in den Jahren und es giebt sogar in Aegypten eine Klaffe von Frauen Halab 1896/97 mitteilten, vermag ein Seehund deshalb so lange unter oder Ghagariât genannt die sich besonders für diesen Beruf ausWasser zu bleiben, weil er in seiner Lunge und in seinem Blute bilden. eine bedeutend größere Menge von Sauerstoff aufnehmen kann als ein Land- Säugetier von derselben Größe. Es gingen mit diesen Im Deutschen Theater wurde am Sonnabend das Tieren also nicht mur äußerliche Veränderungen vor, sondern auch neueste Schauspiel von Mar Dreyer, Hans", gegeben. ihre physiologischen Funktionen erfuhren eine eigenartige Entwicklung. Das Publikum war in beifallsfroher Stimmung; es war ein Auch einem solchen Tiere könnte man es daher nicht übelnehmen, starker Erfolg. wenn es sich ebenfalls als das Centrum der Welt betrachtete und sich für das oberste und höchste Naturgebilde halten würde. Nach ihm würde alsdann die Zukunft der Säugetiere auf dem Wasser liegen. Das läßt sich doch hören. Es deckt sich am Ende noch gar mit dem nationalen Standpunkt.
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Kleines Feuilleton.
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Theater.
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Solche Erfolge werden durch eine gewisse Bereitwilligkeit, auf Kompromisse einzugehen, eher gewonnen, als durch volle Treue gegen sich selber. Es sei denn, man trage die leidenschaftlich zwingende Kraft und Größe in sich. Die machtvolle künstlerische Person ist May Dreher nicht; also macht er sich auf bescheideneren Höhen heimisch. Von dort aus beleuchtet sein können einen fleineren, lieblich landschaftlichen Ausschnitt. Ueber diesen Ausschnitt hin fliegen für ein Weilchen dunkle, zerzauste Wolfen, aber schon sieht man in ihren Zwischenräumen den heiter blauen Himmel hervorgucken. Der heitere Zauber zum Schluß ist allerdings mehr der Willkür und dem verehrungswürdigen Publikum zuliebe, als der poetischen Notwendigkeit zu danken. Er ist Kompromiß- Kunst.
-Handtiere in Japan . In einem Aufsatz A. Tiffandiers, den der Deutsche Tierfreund" wiedergiebt, lesen wir: Die Japaner haben nur sehr wenig Haustiere, und diejenigen unter ihnen, die gegenwärtig erfolgreich den Europäern in der Viehzucht nacheifern, Ein Gutes hat diese Kunst, wenngleich sie nicht zur Größe bilden eine sehr fleine Ausnahme. Da sie ihrer Gewohnheit gemäß führen kann: Sie verfeinert und adelt das Bühnen- Tagewerk. Was teine Milch trinken, halten sie keine Kühe. Ihre Hauptnahrung im Hans dargestellt wird, könnte auch im Vulgärstil eines Blumenbesteht aus Reis oder Hirse, vermengt mit einigen Stückchen Fisch, thal erzählt werden. Aber über dem wohlfeilen Wiz stehen die unund aus etwas Gemüse. Früher war den Japanern als eifrigen gleich föstlicheren heimlichen Humore, mit denen ein innerlich lächelnder Anhängern des Buddhismus der Genuß des Fleisches der Boet seinen Leuten ins Gesicht leuchtet. Das erwärmt und schafft Haustiere verboten, wie den Indern, Gegenwärtig werden das freudige Behagen bei Dreyer, so lange der Poet in ihm das