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Es dauerte nicht lange, so erschien die Starzynska, hoch ist im Trockenen ausgeführt worden, wie bisher stets bei derartigen toupiert und eng geschnürt. Arbeiten, und erst nach Fertigstellung wurde der das Wasser ab. haltende Erddamm entfernt.
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Wissen Sie's schon, Liebste?"- sie fuhr herein wie ein Saufewind„ Maierrr verrlegt mein Trrauerspiel, errr iſt ganz entzückt! Und derrr Intendant hat mich darum gebeten, errr will es demnächst zur Aufführrung bringen!" ,, Welcher Intendant?"
,,, ich meine Dirrektorr, Dirrektorr," verbesserte die Starzynska, Hoftheaterr rriskierren mein Stück nicht, es ist zu stark. Haben Sie's nicht gelesen? Ich weiß garr nicht, woherr man das gleich gewußt hat? Wie gesagt, es wirrd auf geführrt, ein folossal starrtes Stüd!"
" Ich gratuliere!" sagte Frau von Lindenhayn. Und nun kam Mia Widmann, Alinde Rosen gleich hinter drein. Sie wußten bereits von dem Trauerspiel.
„ Und habt ihr schon die Kritik über die Reinharz gelesen?" platte Allinde sofort heraus. Sie war ganz erregt. Denkt euch, in der heutigen Morgenzeitung stand eine ein ellenlanger Artifel!"
„ Was? Wie?" Allgemeines Erstaunen.
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" Das ist nicht anders möglich," sagte Mia Widmann turz entschlossen, fie muß den Redacteur gut kennen. Wahr scheinlich sehr gut," feßte sie mit bezeichnendem Ausdruck hinzu. Alinde, Du bist ja näher mit ihr bekannt?!"
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,, Gott , wer weiß, vielleicht hat sie Beziehungen. Ihr müßt doch nicht gleich das Schlimmste denken!" Alinde zuckte die Achseln. Mir kam sie immer sehr harmlos bor; als sie mich das erstemal besuchte, zeigte ich ihr meine Truhe, ihr tennt sie ja mit all den Billetsdour! Sie wurde dunkel rot und war ganz verdugt. Lieber Gott, rührend! Ich finde ihr Buch ganz niedlich!"
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" Ich kann nichts daran finden," wandte sich Mia Widmann an die Starzynska,„ Du, Wlodzka?"
., Garr nichts, teine Spurr von Talent. Sie versteht nurr, darrauf zu laufen!"
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Mia Widmann stimmte eifrig zu. Das ist es; wenn ich bedenke, wie schwer es mir geworden ist, mich durchzuringen!" Sie hob stolz das Köpfchen. Aber was ich geworden bin, bin ich aus mir selbst geworden!"
Ich habe auch niemandem etwas zu danken!" rief die Starzynska.
" Ja, Du!" Mia Widmann schlang zärtlich den Arm um fie. Du bist ein starkes Mädchen!"
Sie füßten einander.
Neue Besen kehren gut!" sagte die kleine Widmann, fie liebte die kräftigen Ausdrücke. Aber Bolten will doch nichts von ihr wissen."
„ Das glaube ich." Frau von Lindenhayn machte ein undurchdringliches Gesicht bei diesen Worten.
Unterrhalten wirr nns doch von etwas anderrem!" Wlodzimira wurde ungeduldig. Mein Trrauerrspiel-" Frau von Lindenhayn schnitt ihr das Wort ab. Sie ist ein sehr hübsches Mädchen," sagte sie nachdenklich, sie könnte Carriere machen."
Sundial de dar( Fortsetzung folgt.)
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Tiefwafferbauten.
In Deutschland wird zur Zeit ein Bauwerk ausgeführt, welches durch die Art und Weise seiner Herstellung das besondere Interesse der in Frage kommenden Fachkreise hervorruft, und das nach Fertig: stellung den Beweis der eminenten Leistungsfähigkeit der jezigen Tiefbautechuit liefern wird. Wir meinen den gemeinsamten Bau der beiden großen Trockendocks für die Marine am Kieler Hafen.
Die Ausführung dieser Arbeiten stellt die größten Wasserbauten dar, die jemals in Deutschland ausgeführt sind. Sind schon die gewaltigen Schleusenanlagen an den Endpunkten des Nordostsee- Kanals, in Holtenau und Brunsbüttel der Gegenstand des Staunens und der Bewunderung der Besichtiger gewesen, so werden diese Trodendods in noch viel höherem Maße der Schaffenskraft und dem Können des Menschen ein glänzendes Zeugnis ausstellen.
Docksbauten find an und für sich ja bei den heutigen Fortschritten und Errungenschaften der Technik Arbeiten, die verhältnis mäßig nicht allzu schwierig auszuführen sind; indeffen liegt die Hauptschwierigkeit bei den Bauten an der Kieler Föhrde darin, daß auf Jahre hinaus die Hauptarbeiten in einer Tiefe bis zu 16 und mehr Meter unter dem Wasserspiegel ausgeführt werden müssen.#
Erst im vergangenen Jahre wurde in Bremerhafen ein großes, mit Staatshilfe erbautes Trockendock fertiggestellt, welches zur Aufnahme der großen Lloyddampfer dienen soll. Der Bau dieses Docks
ſtände ein Hineintreten der Kieler Docks in den Hafen bis zu Von dieser Praris hat man abweichen müssen, weil die Umzwei Dritteln der Länge erforderlich machten.
Zur Ausführung dieser Wasserbauten hat die Regierung dem Reichstag gegenüber den Eifer und die Beharrlichkeit gezeigt, wie sie bei den Anforderungen des Marinismus und Militarismus stets bei der Regierung zu finden und bei Kulturaufgaben leider zu vermissen sind.
