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werden können und gelangte ein Antrag zur Annahme, daß die

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Sie können sich wohl denken, daß die Verteidigung diesen Zeugen[ Petit bleu" e cht sei, die Untersuchung habe gezeigt, daß die Sta­Bertrauensleute mit poluifchen Agitationsschriften versehen werden nicht ohne Protest im leßten Augenblick in die Verhandlungen hinein bierung Bicquart nicht zugeschrieben werden könne.. follen, die Kosten soll das Agitationsfomitee tragen. Ju Bezug auf stoßen ließ. Labori erhob sich, um zu fragen, welche Ausfünfte das Major Lauth erklärt, er habe nichts tagegen einwenden die Verbreitung der Presse wurde toustatiert, daß die Abonnenten Kriegsgericht über die Moralität dieses Individuums hätte, das ganz fönnen, als sein Vorgesetzter von ihm verlangte, die Spuren der zahl beständig steigt. Als Delegierter zum Parteitag in Hannover plötzlich vom Himmel fiel, um reyfus zu erdrücken. Dann wurde Risse zu beseitigen. Erst als er gesehen habe, welchen Gebrauch man wurde Johann Müller- Bochum gewählt. Ein Antrag wurde angenommen, Labori drohend und verlangte, daß Cermucky ordnungsmäßig als von dem" Petit bleu" machen wollte, habe er erzählt, was vor­daß der Parteitag in Hannover das Verhältnis zwischen dem Partei- Beuge geladen würde, damit er bereidigt und gegebenfalls wegen gefallen war. borstand und der Rh.- Westf.- Arbeiteratg." für die nächsten 2 Jahre bestätige. falschen Beuguisses verfolgt werden tömite. Burlinden über Picquart, Beteiligung an den Stadtverordnetenwahlen beschloß am Während Labori sprach, schien der Prinz ganz bestürzt und von 2. September eine Parteibersammlung in Grünberg i Schles. seinem Gesicht konnte man seinen Wunsch ablesen, den Beugenstand nehmen: Als Kriegsminister habe ihn das Treiben Picquarts in General Burlinden erklärt, wie wir der Boii. 8tg." ent Totenlifte der Partei. Ju Nürnberg starb ein braver Partei 34 verlassen; offenbar hatte man ihm gejagt, er hätte hier nur eine Sachen Esterhazys schwer beunruhigt, Henrys Fälschung sei genojie, der Schriftfeger Alex Peufert, der feit 1890 als Stor- einfache Formalität zu erfüllen; aber nun fand er hier Männer, durch dieses Treiben veranlagt worden( Bewegung im Saale ), das rettor in der Fränkischen Tagespoft" thätig war. die durchaus wissen wollten, welcher Beweggrund ihn hierher den Zwved verfolgte, Esterhazy für Dreyfus zu substituieren. Er habe brachte. g 0% un the Bengenaufruf. Der Müller Gerhart Kerkhoff, zuletzt in Beim Verlassen des Sigungsfagles sagte Labori:" Cernuch ist Offiziere hätten Picquart einstimmig angeklagt. Zeuge habe ge­Gonse, Henry, Lauth und Gribelin befragt, und diese trefflichen Essen, wird dringend ersucht, seine jezige Adresse iofort an für uns der erfreulichste Zwischenfall. Denn er wird uns gestatten, funden, es sei nicht zu dulden, daß ein Offizier, der noch die Uniform die untenstehende Adresse anzugeben. Dem, der die Adresse des allen Schmus und alle Unfauberteit aufzudecken!" Gesuchten weiß, find wir zu Dank verpflichtet, wenn er uns diese In der That hat der tapfere Advokat nach dem Berhör des deshalb ein Gerichtsverfahren gegen ihn eingeleitet werden, um die trug, öffentlich einer Fälschung bezichtigt werden könnte. Es