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schwer. Dies reich verzierte und sehr wertvolle Stück ist ein Ge-- Ihr Recht. Frau Kandel: Du wagst es also, so schent der Königin Maria von Schottland   aus Anlaß des Abschlusses spät in der Nacht aus dem Wirtshause heimzukehren?" eines Friedens- und Handelsvertrages im Jahre 1557, worüber die Herr Kandel: Ja, Du hast recht, es war unverantwortlich Urkunde mit eigenhändiger Unterschrift der Königin im Ratsarchive ich bin ein miserabler Ehemann, ein Schlemmer, und ich muß aufbewahrt wird. Als drittes Stück erwähnen wir eine mich entschieden ändern!" 36 Centimeter hohe und 22 Centimeter weite Fruchtschale Frau Kandel( anfangs sprachlos, dann voller Entrüstung aus dem Jahre 1602. Auf dem Boden derselben ist losbrechend): Ja, was soll das heißen! Hab' ich hier die Gar die Erstürmung der Logumer Schanzen dargestellt. Das Kunst- dinenpredigt zu halten oder Du?" Flieg. Bl.") gewerbe- Museum in Berlin   hat davon eine Nachbildung anfertigen laffen. Ferner sind zu nennen: Rosenwasserkanne und Schale, erstere 24 Centimeter hoch und 800 Gramm schiver, lettere 46 Centimeter weit und 1 kilogramm 950 Gramm schwer. Beide Stücke sollen Geschenke der Stadt Straßburg   i. Els. aus der Mitte des 16. Jahr­hunderts sein. Sie wurden in früheren Zeiten, als Emden   im Leben der Völker ungefähr die Rolle spielte, die Hamburg   jezt zufällt, nach festlichen Mahlzeiten im Rathause dazu benutzt, um Rosenwasser zum Waschen der Hände darzureichen. Von den anderen Gegen­ständen, die meist Jahrhunderte überdauert haben, sei noch ein filberner Papagei erwähnt, den zur Zeit der Blüte des Schüßen­wesens( 16. und 17. Jahrhunderts) der Schüzenkönig bei feierlichen Gelegenheiten zu tragen hatte.-

Kulturgeschichtliches.

Notizen.

Im Neuen Opern Theater wird das italienische Opern- Ensemble des Marquis de Souza am 20. Sep­tember mit einer Borstellung der Hugenotten  " eine Reihe von Gastspielen beginnen; vom 1. Oktober ab folgt das Gastspiel eines anderen italienischen Ensembles, dessen erstes Mitglied Signora Darclée ist. Beide Ensemble haben vollständiges Personal.

Professor Wallot macht in Gemeinschaft mit dem Direktor des Dresdener Museums, Dr. A. Meyer, gegenwärtig im Auftrage der fächsischen Regierung eine Reise durch die Ver­ einigten Staaten  . Sie sollen auf Grund der vielen groß­artigen Museumsbauten in den amerikanischen   Städten die geeignetste Grundlage für die in Dresden   zu errichtenden Neubauten aus­wählen.

Ueber ausgegangene Dörfer der Wetter au veröffentlicht Prof. Kohler im Jahresbericht des Taunusklub Frank furt a. M. für 1898 eine Studie. Wie wir einem Bericht des Globus  " entnehmen, ist danach die allgemeine Annahme, daß diese Dörfer im 30jährigen Kriege vernichtet worden seien, eine irrige. In der Ausschreibung eines litterarischen Klubs für Von 29 Dörfern, welche aufgezählt werden, hat nicht ein einziges die Goethe- Feier hieß es wörtlich:" Festtommers zur beim Beginne des Krieges mehr bestanden. Die meisten sind in den 150. Wiederkehr des Geburtstages von Johann Wolfgang Goethe  , Fehdezeiten des Mittelalters verschwunden. Es mögen kleine An- geboren am 28. August 1749 unter gefälliger Mit­fiedelungen, aus wenigen Höfen bestehend, gewesen sein, deren Bewirtung hiesiger litterarischer und musikalischer wohner, außer stande, sich gegen die streifenden Haufen zu schüßen Kräfte.­

und der ewigen Blackereien müde, in benachbarte größere, durch Um- C. Die italienische Bücherproduktion geht auf­wallung oder wenigstens Henimgräben geschützte Ortschaften über- fallend zurüd. Im Jahre 1886 erreichte die Zahl der Veröffent fiedelten und ihre Gemarkungen mit diesen vereinigten. In einlichungen 11 034; im Jahre 1895 war sie schon auf 9437 gefallen. zelnen Fällen behaupteten sie im neuen Wohnsize eine gewiffe Seitdem hat sie sich nicht wieder gehoben, eine genaue Statistik Selbständigkeit. So besonders im Gebiete der Hohen Mark, wo sie über die letzten vier Jahre liegt indessen nicht vor. In einzelnen dadurch eine Stimme auf dem Märkergeding behielten. Uebrigens Kategorien ist die Abnahme stärker fühlbar als in anderen. Die find zwei Ortschaften, Wernings und Pferdsdorf  , beide im besten Werte über religiöse Themata sind erheblich zurückgegangen, ebenso Teile der Wetterau  , zwischen Ortenberg   und Büdingen   gelegen, erst die Romane und Werke über Geschichte und Geographie. Die in den 40er Jahren dieses Jahrhunderts eingegangen. Die meisten Dichtungen und die medizinischen Bücher haben sich fast auf dem Bewohner wanderten nach Amerika   aus, die anliegenden Standes- felben Stand erhalten. Eine Vermehrung der Werke ist nur Herren lauften ihre Güter und auch die der Zurückbleibenden, welche auf dem Gebiete der politischen und socialen Wissenschaften die Lasten nicht mehr tragen konnten, und heute deckt Wald die eingetreten. Stätte beider Dörfer. Auch auf dem hohen Westerwald  , zwischen Rhein  , Lahn   und Dill, find zahlreiche Dörfer eingegangen, aber auch hier nicht durch den großen Krieg, sondern durch die un­finnige Waldverwüstung, welche an den mun dem Sturme preis­gegebenen Stellen ein Wohnen im Winter einfach unmöglich machte.­

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Bölkerkunde.

