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Ihnen

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bitten ich möchte Ihnen gern" das Manuskript hervor Geschriebenes vorlesen. Ich schreibe." Sie sentte tief er- mittels und das Krachen der überſtürzenden Felsschollen erwarten. rötend den Kopf.

fie zog plötzlich| das Schauspiel lockt jedesmal eine Schar Neugieriger an Ort und ettvas vont mir Stelle, die mit, Spammung die dumpfe Detonation des Spreng­

Was, Sie schreiben? Sie, Sie?!" Frau Kistemacher; sah nun doch für einen Augenblick auf; da sie die Hände zum Zusammenschlagen nicht frei hatte, drückte sich das ganze Er­staunen in ihren weitgeöffneten Augen aus. So was! Sie schreiben! Nicht möglich! Wie interessant! So was!"

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,, Bitte, Fräulein Reinharz," sagte artig Herr Kistemacher er war aufgestanden und ging mit knarrenden Stiefeln im Zimmer auf und nieder- das wird uns sehr interessieren! Mich ganz besonders!" Er lächelte halb eitel, halb verschämt. Sie müssen wissen, in meinen Mußestunden verbreche ich zuweilen auch etwas. Es ist mir der genußreichste Zeit­bertreib!"

Wer hätte bei Herrn Kistemacher das vermutet! Elisabeth fühlte sich angeheimelt; fie taute auf und erzählte lebhaft; dann las sie einige Stellen aus ihrer Novelle vor. Sie las mit glühenden Wangen, am Schluß kamen ihr fast Thränen in die Augen; sie fühlte noch einmal alles mit.

,, Und meinen Sie, daß es so geht? Daß ich's so ein­reichen kann? Ich wäre Ihnen sehr dankbar, wenn Sie mir offen Ihr Urteil sagten!" Erwartungsvoll sah sie Herrn Kistenmacher an.

Er hielt ihr die Hand hin. Also Kollegen!" Das darf ich schon sagen, ohne mich zu überheben. Ich finde die No­velle sehr gut. Ich würde ja einiges noch anders gemacht haben, aber ich will Ihnen jezt nicht mehr den Kopf warm machen. Kommen Sie ein andermal lieber vorher zu mir, wir besprechen dann das Ganze eingehend miteinander. Warum haben Sie eigentlich nicht daran gedacht, den Helden lieber-"

" Laß mich doch auch mal was sagen, Hans!" rief Frau Julie drein." Ich finde die Geschichte entzückend, ganz entzückend! Schade, daß ich nicht mit ganz ungeteilter Auf­merksamkeit zuhören konnte!... Scheußlich, nicht mehr zu brauchen!"

19.Bout

( Fortsetzung folgt.)

Ein stilleres, aber ungleich belehrenderes Schauspiel aber bietet uns der Boden, auf dem wir, am oberen östlichen Schmalrande des Alvenslebenbruches jetzt stehen. Wir haben nadten Kaltfels unter unseren Sohlen, denn die ursprünglich auflagernde dicke Geschiebe­mergelschicht, die sonst den Felsboden den Bliden entzieht, ist auf eine gewisse Strecke entfernt worden, damit später beim Absprengen der Wand keine Erde den Kalk verunreinige. An den Streifen der entblößten Felsenwände im Bruche haben wir bereits erkannt, daß die Muschelfaltschichten nicht horizontal liegen, sondern schräg auf­wärts streichen", wie der Bergmann sagt. Daher stehen wir auch Schichtenköpfe schollenartig unebenen Fläche. Was uns aber sofort nicht auf einer Ebene, sondern auf einer durch die austretenden auffällt, ist die Glätte derselben. Und wenn wir noch aufmerksamer hinsehen, erkennen wir zahlreiche parallele, fast aus­schließlich von Osten nach Westen gerichtete Rillen im Gestein echte Glescherschrammen, die zur Eiszeit das Inlandeis mit dem in seiner Unterlage, der sogenannten Grundmoräne, eingebetteten Stein­material auf dem Kalffels eingerigt hat, während es die Kaltfläche im allgemeinen glatt schliff. Bald erkennen wir auch hier und dort auf dem Fels Partien, wo zahlreiche Umrisse von versteinerten Schneckenschalen eigenartige Zeichnungen bilden.

