Unterhaltungsblatt des Vorwärts
Nr. 86.
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Mittwoch, den 3. Mai. is die d 100 we sipotal 1899
( Nachdruck verboten.) Briar 9
Der Schuldige? Nontan von Hector Malot . Und über was beklagt er sich?" " Na, doch über seine Krankheit. Hat er etwa nicht genug Ursache dazu?" 160
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das öftere Erscheinen des Doktor Hanyvet bei Courteheufe doch im ganzen Dorfe besprochen, wie Gibourdel dies voraus gesehen hatte.
Aber von allen Bewohnern von Dissel war der Apotheker derjenige, der sich am meisten über den Kranken, oder wenigstens über dessen Strankheit beunruhigte, und Celanie oder Léon wurden bei jeder Zubereitung eines Rezepts einem eingehenden Verhör unterworfen:
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,, Run, wie befindet sich Herr Courteheuse heute? Wie hat Sieht er sich denn in Gefahr?" Ich denke nicht, und glauben Sie wohl, daß wir thun, er die Nacht verbracht; was jagt der Doktor?" Und wenn man auch nicht antwortete nicht etwa aus was wir nur können, um ihm die Angst zu benehmen. Aber böfem Willen, sondern aus Unwissenheit, wie es oft bei er sieht sich frant, in seiner Arbeit gehemmt, und das macht Léon der Fall war, so wußte er die Fragen so geschickt zu ihn traurig." sdftellen, daß er doch immer etwas erfuhr.
La Vaupalière wußte genug.
Ich darf Sie nicht länger aufhalten," sagte er. Niemand erwartet mich, und ich freue mich, ein Stück Weg zusammen mit Ihnen zu machen, wenn es auch nur sein würde, um über den armen Jungen, den ich liebe, als ob es mein Junge wäre, mit Ihnen zu sprechen."
La Vaupalière kannte zwar den Ontel nicht genau, doch wußte er so viel von ihm, daß Zärtlichkeit nicht seine schwache
erfuhr.
Er hielt sich übrigens nicht bloß an das Dienstmädchen und an den kleinen Schreiber, sondern frug auch Boutnois, Fauchon und La Vaupalière aus, wenn er sie traf:
"
Wie geht's dem Herrn Notar?"
Dieses Fragen setzte die Schreiber und besonders Boulnois in Erstaimen. Warum frägt er das alles?"
"
Seite war und daß man also bei ihm namentlich dann miß- Weil er neugierig wie eine Nachteule ist." trauisch sein mußte, wenn er solche Gefühle in den Vorder-" Aber eines Tages fehrte Fauchon triumphierend in das grund stellte, denn offenbar verfolgte er in diesem Falle einen Bureau zurück: höchst praktischen Zweck.
Sit es nicht rührend," sagte der Alte nach einer Panse, als ob er nach Fassung hätte ringen müssen, wenn man denkt, daß einer noch so jung sein hübsches, liebes Weibchen verlassen muß, ohne von der Zukunft zu reden, die ihm ja nicht entgehen könnte, denn ich bin ja unverheiratet und sie ist meine einzige Erbin."
Er wurde von neuem gerührt und fuhr mit dem Taschentuch über sein Gesicht; dann fuhr er fort:
" Ich rede nicht gern von diesen Dingen, Herr La Vaupalière, aber es lägt mir teine Ruhe. Für Courteheuse ist es doch zu traurig, aus der Welt zu scheiden, während die Geschäfte so gut gehen, denn sie gehen doch gut, nicht wahr, Herr La Vaupalière?"
„ Ei freilich!"
" Oh, ich wollte Sie nicht etwa ausfragen, denn, wissen Sie, neugierig ist Benoit Gibourdel nie gewesen. Bloß weil Sie die Angelegenheiten des Bureaus am besten kennen, fage ich so nebenbei zu Ihnen, und ich denke dabei am meine liebe fleine Nichte:" Die Geschäfte gehen doch gut, was?" Aber ganz gewiß, so gut als irgend möglich." " Nun ja, um so besser, das höre ich gerne, denn heut zutage die Notare...
Nicht alle Notare sind gleich."
peht weiß ich, worauf die Fragen des Apothekers oder vielmehr des Bürgermeisters zielen, denn als letzterer stellt er fie."
Tod
Du sprichst in Rätseln."
