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wieder zurück in das Vorzimmer. Dort setzte sie sich am Fenster hat oder wenigstens paffiv einigermaßen bekommt, der Glockengießer auf einen Korbstuhl, schlaff und matt von der Hitze des frühen Nach- Heinrich, geht daran zu Grunde. H. Zöllner hat sich als ein sehr mittags. Ihre Handarbeit nahm sie nicht mehr auf. Mit ver- geschickter Komponist auch hier bewährt. Alle Anerkennung für die träumtem Blick sah sie hinüber nach den Rübenfeldern, wo zwischen und die Vorzüge, für die Vernünftigkeit des Ganzen, für die gute den jungen Pflanzen eine lange Reihe polnischer Mädchen das Un Sangbarkeit, für das besonders wirksam aufgebaute Finale frant hackten. Trotz der brennenden Sonne fielen die Hacken flink des 4. Aftes, für das finnige Vorspiel zum 5. Aft, usw.! Nur mit furzem Aufschlag auf die Erde. In gerader Linie rückten die ein Drüberstehen über jenen beiden Welten, ein Beherrschen Arbeiterinnen vor. der beiden Sprachen, der Sprache irdischer Menschen mur, sondern auch der elfischer und ähnlicher Wesen, ein charakteri sierendes Auseinanderhalten des Verschiedenen, ein selbständiges Herausarbeiten der jenseits unserer Wirklichkeit stehenden Welt: das, also die Hauptsache, konnten wir nun einmal in der ganzen Komposition nicht finden. Dafür war von dem gesamten bekannten Rüstzeug für romantische Musik reichlich Gebrauch gemacht: von den befaunten einfachen Harmoniefolgen, vom leisen Zittern der Begleitung, von den häufig geteilten Streichern, die hier gern allein oder nur mit einer Klarinette verwendet sind, von tiefen, tiefen Tonausbreitungen, 1. dgl. mehr. d
Da wurden die Pferde wieder unruhig. Der Kutscher versuchte abermals, sie zur Ruhe zu bringen. Doch diesmal gelang es ihm nicht sofort.
Das Mädchen wurde aus seinem Sinnen aufgestört und rief in das Haus hinein:„ Aber Papa! Num tomm doch! Die Pferde dürfen doch nicht so lange in der Sonne stehen!"
Dann soll Karl unter die Bäume fahren. Ich muß erst noch Geschäfte erledigen," antwortete der Vater aus seinem Zimmer.
Das Mädchen ging mit unwilligem Gesicht aus dem Hause und bestellte dem Kutscher den Befehl des Vaters. Als der Wagen zur Seite vor, trat hinter ihm ein alter Mann hervor. Das Mädchen Die Aufführung war im ganzen ebenso. Man sang gut und crschrat, blieb aber doch neugierig auf der Verandatreppe. Es kam spielte mit viel Aufgebot von Bühnengeschick; aber dieses Bühnendoch sonst nicht vor, daß Landstreicher durch den Wirtschaftshof bis geschick durch etwas höheres zu erseßen, durch ein unbefangenes zum Herrenhause kommen konnten. Und ein Landstreicher war das. Hineinleben in eine dem Alltag entrückte Welt, davon Hatte sie doch seit ihrer Rückkehr aus der Pension schon genug bei war höchstens bei Robert Blaß als„ Nickelmann" die Ausfahrten auf den Chausseen getroffen, um das zu erkennen. Der Nede. Jenny Broch als„ Rautendelein" verdient vor allem alte Mann war zwar hochgewachsen, doch seine gebleichten Haare, vegen ihres trefflichen Gefanges Rühmung. Dann auch wegen des sein verfallenes Gesicht und sein altersschwacher Gang zeigten, daß guten Willens, mit dem sie sich für ihre Rolle die beste Mühe gab. er nicht mehr arbeiten konnte. Seine hohen Stiefel und die Allein dadurch, daß man das typische weibliche Bühnens hineingestopften Hosen kennzeichneten ihn als ehemaligen Landwirt. lächeln bis zu einem steten Grinsen treibt, daß man mit den Armen Er zog seinen Hut vor dem Mädchen und beugte seinen Kopf, die kühnsten Flügelschläge macht und die bänderreichsten Backfischdaß die langen weißen Haare über sein Gesicht fielen. Mit zitternder Toiletten fleißig wechselt, schafft man