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Die Gletscherschrammen, der glatte Fels und die Schneckenlinien reden die Sprache einer uralten, ungezählte Jahrtausende alten Welt. Der erste, der diese Schriftzeichen einer verschollenen Welt zuerst richtig deutete, und zwar in nächster Nähe unseres gegen­wärtigen Standpunktes am Alvenslebenbruch, war im Jahre 1875 der berühmte schwedische Geologe Otto Torell , der hier seine Beobachtungen den Teilnehmern eines geologischen Kongresses auf­zeigen konnte. Die unwiderleglichen Beweise für eine vorgeschicht­fiche Vergletscherung Nordeuropas , die Torell hier entdeckte und die bald durch andere ähnliche Funde in Norddeutschland und ander­wärts bestätigt wurden, bildeten eine unwiderstehlich überzeugende Grundlage für die von ihm aufgestellte Inlandeis- Theorie, die wir oben bereits gestreift, und die in diesem Blatte früher schon von anderer Seite behandelt wurde.

wir bald auf große unregelmäßige Löcher aufmerksam, die hier mid Wenn wir uns weiter auf unserer Kaltplatte umsehen, so werden da bald senkrecht, bald schräge in die Tiefe gehen. Es sind das die fogenannten Riesentöpfe oder Gletschermühlen. Das Schmelzwasser des Julaudeises setzte Steine seiner Grundmoräne in strudelnde Be­wegung, und wo die Umstände günstig waren, wirbelten sich die Steine tiefer und tiefer in den weicheren Kalffelsen hinein, bis in genügender Tiefe die Macht des Strudels gebrochen wurde und der Reibstein liegen blieb. Für diese Art der Entstehung der Riesen­töpfe sprechen auch die mehr oder weniger spiraligen Millen an der Innenwand der Gletschermühlen. Eines dieser Zeugnisse der Eiszeit befindet sich im Märkischen Provinzialmuseum zu Berlin ; er ist jedoch so völlig zerfallen, daß er nur ein ganz unkenntliches Bild neuerung dringend zu wünschen wäre. Der Wunsch erscheint um so berechtigter, als die Zugänglichkeit zu dem geschilderten Plage am Alvenslebenbruche neuerdings mehr als je erschwert ist, da wie schon erwähnt, eine specielle Erlaubnis eingeholt werden muß. Der Rüders­ dorfer Muschelkalk ist so reich von Conchylienschalen durchsetzt, daß hiernach und nach dem Charakter der ausgestorbenen Tiere zu urteilen, die Ablagerung des Gesteins auf dem Boden eines See­beckens ursprünglich erfolgt sein muß. Später hat dann aus unde­fannten Ursachen eine derartige Hebung stattgefunden, daß die Kalk­berge alle überlagernden jüngeren Schichten durchbrachen und unter der Einwirkung der Eiszeit zu so bemerkenswerten geologischen Zeugen werden konnten.

In den Rüdersdorfer Kalkbergen. Die welligen Höhen und Tiefen, die das landschaftliche Bild der Gegend um Berlin formieren, sind entstanden aus den Ab­lagerungen ungeheurer Gletscher, die zur Eiszeit von Skandinavien tommend, ganz Norddeutschland unter dem sogenannten Inlandeise der thatsächlichen Verhältnisse giebt und eine recht baldige Er­begruben, und aus den Wirkungen größerer und fleinerer Flüsse, die in die plateauartig welligen Ablagerungen ihre Stromläufe einschnitten. Nicht alle jene vor ungezählten Jahrtausenden gebildeten Thäler enthalten heute noch offenes Wasser, das Relief aber ist geblieben. Wo größere Thäler auf weitere Strecken fehlen, da blieb das Platean zusammenhängender, so tritt es uns nördlich und südlich von Berlin als Barnim " und Teltow " entgegen. Von den jüngeren und jüngsten Anschwemmungen und Ablagerungen unserer Gewässer abgesehen, die zum Alluvium zählen, gehört der überwiegende Teil des festen Bodens der Mark in geologischer Beziehung dem Diluvium an. Aber hier und da treten noch ältere geologische Bildungen zu Tage, so z. B. Thonlager der Tertiärformation bei Hermsdorf, Buckow 2c., tertiäre Braunkohlenflötze bei Mittenwalde und Fürsten­ walde und die der Bechsteinformation angehörigen Sperenberger Gipsberge, die ein riesiges Steinsalzlager überdecken, welches bei einer Tiefe von 1334 Metern noch nicht durchbohrt worden ist.

