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auf mindestens 1200 erhöht wird. Ein offizieller Auszug aus dem! Protokoll der Schlußfizung wird der Presse zur Veröffentlichung zu­gehen.

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Partei- Machrichten.

Anträge und Erörterungen zum Parteitage.

Man muß indeffen bedenken, daß dieser Mann nicht die Erde verlassen hat, einzig um sich für ein Verbrechen zu strafen, das er begangen hat, und das er im höheren Interesse hat begehen

In einer Parteiverfammlung in Magdeburg   wurde nach fönnen, und das die ganze Armee sofort entschuldigt hat. Hat Kaiserworte und Diktaturparagraph. Die Dankestund einem Referate des Schriftstellers Paul Bader  , der das bahrische er nicht vielleicht befürchtet, daß er schändlich von gebung, welche der Kaiser in seiner beim Bruntmahl im Wahlbündnis billigte, sich aber gegen Bernstein   aussprach, folgende Esterhazy getäuscht worden ist, und daß er tom­Straßburger Balais   gehaltenen Rede an die Bevölkerung Elsaß  - Resolution angenommen: promittiert sein könnte? Er hat ausgerufen: Die Lothringens   richtete für die immer inniger werdende Wärme der In strittem Gegensatz zu Schippels Ausführungen in den Glenden!" ohne Namen zu nennen. Dachte er dabei nicht an Begeisterung und des Empfanges, die ihm dort entgegenschlage", Socialistischen Monatsheften" und der Neuen Beit" ist auf das Esterhazy? Man mache volles Licht! Ich fürchte es nicht. Aber scheint die sympathischen Gefühle des Kaisers für die Bewohner des entschiedenste für die Aufrechterhaltung und Propagierung vergessen Sie nicht, duß drei Männer im Generalstabe sich intim ge­dritten Absages unserer Gegenwartsforderungen einzu- fannt haben, Esterhazy  , Weill und Henry, die von allem möglichen reise von Straßburg   hat der Kaiser vielmehr nochmals unlaß ge- treten: Graiebung, aur allgemeinen Wehrhaftigkeit, Wolfswehr an haben sprechen tönnen, auch von allen möglichen geheimen Giliden. nommen, durch einen dem Lande zu übermittelnden Erlaß Stelle der stehenden Heere. Entscheidung über Krieg und Daraus ergiebt sich, was die Schuld Dreyfus' betrifft, mindestens Statthalter ſeine Dantes- und Sympathie- Frieden durch die Wolfsvertretung. Schlichtung aller internationalen ein neuer 8weifel, und im Falle eines Zweifels muß das bezeugungen, und zwar in noch weit herzlicherer Form, Streitigkeiten auf schiedsgerichtlichem Wege." Die stehenden Heere Gewissen des Richters den Angeklagten freisprechen. als es in seiner Rede geschehen, zu wiederholen. Der Erlaß, bergen, je länger, je mehr in allen Staaten die größten Gefahren Gehen wir zur Note über Madagaskar   über. 1894 war nur der in allen Tagesblättern und in besonderen Anschlägen zur Ver- für die Völfer, ihre Geschide und die Demokratisierung ihrer politi- von einer Note die Rede, die von Caporal Bernolin kopiert worden öffentlichung gelangte, pries die beredtesten Beweise treuer Er- schen Zustände. Die Demokratie fann nimmermehr unter dem Mili- sein sollte. Heute fagt man, es sei möglich, daß Dreyfus die Note gebenheit und zuversichtlichen Vertrauens" und spricht lebhaftes tarismus gedeihen oder geschaffen werden, wofür Frankreich   feit vom 20. August über die Expedition habe tennen können. Aber Vedauern aus, daß der Kaifer das Elsaß bereits verlassen Jahr und Tag einen klassischen Beleg liefert, sondern sie ist nur warum hat du Paty, der wenig der Nachsicht für Dreyfus verdächtig müsse, unter dessen Bevölkerung ich mich stets so noch möglich und erreichbar unter dem jeben Staatsstreich aus- ist, von dieser Note 1894 nicht gesprochen? Man muß wahrhaftig besonders wohl fühle." 9 schließenden Milizsystem. Es ist daher unverständlich, wie ein Social- eine Binde vor den Augen haben, um nicht zu sehen, daß man hier demokrat  , noch dazu ein Vertrauensmann der Partei, der seit Jahren aufs Geratewohl umherirrt. Vertreter eines Reichstags- Wahlkreises ist, über das zu erkämpfende Demange sucht dann aus den Briefen des geheimen Dossiers Milizsystem spötteln und zur Einrichtung der stehenden Heere sich zu beweisen, daß die Schießvorschrift von einem Manne( Efter­sympathisch stellen kann." hazy) geliefert sei, der im Lager von Chalons gewesen sei. Hypothesen habe ich mit Dokumenten hergestellt, die Sie mir geliefert haben, ich behaupte, daß sie besser sind als Vermutungen. Demange geigt, daß Cavaignac   und Roger Verwirrung angerichtet Ich komme zu dem letzten Saze:" Ich reise ins Manöver". haben, indem sie behaupteten, an Dreyfus sei erst im August die Weisung ergangen, daß die Stagiärs nicht ins Manöver gingen. Es liege eine Verwechselung mit irgend einer Generalstabsreise vor. ist nicht wahr, wie die Anklage behauptet, daß General Boisdeffre gesagt hat, Dreyfus habe ins Manöver gehen können.

Man kann es der Bevölkerung Elsaß  - Lothringens   gewiß nicht ver­denken, wenn sie sich nun vergeblich die Köpfe zerbricht über die Frage, warum man sich beharrlich weigert, das Land von dem Drucke einer häßlichen Ausnahme- Gesezgebung zu befreien, unter dessen Bewohnern der Kaiser sich stets so besonders wohl gefühlt hat."

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Ausland.

Der Zusammenbruch der Attentats- Anklage in Serbien  . Am Freitagnachmittag begann das Verhör der Hauptangeklagten. Knezewitsch nahm rückhaltlos alle die Führer der radikalen Partei belastenden Aussagen zurück.

In Lübeck   referierte Genosse Schwarz in einer Partei­versammlung über den Parteitag. Bernstein  , so führte er aus, fordere manches, was seit langem und täglich in der Partei ge­schehen. Die Emancipierung von der Phrase" sei von jeher an­gestrebt, die praktische Bewegung, wie sie in den Gewerkschaften zum Ausdruck komme, gewinne an Ausdehnung, Bedeutung und Einfluß, und mit Grundsätzen zu brechen, die sich als irrige erwiesen, habe die Partei sich nie gescheut. Bern  Er sagt, nach einem Telegramm der Voffischen Zeitung", er stein irre also, wenn er in dieser Hinsicht der Partei Vorwürfe hat in der Untersuchung unter dem Druck der Polizei gestanden mache. Wir bewegen uns nicht in einem Wolfentukuts­und habe überdies auf Oberst Nikolitsch einen alten heim, wir stehen auf sicherem und festem Boden. Wir haben uns Haß gehabt, weil ihn dieser während der Militärzeit schlecht verrechnet hinsichtlich des Zeitpunktes des Zusammenbruchs der heutigen behandelt habe. Auch die anderen Angeklagten habe er aus Ab- Gesellschaft und gestehen das ruhig zu, wir haben aber nicht die neigung fälschlich beschuldigt. Ich will, sagt Knezewitsch, meine mindeste Ursache, daraufhin den falschen Schlüssen Bernsteins zu folgen, Seele nicht mit solchen Dingen belasten; ich selbst bin verloren, zu sein, was wir nach seiner Ansicht scheinen, eine socialistische aber ich will nicht andere ungerechtfertigt ins Unglück ziehen. Reformpartei. Bernstein   hält die Palliativmittel für die Hauptsache, Er habe die Reise nach Bukarest   aus eigenen Ersparnissen ge- da machen wir nicht mit. zahlt und wollte, dort einen Dienst suchen. Er fand keinen. Einmal sagte ihm jemand in Bukarest  , wenn er König Milan er morde, befomme er zwei Millionen Franks und ein dreistöckiges Haus. Nach Belgrad   zurückgekehrt, habe er auch hier vergeblich einen Posten gesucht. Von der Monopolverwaltung angewiesen, taufte er einen Revolver, um den Direktor der Verwaltung zu erschießen, verfiel dann aber auf die Idee, den König Milan um Hilfe anzuflehen. Da sagte man ihm, Milan sei ein Feind der Bosniaken und werde ihn einsperren lassen. Nun erst sei er auf den Gedanken gekommen, um überhaupt etwas zu leisten, Milan und dann fich selbst zu töten.

Die Aussage des Attentäters Knezewitsch, er habe das Attentat aus Rache begangen, und er sei weder gedungen worden, noch kenne er die radikalen Führer, ruft in der Bevölkerung große Aufregung hervor, die noch durch Gerüchte verstärkt wird, daß der Brief Angelitsch an seine Frau von fremder Hand gefchrieben, mithin Angelitsch thatfächlich im Gefängnis erdroffelt sein dürfte.

Belgien  .

Brüffel, 7. September.  ( Eig. Ber.) Für das allgemeine Stimmrecht. In seiner legten Sizung hat der Generalrat der Arbeiterpartei die letzten dringenden Maßregeln ergriffen, um den Feldzug für das allgemeine Stimmrecht zu organisieren.

Die Bewegung hat bereits in Brüssel   begonnen. Schon zweimal hatte die Bereinigung der Partei in Brüssel   zu einer großen öffent lichen Versammlung die socialistischen und liberalen Deputierten ein geladen, um ihre Haltung zu rechtfertigen. Die Socialisten find erschienen. Die Liberalen haben sich nicht gezeigt; nur einige Untergeordnete von ihnen kamen, um zu betonen, daß dae beste Mittel zum Sturz der flerikalen Partei sei, mit ihr zu paktieren.

Der Generalrat hat am Donnerstag ein Manifest an das belgische Volk erlassen. In diesem Manifest hebt er hervor: 1. daß die Regierung die Wahlgesetze ändern will, um die Macht zu be halten; 2. daß die letzten Unruhen den Beweis geliefert haben, daß das Land vor jeder Aenderung des gegenwärtig be­stehenden Wahlsystems befragt sein will; 3. daß die Deputierten, welche diesen Willen zu erläutern haben, im Manifest vom 4. Juli geschworen haben, ihn unablässtig zu verteidigen: dies ist das Mittel, eine Regierung, deren man überdrüssig ist, zu stürzen.

Fünf liberale Deputierte haben ihre Unterschrift verleugnet und bringen dem neuen Ministerium eine Hilfe, die seine Existenz sichert. Die socialistischen und die Mehrzahl der liberalen Deputierten werden ihr Wort halten.

Das bayrische Wahlbündniß wurde von der Versammlung ge­billigt. Eine lebhafte Debatte entspann sich in einer Parteiversammlung in Halberstadt  , die als Fortsetzung einer früheren tagte. In der ersten Versammlung war der Referent Dr. Crohn für Bernstein  eingetreten. Ihm trat diesmal Genosse Meyer, der Redakteur des Halberstädter Parteiblattes, entgegen. Genosse A. Heine da­gegen stellte sich auf den Standpunkt Crohns. Auf den Standpunkt Meyers stellten sich die Genossen Hurlemann und Görber. Die Bersammlung trat den Ansichten Crohns nicht bei, lehnte vielmehr eine von ihm eingebrachte Resolution ab und nahm folgende an: Die Versammlung ist nicht in der Lage, die Ansichten, die Eduard Bernstein   in seinem Buche niedergelegt hat, zu teilen; weist vielmehr die darin vorgeschlagene Tattit als fleinbürgerlich und die Partei in ihren Principien gefährdend zurück. Die Versammlung fann aber auch keine schematisierte Tattik anerkennen, vielmehr ist der Weg, den die Partei zu gehen hat, durch das Verhalten ihrer Gegner flar vorgezeichnet. Bei alledem ist jedoch niemals außer acht zu lassen, daß das ganze und letzte Ziel der Partei im Auge zu behalten ist."

In Rennes  .

Die für den letzten Sigungstag angekündigten Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung in der Stadt und im Sigungsfaale find getroffen. Die Hauptstraßen, insbesondere die Umgebung des Lyceums, die Brücken, der Bahnhof, der Play vor dem Militärklub, die Handelsbörse sind militärisch besetzt. Gen­darmerie und Militärpatrouillen durchziehen die Stadt. wachen die geringste Handbewegung. Damen ist der Eintritt ver­Sigungssaal ist militärisch besetzt; Gendarmen in großer Bahl über­boten, nur die weiblichen Berichterstatter dürfen eintreten. Unter tiefem Schweigen der Zuhörer nimmt der Verteidiger Demange um 72 Uhr sein Plaidoyer wieder auf.

Demange fährt fort.

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Auch der

Meine

Ich glaube alle Hypothesen der Anklage zerstört zu haben. Damit Sie verurteilen könnten, dürften Sie nicht den ges ring sten 8weifel darüber haben, daß Dreyfus allein die Sie find jetzt Dokumente des Bordereaus habe kennen können.

darüber aufgeklärt.

Nach einer Pause bespricht Demange

die graphologischen Gutachten. Ich komme endlich zu dem materiellen Beweis, der Schrift des Bordereaus. Sie ist alles, was von der Anklage bleibt. Was ist dieser Beweis wert? Auf welchen Standpunkt die Experten sich stellen, sie müssen zunächst alle sagen, daß das Borderau nicht die natürliche normale Schrift Dreyfus ist. Ist die Schrift aber eine künstliche? 1894 habe ich die Demonstration Bertillons nicht verstanden. Seit ich ihn abermals gehört hatte, halte ich darauf, der Fruchtbarkeit seines erfinderischen Geistes die gebührende Achtung zu zollen. Er hat sich getäuscht, wie andere Gelehrte ihm bewiesen haben. Ich will mit meiner bescheidenen Kraft selbst die Frage zu eraminieren suchen: Warum sollte Dreyfus eine künstliche Handschrift angewendet haben? Bertillon antwortet, daß, wenn das Bordereau bei Dreyfus gefunden worden wäre, die künst­liche Schrift Dreyfus erlaubt hätte, zu sagen, man habe ihm das Bordereau zugesteckt. Seine Handschrift sei gefälscht, um ihn zu verderben. Aber dann, warum hat Dreyfus dieses Verteidigungs­mittel niemals angewendet?

Demange fritisiert darauf das Gutachten der Experten Teyssonnières, Varinaud, Couard und Belhomme. Er fährt fort: Und jetzt, da gezeigt ist, daß die Schrift des Bordereaus nicht die natürliche, normale Dreyfus' ist, noch von ihm fabri ai ert iſt, habe ich taum noch nötig, ihnen zu beweisen, daßt die Schrift diejenige Esterhazys ift. Demange erinnert daran, daß Esterhazy   früher geschworen habe, nicht auf Bauspapier geschrieben

zu haben. Warum hat er es geleugnet? Weil es ein Beweis gegen

ihn war.

Strohmann Dreyfus' gewesen sei. Von Esterhazy   kommt er auf Demange protestiert gegen die Hypothese, daß Esterhazy   der Picquart. Er spricht von dem Petit bleu, das durch seinen Ur­sprung belastend für Esterhazy   war. Wie kann er unser Stroh­wenn ich die Bestürzung Esterhazys sehe, dann sage ich Ihnen, erbitten, und ihn erhält? Wenn ich das alles sehe( fehr laut), mann sein, Esterhazy, der sich beeilt, du Patys Beistand zu in anderer Art thun könnte, als es hier gegen Dreyfus geschehen daß, wenn ich die Anklage gegen Esterhazy   zu vertreten hätte, ich es ist. Vergleichen Sie doch diese beiden Männer. Ich bin ruhig, der Vergleich fällt nicht gegen uns aus. Zweifellos hat Herr doch mit Esterhazy, nichts ist gegen den einen, alles gegen den Dreyfus ein Don Juan und Spieler sei. Ah! Vergleichen Sie ihn Beaurepaire läppische Geschichten aufgelesen, um zu beweisen, daß

Die Schlußworte Demanges.

Labort verzichtet.

Labori: Ich verzichte aufs Wort.

keine Schriftstücke besige, welche dem Bordereau zufolge ausgeliefert Er führt aus, man könne die Anklage nicht beweisen, da man weist die Bermutungen Merciers, Rogets und der übrigen zurück; seien. Daher sei man mit Vermutungen vorgegangen. Demange andern. Die im Bordereau vorkommenden Ausdrücke ließen viel eher auf einen Truppenoffizier schließen als auf Dreyfus. Stilfehler, wie Die Schlußworte Demanges erschüttern das Publikum aufs fie Mercier aus dem Bordereau hervorgehoben, kämen bei Dreyfus äußerste. Demange spricht mit einer Riesenstimme. Der Generalrat der Arbeiterpartei ruft das Volk auf, die Ver- nicht vor. Er fragt: Wo sind die Motive für den Verrat Dreyfus? General Bois­teidiger des allgemeinen Stimmrechts zu unterstützen und die An­deffre hat von piychologischen Gründen gesprochen. Ah! Psychologische strengungen bei der Propaganda unaufhörlich zu vermehren.- Die Schriftstücke des Bordereaus. Gründe! Dieser Mann hatte alles, Reichtum, Kinder, die sein Die Proportionalvertretung. Das von der Regierung vor­Demange beginnt nun wir folgen dem Bericht des B. T." Stolz find, eine unvergleichliche Frau. Und das alles geschlagene System der Proportionalvertretung wird nächsten Dienstag eine detaillierte Disfusion der Noten, wobei er die Auslegung, die soll er geopfert haben, warum? Dort unten auf der Teufelsinfel zur Beratung gestellt werden. Am Freitag, den 8. September, wird General Mercier ihnen gegeben hat, zurückzuweisen sucht. Es ist, in fallen Torturen ist er stolz und aufrecht geblieben. Ich die Kammer die Beratung des Gesetzes über den Arbeits- fagt er, sicher unmöglich, zu erklären, wie ein Artillerie- frage, ob das ein Verräter thut. Sie werden ihn freis bertrag und über den Schuß der verheirateten Offizier, der eine Note über eine hydropneumatische sprechen, weil sie Menschen sind. Ich bitte Gott  , Frankreich  Frau beendigen. Darüber werde ich Ihnen nächstens berichten. Bremse des Geschüßes 120 furz" senden will, von einer hydrau den Frieden zurückzugeben, Ihnen allen aber( zum Saale  ), Kongreß der Kommunalräte. Am nächsten Sonntag wird im lischen Bremse spricht und so den Wert seiner Ware herabdrückt. ob Sie mit mir oder gegen mich find, sage ich: Wir sind " Maison du Peuple" in Brüssel   eine Versammlung der Kommunal- Man könnte daraufhin erklären, daß der Autor des Bordereaus kein einig in einem Gefühl, in der Liebe zum Vaterlande.( Stürmischer räte und der Kandidaten für die Wahl am 15. Oftober stattfinden. Artillerist, war. Man tappt in dieser Beziehung in Dunkelheit. Beifall.) Es sollen dort folgende Fragen erörtert werden: Die Kommunal- Aber nicht mit dent Schatten schafft man Wahrheit, politik in den kleinen Gemeinden; die Festsetzung möglichst volts- nur mit dem Licht.( Bewegung.) General Mercier   behauptet, daß tümlicher Steuern; die Wasserverteilung; die Vicinal- Eisenbahnen; der Autor des Bordereaus die innere Organisation der Bremse ge- durchtost, endlich schweigt, will der Präsident Labori das Wort Als der stürmische Beifall, der nach den Schlußworten den Saal die interkommunalen Krankenhäuser; die Arbeiter- Pensionen. liefert hat. Als Beiveis giebt er an, daß Dreyfus in Bourges   geben. Unser antimilitaristisches Journal. Die Vereinigung der gewesen sei, und daß er mit den Kameraden in den Cafés jungen socialistischen Garden hat soeben ihre Halbjahrsnummer darüber habe sprechen können. Das genügt nicht. 68 Die Kaserne" herausgegeben. Das Blatt wird in Tausenden geht zudem aus der Verurteilung des Spions Cremer hervor, daß von Eremplaren an die Miligen verteilt, wenn sie( im Februar) zum Cremer es war, der 1890 die Mitteilungent über das Geschütz 120 Ziehen des Loses zusammenkommen und an die Ausgehobenen beim und über das Resultat der Schießversuche geliefert hat. General Eintritt in die Kaserne( im September und Oktober). Deloye sagt, der Autor ist gelehrt in artilleristischen Dingen, denn er Genossenschafts- Bewegung. Soeben sind zwei neue socia- hat das Bielreglement des Geschüßes 120 geliefert. Zunächst, man listische Genossenschaften gegründet worden, eine in Andenne( Namur), beweist nicht, daß Dreyfus das Reglement besessen hat. Sodann viele die andere in Tilf( Lüttich).- Leute konnten es sich verschaffen. Das ist bewiesen durch ein Dokument vom Februar 1895 mit Mitteilungen über die Biel­vorschriften des Geschützes 120 furz, das dem Kaffationshof vor gelegen hat. Ge ist möglich, daß Dreyfus das Reglement gehabt hat, aber wo ist die Gewißheit? Das Gewissen des Richters ver­als Hypothesen bei. Nur die Verteidigung allein hat das Recht, Sie( zum Regierungskommissar) bringen hier nichts Hypothesen aufzustellen, Sie, der Kommissar der Regierung, dürfen nichts beibringen als den Beweis, den das Gewissen des Richters Kriegsgericht dieselbe Jurisdirektion giltig ist, wie für die Schwur­braucht, wenn es eine Verurteilung aussprechen soll. Demange geht zur Note über die Deckungstruppen über. Es Carrière verliest den Paragraphen des Gesetzbuchs, der besagt, gab, so hat General Mercier   gesagt, im Monat Mai oder Juni im daß die Geschworenen teine Stechenschaft davon abzu­Kriegsministerium eine Arbeit betreffend die Transportdeckungs- Iegen truppen. Sie betraf Modifikationen für Oktober. Auf diese Arbeit, en haben, worauf ihre Ueberzeugung sich be gründet. sagt Mercier, bezieht sich die Note des Bordereaus. Es muß be wiesen werden, daß diese Arbeit nur dem Generalstabe bekannt sein fonnte, und ebenso, daß Dreyfus sie kannte. 1894 erklärte die An­klage, es handele sich um Modifikationen, eingeführt am 1. März. Warum jetzt diese Aenderung? Ist es wahr, daß man auch das Datum des Vordereaus verändert hat?

Schweden  .

