Jau," antwortete der Mann.
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Seine Schwester und ihr Mann grübelten vor sich hin. Während fie, bei offener Thür, auf dem Steinflur Kartoffeln schälte, fam er heraus, stellte sich in den Thürrahmen und sah ihr zu. Das war schon lange Jahre nicht vorgekommen. Sie that zwar, als achte sie nicht darauf. Doch wußte sie ganz genau, was ihn dazu trieb. Sie wartete nur, daß er endlich sprechen würde. Blöglich sagte er denn:" Dau, Tine, findest de dat nich sonder Js dat nich, als ob he Alberten foarchten?"
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Iletzterer stets sich mit dem Hinweis rückenfrei machen, daß der Lohn Na, wenn Ihr mich noch sprechen wollt, ich gehe auf' ne Stunde ja noch zureiche, sich zu betrinken. Ein Trunkenbold wird ferner hin. Durstig bin ich wahrhaftig!" fügte er hinzu, gegen seine stets seinen Kollegen das Leben durch Zank und Streit, Gehässigkeit Schwester gewandt. Dann ging er hinaus, nahm sein Rad und und Niederträchtigkeit schwer machen. Wo Trunkenbolde existieren, führte es um den Gutshof herum, wo die Chauffee einen Knick da ist Stänkerei, Verheßerei und Wiegelei an der Tagesordnung und machte. Die Kinder folgten ihm bis vor das Gasthaus. Er stellte das Ansehen, sowie auch die Ehre der Kollegen wird durch solche fein Fahrzeug an einen der Futtertröge und ging in das niedrige erbärmlichen Säufer in Mitleidenschaft gezogen." In demselben tühle Gastzimmer, wo er sich auf die Bank legte, die sich an der Artikel wird auch auf die einschlägige Stelle aus dem Artikel von Sinterwand entlang zog. Dr. Ernst Schneider„ Richtiges und Falsches aus der Naturheilkunde" aus dem Neuen Welt- Kalender von 1899 aufmerksam gemacht.-Sehr energisch predigt unser französisches Bruder blatt, die„ Petite République"( leine Republik ), den Kampf gegen den Schnapsteufel:" Der Alkoholismus bedingt die Unterwürfigkeit. Ein dem Alkoholismus verfallener Arbeiter verliert bald jede Menschenwürde; niemals wird er daran denken, sein Haupt im Angeficht seines Ausbeuters zu erheben. Auch wir müssen den Alkoho lismus mit der äußersten Schärfe bekämpfen. Nur der Socialismus Jau dat heww't mi ook' dacht!" antwortete seine Frau. hat ein aufrichtiges Intereffe daran, seine Fortschritte zu verhindern. Hätte nicht der Inspektor despotisch eingegriffen, so wären die Die gesellschaftliche Umwälzung ist nur möglich mit einem Volt, Geschwister vielleicht im Streit auseinander gegangen. Jezt aber gefund an Körper und Geist. Dann wird sie ihrerseits den Arergriff die Frau und ihren Mann das Mißtrauen gegen den In- beitern die volle Befriedigung ihrer förperlichen und geistigen Be spettor. Der mußte doch Gründe zu seinem Befehl gehabt haben.... dürfnisse sichern. Darum Krieg dem Alkoholismus , denn er ist Jezt verlangte es sie nach einer Aussprache mit dem Radfahrer. Sie unser furchtbarster Feind!" Das Organ der Krankenkassen waren noch etwas unentschlossen. Da tam aber Mieze erhitzt und Destreichs, der in Wien erscheinende„ Arbeiterschuh" veröffentlicht in aufgeregt angerannt: Onkel will all weg! Onkel will all weg!" seiner Nummer vom 1. Mai einen Leitartikel über Alkoholismus Der Mann ging sofort nach dem Gasthof. Er traf dort seinen und Arbeiterfrage. In der fachlichen und verständigen AuseinanderSchwager, der eben auf die Maschine springen wollte. Er lud ihn segung heißt es u. a.:„ Die Arbeiter bekämpfen den Alkoholismus, ein, noch einmal in die Gaststube zurückzugehen. Nun forschte er indem sie seine Ursache beseitigen. Fällt der Herzog, dann fällt ihn aus. Und der Radfahrer ließ sich nicht erst lange nötigen. Er auch der Mantel. Wird