fein elbisches Wesen. In der Stimme sagte er:„ Darf ich um eine Kleinigkeit bitten?" fleinen Rolle der Frau Magda bewährte sich Hilda Schoene Das Mädchen errötete vor Verlegenheit. Das war das erstemal, schon deswegen sehr gut, weil sie den hausbackenen Gegensaz gegen daß sie jemand um Unterstüßung bat. Che sie zur Besinnung tam, jene ganze ihren Mann erfassende ferne Welt namentlich durch war ihre Mutter herausgekommen und sagte: Nein, nein; Herr Verzicht auch unmötig vieles Spiel gut herausbrachte. Gertrud von Prestin giebt nichts. Und wir dürfen Ihnen auch nichts geben. Otth als erste Elfe, Friedrich Carlén als Pfarrer und nun Gehen Sie nur zum Wirtschaftsgebäude. Herr von Brestin giebt ganz besonders Wilhelm Dörwald als Glockengießer berhier nichts. Er will hier nicht belästigt werden!" O- ne dienten bestes Lob. and
Das letzte fagte sie barscher, da der Alte ruhig stehen blieb. Mit der Ausstattung war's wie mit allem anderen, nur daß Er war niedergeschlagen, sagte dann aber: Aberst id hew doch hier nicht einmal das Irdische in seinem feineren Sinn erfaßt immer wat belamen. Wenigstens' n lütten worden ist. Man lese die scenische Vorschrift für den
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Aber gehen Sie doch! Wenn Herr von Brestin kommt" 2. Att und vergleiche damit, was auf der Bühne als der Wohnraum " Was ist denn hier?" fragte der Gutsbefizer mit seiner lauten in Heinrichs Haus gelten sollte. Nicht einmal eine altdeutsche Stube Stimme. Als er den Alten erblickte, machte er ein verlegenes Ge- nach bekannter Konvention herstellen zu können, das ist denn doch ficht:„ Na, gewiß, Müller, Sie bringen was!" sagte er leiser. Er etwas start. erinnerte sich des Alten, der einst für seine Zuckerfabrit Rüben gebaut und, weil der Kontrakt zu ungleich war, daran sein bischen Acker verloren hatte. Nun tam er jedes Jahr zweimal um Unterstügung.
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Musik.
Der äußere Erfolg war durchschlagend". Schon nach dem 1. Aft begannen die auf der Bühne sich Berneigenden das bekannte Suchen nach einem irgendwo Versteckten; nach dem 3. Akt fam endlich der Komponist, nach dem 4. Alt wiederum( wobei einiges Bischen auftauchte), nach dem 5. folgten ihm schließlich auch Direktor Mar Heinrich und Kapellmeister Wilhelm Reich .
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Archäologisches.
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SZ.
Herr v. Prestin war eben dabei gewesen, eine Reihe von Kleinbauern durch schmeichelhafte Briefe zum Rübenbau zu veranlassen. Es wollte nicht so recht gehen... biolin adspe padalinis ans Er gab dem Alten eine Mark, der wegen der ungewohnten Höhe des Geschenks tiefe Bücklinge machte. Und dann ging er ins Eine alte Rüstung aus einem der Hügel Haus: So, mun fahren wir gleich... jetzt weiß ich, wie wir die gräber Südrußlands, die etwa aus dem 10. Jahrhundert stammt, wird in dem neuen Heft der Zeitschrift für historische Brüder zu nehmen haben, um ein tüchtiges Stück Geld zu ver- Waffenkunde" abgebildet und von N. v. Brandenburg des näheren Ich mache es wie mit dem alten Müller; den habe ich besprochen. In einem der kleineren Hügelgräber des Kreises von immer per Lieber Kollege!" angeredet sindhills Stanewst wurde von dem Gutsbesiger Snosto- Borowski ein altes Grab mit den leberresten eines in voller Rüstung beerdigten Kriegers gefunden. Das Grab enthielt außerdem noch die Gerippe Die alte und durch moderne Ansprüche gesteigerte Schwierigkeit zweier Pferde mit einigen zu deren Zäumung gehörigen Gegens für den Opernkomponisten, einen geeigneten dramatischen Text( vor- ständen, wie Resten eines Sattels, einem