müsse unverzüglich mitteilt. ferbischen Zeugen erklärt: Da man von der Gegenfeite fein Be Sache aufzuhellen. Er habe dem Justizminister geschrieben, er solle Redaktion des Voltsblatt", Bochum . NB. Die Partei- und Fachpresse wird um Abdruck ersucht. benten getragen hat, zum erstenmal in diefer Angelegenheit das Bicquart, der damals wegen Mitteilung von Geheimpapieren an 8eugnis eines Ausländers anzurufen, wessen wir uns Leblois vor dem bürgerlichen Untersuchungsrichter stand, auch wegen bisher stets enthaten haben, so bemerke ich, daß ich mir vorbehalte, des verdächtigen Rohrpoftbriefes verfolgen lassen. Sein Minister­- Noch ein Schuhmittel für St. Cebant. Gestern konnten Anträge beim Gerichtshof zu stellen, daß man auf diplomatischem tollege habe ihm geantwortet, wegen des Stohrpoftbriefes tönne er wir mitteilen, daß wegen absprechender Aeußerungen über St. Sedan Wege durch die Vermittlung des Ministers des Aeußeren alle Schritte Bicquart nicht verfolgen. Darauf habe er einen Befehl an den der Grobe Unfugs- Paragraph in Bewegung gesezt worden ist, heute thue, die geeignet sind, zu erfahren, ob die im Bordereau Bariser Militärgouverneur vorbereitet, Picquart verhaften zu lassen, können wir das gleiche vom sächsischen Vereinsgefeß melden, das aufgezählten Dokumente ausgeliefert find, an wen sie es wenn ihn die bürgerliche Strafgerechtigkeit aus der Untersuchungs­fich ja mit dem Groben Unfug" ohne Sorge meffen fann. find, und damit sie auf diplomatischem Wege dem Kriegsgericht vor haft entlaffe. Dann habe er sein Ministerportefeuille niedergelegt In Stünz, einem kleinen Dörfchen bei Leipzig , sollte am gelegt werden. Ich kann in diesem Augenblickt teine Anträge stellen; und ein anderer Minister habe den Befehl ihm, der dann Militär­2. September eine Versammlung abgehalten werden, die durch ich bin zu überrascht und zu bewegt, um es zu thun." Hier sieht man unsere Patrioten unverhüllt, sie haben stets an in seinem Geiste eine ganz geringe Rolle gespielt, als er die Ver­gouverneur geworden sei, übermittelt. Aber die Ausschabung habe folgenden Beschluß der Amtshauptmannschaft verboten wurde: Mit Rücksicht auf die der königl. Anitshauptmannschaft bekannt den Revisionisten getadelt, daß fie ihre Ueberzeugungen auf aus folgung Picquarts beschloß. Seinem Nachfolger Chanoine habe er, gewordene Mitgliedschaft des Einberufers p. Roth von der social- ländische Zeugnisse stüßen; durch ihre Zeitungen und durch ihre als er ihm das Ministerium übergab, den schweren Ernst der Picquart­demokratischen Partei wird die Abhaltung umstehend ge- Beugen suchten sie das Striegsgericht argwöhnisch gegen jede aus- Angelegenheit eingeschärft. meldeter Versammlung für den 2. September 1899, an welchem ländische Handlung zu machen; und jetzt, in die Enge getrieben, Labori will das Wort nehmen. Zwischen ihm und Oberst festes" abgehalten werden, hiermit auf Grund von§ 12 des Vereins- suchen, durch den Balkanstaaten, um irgend einen Schwäger zu Jouauft entsteht ein Auftritt von unerhörter Heftigkeit. des zu fie das Urteil des Gerichts in ihrem Sinne be­Vorsitzender: Sie haben nicht das Wort über den Rohr­and allation Labori: Ich fordere es und muß es bekommen. Vorsitzender: Wir verhandeln über den Fall Dreyfus , nicht über den Fall Picquart .

