-

352

-

handelt es sich in dem gegenwärtigen Falle nicht, außerdem ist vor bleibt. Auf diese Weise ist man in den Stand gesetzt, genau einiger Zeit durch sehr sorgfältige chemische Untersuchungen nachgewiesen abzuzählen, die wievielste Sekunde jeder einzelne Punkt darstellt. worden, daß die Zusammensetzung des dabei benutzten Email ganz ein- Run fann ein zweiter Aufer durch den Beobachter- bethätigt wandfrei ist, wenn nicht eben eine grobe Unachtsamkeit oder ein werden, indem derselbe lei einer bestimmten Angabe der zu ver­direkter strafwürdiger Betrug vorliegt. Dr. Sharpin ist aber zu der gleichenden Uhr rasch auf einen Knopf drückt. Durch Ausmessung Ueberzeugung gekommen, daß sich von dem Email, wenn es etwas der Lage des so entstehenden Punktes gegen die von der Normal­abgenugt ist, sehr leicht winzige, sehr scharfe Splitter loslösen, die, uhr herrührenden Merkzeichen kann man mit großer Genauigkeit den wenn sie mit der Speise heruntergeschluckt werden, dem menschlichen Unterschied in den Angaben ermitteln. In dem Uhrenraume befindet Verdauungskanal im höchsten Maße gefährlich werden können. Er sich ein Wärmschrank, dessen Temperatur auf 30 bis 35 Grad behandelte kürzlich einen Koch, dem beim Reinigen einer emaillirten Celsius gehalten wird; in diesen Behälter kommen die Uhren, nach­Pfanne ein winziges Stückchen Email unter dem Fingernagel ge- dem sie bei der Temperatur von 20 Grad Celsius( der Wärme in der raten war und dort, da es scharf wie Glas war, eine unangenehme Westentasche entsprechend) in verschiedenen Lagen die erste Probe auf Verlegung hervorgebracht hatte. Ist das Email einmal rissig geworden, die Negelmäßigkeit des Ganges   durchgemacht haben. Später werden so kann selbst das beste Auge solche fleinen Splitter in der gefochten Speise, sie noch einige Zeit in einem Kühlraum untergebracht. Die lette 3. B. im Gemüse, nicht entdecken. Werden sie aber heruntergeschluckt, so Prüfung erfolgt dann nochmals bei gewöhnlicher, durch einen fönnen sie zu allerhand Darmertranfungen Anlaß geben und Thermometrographen zur Aufzeichnung gelangender Temperatur. So Dr. Sharpin steht nicht an, die Thatsache, daß Darmleiden findet man heraus, ob während des ganzen Prüfungsverfahrens aller Art heutzutage häufiger geworden sind, der zu irgendwelche Störungen eingetreten sind.- nehmenden Benutzung der emaillierten Kochgeschirre Bu zuschreiben. Erscheint die Behauptung in folcher All gemeinheit übertrieben, so ist sie doch nicht von der Hand zund weifen, wenn man an die außerordentliche Zunahme der Appen  dicitis denkt, der Entzündung des wurmförmigen Fortsatzes des Blinddarms, die heute eine ganz außerordentlich große Zahl von Menschen dahinrafft. Es ist zweifellos, daß oft die winzigsten Gegenstände, wie ein Himbeertern oder ähnliches, der Grund zu dieser Erkrankung werden.-

Aus dem Tierleben.

-

Humoristisches.

-

Er soll dein Herr sein" Lassen's mi aus mit dem Frauenrecht! A Ordnung muaß im Haus sein und a Respekt! Segen's, mei Frau sorgt fürs Hauswesen und's G'schäft und die Kinder, und alles andere geht's nig an der Herr im Haus binil­

-

-

Ein Stammga st. Gaft: Sie fennen jene Dame wohl schon von früher her?" Hotelier: Jawohl. Ach, das ist eine alte Kundschaft. Sie fehrt auf ihren Hochzeitsreifen jedes mal bei mir ein."