eisernen Gebisse und Steig dem häufiger als jest" Libretto" genannt) zu finden, führt zu den bügeln, sowie einen kleinen Bronzekessel. Der Tote war befleidet verschiedenartigsten Versuchen. Die Umformung beliebter Schau- mit einem Panzerhemd, er trug einen eisernen Helm mit eiserner spiele zu Opernterten liegt besonders nahe; die Gefahr, dabei den Gesichtsmaste( Schembart) auf dem Haupte. Neben ihm wurden specifischen Geist der ursprünglichen Dichtung zu zerstören und gefunden: ein 110 Centimeter langer Säbel von orientalischer Form, schließlich wiederum mehr Oper als Drama zu haben, folgt ein eisernes Kriegsbeil, ein fleines Messer und lange eiserne Pfeils dieſent Beginnen auf dem Fuß. Da paßt dann das eine spigen, von denen eine eine durchbrochene kreuzförmige Verzierung aufs andere ,, wie die Faust aufs Auge" oder wie der trug. Die Rüstung ist selten gut erhalten und deshalb von bes " Faust" auf den Gounod . Bleibt noch der Ausweg, sonderem Wert. Der Hals von 36 Centimetern ist unversehrt, es ein besonders geeignetes Drama möglichst unverändert in fehlt an ihm nur das abgetrennte Maschenneß, das im Verein mit Musik zu seßen". Zu diesem Ausweg fonnte nicht bald eine der Helmglocke und dem Schembart den Kopf des Kriegers vollBühnendichtung so sehr reizen wie Gerhart Hauptmanns fommen bedeckte. Am Schembart befinden sich zwei Bronze- Ohren " Versunkene Glode". Das Wagnis hat jegt Heinrich mit Ringen; ein gleicher Sting ist am Kinn angebracht; das Ganze Zöllner unternommen. Der Komponist, geboren 1854, ist längst sowohl ist von recht roher Arbeit. Das Panzerhemd ist vollständig erhalten, durch seine" Faust"-Musit als auch besonders durch seine Männer und wenn es auch durch die Last der darüber liegenden Erdschicht chöre mit Orchester in gutem Ansehen. Er hat aus Hauptmanns in mehrere Stücke gerissen ist, so lassen diese sich doch genau zu " Märchendrama" durch Streichungen Auszüge" gemacht und hat" Zusammenpaffen, so daß die Form des Hemdes fehlerfrei konstruiert fäße" beigefügt; dieses Ganze gilt nun als Text seines Musik- werden kann. Dieselbe Art der Totenbestattung trifft man an dramas. Die Zusäße follten vornehmlich die Gelegenheit zu verschiedenen Orten des füdlichen Rußland, was darauf hindeutet, Chören u. dergl. geben; namentlich ist im vierten der fünf Atte eine daß die Veranstalter solcher Begräbnisse einem der orientalischen neue Scene mit Elfenchor, mit Tanz u. f. w. eingefügt. Bei der Nomadenvölker angehörten. Fivei Fälle sind auch bekannt, wo in überhaupt ersten Aufführung des Werkes am 8. d. M. in der Sommer den Gräbern mur Frauen- und Kinderleichen lagen und troßdem bei oper des Westen Theaters fam von dieser Scene nur ein ihnen Pferdegerippe gefunden wurden. Auch die orientalischen Waffen unsichtbarer Chor, übrigens eine der besten Stellen des Werkes. weisen auf dieselbe Herkunft. Archäologische und historische ErAlles in allem hatten wir es mit einem wenig veränderten Haupt- wägungen führen darauf hin, daß diese Gräber dem Turk- Stamme mann" zu thun und blieben dadurch wenigstens vor einem„ Opern- der Betschenegen angehören. Das Gebiet wurde von den Petschenegen unsinn" bewahrt. bewohnt, deren Wanderlager einerseits bis in die Nähe von Kiew heranreicht, andererseits bis zu den Ufern des Schwarzen und Asowschen Meeres sich hinzogen. In der Geschichte Rußlands tauchen die Petschenegen um die Mitte des 9. Jahrhunderts auf und vers
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Die Dichtung beruht auf dem Zusammentreffen der irdischen und einer überirdischen Welt; die Wesen der einen haben kein rechtes Organ für die der anderen und umgekehrt, und der eine, der es doch