Polizeiliches, Gerichtliches univ.

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und Versammlungsgesetzes vom 22. November 1850 verboten, da einflussen möchten. dringende Gefahr für die öffentliche Ordnung und Sicherheit zu be fürchten steht, insofern leicht Kollisionen zwischen Socialdemokraten und Patrioten entstehen können".

wie man

findet.

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postbrief.

Labori: Herr Präsident, wir behaupten, daß das Petit bleu" an Esterhazy gerichtet war. Er betrifft also wohl die Affaire Dreyfus. Weiß Zurlinden, daß Graf Münster Minister Declassé amtlich mitgeteilt hat, der Rohrpostbrief set thatsäch­lich von Oberst Schwartkoppen? Zurlinden schweigt.

Erklärung des Grafen Münster.

Paléologue, Vertreter des Ministeriums des Aeußern, auf­

Nachdem dieser er Zwischenfall erledigt war, wurde dem Publikum von Labori eine zweite Abschlachtung Gonses- Gonfe- Pilatus, dargeboten. Besonders wirkungsvoll wird diese Fürsorge für das Sedanfest Man weiß schon, daß man bei jedem geheimen Stück, das aus noch illuſtriert durch Erwähnung der Thatsache, daß in Stünz über- bent geheimen Dossier ans Licht kommt, die Spur der Fälscher haupt keine Sedanfeier abgehalten wurde. do -Ursache und Wirkung. In einer Bollsversammlung in Gonie- Pilatus selbst her. Um folgendes handelt es sich. Das Schriftstid, das heute hervorgezogen wurde, rührt von Danzig fagte der Referent Genosse Noste, die Arbeiter sollten überall auf allen Gebieten ihr Recht energisch verteidigen. In wandter des Hauptmanns Dreyfus, dem Profeffor an der Poly­Im Jahre 1897 empfahl sich Sadamard, ein entfernter Ver diesen Worten erblickte der überwachende Beamte merkwürdigerweise technischen Schule, Painlevé, um an dieser Schule als Repetitor ein eine Aufforderung zu Gewaltthätigkeiten und löste die Versammlung zutreten. Die Verwaltung der Schule beauftragte Painlevé sofort, auf. Zur Räumung des Saales waren etwa 20 Bolizeibeamte auf Babamard wissen zu lassen, daß er angesichts seiner Verwandtschaft gerufen, bekundet, Graf Münster habe im April 1899 Minister geboten, die dabei von der blanten Waffe in so energischer Weise mit Dreyfus besser daran thate, auf seinem Eintritt in die Poly- Declassé einen Brief Swargtoppens mitgeteilt, Gebrauch machten, daß einer der Versammlungsbesucher ins Lazarett technische Schule nicht zu bestehen. Hadamard protestierte hiergegen der bestätigt, er habe thatsächlich verschiedene Rohrpoft. geleitet werden mußte. Auch andere erhielten noch Säbelhiebe. und sagte, er tönne doch in keinem Fall für Verbrechen verantwortlich briefe an Esterhazy gerichtet, darunter auch den, der in Rann man darin eine Bestätigung der Meinung des überwachenden fein, die von einem Berwandten begangen seien, selbst wenn ein Picquarts Hände fiel.( Große Bewegung.) Beamten erflicken? milions schloding Verbrechen begangen fei. Denn für ihn wäre Dreyfus unschuldig, Beschlagnahmt wurden in Bant auf Verfügung der Staats- alles deutete darauf hin: die schwankenden Aussagen der Sachver­Das Esterhazy- Kriegsgericht und General Billot. antvaltschaft die noch vorhandenen Exemplare von Nr. 23 der dort ständigen, der Mangel an Beweisen, die Mitteilung geheimer Schrift- Picquart gerichtete Anklage, daß er ein Agent der Familie Trarieux verbreitet sich sodann des längeren über die gegen erscheinenden Nord- Wacht". Durch einen Artikel aus Freiburg a. E, stücke 2c. betitelt Der abgefägte Schoof", fühlte sich der Land- und Kreis­tags- Abgeordnete Joh. Schoof beleidigt und stellte Strafantrag. d Painlevé dachte, daß Hadamard seinen Verwandten verteidigt, Dreyfus sein solle, und zwar, um den unschuldigen Esterhazy weil es sein Verwandter sei, und er blieb von der Schuld Dreyfus verliest einen Auszug aus einem von ihm an Billot gerichteten Briefe, an die Stelle des schuldigen Dreyfus zu bringen. Trarieur spur ein hits pulids! überzeugt. Aber, und darüber entspinnt sich der Zwischenfall, in dem

