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Bramatischer Kraft, Thrischem Reichtum und schlichter Sprache, daß wir uns an dem sehr idealistischen Stil dieser Poesie und Musik trotz aller seitherigen Kunstfortschritte taum stoßen.

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Könnten wir doch auch im gleichen engeren Sinn von jener Aufführung sagen, sie sei so recht ein Fantasieschmaus gevesen, und wären wir doch nicht so eingeklemmt zwischen der Rücksicht, all den für die gute Sache Mitwirkenden mehr Dank als Kritit zu bringen, einerseits und andererseits dem in diesen Dingen vielleicht obersten Leitsatz:" Für das Wolf( wie für die Jugend) ist nur das Beste gut genug" 1 Allein die Aufführung war zunächst gerade kein be­sonderer Fantasieschmaus, und sie war was just dazu in aller­erster Reihe not thäte nicht einmal das, was man eraft Zwar waren die Ausführenden mit allem hingebenden Eifer bei der Sache und der eine Gast, Ludwig Arens als Mar", machte uns mit einer erfreulich guten Tenorstimme bekannt. Aber konnte denn dieses Repertoirstück nicht gründlich aufgefrischt werden, und mußte man eine so sympathische Sängerin wie Frau Burrian Jelinek zeigen laffen, daß sie einer energischen Auf­besserung ihrer Gesangstunst und speciell des Gelingens der großen Arie im zweiten Aft bedarf und kann denn die Wolfsschlucht" nicht etwas weniger gemütlich gemacht werden?

nennt.

Volk!

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SZ

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Meteorologisches.

ie. Eine außerordentliche Himmelserscheinung wurde am 10. Februar d. J. im Staate Minnesota  ( Vereinigte Staaten  ) beobachtet. Es war gegen 10 Uhr vormittags, als Osborn von der Hamline- Universität in St. Paul   in der Umgebung der Sonne ein prächtiges Schauspiel erblickte, das er in einem Schreiben an die Wochenschrift Science  " schildert. Es war ein sehr falter und dunstiger Morgen, die Luft war nicht klar, und über dem ganzen Himmel lag ein Schleier dünner Wolken. Nach den Wetterberichten des St. Paul- Observatoriums wehte ein schwacher Südostwind, und die Temperatur betrug 20 Grad unter Null. Zu beiden Seiten der Sonne erschienen zwei glänzende Nebensonnen, deren Lichtstrahlen so blendend waren, daß das Auge ihr Licht kaum zu ertragen vermochte. Außerdem war die Sonne von zwei leuchtenden Kreisen umgeben, von denen der innere, der durch die beiden Nebenjonnen verlief, vollständig geschlossen war, während der äußere unter den Horizont hinab ging. Der äußere und innere Kreis waren in der Höhe der Nebensonmen durch blendende Lichstreifen miteinander verbinden. Außerdem er­schienen noch zwei andere Kreisbogen über den beschriebenen, die in den Negenbogenfarben erstrahlten und thatsächlich Regenbogen glichen, die aber gleichsam auf dem Kopfe standen, indem sie das Aeußere der Krümmung nach unten gerichtet hatten. Die Entstehung des prachtvollen Schauspiels wurde darin gesehen, daß die Feuchtigkeit der Luft sich in den höheren Schichten der Atmosphäre zu einem feinen Schnee umgebildet hatte, dessen Kryställchen die Sommen strahlen in so eigentümlicher Weise brachen, daß die beschriebene Gra scheinung zu stande tam.­# 58

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Humoristisches.

