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Astronomisches.
gestochene Blumendekoration vor, deren Zwischenräume in inchrfarbigem
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Humoristisches.
Guter Trost. Bauer( der sich Zähne reißen läßt, zum Bader):" Jez' hast D' ma' scho' zwei falsche g'riff'n!" Bader : Laß Dir nur Zeit wir derwisch'n den recht'n
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Schaffner( zum eins Steigen auf der
Vom
- Ein hartgefottener Junggeselle. gestrigen Essen im Restaurant Spazini hab ich furchtbare Magenschmerzen bekommen." Ich auch!... Aber heiraten thu' ich doch nicht!"- ( Flieg. BI.") In den„ Münch. Neuest. Nachr." führt in einer Familienanzeige ein Fräulein Marie Schm. den schönen Titel:„ Töniglich pensionierte Softheaterfeuerwächterstochter".
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- Der Komet Swift, der auffälligfte unter den bislang Bellenjdmelz( Email) höchst funstvoll ausgefüllt wird. Das goldene in diesem Jahre erschienenen Kometen, hat Anfang Juni einen plötz- Bifferblättchen ist gleichfalls mit mehrfarbigem Email geschmückt. lichen Lichtausbruch gezeigt, der den schon schwächer werdenden Dieses Unifum einer kleinen Uhr, wofür vierzigmal so viel HundertSometen aufs neue dem unbewaffneten Auge sichtbar werden ließ. martscheine geboten find, als es selbst wiegt, beweist jedenfalls, daß Näheres zur Beurteilung der Vorgänge, die sich in dem Kometen an der Ursprungsstätte dieser Uhr wahrscheinlich in Frankreich - Innern abgespielt haben müssen, entnimmt die Frankfurter 3tg." schon damals, vor etwa 260 Jahren, unter den Uhrmachern Künstler der letzten Nummer des„ Astronomical Journal", die über Beob- allerersten Ranges vertreten waren. achtungen des Kometen mit den beiden Riesenfernrohren berichtet, dem 40- göller der Yerkes- Sternwarte bei Chicago und mit dem 36-3öller ber Lid- Sternivarte in Kalifornien . Unabhängig von einander und nicht gleichzeitig beobachtete an ersterer Barnard, an letzterer Berrine, ersterer an den 4 Abenden vom 20. bis 23. Mai, letzterer chon am 11. bis 14. Mai, daß der Komet einen doppelten scho' no'!"- topf, einen gespaltenen Kern zeige. Wann die Spaltung erfolgt -Auf der Sekundärbahn. st, läßt sich genau angeben, da Perrine am 7. Mai den Kometen - steigenden Passagier):„ Schon alles voll! opf noch als einen scharfen sternartigen Kern beschreibt, der nur nächsten Station ein!" cuf der nordwestlichen Seite einen fleinen glänzenderen Ansatz zeigte; so war der Anblick auch noch am 10; am 11. aber stand neben dem Hauptfern deutlich getrennt ein zweiter fleinerer auf der südwestlichen Seite in 1/5 Bogenminute Abstand; dieser Abstand vergrößerte sich, während der Kleinere Kern, der schon anfangs 11/2 Größenklassen schwächer war, noch schwächer wurde. Zieht man die Messungen Barnards hinzu, so geben sie genau von Tag zu Tag ein weiteres Auseinanderrücken in derselben Richtung und Größe wie die Perrines. Nach dem 23. Mai Tonnte Barnard den abgeteilten Kometen nicht mehr sehen, weil er zu schwach war. Wieder also hat sich vor dem Auge der zuschauenden Astronomen ein Vorgang im Weltraum vollzogen, der den inuigen Zusammenhang zwischen Kometen und Meteoren beweist. Aber der bekannte Vorgang beim Bielaschen Kometen vom Jahre 1845 hat sich doch nur in ähnlicher Weise wiederholt. Damals trennte sich der Haupt tomet in zwei Teile, die beide 1852 wiederkehrten und dann nicht mehr; sie hatten sich in jenen Meteorstrom aufgelöst, der 1872 nd 1885 so glänzend am 27. November auftrat, 1898 aber ausblieb aus noch unerforschten Gründen. Diesmal war der eine der Teilfometen gleich von Anfang an kleiner, und seine Auflösung zum Meteorstrom ging mit einer Geschwindigkeit vor sich, daß bereits nach 16 Tagen feine Lichtspur von ihm in dem größten Fernrohr der Welt zu erblicken war. Die Kräfte, die den Hauptkometen auseinandertrieben, entstammen zweifellos der Sonne, denn der Vorgang spielte sich ab, als der Komet eben die Sonnennähe passiert hatte, ebenso wie bald darauf das Aufleuchten des Stammkometen ant 3. Juni; bemerkenswert ist noch, daß während auch in dem stärksten Fernrohr kein Schweif bei dem Someten zu sehen war, eine photographische Ausnahme einen solchen von 6-8 Grad Länge zeigte, der also in ultra- violettem Lichte leuchtete.