- Neuner Adel. Komteffe Hella( einen Zeitungs­bericht lesend): Bei diesem Wirrwarr von Meinungen war fein Wort mehr zu verstehen." Komtesse Bella: Wirrwarr von Meinungen? Kenne ich doch gar nicht? Muß wohl ein ganz neuer Adel sein?" Jugend".)

isk. Das Gedächtnis der Fische. Einen merkwürdigen Fall, der für die Beobachtungsfähigkeit und das Gedächtnis der Fische einen Beweis liefert, erzählt die" Revue Scientifique  ". Es handelt sich um die Schildfifche, die sogenannten Schiffshalter, die sich ver­möge der an der oberen Seite des Kopfes befindlichen Saigscheibe an dem Körper größerer Fische ansaugen und an dem Schiffsrumpf festsetzen. Auf einer Reise nach Australien   durch die Torres­Straße hat Sémon   folgende Beobachtung gemacht: Eines Tages hatte er große Krabben auf dem Schiff fochen lassen, und die Ueberreste der Mahlzeit wurden über Bord geworfen. Die Fische kamen num unter dem Schiff vor, um sich der heruntergefallenen Stücke zu bemächtigen, und fehrten mit der gewonnenen Beute wieder dorthin fido shle zurück. Sémon   erkannte, daß es Schildfische waren und wollte sich do einen Fisch verschaffen. Ein Krabbenstück wurde mit einem Angel haken, an dem eine Angelschuur befestigt war, ins Wasser geworfen und sofort ein Schildfisch gefangen. Die Angel wurde von neuem ausgeworfen, aber merkwürdigerweise rührte sich kein Schildfisch mehr, um den Bissen zu erhaschen. Den ganzen Tag über berührten fie nichts von den ihnen wiederholt angebotenen Speisen. Sie hielten sich fest an das Schiff, ohne sich nur einmal verführen zu laffen, es zu verlassen. Augenscheinlich hatten sie einen von ihnen verschwinden sehen und waren mißtrauisch geworden. Dieselbe Beobachtung wurde noch mehrmals gemacht. Kein Schildfisch der selben Schar konnte an diesem Tage mehr gefangen werden.

-

i3s and i ubile

Ans der Pflanzenwelt.

"

100 chod hit suud Notizen.

- Ueber eine halbe Million Markan Tantiemen soll Das weiße Rößl" Blumenthal und Kadelburg bisher eingetragen haben.-

"

Boltsschauspiel in Hochdorf  . In der schön ge­legenen Ortschaft Hochdorf im Seethale bei Luzern  , die von Fremden viel besucht wird, wird im Laufe dieses Sommers Schillers Tell" in besonderer Weise und zu verschiedenen Malen zur Aufführung gefangen. Nicht weniger als 270 Personen, ausschließlich Einheimische, werden darin mitwirken. Das zu diesem Zwede erbaute große Theater mit Platz für 3000 gu­schauer entspricht allen baulichen und bühnentechnischen Ans forderungen. Das luzernische Seethal mit den malerischen Seen von Baldegg nnd Hallwyl hat als Hintergrund das gewaltige Massiv der Hochalpen und zur Seite den aargauischen Rigi  ", den viel befuchten und leicht ersteigbaren, mit Wald und Maiten be­deckten Homberg, von deffen Höhe sich ein Panorama entrollt, das zu den herrlichsten der Schweiz   gehört.-