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er

halten.

Sie

W

erklärt,

Vorsitzender( unterbrechend): Billot hat bereits eine ähnliche Erklärung abgegeben.

Stimmungsbilder von der Affaire". geheiment Doffler giebt es ein mit No. 96 bezeichnetes Stlid, welches in welchem er gegen biefe Lügen proteſtiert. Dieſer Brief datiert über diese Unterhaltung berichtet. Nur ist es hier völlig entstellt: vom 6. Januar 1898. Billot, erklärt Trarieur, antwortete nicht, ließ Ueber die Montage- Sinung, in welcher ein neuer sensationeller während Hadamard erklärt hatte, er glaube an die Unschuld auch keinerlei Untersuchung einleiten, Als die Richter die dem Beuge auftritt und General Gonfe einer weiteren Fälschung über- Dreyfus', hat der General Gonse in dem Stück des geheimen Esterhazy zur Last gelegten Thatsachen prüften, wurden sie führt wird, schreibt unser Berichterstatter aus Rennes vom 4. Sep- Dossiers geschrieben, daß aus einer Unterhaltung Das Gericht nahm alle Lügen Esterhazys entgegen. Dieser ist frei­durch die vorgebrachten Entstellungen getäuscht. tember: nesinorisi od ut puldundidienne sit zwischen Painlevé und Hadamard hervorging Wir schreiten von Ueberraschung zu leberraschung, und niemand von der Schuld des Hauptmanns überzeugt wären." dürfe nicht so über Richter sprechen. baß die Familienmitglieder von Dreyfus felbst Der Vorsitzende protestiert gegen die Worte Trarieur, man gesprochen, seine Sache jedoch nicht abgeurteilt. fann heute fagen, bis wohin uns die Folgen des Prozesses Dreyfus führen werden. Dem Generalstab fällt es eben nicht schwer, Beweise zu er- dürfe nicht so über Richter sprechen. Trarieng erwidert: Ich spreche nicht über die Richter, sondern Man sette in den am besten unterrichteten Streifen bereits ein bestimmtes Datum für das Ende der Verhandlungen fest, und wir Dossier Dreyfus enthalten sei. Er suchte den General Gonse auf Vorsitzender: Das ist keine Aussage, das ist ein wahrhaftes Aber Painlevé wurde benachrichtigt, daß dieses Schriftstid im nur über die abgeurteilte Sache, die man fritifieren fann, obgleich man sie respektiert. alle hofften ganz sicher, spätestens am Ende der Woche wieder in und berichtigte vor ihm den begangenen Jrrtum. Gonje- Pilatus plaidoyer. Sie haben die Rolle der Verteidiger übernommen. unserer Heimat zu sein. Darauf darf man jetzt aber nicht mehr rechnen. Die Generale, genommen werden würde; übrigens hätte man ihm keinerlei Be­ließ Painlevé wiffen, daß das Stück aus dem Dossier heraus­Labori: Wir beklagen uns darüber nicht. die Offiziere des Generalstabs, und wer weiß? vielleicht auch deutung beigemessen. Aber Painlevé war erstaunt, noch General Billot, dessen Stimme vor Bewegung unsicher ist, bie Richter des Striegsgerichts ſelbſt vollführten ein dunkles Wert, gefälschte Stüd im geheimen Doſſier, zu ſehen, und den unschuldigen schließt sich dem Proteft des Präsidenten gegen die Worté Trarieur versammelten sich in geheimen Konventikeln und bereiteten einen Dreyfus zu erdrücken. um über die Nichter Esterhazys an und übernimmt die Verant erneuten Angriff vor. biete Gelden vom Nadiermesser, von der Lüge und Fälschung, erklären. Man hätte ihn sehen müssen, den Jammervollen, nieder- Picquart sei ein sehr verdienstvoller Offizier gewesen, er bes General Gonfe, der Urheber dieser Fälschung, mußte sich darüber wortlichkeit für seine