Technisches.
vollendet.
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Notizen.
-Der Stettiner Kapellmeister Karl Ohnesorge hat eine Oper in zwei Aften:" Die Bettlerin vom Pont des rts", nach der gleichnamigen Novelle Wilhelm. Hauffs, Frau Moran Olden und deren Gatte, der Opernsänger Bertram , sind vom Herbst ab für das Wiener Opernhaus verpflichtet.Der norwegische Schriftsteller Gabriel Finne , bekannt durch seinen Roman Dr. Wangs Kinder" und die Novellensammlung Junge Sünden", ist im Alter von 33 Jahren in Christiania an einer Lungenentzündung gestorben.
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Die oberschlesische Montanindustrie hat sich bereit erklärt, zur Errichtung einer technischen Hochschule in Breslau 400 000 bis 500 000 Mark beizusteuern.
- Die Altschrift( sogen. lateinische Echrist) gewinnt in den letzten fünfzig Jahren mehr und mehr an Voden. Der„ Verein für Altschrift" teilt in seiner Monatsschrift Reform" mit, daß sich die Verwendung der Altschrift zu der Anwendung der Bruchschrift ( deutsche Echrift) im Jahre 1860 noch auf 21,76 roz. stellte; 1870 war der Prozentsatz auf 25,34, 1880 auf 34,92, 1890 auf 38,56 und 1898 auf 40,40 stiegen. Im ganzen wurden im vorigen Jahre 10 329 Werke in deutscher und 7003 in lateinischer Schrift gedruckt.
-Auf der Insel Jsland erscheinen außer den Halbjahrsund Jahresschriften einundzwanzig Journale, darunter anch zwei Frauen und zwei Kinderzeitungen.
t. Eine Malaria Expedition entfendet die Schule für tropische Medizin in Liverpool im August d. J. nach SierraLeone.