die Klassenlage des Proletariats auf eine erzählte, daß er in Stettin auf Bauten arbeite. Reichtümer ließen Stufe gehoben, auf der sich Not und Verzweiflung nicht mehr sich dabei nicht erwerben. Aber man habe sein Auskommen. Und breit machen können, dann ist der Alkohol kein Tröster mehr, nach der festgesezten Arbeitszeit sei man sein eigener Herr. Und in weil es feine zu Tröstenden giebt. Alle Bestrebungen, welche solcher Starbache, wie da drüben, brauche man auch nicht zu hausen. auf eine Verbesserung der Lage des Proletariats abzielen, leisten Wenigstens habe niemand in eines anderen Wohnung zu befehlen. in der Bekämpfung des Alkoholismus nicht bloß mehr als alle Dann schilderte er das Bild der Stadt mit ihrem vollen Leben und Steuern, Schankverbote und Trunkenheitsstrafen, sondern sind es crzählte, daß dort die Kinder auch im Sommer so lange in die einzig und allein, von denen eine Ausrottung der Alkoholpest zu Schule gehen, wie im Winter. Er verschwieg nichts, auch die erwarten ist. Auf zweierlei Weise wirkte die socialdemokratische schlechten Seiten des Stadtlebens erwähnte er. Partei gegen den Alkoholismus . Dadurch, daß sie die einzelnen Arbeiter in gemeinsamer Organisation verband, schuf sie ein gegenfeitiges Schutzbündnis, so daß der einzelne, des Rückhaltes bewußt, nicht so leicht der Verzweiflung anheimfiel. Dazu kam noch die mochte. Der zweite Weg ist ist aber noch wirksamer; er führte zur geistigen Hebung der Volksmassen. Es liegt für die Arbeiter kein Grund vor, sich die Bekämpfung des Alkoholismus als ein Sonderziel vorzuseßen, womit freilich die Bwedmäßigkeit der thunlichsten Einschränkung oder wenigstens der Unterdrückung des excessiven( übermäßigen) Alkoholismus nicht verkannt werden soll. Doch darf auch nicht übersehen werden, daß die Stätten, die dem Verkaufe des Alkohols gewidmet sind, derzeit leider fast ausschließlich die einzigen Orte sind, wo Arbeiter ohne Behinderung durch das Gesez fich zusammenfinden und ihre Ideen austauschen fönnen."-
Sein Schwager, dem es trotzdem noch wie ein Paradies crfchien, wenn er an sein Leben unter dem Strohdach und auf dem Gutshof dachte, fragte, ob nicht für ihn auch Beschäftigung in der Stadt sei.„ Gewiß", meinte der Radfahrer, auf meinem Bau können Arbeitslosenunterstüßung, welche der ärgsten Not zu steuern vernoch mehr anfangen!" 10
Da famen noch andere Tagelöhner herein und der Radfahrer inußte immer wieder seine Erzählung beginnen.
Gegen Abend, als der Inspektor im Honoratiorenzimmer faß, gingen mehrere Tagelöhner hinein zu ihm. Als sie ihm sagten, daß fie das Gut verlassen wollten, natürlich nach der festgesetzten Kündigungsfrist, griff er nach seinem Stocke und rief aufbrausend: Raus, raus, aus meinen Augen! Daß ich keinen von Euch auf dem Hofe mehr sehe! Gleich, sofort macht Ihr, daß Ihr aus den Häufern tommt!!"
Als die Thür hinter den Hinausgehenden zufiel, fetzte er sich wieder gemütlich hin und sagte zum Lehrer:" Sehn Sie, so muß man feine Leute behandeln! Aber dazu muß man praktisch arbeiten. Wetten Sie, daß die Leute morgen pünktlicher wie sonst auf dem Hof find? Man darf ihnen gar nicht zeigen, daß man fich was aus ihnen macht. Dann sind sie kusch und haben Augst , brotlos zu werden. Zimperlich? Na grob muß man sie anfassen!"
Der Lehrer schwieg nicht und so disputierten sie lange.
Als sie das Wirtshaus verließen, gingen sie Arm in Arm. Der Streit über die Taglöhner war vergessen. Plötzlich tauchte aus dem Dunkel der mit Hausgerät und Menschen hoch bepackte Leiterwagen des Gastwirts auf. Der Inspektor stellte sich ihm in den Weg und schrie:„ Wer hat Euch dat erlaubt?! Ihr seid kontrattbrüchig!"
