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der Insel Mbenga, etwa 20 Meilen füdlich von Suva gelegen, wo| verzehren zu können. Dieselben find darum wenig gesucht und gelten er dem Schauspiele beiwohnte. Unter den Bewohnern der Insel als Nahrungsmittel der unbemittelten Boltsflaffen. Man kann die­befand sich eine bestimmte Familie, die gewissermaßen dazu berufen selben auch trocknen und für spätere Zeiten aufbewahren. Getrodnete war, sich vor dem übrigen Wolfe einer Feuerprobe zu unterwerfen. Belemi find jüß wie Zibeben und haben ungefähr deren Größe. In einer ofenartigen Höhlung wurde eine Fläche von Zur Zeit der Winterkälte tragen die Sycomoren teine Früchte. Die wenigstens 5 Meter im Durchmesser mit ens 5 Meter mit Steinen belegt, Stälte und den Frost, namentlich den Schnee, können sie nicht ver­auf diesen ein starkes Fener angezündet, und wenigstens tragen. Aber nicht blos der Früchte wegen werden die Maulbeer­36 Stunden in Brand erhalten. Dann wurde die glühende Feigenbäume angepflanzt, fie geben auch ein in vielfacher Hinsicht Aiche fortgeräumt, und die Menschen begaben sich in die brauchbares Bauholz und finden namentlich beim Brunnenbau und

zuschreiten inein, um über die weißglühenden Steine hinweg- beim Hausbau Verwendung. Die Stämme werden zu Brettern ge­

darin.

schnitten und die großen Aefte dienen als Dachgebält und tragen viele Jahre lang die Lehmdächer, ohne zu verfaulen. Außerdem muß dieser Bann auch die Weinreben tragen. Was das Kameel unter den Haustieren, ist die Sycomore unter den Fruchtbäumen; darum nimmt deren Anbau begreiflicherweise immer mehr zu.- Meteorologisches

- Eine eigentümliche Erscheinung hat das Ge­witter am letzten Freitag in Oranienburg hervorgerufen. Im Kassenzimmer des Borschußvereins waren die Beamten des Vereins bei ihrer Arbeit, als sich plötzlich an einer der elekrischen Lampen und hoch darüber am Leitungsdraht je eine große Flammen­fugel zeigte, die sich im Nu in zahllose fleine Lichtlugeln auflöfte. Bei näherer Untersuchung zeigte sich, daß wohl die Sicherung der Lichtleitung durchgebrannt, sonst aber irgend ein Materialschaden nicht entstanden war. Als Erklärung für den seltsamen Vorgang, der die Beamten sehr in Schrecken segle, wird angenommen, daß in nächster Nähe des Vorschußvereins der Blizz in die Telegraphen- und Tele­phon- Leitung eingeschlagen hat. Hierdurch sind gewisse elektrische Ströme, die bei jedem Gewitter und auch gelegentlich zu anderer Beit der Erde entweichen( vagabondierende Ströme"), gewedt worden und haben sich in der Nähe der elektrischen Lichtleitung, weil barin ein Gegenstrom enthalten ist, zu den Flammenkugeln gebildet und dann in dem elektrischen Leitungsdraht ihr Ende gefunden. Die Erscheinung währte noch nicht eine Sekunde.-tists and