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b. 8 wei wichtige Ihrenfunde. In der Deutschen Uhrmacher- Zeitung" beschreibt der bekannte Sammler und Besizer vieler altertümlichen Uhren, Marfels, zwei alte Uhren, in deren Besitz er zufällig gekommen und aus denen ihm hervorzugehen scheint, daß die Ihrentechnik schon vor Jahrhunderten auf erheblich höherer Stufe gestanden habe, als man gemeinhin annimmt. Der eine dieser Funde besteht aus einer messingenen Platine mit Federhaus und Schnede und der eingeschlagenen Jahreszahl 1509, diezu einer vieredigen Reiseuhr, einer sog. Tischuhr gehörte. Das interessante an diesem Funde ist nach Marfels der Beweis, daß man die Spiralfeder als Triebfraft, sowie das Federhaus und die Schnecke- Ein Herbarium, das Jean Jacques Rousseau bereits 1509 in einem solchen Zustande der Vollendung kannte, daß in Ermenonville gesammelt hat, ist von einem Barijer Sammel die Erfindung der Uhrfeder sicherlich mehrere Jahrzehnte händler in Carignan erworben worden. Das Herbarium füllt früher anzusetzen ist. Die übliche Vorstellung, daß Peter Henlein vierzehn große Wappen und enthält charakteristische Bemerkungen 1511 die ersten Taschenuhren baute, muß daber falsch sein; vielmehr Rouffeaus über sein tägliches Leben und Thun . Rousseau hat drei fand er die Feder in großen Uhren bereits vor, und hatte demnach Herbarien angelegt, von denen das vollständigste sich im Berliner nur das Verdienst, Sas Werk in die kleinere Form der Taschenuhren naturwissenschaftlichen Museum befindet.- gebracht zu haben. t. Ein uralter Eibenbaum befindet sich nach einer Allerdings scheint Marfels hier ein fleiner Irrtum unterlaufen Mitteilung der Gartenflora" auf dem Bauerngute im Gerstler" in zu fein. Im Jahre 1511 soll Peter Henlein die erste Taschen- der Gemeinde Heimiswyl im Kanton Bern . Der prächtige Baum uhr mit Schlagwerk gebaut haben, während seine erste ist wohl das größte Exemplar der Art Taxus baccata in der Taschenuhr mit Benutzung der Feder gewöhnlich in das Schweiz . Er erreicht eine Höhe von 15 Meter und miẞt in ciner Jahr 1500 gesetzt wird. Demnach würde die Auffindung des 11hr Höhe von 1 Wieter über dem Boden mehr als 4 Meter im Umfange. wertes mit Feder aus dem Jahre 1509 hiergegen nichts beweisen. Der fräftige Stamm, dessen Alter auf über 700 Jahre geschätzt Freilich läßt die Vollkommenheit dieser Feder darauf schließen, daß wird, ist vollkommen regelmäßig entwickelt und teilt sich 3/2 Meter die Erfindung selbst erheblich älter ist. Eine Erfindung entspringt ja über dem Boden in zwei gleich start entwickelte Wipfel.- niemals in vollendeter Form einem menschlichen Gehirn, sondern in Eine größere Anzahl Weihrauchbäume brachte der Zeit, die für sie reif ist, tauchen an verschiedenen Orten ähnliche die Expedition, die von der Wiener Akademie der Wissenschaften Gedanken und Konstruktionen auf, die sich allmählich verbreiten und nach Südarabien gefandt worden war, dem botanischen dabei immer mehr vervollkommnet werden. Wahrscheinlich Universitätsgarten zu Wien . Die Bäume haben sich vortrefflich ist die Uhrfeder überhaupt keine deutsche, fondern eine erholt. französische Erfindung; citiert wenigstens Die größten Wälder besitzt Amerika und Afrika . französischen Autor, der sie in die Regierungszeit Karls VII. Der Wald von Quebec und Ontario in Kanada hat nach neueren ( 1403-1461), also wohl 1m 1450 verlegt. Von Frank Vermessungen eine Länge von 2700 Kilometer und eine Breite von reich mag fie nach Deutschland gekommen sein, und Peter Henlein 1000 Kilometer. In den Niederungen an den Ufern des Amazonenerwarb sich um ihre Benutzung und um die Umgestaltung des Werkes stromes bedeckt der Wald einen Kompleg von 3300 Kilometer Länge zur Verwendung in fleinen Taschenuhren unleugbar große Verdienste. und 2000 Kilometer Breite. Den mächtigsten Wald hat aber jedens Die zweite beschriebene Surofität ist eine außerordentlich fleine, falls das Innere Afrikas aufzuweisen mit einer ausgemessenen Länge um den Hals zu tragende Miniaturuhr von mur 9 mm Größe aus der von 4800 Nilometer und einer auf 2 bis 3000 stilometer geschätzten Beit um 1640. Das schr lunstvolle goldene Gehäuse stellt eine aus- Breite.
Marfels einen
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