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galisten in dem Konzert des Organisten Adolf Friedrich   mit- fläche ein runder Aufsatz mit einem Mundloch angebracht ist. Die wirfte, u. a. mit einer eigenen Komposition. Solche Konzerte Gefäße tragen, offenbar zum Zwecke des sicheren Anfassens beim regen im allgemeinen mehr zu Dank für das fo reichlich Gebotene Werfen, schuppenartige, zu einem Ornament angeordnete Vertiefungen als zu Kritik an, wie denn in ihnen auch Beifalls- und Mißfalls- und zum Teil tufische Schriftzeichen, die indessen unleserlich sind. Die bezeugungen fernbleiben. Um etwas mehr Sorgfalt in einigen Wände sind aus hartem Thon, zwischen 4 und 12 Millimeter did. Daß diese Gefäße wvirtlich Granaten waren, spricht in erster Linie der Fund ort in einer jedenfalls der Zeit der Kreuzzüge augehörenden Erdschicht des Citadellengrabens. Lüttite vermutet, daß sie während des zweiten Kreuzzuges im Jahre 1148 bei der vergeblichen Berennung von Damastus durch Kaiser Konrad III.   gebraucht worden sind. Die Gefäße dürften in der Art ihrer Verwendung mit den Stinttöpfen auf eine Stufe zu stellen sein, die von den chinesischen Piraten auf das zu enternde Schiff geworfen werden und höchst widerliche Gase aus­strömen, um so die Verteidigung der gefährdeten Stelle unmöglich zu machen. Aehnlich wurden diese Handgranaten mit griechischem Feuer gefüllt mid angezündet, von der Maner aus auf den stürmen­den Feind geworfen, wo sie zerbrachen, so daß der heftig brennende und bei reichlichem Schwefelgehalt auch wohl erstidende Gase auss sendende Inhalt umhergeschleudert wurde.-

Puntten darf man aber doch bitten. Kaum hatten wir neulich das Uebertragen fremder Stilcke auf die Orgel beklagt, mit dem Beispiel von Mozarts Klarinett- Larghetto, so mußten wir jetzt in den zwei Orgelfonzerten, die wir in dieser Woche ein fountägliches in Wilmersdorf   sogar aus drei damaligen Konzerten dieser Art- aus­wählten, jedesmal wieder das Larghetto in Hebertragung, für Cello und Orgel hören. Wenn aber schon, dann möge wenigstens die größte Bollkommenheit des Vortrages walten; allein der eine wie der andere Organist kam bei diesem einfachen Stück mit seinem Cellisten nicht zurecht. Herr Friedrich Finke hätte dabei bald umgeschmissen"; und als er Fräulein Helene Linsener zur bekannten Pfingstarie von Bach begleitete, sang sie ( mit einer in in der Höhe recht gepreßten Stimme) ihren Part etwa doppelt so langjam, als er in ihren Baufen weiter spielte. Doch bot in diesem zwveitgenannten Stonzert Herr Finke unter anderem durch den Vortrag einer echten und reich registrierten Orgelphantafie über die alte süße Weise Osanctissima". von Friedrichur( 1820-1895), dem Komponisten des Schmied von Nuhla" eine prächtige Gabe. In dem erstgenannten Stonzert waren en zwei geistliche Lieder ohne Worte für Violine, Cello und Orgel von W. Rudnic, recht dankbare, gefällige Repertoirestücke, die jedoch über Bekanntes, sogar über Gemeinpläge nicht hinauskommen. Daß überhaupt in diese ganze Litteratur Modernes so spärlich ein­dringt, sei ebenso als charakteristisch festgestellt, wie der Innstand, daß nach den mir vorliegenden Berichten aus Wien   jetzt dort ein Perosi Kultns waltet, der durch die allgemeine Anerkenning der sympathischen Persönlichkeit dieses Komponisten doch nicht allein erklärt werden fann, sondern nach allem, auch nach dem überaus geringen Raum, den dabei das kritische Ein­gehen auf die Musit selber einnimmt, wieder einmal zeigt, wie sehr an einem titustlerischen Erfolg äußere Schicksale beteiligt sind.

duit Humoristisches.

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Auf der Alm. Sennerin: Wein hab' ich keinen, aber 3tegen milch können die Herrschaften bekommen!" Dame: Wenn sie kuh warm ist, her damit!" G Conlissenwig. Erster Säuget: Wer var der

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erste Tenorift?"

8 weiter Sänger: Nut, iver?"

Erster Sänger: König Salomo, er ist berühmt durch sein Hohes Lied."-

- Bescheiden. Professor( zu seiner Fran): Marie, ich bin sehr hungrig, fannst Du mir nicht für einen Augen blick ein Brötchen geben?!"

night für( Luft. 21.") snidd

higo Notizen.

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Die diesjährige Generalversammlung der Goethe- Ges

Zu den Chorvereinigungen in Berlin   scheint der tüchtige Männer­chor Alexander Weinbaums erst feit furzem hürgitgetreten zu sein. Sein neuliches Programm zeigte abermals, daß der Männergesang ebenso wie die firchliche Wufit noch viel zu über­winden haben wird, bis er dem Stand der übrigen Musik nach tommt. Doch leuchteten ein Schubert und mehrere Schumann sowie fellschaft wird zu Pfingsten in Weimar   abgehalten ein ernst melodiöser Gesang der Gothen an Alarichs Grab"( mit werden. Den Festvortrag über Goethe's Prometheus" wird Blasorchester) von Eduard Ludwig Liebe  ( geb. 1819), einem Prof. Erich Schmidt( Berlin  ) halten.- jezt anscheinend felten gehörten Gesangs- und Klavierkomponisten, einbrudsvoll hervor.