Die weitans interessanteste unter den älteren geologischen Bildungen der Mark find jedoch die Rüdersdorfer Kaltberge, die wenige Meilen östlich von Berlin die diluviale Geschiebemergel­ablagerung inselartia durchbrechen.

Die intensive Ausbeutung, die von Mönchen schon im Mittel­alter begonnen wurde, hat riesige Gruben, sogenannte Brüche, in die Kalfberge gegraben, an deren Wänden nun die Berliner Kinder die ersten echten Felsen bewundern lernen. Wenn die Felsen auch mehr in die Tiefe als in die Höhe gehen, so üben sie doch eine nicht geringe Wirkung aus in dem sonst felsenlosen Flachlande.

Co bekannt die Rüdersdorfer Stallberge nun ini allgemeinen find, so verborgen ist leider den meisten Besuchern die außerordent­lich wichtige Rolle, die sie in der Geschichte der Geologie Nord­deutschlands spielten. Wer sich hierfür näher näher interessiert, der erbitte sich vont der Verginspektion in Rüdersdorf die Erlaubnis zum Betreten des östlichen oberen Randes des Alvenslebenbruches, und folge uns. Der Weg führt uns hart am oberen Rande des langgestreckten Bruches hin, bis wir am öst­lichen Rande Halt machen und die obere Schmalseite betreten. An dieser Stelle wird der Bruch allmählich erweitert, indem die Wand unterminiert und in größeren oder kleineren Zeitabständen abgesprengt wird. Die Zeitungen pflegen regelmäßig im voraus zu melden, waum eine neue Sprengung in Aussicht genommen ist, und

Auch in anderer Beziehung bietet unsere märkische Felsenland­schaft viel des Interessanten. Landschaftlich ist die Umgebung eine der schönsten um Berlin , und dem Botaniker ist sie ein Dorado für Pflanzen, die Kalkboden bevorzugen und naturgemäß hier in üppiger lk. Fülle gedeihen.-

Kleines Feuilleton.

- Die Behandlung des Kaffees. J. v. Siemiradzki macht. über den Kaffeebau im brasilianischen Staate Sao Paulo in der Geograph. Zeitschr." interessante Mitteilungen. Die Manipulationen, denen die Kaffeebohne unterliegen muß, ehe dieselbe in den Handel gebracht werden kann, sind sehr kompliziert und nehmen viele Maschinen und Arbeiter in Anspruch, weshalb ein kleiner Farmer, welcher über die kostspieligen Maschinen nicht verfügen kann, feinemt Kaffee die im Großhandel verlangte Gestalt nicht geben und den­selben auch nicht günstig verkaufen kann. Die gepflückten Beeren, welche teils reif und rot, teils noch grün, teils vollkommen getrocknet und vom Strauche gefallen gesammelt werden, kommen zusammen in ein großes steinernes Becken mit fließendem Wasser; die trockenen Beeren schwimmen oben und fließen zusammen mit dem Wasserstrom in ein an­deres Reservoir hinüber. Aus diesem heraus werden die trockenen Beeren in Körben auf einen mit Ziegeln ausgelegten Boden gebracht und daselbst 10-12 Tage lang getrocknet. Diese Arbeit erfordert große Sorgfalt und viele Arbeiter, welche die Kaffeebaufen mit flachen Schaufeln bewegen und bei drohendem Regenwetter mit großen Tüchern aus