Handlungen als Minister; er biefe tapferen Helden hatten den ganzen snhalt ihres Sackes, der geschlagen, stammelnd, für mildernde Umstände plädierend und seinen Dauere aber, daß er ſein Vertrauen zu ihm nicht habe bon Verbrechen und Frevelthaten stroht, noch nicht völlig entleert. guten Glauben betonend. Von drei Vierteln des Saales verhöhnt, bewahren können. Billot fagt, er habe stets seinem Gewissen Um die Wahrheit zu geftehen, als wir heute früh den Hof des kam er zu seiner Bant zurüid, mit geſenftem Haupt, wie ein An- gehorcht und habe die abgeurteilte Sache vertreten und fich durch ayceums betraten, hatten wir sofort das Gefühl, daß irgend etwas geklagter, während in seinen Ohren noch immer die harten und nichts, insbesondere nicht durch die Presse beeinflussen lassen. Billot Außerordentliches paffieren würde. Alle Generale waren vollzählig peitschenden Worte Laboris flangen. da, in großer Uniform, in einer Gde leise sprechend, während der Stommandant Cuignet, einen Rundgang machend, fich bemühte, die Existenz des allergeheimsten Dossiers erhalten. Und endlich haben wir heute die Gewißheit von der und spricht seine Ansicht dahin aus, daß, wenn auch die Schuld Esterhazys festgestellt würde, Dreyfus deswegen noch nicht Unberufenen fernzuhalten. In großer Eile war auch Cavaignac herbeigerufen und hatte mit allen früheren Ministern, mit allen haben sich erlaubt, bis heute in ihren Fächern etwa fünfzehn ge­Die Kriegsbureaux, deren Cynismus vor nichts zurückschreckt, unschuldig sei. In Spionage Affären gäbe es oft mehrere Schuldige. Generalen und allen Offizieren des Generalstabes, die hier sind, heime Schriftstücke, die gegen Dreyfus gerichtet sind, zu bewahren. Lebhafter Zwischenfall. eine Begegnung. Obwohl Cavaignac seit dem unsterblichen Diese Stücke find Ruhm, den er mit der Anschlagung der famosen Fälschungen Revisions Untersuchung nicht mitgeteilt worden. Diese Stüde find dem Kaifationshof während der Labori: Wenn ich recht gehört in allen Kommunen Frankreichs erworben, bon Kameraden ein wenig vernachläffigt wurde, ist seinen waren auch dem Kriegsgericht seit Beginn der Verhandlungen nicht desto weniger die letzte Hoffnung der unterliegenden Fälscher ge- getrieben werden, um die Reihe von Verleumdungen, die in diesem Und wirklich, die Sigung beginnt mit einer nagelneuen Ueber geschrieben und zu dem gwed verfertigt find, eine so hochstehende Dossier stehen, hervorzuholen, Verleumdungen, die mit der Abficht raschung. Ein Werkzeug. be Beaurepaires tritt auf. behauptet, biplomatische oder politische Persönlichkeit bloßzustellen, daß man es einer königlichen Familie entsproffen zu sein, und ist, wenn man nie wagen würde, sie in öffentlicher Verhandlung vorzubringen. ihm Glauben schenken will, ein durchaus echter Prinz. Er ist feiner Herkunft nach Serbe, nennt fich Cernucky, und hat in der öst deren Prüfung man für morgen in geheimer Sigung verlangt hat, Unter diesen vom Kommandant Cuignet angekündigten Stücken, reichischen Armee als Kavallerie Offizier gedient. Er verließ die ist ein Bericht, der beweisen soll, daß ein hochgestellter Diplomat Armee und Ostreich zufolge von Quälereien, die ihm seine Ansprüche gelegentlich ungeheuerlicher sexueller Ausschweifungen die Schuld des auf eine Krone, die er nicht näher bezeichnete eintrugen. Seit Dreyfus erklärt habe. id dieser Zeit ist er