Die Lodoicea. Eine berühmte Palmenart lernte die deutsche Tiefsee- Expedition, wie bereits furz gemeldet, während ihres Aufenthalts bei den Seychellen usein femen. Ju dem vorläufigen Berichte der Expedition heißt es darüber: In zwei leber das spanische Theater findet sich in einer Thälern der Insel Praslin   kommt die berühmteste aller Palmen, die Reiseschilderung der Neuen Züricher 8tg." folgender Bericht: Im Lodoicea Seychellarum, vor. Ihre Früchte, im Mittelalter hoch Apollo- Theater, das wir besuchten, werden sogenannte Funciones geschätzt und fast mit Gold aufgewogen, erreichen monströje Dimens por hora" mit Winfif, zarzuellas" genannt, gegeben. Jedes Stüd fionen und an Wucht der Belaubung kann sich kaum eine Palmie mit währt eine Stunde, daher wechselt das Publikum beständig. Die ber Lodoicea messen. Da die Exemplare unter speciellem Schutz einen kommen um acht, die anderen um neun Uhr u. f. w. Da wir des Gouvernements stehen, so begleitete uns auf Veranlassung des zwei Funciones" fahen, waren wir genötigt, zwischen der ersten Administrators der Seychellen der Inspektor der Forste. Das und zweiten neue Billette zu holen und Plaz zu wechseln. Gespielt Gouvernement schenkte der Expedition eine größere Anzahl von den wird aufs natürlichste, von Schminke und Pathos ist keine Rede. als Cocos de mer" bekannten bizarren Früchten, und durch das Jedes kommt wie es geht und steht, in den Alltagskleidern auf die Entgegenkommen des Inspektors erhielten wir alle in botanischer Bühne. Ich hatte vollständig das Gefühl, auf einer Gaffe in An­Hinsicht interessanten Teile der Palme, die den Botaniker der dalusien zu sein. Und gleich wie die Schauspieler mit sichtlicher Expedition in den Stand setzen, eine monographische Schilderung Luft spielen, so ist auch das Publikum dankbar und empfänglich. der Lodoicea zu entwerfen. Aufgenommene Photographien( die Der kleinste wig wird belacht und beklascht. ersten, die an dem natürlichen Standpunkte aufgenommen wurden)-leber die Art, wie G. Segantini an seinem für die werden später zur Belebung der Darstellung sicher beitragen."

ths Technisches.

-

Pariser Welt- Ausstellung bestimmten Engadin Panorama   arbeitet, berichtet die Engadiner Post": Er zeichnet bis tief in die Nacht hinein, um 6 Uhr in der Frühe findet man ihn wieder an der Arbeit. Ein gewaltiges Winterbild von 3-4 Metern steht halb vollendet inmitten des Schneefeldes gegen Cavaloggio hin. Es ist notdürftig mit Brettern bedeckt. Jeden schönen Morgen vor Sonnenaufgang arbeitet da Segantini   im Freien. Das ganze Werk wird 14,5 Meter lang und 5 Meter hoch."

Die Uhrenprüfungsstelle auf der Sternwarte der Urania" ist nunmehr zur Benutzung fertiggestellt. Die von Löbner in Berlin   eigens für diesen Zived fonstruierte Normaluhr ist mit einem Rieflerschen Kompensationspendel versehen. Die Angaben dieser Uhr erfolgen in mitteleuropäischer Zeit; für die Uhren vergleichung sind folgende Einrichtungen getroffen: Auf einem Streifen Papier  , der sich wie beim Schreibtelegraphen, mit Hilfe eines besonderen Laufwerks gleichmäßig abrollt, macht die Normal uhr durch Schließen eines elektrischen Stromes und die dadurch be­wirkte Anziehung eines Ankers bei jeder Sekunde einen Punkt. Durch eine zweite Vorrichtung, einen sogenannten Nebenschluß, Die nächste Nummier des Unterhaltungsblattes erscheint am wird bewirkt, daß jedesmal die sechzigste Sekunde aus- Sonntag, den 7. Mai.

Am Monte Rosa  , wo von einer englischen Gesellschaft Kupferminen ausgebentet werden, foll, wie die" Chemifer- Zeitung" meldet, eine Golda der gefunden worden sein, die 2 Kilogramm Gold pro Tonne Mineral ergiebt.

-

Berantwortlicher Nedacteur: August Jacobey in Berlin  . Drud und Verlag von Max Bading in Berlin  .