an

408

650

mit einer Darstellung der Kreuzigung Chrifti; ein Diptychon der Häufer, auf niedrige Manern oder in den pf hier halten sie sich Sammlung Figdor in Wien  , zwei Tafeln mit einer Uebergabe der aber nie lange auf; ihre eigentliche Natur als Waldvogei ihnen Gesetze an Moses   und einem ungläubigen Thomas; eine Tafel mit im schutzlosen Freien nicht Ruhe. Man hat behauptet, die Amsel dem Apostel Paulus im Musée Cluny in Paris  , und der Elfenbeindedel bränge mit ihrem Vorschreiten andere kleinere Singvögel zurück, be eines Evangeliar im Befize des Earl of Crawford, mit einer atveiten sonders die Finken und Nachtigallen. Das Recht des Stärkeren mag Darstellung der Kreuzigung Chrifti. Auf dem Elfenbeinrelief, das sich allerdings hin und wieder geltend machen, niemals aber im nunmehr in das Berliner   Museum gekommen ist, ist die Fläche ein- birekten Angriff, sondern höchstens im Vorwegnehmen und Behaupten gefaßt von einem Eierstab- Ornament; in der Mitte ist in einem der Nahrung. Die Amsel geht jedem fleineren Singvogel Bierpaß, der von einem feinen, der Technik des Flechtens entlehnten aus dem Wege und bewohnt mit ihm dieselbe Hede, Doppelbande eingefaßt wird, der thronente Chriftus dargestellt; in denselben Baum. Nur gegen ihresgleichen wird fie zeit­den vier Ecken in den verschiedensten Haltungen die Evangeliften. weise eifersüchtig und geht angriffsweise vor. Selbst wenn fie Gegenüber der übrigen Kunst jener Zeit, in der die bildende aber Finken, Spechte, Grasmücken ustv. zum Teil verdrängte, was Kunft als ein ausländisches Gewächs fünftlich den jedoch für einzelne Gegenden als durchans unzutreffend nachgewiesen Höfen gepflegt wurde, steht dieser Künstler auf eigenen Füßen. ist, so würde fie dieselben mehr als ersetzen nicht bloß durch ihren Die Figuren haben nichts von der weltmännischen Etikette byzan- Liederreichtum, sondern auch durch ihre Nüglichkeit. Altum vertritt tinischer Heiliger; sie sind bäuerisch derb, oft geradezu häßlich. Bu die Meinung, der Nutzen der Drosseln sei größer, als der aller dem Chriftuskopf mit dem dichten Haarkranz hat wohl ein byzan- anderen Vögel. Wenn sie im Garten auch über alle Beerenarten tinisches Vorbild die Anregung gegeben, aber der Meister hat es ins herfallen, fo lieben sie doch vorzugsweise die Fleischnahrung und Bäuerische übertragen. Die Hände und Füße find wie in allen gehen ihr unabläffig durch Hüpfen und Säbeln mit ihren Schnabeln Reliefs des Meisters von ungefchlachter Bildung; es fehlt ihm noch nach. Das stets mehr und mehr beobachtete Bordringen der Amseln das Gefühl für Proportionen. Andrerseits zeigt sich bei ihm eine Lust an ist um so erstaunlicher, als ihre Lebensweise in der Nähe der mensch Komplizierten Bewegungsmotiven, in denen er seine Kunst weisen möchte. lichen Siedelimgen ihnen sehr gefährlich wird. Sie bauen ihr Nest er Gie Die naturalistischen Typen sind die Erkennungszeichen der Hand des niedrig, meist nicht über einige Meter von der Erde entfernt und so Meisters. Besonders bezeichnend ist für ihn das eigentümlich wenig versteckt, daß die Feinde von allen Seiten an dasselbe heran­hängende, schwimmende und doch belebte Auge. Während fich aber dringen. Nach meinen Beobachtungen dürfte nicht viel mehr als die die künstlerische Persönlichkeit aufs lebendigste ausspricht, find für hälfte aller Bruten glücklich zu Ende kommen. Wiesel und Katzen die äußeren Lebensumstände nur wenige Daten und Hinweise vor streiten sich mit den zweibeinigen Reſtränbern um den Vorzug; der handen. Der Künstler muß fein Publikum gehabt haben, das zeigt weite Umfang des