Jdod

Doch jedenfalls Glückauf zu allen weiteren Bemühungen für das Speisen des glücklicherweise noch lebendigen Kunsthungers im Aus der Vorzeit. wildning shoe valdand slot so Ueber die wichtigen prähistorischen Funde, die, wie gemeldet, vor kurzem in München   gemacht worden sind, hielt der städtische Ingenieur Brug im dortigen Historischen Verein für Ober­bahern einen interessanten Vortrag. Schon im Februar d. J. wurden bei Kanalbauten in der Widenmayerstraße kurz vor der Luitpold­brüde einzelne Bronzegegenstände gefunden, von den Arbeitern An­fangs nicht oder wenig beachtet, bis im März erneute Funde die Veranlassung gaben, systematisch zu graben und zu suchen. Die Bemühungen wurden jedoch erst vor wenigen Tagen belohnt, als die Schürfungen an der Ecke der Liebigstraße bis in eine Tiefe von 4,50 Metern wieder aufgenommen wurden. Bis dahin ward allerdings nichts gefunden außer den Spuren schon früherer Schürfarbeiten; doch als man noch 65 Centi Technischer Ausdruck. Ingenieur( in einen meter tiefer ging, tam man auf Fling und fand darin dicht über- Handschuhladen tretend): Ich möchte ein paar Handschuhe für eine einander geschichtet in horizontaler Lage eine große Menge Waffen, Dame." Armringe, Nadeln und andere Geräteteile aus Bronze. Die Be

Ein verantwortlicher Bosten. Huber: Jezt schau mer oaner dort den Malefizlump oa, trampelt Dir dort vaner zum Zügli auffi an der Mauer aufi!"

Bastelbauer:" Sei stoad, Huber, dös g'schicht mit mei Er­laubnis; schau, do an der verflixten Krümmung ischt's Bähule alle weil umig'schmissen, und seit der Zeit stoßt der Herr Zugführer mit fein Harl alleweil' s Bahnerl wieder ins Glei'g'wicht."

Verkäuferin: Für große oder lleine Hand 24

schaffenheit der Fundstücke, ihre Lagerung und der interessante Um- ngenieur: Normalspurig  ." stand, daß auch ein Barren reines giun zu Tage gefördert worden ut

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( Lust. BI.")

war, ließen den Schluß zu, daß man es hier mit einer etwa Amtsstil. Verteidiger: Die vom Herrn Staats­3000 Jahre alten Gießstätte zu thun hat. Ein Teil der anwalt mehrfach augezogenen Damenstrümpfe kann man unmöglich Bronzen ist als in gebrauchsuntauglichem Zustande zu erkennen, meinem Klienten in die Schuhe schieben, da er, wie aus dem Sach abgenutzt, zerbrochen, kurz reparaturbedürftig. Zwischendrin fanden verhalt hervorgeht, berechtigt war, diese Damenstrümpfe als herren­fich Klumpen geschmolzener Bronze und endlich auch die schönsten Los anzusehen." Stücke des Fundes neugegoffenes Gerät. Derartige Gieß­stätten find in Oberbayern   bis jetzt nur entdeckt bei Petershausen  , Bezirksamt Mühldorf, und bei einer neolithischen Niederlassung quf dem Auhögel nächst Hammerau  ( an ( an der der Salzburger  Grenze). Jm Münchener   Gebiet wurde bisher aus Der Bronzezeit nur ein Depotfund Kelten am Türken graben gemacht, und die Jfar spülte ein Schwert unterhalb der

von

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Notizen.

Bei der Konkurrenz für Entwürfe zu neuen Bahnhofs= Bogenhauser Brücke aus, daß vermutlich zu den Vorräten dieser antagen in Stockholm   wurde einstimmig der erste Preis Gugwerkstätte gehört und sich jetzt im prähistorischen Staatsmuseum( 12 000 Kronen) dem Entwurf der Ingenieure C. O. Gleiw in befindet. Mit dieser Entdeckung ist ein neuer Beweis dafür geliefert, amburg und Eyde in Christiania   zugesprochen. Den daß alle die kunstreichen und formvollendeten Gegenstände, die man britten Preis erhielt P. Karsch in Essen   a. d. Nh. früher als etrustischen Import bezeichnete, das Erzeugnis heimischer fleißiger Hände find. Höchst interessant ist auch die Frage nach der Herkunft der Metalle für die Bronzemischung. Das Kupfer stammt vermutlich aus den vorgeschichtlichen Bergwerken des Mitterberges bei Bischofshofen   oder aus jenen bei Kitzbühel  ; hinsichtlich des Zinns  bleibt die Wahl zwischen den britischen Inseln oder dem Fichtel gebirge, wiewohl für letzteres die Gewinnung von Zinn   bereits in To früher Zeit angezweifelt wird. Die Art, wie die Werkstätte zu Grunde gegangen ist, zeigt die Einschwemmung in Sand: ein Hoch­wasser der Jfar hat sie vernichtet und wahrscheinlich auch die Wohn­stätten, in denen die tunstfertigen Gießer hausten.