viel, viel gereist. Auf diesen Reifen ld Man erkennt die Natur dieser schmutzigen Dokumente, die in Labori: Ich füge mich, aber ich nehme Akt davon, daß man hat er die Bekanntschaft von Militär- Attachés und Spionen gemacht, letzter Stunde von dem verbrecherischen und rohen Generalstab ge- mir immer das Wort entzieht, wenn ich mich auf einen Boden be gebe, auf dem man mir nicht mehr widerstehen kann. hat ihm einer von dieſen ohne Umschweiſe gesagt:" In Frankreich und alle anderen find von gleichem Kaliber, damit sie das Licht( Lebhafte Erregung im Zuhörerraum. Zeichen des Beifalls und giebt es vier Offiziere, die Verrat treiben und uns unbedingt alle der Oeffentlichkeit nicht erblicken können. Eine politische Persönlichkeit Murren. Die Erregung ist sehr groß.) Nachrichten geben, die wir haben wollen lichste für sein Land ist der Hauptmann Dreyfus." für Geld. Der gefähr von großem Ruf wird in diesem Dossier bloßgestellt; Briefe zwischen Der Präsident droht, den Saal räumen zu lassen. Der Prinz Cernucky liest dann aus seinem Memorandum­Personen der hohen ausländischen Gesellschaft, welche Brattifen Er fragt dann Labori, ob er Fragen stellen wolle. denn alles was er sagt, ist genau niedergeschrieben einer niedrigen Schweinerei, gleichzeitig aber auch die Schuld Labori erwidert, da er die Fragen nicht stellen könne, die den vor, daß der Dreyfus' zeigen, befinden sich in diesem Dossier. fremde Attaché, von dem er die Nachricht hat, für eine lange Reise Kern der Verhandlung bilden, so behalte er sich vor, die durch seine weit fortgereist ist, und daß er ihn gegenwärtig nicht finden tönnen Schmus, Roth, Schweinerei, das ist das letzte Wort der Fälscher. Verantwortlichkeit und durch das Recht der Verteidigung erforderte Das ist die Aussage des Prinzen. Ift er wirklich ein Bring? das Licht erbliden. Steine Macht würde sich durch die schmutzigen sege mich, aber nicht auf Befehl!( Bewegung.) Aber diese Unsauberkeiten werden vielleicht troy allem eines Tages Haltung einzunehmen. Präfident: Seßen Sie sich! Labori: Ich Auf alle Fälle macht er den Eindruck eines jener Abenteurer und Offenbarungen der generalstäblerischen Niedertracht verlegt fühlen. In der vom Gerichtsschreiber verlesenen Aussage du Path internationalen Betrüger, die immer auf dem Anstand sind, einen Man möge aber diesen lügnerischen, schurkischen und landes de Clams rechtfertigt sich dieser zunächst gegenüber den gegen ihn er­Glücksfall zu erbeuten, immer auf der Suche nach einem Geschäft, verräterischen Offizieren ihren eigenen Schmutz um die Ohren hobenen Angriffen und beklagt sich über die gegen ihn ge­sei es auch noch so niedrig und widrig, wenn es nur fruchtbar ist schlagen, und jedermann wird hier wie außerhalb nur Genugthuung richteten Berleumdungen, die Major Cuignet nicht habe be weisen tönnen. Der Zweck dieser Verleumdungen sei gewesen, Gr den Offizier der Gerichtspolizei von 1894 zu treffen. habe keinerlei Beziehungen zu Henry gehabt und habe den Artikeln des Eclair" wie auch der Zustellung des befreienden Dokuments" an Esterhazy völlig ferngeftander. Sodann giebt du Baty eine Wiederholung seiner Aussagen vor dem Kaffationshofe über seine Beziehungen zu Esterhazy. Er betont, an der Entdeckung des Bordereaus sei er nicht beteiligt gewesen und zur Uebernahme der Funktionen des Offiziers der Gerichtspolizei sei er verpflichtet

