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Der Segen der Schwarzkunst werde zum Fluche, hingegen der furchtbare Haß, der unter den verschiedenen amerikanischen VölkerGewürzträmer, der seine Ware in Bücherpapier verpacke, zum schaften herrscht, führt sie oft dazu, ihre Gefangenen aus Nachsucht Wohlthäter der Menschheit. Die Bibliothek werde immer mehr zu verspeisen. Diese Sitte soll z. B. bei den Tupi, die früher zum Friedhofe des Papier gewordenen Menschengeistes. Wenn es keine Antropophagen waren, durch das Beispiel einer Frau sich einso weiter gehe, werde man die Berliner Bibliothek nach der Lüne gebürgert haben, die sich auf den Mörder ihres Sohnes warf und burger Heide verlegen, überhaupt die Bibliotheken bergmännisch ihm die Schulter zum Teil abfraß. So zerreißen auch die Paren abbanen müssen. Das Buch werde zur volkswirtschaftlichen tintins die, die lebend in ihre Hände fallen, mit ihren Zähnen. Ungeheuerlichkeit". Der Gelehrte, der nicht schreibe, sondern sich Achnliche Fälle von Rachsucht finden sich bei den meisten südmit der Rolle eines Handlangers in der Wissenschaft begnüge, amerikanischen Stämmen. Als der grausamste Stamm am oberen erwerbe sich das größere Verdienst. Nach der letzten Chronik koste Amazonenstrom gelten die Caschibos. Sie verzehren stets ihre Gein der Bonner Universitäts- Bibliothek das Ausleihen eines fangenen und sind daher bei den benachbarten Stämmen sehr verBuches 2 M., jede Auskunft 1 M. Redner kam dann auf das haßt. jezige System der Bibliothek- Kataloge zu sprechen, das er für verfehlt hält, namentlich die alphabetische Ordnung. Die Bücher follten in knappster Form nach fachlichen Gesichtspunkten geordnet
werden.
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Astronomisches.
Der englische Astronom Huggins , der sich durch seine Untersuchungen
ie. Sauerstoff und Stidstoff auf Figsternen.
über die die Fixsterne zusammensetzenden Elemente bedeutende Verdienste erworben hat, ist wiederum zu einem wichtigen Ergebnis gelangt. Wie er den Astronomischen Nachrichten" mitteilt, findet sich in den Spektra gewisser Sterne, die sich durch das Vorhandensein von Helium auszeichnen, außerdem eine dunkle Linie, die der hellsten Linie des Stickstoffs im Spektrum entspricht. Sicher nachgewiesen ist diese bedeutsame Thatsache bei zwei der größten Sterne im bekannten Bilde des Orion, und zwar im Rigel und in der Bellatrix. Im letzteren Sterne wurden auch noch andere Linien, die dem Spektrum des Stickstoffs entsprechen, entdeckt. Huggins hält es danach beinahe für gewiß, daß auf diesen Sternen Stickstoff vorhanden sein muß, ebenso wie er von der Gegenwart des Sauerstoffs daselbst nach seinen Untersuchungen überzeugt ist. Besonders auffallend ist der Umstand, daß die beiden Gase gerade auf Sternen erscheinen, die einen Gehalt an Helium besigen.
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Zum Sonnen der Betten. Die Ansicht ist vielfach verbreitet, die Betten in der größten Sonnenhiße zu sonnen, und viele Haus frauen sind froh, wenn sie einen recht heißen, sonnigen Tag zu ihrer Ausputzerei gewonnen haben. Es sei deshalb darauf aufmerksam gemacht, daß die sengenden Sonnenstrahlen den Betten mehr schaden als nügen. Die Federn werden, wenn nicht gerade verbrannt, so doch wenigstens merklich mürbe. Ein schöner, etwas bewegter Tag eignet sich, wie der„ Praktische Wegweiser", Würzburg schreibt, viel besser zum Sonnen der Betten; dabei ist nicht zu unterlassen, die legteren recht fleißig zu schütteln, damit durch die Wärme der Sonnenstrahlen die in Folge des längeren Gebrauches stattgefundene Berfilzung der Federn beseitigt und der Staub aus den Betten vertrieben wird. Daß beim Sonnen der Betten auch Vorsicht und Reinlichkeit nötig ist, braucht nicht erst wiederholt zu werden. Beim Schütteln der Betten, zu welcher Arbeit immer zwei Personen nötig sind, fasse man die Ecken der Betten, um sie nicht zu beschmutzen, mit reingewaschenen Händen an. Je kräftiger die Betten geschüttelt werden, desto mehr quellen sie auf und um so besser werden sie vom Staub befreit. Das Ausklopfen mit dünnen Röhrchen genügt nicht allein, um die Federn wieder recht locker zu bekommen. Auch die frisch gesonnten Betten, wenn sie in Gebrauch genommen werden, ehe sie wieder gut ausgekühlt sind, verursachen, daß sich die Federn zusammenballen und feucht werden. Man vermeide also, die Betten warm" aufeinander zu legen. Heirat." Schließlich sei noch darauf hingewiesen, wie nötig es ist, die Betten, ehe sie am Morgen gemacht werden, erst tüchtig auslüften zu lassen zu haben!" und jedes Mal gut zu schütteln. Andernfalls wird das Bett für Strandbetrachtung: Water( eine Qualle be denjenigen, welcher darin schlafen soll, ungesund; jedenfalls ermöglichen solche schlecht gelüftete Betten feine erquidende Nacht- trachtend):" Merkwürdig sieht so'n Dings doch aus!" Sohn: Ja, Vater wie' ne gefrorne Ohrfeige!" ruhe. („ Luft. Bl.")