- Die Riesenschildkröte des Londoner Zoologischen Gartens, die aus dem Chagosarchipel fam und wegen ihrer un gewöhnlichen Größe und ihres Alters Interesse erweckte, ist dieser Tage eingegangen.

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-Zwischen dem 40. und 60. Breitegrad f. Br. giebt es in allen Meeren eine Igenart, Macrocystis pyrifera, von der einzelne Exemplare, wie die Mutter Erde" mitteilt, eine Länge von 100 Meter erreichen; eine andere Algenart, Durvillea utilis, findet fich bis zum 60. Breitegrad, aus deren Verästelungen die Ein­geborenen von Chile   eine Suppe bereiten; eine dritte Art, die Lessonia fusescenz, wird von den Gauchos getrocknet und wird dadurch zu einer hornortigen Masse, aus der man Messergriffe ver­fertigt; man findet sie an der Grenze der arktischen Meere  .-

ie. Die einzige Negerschrift. Es giebt mur einen ein­zigen Regerstamm, der eine wirkliche Schrift befigt, dies sind die Vai oder Vei, die das Grenzgebiet zwischen Sierra Leone   und Liberta bewohnen. Ihre Sprache hat ein Silbenalphabet, und auch diese Eigentümlichkeit ist dem Volte allein von allen Bewohnern Afrikas   eigen. Die ersten Berichte über die merkwürdige Vai­Sprache wurden 1849 von zwei englischen Forschern veröffentlicht, und später beteiligten sich auch französische und deutsche Forscher an dem Studium. Während einige von ihnen die Behauptung auf­-In dem Cevennendorf Roquefort betrug die Käse= stellten, daß das Alphabet erst zu Anfang dieses Jahrhunderts von produktion im Jahre 1800 250 000 Stilogramm; 1820 war sie auf den Negern erfunden worden sei, hält Delafosse dasselbe auf Grund 300 000 und 1845 auf 750 000 Silogramm gestiegen. 1860 hatte sie seiner neuesten Untersuchungen für wenigstens 200 Jahre alt, es sei schon 2 Millionen 700 000 und 1873 8 Millionen 600 000 Kilogramm auch nicht einmal ficher, daß das Regervolt die Schrift selbst er- erreicht, während sie gegenwärtig gegen 5 Millionen Kilogramm be funden und nicht von zugewanderten Bölkern erhalten habe. Das tragen dürfte. eigenartige Alphabet befigt 226 Zeichen, von denen 20 an europäische Das höchst gelegene Hotel der Welt wird noch Buchstaben und Zahlen, 25 andere an die in der Berbersprache ge- vor Ablauf dieses Jahres von den Italienern auf dem Gipfel des bräuchlichen Konsonanten erinnern. Dennoch ist es unwahrscheinlich, 3110 Meter hohen Collo di Gigante in den savoyischen daß die Vai- Sprache aus diesen Quellen herzuleiten ist, da die Alpen   errichtet werden. Bauherr ist der Stalienische Alpenklub", Aehnlichkeit nur eine ganz oberflächliche ist.- der zu diesem Zwed fast eine Million Lire gezeichnet hat.

Humoristisches.

Neues vom Serenissimus. Serenissimus: Aeh, nun, lieber Kindermann, wie tragen sich die neuen Segeltuch hosen der Mannschaft?"

Kindermann:„ Nicht besonders, Durchlaucht!" Serenissimus: Wieso, äh?"

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Kindermann: Weil laut Ministerialerlaß nach jedem Waschen die Hosen um ein Zehntel eingehen!" Serenissimus( rechnet nach): eh, na, das ist doch günstig, äh, denn da ersparen wir nach zehnmaligem Waschen ja eine ganze Hose, äh, kann Er denn nicht rechnen, Kindermann äh?"- ( Jugend".)

- Ein Verschwiegener. Ich danke Die, alter Freund, daß Du mir allein dies Geheimnis anvertraut haft. Bei mir ist es sicher aufgehoben und ich werde auch meiner Frau sagen, daß sie es nicht weiter erzählen soll!"

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- Berliner   Rindfleisch. Auf dem Berliner   Schlachte biehmarkt wurden am 31. August nach dem amtlichen Bericht be ( bezw. für 1 Pfd. in Pfennigen): für Rinder: Ochsen: a) volle zahlt für 100 Pfd. oder 50 Kilogramm Schlachtgewicht in Mart fleischig, ausgemäftet, höchsten Schlachtwertes, höchstens 7 Jahre alt, M.; b) junge, fleischige, nicht ausgemäftete und ältere ausgemästete M.; c) mäßig genährte junge und gut genährte ältere ältere M.; d) gering genährte jeden Alters- M. Bullen: a) vollfleischige, höchsten Schlachtwertes mäßig genährte jüngere und gut genährte ältere c) gering genährte 47-52 2. Färsen und Kühe: a) vollfleischige, ausgemästete Färsen höchsten Schlachtwertes--M. b) vollfleischige, ausgemäftete Kühe höchsten Schlachtwertes, höchstens 7 Jahre alt, W.; c) ältere ausgemäftete Stühe und weniger gut entwidelte jüngere- M.; d) mäßig genährte Färsen und ühe M.; e) gering genährte Färfen und ühe 45

b)

bis 47 M.

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Verantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin  . Drud und Verlag von May Bading in Berlin  .

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