Neftes und das allzu sichtbare Zutragen an die die Zahl der erhaltenen Arbeiten. Ans der Zeit der Echternacher Jungen wird nur zu leicht zum Verräter des Standortes. Brachthandschrift, die zwischen 983 und 991 entstanden ist, ergiebt alle old sonsde la Humoriſtiſches. di pidu fich, daß die Thätigkeit des Echnißers in die zweite Hälfte des Der Centrumsabgeordnete: Sag'st eana das 10. Jahrhunderts fällt. Auf die Mofelgegend weist der Echternacher hoam, Bäurin, oamal thua i scho a Red, daß s' aa r' a Gandi Koder. Der hier vor allem in Betracht kommende Deckelschmud mit feinem Bellenemail weist auf Trier  ; freilich ist damit noch nicht beamm. and Simplic.") wiesen, daß der Schnitzer ein Trierer   Kind ist. Auch eine Sehenswürdigkeit. Fremder: Wie sildon darsilom fönnen Sie Ihren Ort nur als Sommerfrische empfehlen Man . Aus dem Tierleben. d zod might findet hier doch gar nichts kein Bad, teine Umgebung, feine Ueber das Vordringen der Schwarzdrosseln Sehenswürdigkeit!" albida ad spate shipologosian wird der Köln  . Boltszeitung" geschrieben: Das Bordringen der Wirt: Erlauwen Se gidigst der eenunfufzigste Amsel in diefent Jahrhundert ist eine überall in Deutschland   Breedegrade foll: Sie hier doch ganz dichten d'ran vorbei beobachtete Erscheinung; die Entwickelung der Amsel von einem geh'n puding fchüchternen Waldvogel zugleich zu einem vertrauten Garten- und Deplacierte Höflichkeit. Bei einer Rauferei wird Ortsvogel scheint erst in unserem Jahrhundert vor sich gegangen ein Stammgaft aus dem Wirtshause hinausgeworfen, und bleibt im zu fein. Die Vogelkundigen noch des vorigen Jahrhunderts tenuen Graben liegen. Gleich darauf fliegt ein zweiter hinaus und kommit mir die äußerst furchtsame und schüchterne Waldamsel; selbst auf den Stammgast zu liegen. Dieser rafft sich etwas auf, sieht, bis in die dreißiger Jahre unferes Jahrhunderts hatte faum ein daß sein Leidensgefährte ein Fremder ist und fragt höflich: Wit dore laid vereinzeltes Bärchen seine verſtedte Waldheimat berlaffen. Dann wem hab' ich das Vergnügen?" aber wurden die Nachrichten über ihr Ueberfied eln und Niften in Parkanlagen, Kurgärten und größeren Büschen Häufiger; immerhin war es noch ein besonderer Glidsfall, ihren Gesang ganz in der datat Nähe der menschlichen Wohnungen zu vernehmen. Mögen die Gine gange Reihe Litterarischer Neuigkeiten warmen Winter darait die Schuld tragen, oder andere Umstände, bringt das Litterarische Echo" Hermann Lingg   ist gegen die Thatsache steht fest, daß jezt in ganz Westdeutschland in wohl wärtig mit der Abfassung seiner Lebenserinnerungen be fast allen größeren Gartenanlagen, Buschwert, Alleen mit strichweiſem schäftigt. Eine neue Monatsschrift für Kunst und Leben" soll Unterholz, felbft in wenig baumreichen Hansgärten mit lebenden vom 1. Oftober ab unter dem Titel Deutsche Heimat" im Zäunen oder Weidenpflanzungen oder Uferdickicht die Amseln voll Verlage von Georg Heinrich Meyer erscheinen, der ans Leipzig  ständig naturalisierte Gäste find. Auch ihre gangbare Charakterisierung nach Berlin   übersiedelt.hrad Ludwig Jacobowski   und als Bugvögel" scheint im legten Decennium gänzlich hinfällig ge- Fr. von Oppeln Bronikowski bereiten ein Buch worden zu sein. Man darf nach sorgsainen Beobachtungen der letzten mit dem Titel Die blaue Blume" vor, das eine Sabre fagen, daß es auch dem Weibchen gar nicht einfällt, die Heim- Auswahl aus den Gedichten von A. W. und Friedrich stätte zu berlaffent. Immerhin muß ich es allerdings dahingestellt Schlegel, Tied, Novalis  , Brentano, Heine und anderen Lyrifern der fein laffen, ob nicht die fast