Völkerkunde.
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Humoristisches.
Schreckliches Ende. Huberbaurin( zur Beitelbäurin):„ Ebe ischt der Heiblebäura ihr Maa g'schtorbe; s'ischt arg schwer gange, bald umabracht hats'n."
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Strenge Erziehung. Tochter: Papa, Alfred ist mir das Leuerste auf Erden, gieb uns Deine Einwilligung zur Water: Nichts da, Du brauchst nicht immer das Teuerste
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Notizen.
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Jm Neuen Opern Theater will ein amerikanischer Unternehmer im Winter zehn große Subskriptions= Konzerte unter der Leitung hervorragender Dirigenten( Pietro Mascagni , Lamoureng) geben. Den Konzerten sollen öffentliche Generalproben voraufgehen.
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- Von Hodenjos, die Lügentomödie", einem dreiaftigen Fastnachtsspiel von Jakob Wassermann , das am Breslauer Sommertheater zum ersten Mal aufgeführt wurde, fanden die ersten Akte eine warme Aufnahme, der dritte Akt wurde abgelehnt. Zu einer Ballet Pantomime, die Hans v. Hopfen verfaßte, hat Raoul Mader in Wien die Musik komponiert. Der occultistische Schriftsteller Dr. Karl du Prel ist im Alter von 60 Jahren am Freitag in Heiligkreuz bei Hall in Tirol gestorben. Das Recht, den Katalog zur Pariser Weltans stellung 1900 herauszugeben, hat die Gesellschaft Lemercier für 453 000 Fr. erworben.
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gk. Ueber die Anthropophagie im heutigen Südamerika veröffentlicht Theodor Koch in dem soeben erschienenen Internationalen Archiv für Ethnographie" einen ein gehenden Bericht. Eine bei den Indianern Südamerikas noch sehr verbreitete Sitte ist die Gewohnheit, Stammesmitglieder zu töten, die durch Alter und Krankheit für den Stamm ein Hindernis geworden sind. Die Mayorunas verzehren noch heute die Alten und Kranken des eigenen Stammes, ohne Vater oder Kind zu schonen. Das wird häufig bei schweren Krankheiten als Aft der Pietät aufgefaßt. Der Reisende Osculati erzählt von den Mayormas, er habe einmal einen franken, getauften Indianer dieses Stammes weinend getroffen und ihn um die Ursache seines Kummers gefragt. Da habe jener geantwortet, jetzt würde er bald von den Würmern gefressen werden; wäre er nicht getauft, so hätten dies seine nächsten Verwandten gethan. Das letztere wäre ihm also lieber gewesen. Die Yamuas am oberen Amazonenstrom verzehren das Mark aus den Knochen ihrer Toten, weil sie glauben, daß dadurch die Seele der Verstorbenen in ihren Körper übergehe. Die Caschivos am Bachitea scheinen mit dem Verzehren der Greise ihres Stammes einen religiösen Akt zu verbinden. Sobald dem Greis angezeigt wird, daß sein letzter Tag gekommen ist, giebt er Zeichen der Freude und jagt, er werde bald feine alten Freunde Freunde wiedersehen. Ein großes Fest wird vorbereitet, und das Opfer mit der Keule erschlagen. Von dem Fleisch darf nicht das geringste verloren gehen, selbst die Knochen werden zerstampft in den Machato gethau und getrunken. Niemals aber verzehren sie das Fleisch der Weiber, weil sie es für " giftig" halten und fürchten, durch seinen Genuß feige zu werden und weibische Eigenschaften auf sich zu übertragen. Bei den Botokuden verzehren die Mütter öfters ihre verstorbenen Kinder aus Zärtlichkeit. Jm„ Grünen Hof" in Handschuhsheim bei Heidelberg Wenn der Vater alt und unfähig ist, auf den Wanderungen mitzu- bildet ein Rebstock eine Laube von 20 Meter Länge und 8 Meter tommen, so bittet er selbst seinen Sohn, ihn zu töten. Der Körper Breite. Er trägt 3000 wohl ausgebildete Trauben, die wird gebraten und von der ganzen Familie unter Heulen und bald reifen werden. Schreien verzehrt. Herbera berichtet über den Kanibalismus der EinIm Kreise Ssolitamst des Gouvernements Perm ist ein geborenen von Cauca im heutigen Columbia, daß der Mann sein Weib Mammuth- Stelett aufgefunden worden. Es wird ißt, der Bruder den Bruder oder die Schwester, der Sohn den Vater." ins naturwissenschaftliche Museum der Universität Kasan gebracht Man ist jetzt allgemein von der Annahme abgekommen, daß die werden. anthropophagischen Stämme aus Wohlgeschmack am Menschenfleisch Ein neues Steinkohlenlager ist westlich von diesem Gebrauche Huldigen. Gerade in den heißen, tropischen, von Laurensberg bei Aachen , zwei Kilometer von der holländischen jagdbaren Tieren belebten Gegenden ist die Anthropophagie am ver- Grenze in einer Tiefe von 300 Metern erbohrt worden. Bisher breitetsten. Rachsucht, religiöse und andere psychologische Motive war das Vorhandensein von Steinkohlen in dieser Gegend bestritten spielen bei den Indianern Südamerikas eine große Rolle. Der worden.
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Ju Baden- Baden ist am Sonntag der 7. internationale veterinärmedizinische Kongreß zuSammengetreten. Gegen 1000 Teilnehmer find angemeldet beziv. eingetroffen. Der Kongreß wird sich hauptsächlich mit der Frage von Schutzmaßregeln gegen die Verbreitung von Tierseuchen und der Frage des internationalen Tierverkehrs befassen.
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