" Durchaus fein Rätsel. Zunächst melde ich Ihnen den des Herrn Nicot..."
Welcher Zusammenhang..."
Warten Sie: Herr Nicot: bedeutende Persönlichkeit in der Gemeinde, reicher Fabrikant. Ich trete in die Apotheke in demselben Augenblick ein, wo Herr Turlure ganz außer sich aus seinem Laboratorium herauskommt und ruft: Wo ist mein Bossuet!"
Welche unzusammenhängende Erzählung!"
,, Als mich Herr Turlure bemerkte, unterbricht er sein Suchen und frägt nach dem Befinden des Herrn. Nachdem ich ihm geantwortet hatte, feste er sein Suchen wieder fort und ich erfahre, daß er nicht als Apotheker, sondern als Bürgermeister Boffuets Leichenreden braucht, um diejenige für den Fabrikanten Nicot vorzubereiten. Ich schließe mun daraus, daß er genau über den Zustand des Notars unterrichtet sein will, um Zeit zu haben, in seinem Bossuet au schanzen und dann mit Beredsamkeit von einem Manne, welcher... von einem Manne, den.... furz von einem Manne zu sprechen, dessen Leben alle Höhen und Tiefen des
„ Das ist wahr. Also, wenn ein Unglück passierte, so irdischen Daseins geboten hat". wäre meine kleine liebe Hortense nicht in Not?"
O, gewiß nicht!"
Und nicht wahr? Sie könnten darauf hoffen, für das Bureau das Doppelte von dem zu erhalten, was man Herrn Rotin dafür bezahlt hat?"
Er warf das so gutmütig hin, daß jemand, der ihn nicht gekannt hätte, sich leicht hätte täuschen lassen, aber La Vaupalière merkte wohl, daß der Alte bei jedem Wort fein Ziel verfolgte. Er antwortete:
,, Allerdings macht Herr Courteheuse dreimal soviel Geschäfte als Herr Rotin; aber man muß zwischen den eigentlichen Notariatssachen und den persönlichen Geschäften, die Herr Courteheuse durch seine Beziehungen und seine eigene Fähigkeit gemacht hat, wohl unterscheiden."
" Sie glauben das?" sagte Boulnois.
Warum sollte es nicht so sein?" fragte La Vaupalière; es scheint mir, daß man das wohl annehmen kann, was Gauchon von einem Menschen sagt, der so wie unser Bürgermeister die Redemanie befißt."
"
Auf alle Fälle würde ich nicht erstaunt sein, wenn er den Herrn selbst besuchte."
" Hat er etwa feinen Besuch angekündigt?" " Das nicht gerade, aber es schien mir möglich." Fauchon hatte sich nicht getäuscht; nach einigen Tagen tam der Apotheker und frug, ob Courteheuse ihn in einer wichtigen und persönlichen Angelegenheit empfangen könne.
" Da er feit zwei Tagen nicht heruntergekommen ist," antwortete La Vaupalière, so weiß ich nicht, ob er sich mit " Das begreife ich. Wenn aber der Nachfolger in der Geschäften befaßt, aber ich werde ihm sagen lassen, was sie felben Lage wäre, oder annähernd, und das könnte sich doch wünschen." finden, nicht wahr? Dann würde doch die Einnahme die Der fleine Schreiber wurde nach dem Zimmer hinaufgleiche bleiben? Na, wir werden ja sehen. Ich will Sie jetzt geschickt, wo er ziemlich lange verblieb; endlich kam er nicht weiter stören, mein lieber Herr La Vaupalière, ich zurück und fündigte Herrn Turlure an, daß er hinaufkommen wünsche Ihnen guten Tag"
Mit diesen Worten drückte Gibourdel dem Sekretär herz lich die Hand und spornte seinen Klepper zum Trabe.
XXIII.
Obschon zu dieser Zeit eine Grippen- Epidemie herrschte, welche häufige Besuche der Aerzte notwendig machte, wurde!
tönnte.
Du bist aber lange weggeblieben," bemerkte Boulnois, als Turlure das Bureau verlassen hatte.
„ Das ist kein Wunder. Die Frau Notarin wollte nicht, daß Herr Turlure herauffomme, und der Notar wollte ihn gerade empfangen, und darüber gab es Zant."
Frau Courteheuse war heruntergekommen und hatte Herrn