befannt gewordenen strengen Winter Romantit von ihren Anfängen bis zu ihren Ausklängen in der Mitte früherer Jahrzehnte, wenn sie sich wieder erneuern, die Amseln doch des Jahrhunderts enthalten soll. Der Nachlaß Ecker vielleicht nach Süden treiben, wenn auch nur für furze Zeit. In manns soll noch im Laufe dieses Jahres von Friedrich Lewes in manchen Bartanlagen kami man nur ein paar Schritte von sich Hannover   in zwei oder drei Bänden teilweise veröffentlicht werden. entfernt die Anifein ohne irgendwelche Scheu dahinhüpfen sehen. Die erste deutsche Ausgabe von Stendhals Roman Le Rouge mögen auch noch so viele Spaziergänger auf bundab et le Noir", die von Oppeln Bronikowski besorgt ist, foll wandeln. Den großen Wald also haben die Amfeln mit demnächst bei Diederichs in Leipzig   erscheinen. Die Feuilletons dents Waldminiaturen der Gärten und Anlagen und dem Redaktion der Berliner Täglichen Rundschau" übernimmt Buschwert der Wasserläufe vertauscht und ihr erschüchternes an der Stelle Otto von Leigners vom 1. Oftober ab Dr. Gustav Wesen abgelegt. Trotzdem suchen sie in ihren neuen Standorten Man 3. denselben Schutz wie im Walde. Sie halten sich im dunklen Unter­Holz am liebsten, zumal im dichten Tannen- und Fichtenbusch auf; Anlagen ohne strichtweises Gesträuch werden nicht oder wenig bon ihnen bewohnt sein. Im freien Felde, selbst in Baunistiden wie auf den Wiesen sind sie nur vorüberfliegende Passanten. Sie haben sich an die Menschen dermaßen gewöhnt, daß sie selbst in ganz fleinen Anlagen, z. B. auf Kinderspielpläßen mit etwas Buschwert, auf den Friedhöfen, in dem Biergesträuch um die Kirchen und auf freien Blägen mitten in den volfreichsten Städten hausen. Ohne Zweifel find fie den Städtern die bekanntesten Singvögel geworden, geradeso, wie den Landbewohnern, denen sie vor dem Fenster im Linden­oder Kastanienbaum ihre regelmäßigen Morgentongerte aufführen. Selbft mitten in rauch und fiaubreichen Juduftriebezirken lohnen sie Felig Philippi hat ein neues Schauspiel Der die fich dort mehrenden Baum- und Strauchpflanzungen durch regel- goldene Käfig" gefchrieben. sth similar and publ mäßige Einwanderung. Kaum ist der Bart, sei er groß oder llein, neu Bungerts Kirke" steht als erste Novität auf dem Ne­erstanden, so ziehen in die dichteren Partien ganz sicher die Amseln pertoir des Hamburger Stadttheaters. pratimo ein, während andere Singvögel bon hellerer Färbung sich weiter Kainz wurde bei seinem ersten Auftreten im Wiener  von dem Reiche der Jndustrie entfernen. Sie fliegen von den Bäumen Burgtheater stürmisch begrüßt. Wiederholt unterbrach ihn der und Sträuchern der Gärten auch ungescheut auf die Firsten der Beifall bei offener Scene.

atbild

nabii gusting and do odp Notizen. d cinijui miss than

-

Das Deutsche Theater bereitet als nächste Neueins studierung Ibsens Rosmersholm" vor; dann soll als erste Novität des Theaterjahres Hermann Fabers Lustspiel Ein glückliches Baar" folgen, in welchem Georg Engels die tragende komische Rolle des Wendelin spielt. Gerhart Hauptmann   hat ein neues Luftspiel vollendet, dessen Titel noch nicht feststeht, Mar Dreyer ein modernes Schauspiel: Der Probefandidat", Hirschfeld ein indisches und Hofmannsthal   ein deutsches Märchendrama; Arthur Schnißler erscheint ebenfalls mit einem Märchenspiel: Der Schleier der Beatrice"; auch das neue Wert, welches Henrit Ibsen   zu vollenden im Begriffe ist, soll im Deutschen Theater er & soup my cumême lug scheinen. dar n

1619 396 in

-

Berantwortlicher Redacteur: Heinrich Wetter, Groß- Lichterfelde  . Drud und Berlag von Mag Bading in Berlin  .