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Aus dem Tierleben.

Eine neue Jnfettions Krankheit ber hunde. Seit einem Jahre find in verschiedenen deutschen   Städten( Stuttgart  , Ulm  , Leipzig   2c.) außergewöhnlich viele Hunde erkrankt und verendet, und zwar unter auffallenden Umständen. Anfangs glaubte man viel fach an böswillige Bergiftungen, bald stellte sich aber heraus, daß eine bösartige Seuche unter den Tieren herrschte. Nach einer Schil derung des Stuttgarter Tierarztes Kurz zeigt sich die überall epide­misch auftretende Seuche als eine Infektions- Krankheit, die als blutiger Magentatarrh, meist verbunden mit einer Entzündung der Maulschleimhaut verlief und bisher vollständig unbekannt war. In Stuttgart   starben anfangs 70 Broz. der massenhaft erkrankten Tiere, später fant die Sterbeziffer auf 40 Proz. Jezt ist die Seuche dort dem Erlöschen nahe. Ueber die Erreger der Krankheit ist bis jetzt nichts Sicheres bekannt. Tiere, welche die Seuche einmal überstan­den haben, scheinen eine gewiffe Immunität zu besigen, denn es ist tein Fall bekannt, daß ein Tier zum zweitenmale von der Seuche ergriffen wurde.

- Unter dem Namen Internationale Urania" foll eine wissenschaftliche Theater- Gesellschaft gebildet werden. Dr. Wilhelm Meyer  , der verdienstvolle Begründer der Berliner   Urania, wird auch die Leitung dieses Unternehmens haben. Die Gesellschaft wird nach der Art des Berliner   Justituts Bor stellungen von Naturschauspielen in den verschiedenen Orten Deutsch­ lands   und des Auslandes veranstalten. Zur Beschaffung des Betriebs­Sapitals werden Anteilscheine von 500 M. ausgegeben.

Wie man der Frantf. 3tg." mitteilt, ist die Expedition von Führer, die in Indien   an den Städten Nachgrabungen vor­nimmt, an denen sich Buddha& Leben und Wirken abgespielt hat, von großen Erfolgen begleitet. Es ist ihr in allernenester Zeit ge­lungen, die Asche Buddhas aufzufinden und uralte Inschriften, die alles bestätigen, was die Tradition mitteilt.

In einer 8iegelei bei Königgrät in Böhmen   stieß man dieser Tage beim Lehmgraben auf ein Mammuthsfelett. Gut erhalten waren besonders die Zähne, die 2,70 Meter lang waren.

- Nachdem der englische   Zoologe Moore vor zwei Jahren von einer Erforschung der Tierwelt des Tangangitafees eine Menge von Süßwasser- und Meertieren mitgebracht, hat fich in London   ein Ausschuß von Förderern der Wissenschaft gebildet, der bereits bedeutende Gelder aufgebracht hat, um den genannten Gelehrten zu einer weiteren zoologischen Erforschung des Sees aus­zusenden.

Der Popocatepetl in Merico wurde, wie die N. Fr. Br." berichtet, von einem englischen Syndikat um 250 000 Dollars angetauft. Im Krater des Berges befindet sich nämlich das ausgedehntefte Schwefellager der Erde, das nun­mehr durch das erwähnte Syndikat ausgebeutet werden soll.- Berantwortlicher Redacteur: August Jacobey in Berlin  . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin  .