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- Theodor Wolffs Schauspiel Die Königin" hatte Daß der neuliche, Populäre Kammermusik- Abend" bei der Erstaufführung im Wiener   Deutschen   Bolts­der Herren Barth usw., unter Mitwirkung Joachims und theater keinen Erfolg. anderer und mit einem prachtvollen Programm von Schubert das Forellenquintett", von Mozart   ein Stück aus der nicht genug zu schätzenden Menge serenadenartiger Kompofitionen für Streicher und wenige Bläser( das Divertimento B- dur) und von Schumann das glanzvolle Klavierquintett- die Philharmonie wieder ganz füllte, ist begreiflich. Der Klassischen Zurüdhaltung der Vortragenden ant wortet wohl auch die Stritit am besten mit Zurüdhaltung und mit ehrerbietigem Dank für so viel Spende.

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Ein Quellen Legiton fiber Musiker und Mufit. gelehrte bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts hat Robert Gitner in Templin  ( N.-M.) bearbeitet. Das Werk wird etwa acht Bände zu je 30 Bogen umfassen, wobei als Preis 10 M. für den Band in Aussicht genommen sind. Der Drnd wird beginnen, sobald eine genügende Anzahl Substribenten vorhanden ist. Verleger find Breitkopf u. Härtel.-

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Eine Jakob Burkardt- platette ist von dem jungen schweizer Künstler aus Frei( Basel  ) modelliert worden. Sie zeigt den verstorbenen Gelehrten in seinen scharfgeschnittenen Profil und ist künstlerisch sehr fein durchgeführt. Sie ist in Bronze gearbeitet und mißt 9 X 13 Centimeter.

Bei Frl. Sophie Schröters Lieder- Abend bemerkte mein- Das vierzehnte schlesische Musikfest findet nach Vertreter, daß ihre prächtige Stimme feit vorigem Jahr beträchtlich einer Meldung des V. B. C." im Juni 1900 statt.- gelitten hat. Die ihr eigene gute Schule und ihr fein durch­dachter Vortrag vermochten über das Tremolieren und Unreinsingen Den Reichel- Preis des Wiener   Künstler= nicht hinweg zu helfen. Hoffentlich trage das Unwohlsein, das die Haufes( 1600 Gulden) erhielt Pant Joanowits für sein Sängerin zu entschuldigen bat, die Hauptschuld: es wäre schade mn großes Gemälde Hermannfchlacht". Material nud Schule. Ueber das Pensionsfonds Konzert der Philharmoniker unter Nitisch höre ich, daß die geradezu hinreißende Leistung, die Dr. Ludwig Wüllner   mit feiner Deflamation des Santmanuschen Manfreb" bot, wohl niemand vergeffen wird, der ihn gesehen und gehört. Hier habe er wieder gezeigt, wie fehr er Künstler, tiefernster Künstler ist; bei ihm leuchte der göttliche Funke" so, daß man davon mit erwärmt wird - In Delphi wurde in dem Brummen eines Hauses eine wohl der größte Lohn eines Künstlers. Daß gegen ihn alles marmorplatte mit einer Inschrift gefunden, die als ein übrige in den Schatten tritt, möge vielleicht mur persönlicher Ge- Ehrenbetret für Aristoteles  , und zwar für die Aufstellung schmad sein.­der Siegerliste in den pythischen Spielen, anzusehen ist. Dieses Defret ijt jest als der älteste und berühmteste der später so häufigen Ehrenbeschlüsse für litterarische und poetische Leistungen zu betrachten, von denen Reste auf uns gekommen sind.

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Kulturgeschichtliches.

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SZ.

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Vom Tiroler Landesausschuß werden seit zwei Jahren für die Einsendung des Kopfes von Giftschlangen Prämien gezahlt. Im letzten Jahre wurden 1073 Schlangenföpfe eingesandt, von denen 811 sich als Stöpfe von Giftschlangen erwiesen.-

e. Jrdene Handgranaten aus den Kreuzzügen. In den Sammlungen orientalischer Stunstgegenstände im Haufe des deutschen Konsuls zu Damastus, Littite, befindet sich eine Hand­granate aus Thon, über die der Besiger in der Zeitschrift für historische Waffentide" einen Bericht giebt. Sie wurde mit anderen im Jahre 1895 bei Fundamentierungsarbeiten auf dem Terrain des Grabens der alten Citadelle, auf dem ein neuer Bazar aufgeführt werden sollte, gefunden. In einer Tiefe von 2-5 Meter fanden die Die elektrische Straßenbahn in Batavia auf Arbeiter eine Anzahl Töpfe von gebramitem Thon, die sie bis auf Java ist in diesen Tagen mit gutem Erfolg in Betrieb gekommen; fechs zerschlugen, da sie einen tostbaren Inhalt vermuteten. Erst es ist die erste elettrische Tramvay   im holländischen   Indien  .- 1897 wurden die mehr oder minder gut erhaltenen Töpfe von dem franzöfifchen Gelehrten Tribidez als Granaten erkannt, die mit griechischem Fener gefüllt von den Sarazenen im Kampfe gegen die Kreuzfahrer verwendet wurden, Die Form der einzelnen Gefäße zeigt kleine Abweichungen: sie sind etiva 12 Centimeter breit Zivei neue Tunnels unter der Themse   beabsichtigt und haben etwa das Aussehen einer Erdbeerfrucht, auf deren Grund- der Londoner   Grafschaftsrat auszuführen. Berantwortlicher Redacteur: August Jacobeh in Berlin  . Drud und Verlag von Mag Bading in Berlin  .

sich so viel versprach, gelangte in einem Hafen bei Portsmouth   auf -Das Baziniche Rollschiff, von dem sein Erfinder Abbruch zur Versteigerung  .-

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