worden.

und Geld einbringt.

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empfinden.

disut lossmutando duar thomisio

Dieser in der letzten Stunde des Prozesses geladene Zeuge hat absolut nichts bekundet, das von Wert sein tönnte. Man fragt sich, ob man in seinem Erscheinen, das vom Borsigenden Jouaust fraft seiner diskretionären Gewalt angeordnet war, nicht ein Einverständnis zwischen diesem und den Generalen erbliden muß, In Rennes .

Je weiter wir kommen, um so mehr versinkt der Generalstab im Morast feiner Lügen und Fälschungen.

die das Verhör des Herrn Cernuch verlangt haben.

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Labori: Niemals hat man gefagt, daß Dreyfus ein komplice Esterhazys war. Wir müssen wissen, ob die An­flage auf dieses Gebiet hinübergespielt werden soll.

Dreyfus ruft mit lauter Stimme: Ich protestiere gegen diese gehäffige Auflage!

Vorsitzender fordert Labori auf, sich zu mäßigen. Labori: Ich habe kein ungemäßigtes Wort gejagt. Vorsitzender: Aber Ihr Ton war nicht maßvoll. Labori: Meines Tones bin ich nicht Herr. Vorsitzender: Wenn Sie desselben nicht Herr find, entziehe ich Ihnen das Wort.

Dieser Zeuge hatte ja schon an den unaussprechlichen Regierungs- Die Mittwoch- Sihung wird um 62 Uhr eröffnet, und die tommissar Carrière, dessen unvergleichlicher Intelligenzmangel ihn effentlichkeit ausgeschlossen. In der nichtöffentlichen dem Gelächter der Nach: velt überliefern wird, geschrieben. Aber Sigung, die um 812 Uhr schließt, wird Cernuschi vernommen und gewesen. Danach erzählte du Path de Clam, wie er von Gonse Carrière hatte ihn nicht hören wollen. Ich las feinen Brief ohne gewisse Stücke aus den Geheimatten werden nochmals geprüft. Um mit Abfaffung eines Berichts über die Angelegenheit beauftragt besondere Aufmerksamkeit, erflärte er; überdies fab ich, daß 88/4 Uhr wird die Oeffentlichkeit bei dichtgefülltem Saale wieder wurde, und zählt die Feststellung auf, die er in einer seither ver Cermudy fich als politischen Flüchtling ausgab; ich habe dies nicht hergestellt. ernst genommen."

Hier ist noch etwas dunkel, und der Oberst Jouaust, der an diesen Machenschaften teil nimmt, ladet vor der Geschichte eine" schwere Verantwortlichkeit auf sich.

Nochmals Trarieng.

Auf eine Anfrage Laboris führt Trarieug aus, er habe das Petit bleu" geprüft und Vertrauen zu der Ehrenhaftigkeit Bicauarts gehabt, als er ihn empfing. Es fei erwiesen, daß das

schwundenen, aber von Boisdeffre und Gonse gelesenen Note nieder­gelegt habe. Er berichtet, daß der Haftbefehl gegen Dreyfus vor dem Probedittat ergangen sei; er erzählt alsdann den Verlauf des Probediktats und weist auf die von Dreyfus gezeigte Unruhe hin, der sich beklagt habe, daß es ihn an den Fingern friere, und nervöse