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" Sh wol" schallte es vom Wagen herunter, der um den Inspektor herumfuhr." Se häbben uns jau befohlen, sofort tau traffen! Der Herr Lehrer ist Zeuge!" Damit verschwand der Wagen in der Finsternis.
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" Jaa;" machte der Lehrer, und dann starrten beide einander an, als sei eben ein Sput vorüber gezogen.
Kleines Feuilleton.
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sm. Der Alkoholismus. Die Arbeiterschaft wendet dem wich tigen Problem des Alkoholmißbrauches fortgesetzt ihre Aufmerksamkeit zu. Aus der letzten Zeit ist darüber, ohne daß wir die Vollständig feit unseres Berichtes garantieren können, folgendes anzuführen: Der Grütliverein Burgdorf( in der Schweiz ) hat am Sonntag, den 30. April, einen socialdemokratischen Abstinentenverein" gegründet; ein ähnlicher Verein besteht schon längere Zeit in Bern . In dem von unserem Genossen Se äppler geleiteten Fachorgan der deutschen Müller(„ Einigkeit") erschien vor kurzem ein bemerkenswerter Artikel gegen den Alkoholmißbrauch. Es wird darin auf die Gefahren aufmerksam gemacht, die der fortgesette übermäßige Schnapsgenuß sowohl für den einzelnen Menschen wie auch für die Arbeiterbewegung mit sich bringt. Ein Trunkenbold wird stets seinen Kollegen dem Prinzipal gegenüber ein Hemmis sein, denn in Lohnfragen wird
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Mufik.
Jm Berliner Opernhause, Dienstag, den 16. Mai: Gesamt- Gastspiel der medlenburgischen Hofoper aus Schwerin . Bum erstenmal:" Ingwelde." Oper in drei Aufzügen von Mag Schillings. Dichtung von Ferdinand Graf Spord. In Scene gesetzt vom Regisseur Hermann Gura. Dirigent: HofStapellmeister Hermann Zumpe .
Zwei Neuigkeiten auf einmal! Denn Eingeweihte wollen wissen, daß diesem Gesamt- Gastspiel einer auswärtigen Bühne an unserer Oper andere folgen, sollen, um dem Berliner Bublifum Opern, die hier aus irgend einem Grunde nicht einstudiert werden können, die sich aber anderweit als beachtenswert erwiesen haben, schneller zuzuführen. Die Neuerung scheint nicht ganz unbedenklich. Handelte es sich um eine Benutzung der Theaterferien, in denen das Theater über seine eigenen Kräfte nicht verfügt, so wäre gar nichts zu sagen. Aber die Einstudierung von Werken, für die in der Spielzeit Zeit vorhanden ist, muß auch bewältigt werden können. Und solche WanderBorstellungen bringen zwei Spielpläne in Unordnung: das gaftspielende Ensemble muß in der Heimat entbehrt werden; und hier ergiebt sich die Notwendigkeit schneller Wiederholungen des einen Stückes, wie denn bereits vier Aufführungen der„ Ingwelde", immer einen Tag um den anderen, angekündigt sind. Es ist aber auch faum anzunehmen, daß es sich bei solchen Entlehnungen um MusterAufführungen handeln wird, da( zumal bei kleineren Bühnen, an die hier doch wohl immer zu denken sein wird; denn an die in Aussicht gestellten Gastspiele der Wiener Oper u. dgl. ist einstweilen schwer zu glauben!) selten eine Gleichmäßigkeit der Befezung möglich sein wird, wie sie bei unserer Hofbühne selbstverständlich sein sollte. Das neue Werk ist von einem Manne, der wie einer zum Ur teile berufen ist, und der das Material unzweifelhaft vollständiger und gründlicher übersicht als ich, für die bedeutendste Opern Erscheinung seit Richard Wagner erklärt worden. Ich möchte dem nicht mit Nennung eines bestimmten Werkes widersprechen müssen; höchstens sympathischere wüßte ich anzuführen. Aber solch subjektives Urteil sagt nichts aus. Sehr viel mehr allerdings auch nicht jenes objektivere. Denn das„ Bedeutendste" braucht noch lange nicht bedeutend zu sein. Unter den Blinden ist der Einäugige Könio 1"
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