Vor- und Projektierungsarbeiten für Dockanlagen, der Regierung 36 000 M. an die Hand gegeben. In den beiden nächsten Etatsforderungen wurden dann je die ersten Raten für zwei Trockendocks verlangt, jedoch vom Reichstag gestrichen.
Schon durch den Etat von 1891/92 waren zur Einleitung von
Beim nächsten Etat begnügte sich die Regierung mit der Forderung nur eines Docks. Aber ebenso, wie auch in den beiden weiteren Jahren, wurde die stets verlangte erste Baurate, im Betrage von 1 Million Mart, von der Volksvertretung abgelehnt.
Bei der fünften Ablehnung im Jahre 1896/97 wurde die Regierungsforderung nur aus finanziellen Gründen versagt. Im Jahre 1897/98 erfolgte dann die Bewilligung der ersten Baurate für ein Dod, der im vergangenen Jahre die Zustimmung für die erste Baurate des zweiten Docs folgte.
Die Gesamtkosten der Bauten dieser beiden Docks sind auf ca. 17 Millionen Mark veranschlagt. Die Bauzeit ist auf 5 Jahre berechnet ist und die Ausführung am 1. September 1897, der schon beim Bau des Nordostsee- Kanals beteiligten Firma Ph. Holzmann u. Co. in Frankfurt a. M. übertragen. arbeitet. Auf dem Bauterrain, soweit es sich am Laude befindet, Seit dem Spätjahr 1897 wird mun an diefen Bauwerken ge find fleißige Häude thätig gewesen, den Bau zu fördern. Das frühere Wohngebäude des Oberwerftdirektors der staatlichen Werft, welches auf dem Bauterrain lag, ist abgebrochen, der zu dieser Woh nung gehörige Park und ein Teil des Gartens, des von der Marines verwaltung angekauften Vergnügungsetabliffements Wilhelminen höhe" ist glattrafiert und soweit die Docks ins Land hineintreten, ist eine Spundwand gezogen.
Aber dieses alles sind nur die sichtbaren, unbedeutenderen arbeiten, gegenüber der unter dem Wasser schon vollführten. Weit um das Bauterrain im Hafen sich hinziehend, eine Fläche von circa 7 hektar einschließend, ist auf dem Hafenboden ein mehrere Meter hoher Sand- und Erdwall aufgeschüttet, der die ani Hafengrunde lagernden Schlamm- und Schlickmassen vom Bauplay fernhalten soll. Und innerhalb dieses eingeschlossenen Terrains sind nunmehr schon seit einem Jahre 2Bagger thätig, zunächst die Schlammmaffen zu entfernen, und dann den Grund auf eine Tiefe bis zu 16 Meter auszuheben. Monatelang ist allein an der Schüttung des Erdwalls gearbeitet worden, dessen Stelle an der Oberfläche des Wassers durch lleine Bogen gekennzeichnet war und wo der am Lande gewonnene Sand durch Schuten in den Hafen gelaffen wurde.
Diese Arbeiten aber sind nur erst die Vorbereitungen zum Bau gewesen. Durch eine mächtige, inzwischen fertiggestellte Taucherglode wird nummehr der eigentliche Baugrund an jeder Stelle überdeckt werden und dort in der Tiefe der eigentliche Bau beginnen. Welch riesige Borrichtungen geschaffen werden mußten, um diese Hauptarbeit in der Tiefe des Waffers leisten zu können, erfieht man schon aus den Kosten, welche die Taucherglocke, die dieselbe haltenden Taucherschiffe mit all ihren Maschinen usw. verursacht haben, und die sich auf ca. 1 Million Mark belaufen.
In Form eines Rechteds, aus starken Eisenplatten gebaut, wird die Taucherglocke eine Fläche von etwa 300 Cuadratmeter überdecken tönnen. Zwei eigens für diesen Bwved gebaute, durch kräftige hoch in die Luft ragende Eisenkonstruktionen zu einem fest zusammengefügten Ganzen verbundene Taucherschiffe werden zwischen sich die Taucherglode tragen, die zu jeder Tiefe hinabgelaffen werden fann
Und hier unter der Glocke, in einer Luft, welche die mehrfache Dichtigkeit der atmosphärischen hat, wird nun auf etwa 2 Jahre ununterbrochen Tag und Nacht geschafft werden.
Es ist eine an Gefahren überreiche Arbeit, die von den Arbeitern verlangt wird, und nur ganz gesunde, kräftige, vom Arzt für tauglich befundene Leute werden dort in der Tiefe, am Hafengrunde, das Bauterrain, soweit noch erforderlich ausschachten, die Betonierungsarbeiten vornehmen und darauf dann das Mauerwerk auffezen.
Zum Ein- und Auslassen der Arbeiter, zum Hineinschaffen des Baumaterials und zum Transport des ausgeschachteten Erbreichs usw. ist der Boden der Taucherglocke mit sogenannten Auswechslungsfammern versehen, welche in bis an die Wasseroberfläche Die Auswechslungstammern find er führende Schächte münden. forderlich, um ein Entweichen der in der Glocke befindlichen fomprimierten Luft zu verhüten. Um ein Heben der Glocke durch diese Luft zu verhindern, ist Vorrichtung getroffen, daß die Glocke durch Wasserballast beschwert werden tam.
Mehrmals muß jede einzelne Stelle des Baugrundes durch die mächtige Taucherglocke überdeckt werden. Erst wenn das Funda ment des ganzen Banes durch das eigene Schwvergewicht im Hafenboden sich so gelagert hat, daß eine Formveränderung nicht mehr anzunehmen ist, wird mit dem Aufbau der eigentlichen Seitenwände der Docks begonnen werden.