Dr. Hoden wollte zunächst die Temperatur der Steine feststellen, was ihm aber nur unvollkommen gelang, da die Lötung von seinen Thermometern schmolz und abtropfte. Er konnte bis zu einer Temperatur von 140 Grad messen, bis dahin aber stieg das Quecksilber so rasch, daß er die eigentliche Temperatur auf wenigstens 180-200 Grad schätzen mußte. Es erschienen nun acht von den Ein­geborenen, mit Blumenkränzen um Hals und Leib geschmückt und sonst völlig unbekleidet, und gingen teils schnell, teils ganz langsam über die Steine hinweg. Ihr Anführer, der sich am längsten in dem Ofen aufhielt, verweilte etwa eine halbe Minute Vor Beginn der Ceremonie hatte Hocken zwei der Männer untersucht. Sie zeigten nicht die Sie zeigten nicht die geringste Auf­regung. Ihr Buls schlug in gewöhnlichem Tempo, und die Haut an ihren Beinen und Füßen zeigte nicht die geringste Spur von irgend einer künstlichen Behandlung, die etwa vorgenommen sein konnte, um die Wirkung des Feuers abzuwehren. Der Forscher benutzte jede Möglichkeit, um hinter das Vorhandensein irgend eines Schutzmittels auf der Haut der Füsse und Beine zu kommen, aber trotzdem er sich nicht einmal scheute, feine Zunge zu Hilfe zu nehmen, tommte er nichts Ungewöhnliches an der Beschaffenheit der Haut ent­deden. Die Fußsohlen waren weich und biegsam und durchaus nicht hart und lederartig steif. Nachdem die Männer über die glühenden Steine hinweggegangen waren, wiederholte, er seine Untersuchungen unmittelbar nach Beendigung der Ceremonie mit gleicher Sorgfalt, aber wiederum fonnte er nicht die geringste Beränderung an den Hautstellen bemerken, die soeben erst mit Gegenständen von so ungeheurer Hize in Berührung gewesen waren. Beiläufig sei er- a st wähnt, daß die ganze Fenerprobe mehr ein Schauftück als eine religiöse Handlung für die Eingeborenen zu bedeuten schien, da weder Gesänge noch andere religiöse Gebräuche dabei beobachtet wurden. Die Ausübenden hielten sich nur so lange im Walde versteckt, bis der glühente Ofen bereit war, worauf fie durch ein Signal herzugerufen wurden. Da an jenen feuerfesten Menschen auch kein Anzeichen einer Trainierung oder besonderer physischer Eigenschaften zu erkennen war, so wirft Socken allen Ernstes die Frage auf, ob ein hypnotischer Zustand, in dem sich die Betreffenden vielleicht befunden haben mochten, im stande fein tönnte, ihre Haut gegen die Wirkung des Feuers gänzlich un­empfindlich zu machen. Diese Annahme kann kaum richtig sein, da ein hypnotischer Zustand einen Menschen wohl völlig unempfindlich gegen Schmerz zu machen im stande ist, aber nicht gegen die gewöhnlichen Einflüsse der Verbrennung zu schützen vermag. Falls jene Infulaner wirklich kein besonderes Mittel benutzen, um ihre Haut gegen die Wirkung der Hige unempfindlich zu machen, so liegt ein Rätsel vor, das bisher noch ganz ungelöst erscheinen muß.­

Aus der Pflanzenwelt.

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Humoristisches.

Starke Einbildung. Freundin:" Mir scheint, der Kanzleirätin kann man auch nicht alles glauben?" " Der? Na, ich sage Ihnen, wenn die einen Löffel Karlsbadcr Salz genommen hat, dann erzählt sie jedem, sie hätte eine Bade­reise gemacht!"

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Jagdtag. Diener( zum Baron): Eine Empfehlung von Herrn Baron Schnorf, ob Sie ihm nicht für vierundzwanzig Stunden Ihren Hasen pumpen wollten?... Wir haben morgen große Jagd!"

- Erste Frage. Junger Beamter( beim Antritt seiner Stellung): Wie steht es mit dem Pensionsfonds?"- ( Meggend. Hum. Bl.")

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Notizen.

Die 300. Aufführung von Mar Halbes, Jugend" im Residenz- Theater soll als Matinee zu einer Fest­vorstellung gestaltet werden. Die Besetzung wird dieselbe sein wie in der Premiere: Vilma v. Mayburg, Rudolf Rittner , Josef Jarno , Werner und Biensfeld werden mitwirken.