Reichstagswahlen.( Eig. Ber.) Die Sinten" Siege find nun auf 16 gestiegen, während die Nechte" nur 2 Pläge ge­wonnen hat. Die Linke dürfte schon jetzt in der zweiten Stammer langt Gewißheit. die Majorität haben und damit auch im Ausschuß soviel Einfluß gewinnen, daß eine Wahlrechtsreform zu erhoffen ist. Die beiden legten Linfenfiege wurden in Schonen, wo die Grubenarbeiter ihren Kandidaten durchgebracht haben( mit 854 gegen 687 Stimmen), und im Jüsse- Bezirk in Vermland erfochten, wo der Volksparteiler 350 Stimmen gegen 255 des Konservativen erhielt.

Rußland.

Der finnische Generalgouverneur hat an den Oberdirektor der Oberleitung für Schulwesen ein Schreiben gerichtet, in dem er unter andern Beschwerden und Verfügungen auch folgende Anfrage stellt:

Ich wünsche davon unterrichtet zu werden, ob durch irgend welche Maßregeln in den Schulen das Studium von Fähnrit Jtaals Erzählungen" von Runeberg   veranlaßt ist und ob diese Gedicht­saninilung solche Ausdrücke enthält, die kränkend für die Würde des Kaisertums und gegen das unmittelbare Interesse des finnischen  Volkes( diese Phrase!) die Reichseinheit erschweren, deren Not­wendigkeit unzählige Male das Ziel der Aufmerksamkeit Sr. Majestät gewesen ist."

Runeberg   ist der gelesenste Dichter Finnlands  , ihr Klassiker, das, was Schiller für die Deutschen   ist, und die obigen Berserzählungen find sein populärstes und schwungvollstes Werk.-

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Der Präsident: Die Sigung ist auf drei Uhr vertagt. Aus dem Saale   ruft man dem hinausschreitenden Dreyfus zu: Mut! Mut!" Die Bewegung ist enorm.

Das Ende.

Carrières Replit

Punkt drei Uhr wird die Sigung wieder aufgenommen. einfache Bemerkung zu machen. Man hat gesagt: es eristiert kein Carrière: Ich habe am Ende dieses langen Prozesses eine Beweis. Der Beweis ist überall, im Ensemble. Sie haben die zahl reichen Zeugnisse gehört. Die Zeugnisse bilden zwei Bündel, einen für die Schuld, den andern für die Unschuld des Angeklagten. Sie werden die Freiheit Ihres Gewissens, in der Festigkeit Ihres Soldatencharafters beiden Bündel auf der Wage der Gerechtigkeit wägen, sie werden in der richten. Ich mache Sie nur darauf aufmerksam, daß für das gerichte.

Demanges letter Appell.

Demange erhebt sich zur Antwort. Ich antworte dem Kom­Mission erfüllen, bie jemals einem Menschen anver­missar der Regierung nur ein Wort. Sie werden die schwierigste traut worden ist. Ich habe das Vertrauen in Ihren geraden Demange zeigt, daß die Hypothese von 1894 allein zulässig war. Sim, in Ihre Gerechtigkeit. Ich habe Vertrauen in Sie, weil sie Er weist darauf hin, daß dann Esterhazy   die betreffenden Mit­Soldaten sind.( Bewegung.) teilungen sich verschaffen konnte. Dabei fommt er auf die Ver­Unschuldsbeteuerung Dreyfus'. bindung zwischen Esterhazy   und Henry. Man hat mit Nachdruck Präsident: Dreyfus! Haben Sie noch etwas zu sagen? von der Complicität zwischen beiden gesprochen. Ich glaube es Dreyfus( erst leise, dann laut und bestimmt mit fester Stimme): nicht; es ist aber möglich, daß Esterhazy seinem Freunde vertrau- Vor meinem Laude, vor meinen Richtern, vor der ganzen liche Mitteilungen entlockt hat, mit denen er hat Mißbrauch treiben Armee schwöre ich: Ich bin unschuldig! Ich erkläre: Ich tönnen. Das ist alles, was ich von Henry sagen will.

1 bin unschuldig! Ich habe nur ein Ziel, die Ehre meines Namens