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- Die Sycomore( Maulbeer- Feigenbaum). Fast das ganze Jahr hindurch gehen hier Fellachenweiber mit einem Körbchen voll Früchten auf dem Kopfe durch die Straßen der Stadt so wird der Köln . Voltsztg." aus Gaza geschrieben und rufen von Zeit-Im Neuen Theater gelangt am Dienstag, den 12. Sep­zu Zeit: belemi ja banat ! Belemi ist eine Art Shcomore und ist tember, Hugo Ganskes, Die heilige Frau" in Verbindung ein Baum, der in der Bibel bei verschiedenen Gelegenheiten erwähnt mit Frizz Woldegts Einafter" Die Frau Major" zur Erst­wird. Auf dem Gebirge habe ich aber nie mehr eine Sycomore ge- aufführung. sehen. Die Heimat der Sycomoren ist heutzutage ebenso wie in-Die Sezessions- Ausstellung wird am 24. September alten Zeiten die Sephela , d. i. das Land der Philister. In Gaza , geschlossen. Ascalon, Asdud, Jebna, Jaffa und in den Dörfern der Küstenebene- Der deutsche und östreichische Anthropologen­giebt es deren in Menge. Die Maulbeer- Feigenbäume des Philister- Kongreß tagt gegenwärtig in Lindau . landes stammen teilweise noch aus dem Altertum, namentlich jene, Die Volkshochschule zu Straßburg , die aus der welche in den Sanddünen noch ein fümmerliches Dasein fristen im Jahre 1876 vom Bolts- Bildungsverein gegründeten Abend- Fort­Die ältesten Eremplare, wahre Baumriesen, stehen bei Ascalon. bildungsschule hervorgegangen ist, erfreute sich auch im ablaufenden Ich glaube, dieselben haben schon den Kreuzfahrern Schatten gespendet. Schuljahre einer stetig wachsenden Teilnahme in immer weiterent Bill der Fellache eine Sycomore pflanzen, so macht er eine etwa vier Kreisen; sie zählte 205 Schüler. Meter weite und tiefe Grube und setzt eine Sycomore, eine Wein­rebe, einen Feigenbaum oder einen Granatapfelbaum oder sonst etwas hinein. Etwas wird wachsen, denkt er sich. Ungefähr einen Meter über dem Boden teilt sich der Stamm in mehrere Aeste. Rach fieben Jahren beginnt der Baum Früchte zu tragen, und zwar an den Stämmen und an den großen Aesten, nicht an den Zweigen. Die Früchte fezzen sich an einem fleinen Stiele an, umgeben den Stamm auf allen Seiten und gelangen in ungefähr 40 Tagen zur Reife. Dieser Vorgang wiederholt sich ungefähr fünfmal im Jahre. Die Früchte find hier von zweierlei Art: Klein und füß oder größer und weniger süß; erstere heißen Belemi, leztere Ghoffi. Die Farbe ist meistens rötlich, die Form wie bei den Feigen, nur etwas für die Pragis nachteilig. bauchiger; an Größe kommen die größeren etwa einer Pflaume c. In England und Wales giebt es: 258 606 Smith gleich, die meisten aber sind fleiner. Die Maulbeerfeigen, nament- und 242 100 Jones; die nächstfolgenden Namen find Williams, lich die Belemi, find schmackhaft, wenn man sie bald nach dem Pflücken Taylor, Davies und Brown. In Schottland steht wieder Smith it; wartet man aber länger damit, so werden fie fade. Nun sind an der Spize, dann kommen M'Donald, Brown, Thomson, Robert­aber nur wenige in der Lage, die Maulbeerfeigen bald nach dem Pflücken jon, Stewart und Campbell.

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c. Periodische Veröffentlichungen von semitis schen Inschriften werden in der Parijer Académie des inscriptions" von der Kommission des Corpus inscriptionum semiticarum" vom Beginn des nächsten Jahres an erscheinen. Die Brüdergemeinde der Herrenhuter beab­sichtigt nach der Voss. 8tg.", ihre Missionsthätigkeit in Grönland , die sie 150 Jahre hindurch betrieben, aufzugeben. Im Interesse des Robbenfanges, auf den die Einwohner vor allen Dingen angewiesen sind, ist es erforderlich, daß die Grönländer an der Küste zerstreut wohnen. Da aber die Missionsstationen größere Ansiedelungen zur Folge haben, so ist ihre Wirksamkeit

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Berantwortlicher Redacteur: Robert Schmidt in Berlin . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin .