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fo etwas ja fehr dramatisch" und wirkungsvoll", uns andern stehen, eingeschnitten und mit Blei ausgefüllt. Ebenso besteht aber fällt der Lärm auf die Nerven, weiter nichts. David vermochte der Pfeifenkopf sowie die Spitze aus diesem Metall. Fer erstere nicht den graden Weg der dramatischen Entwicklung zu wandeln. zeigt einen dünnen Hals, sowie eine ziemlich flache Aushöhlung mit Er schlägt sofort einen Seitenveg ein, wenn dabei nur eine wirkungs- fleiner Deffnung zur Aufnahme des Opiums, während die legtere bolle Scene herauskommt. Das giebt dann freilich kein Drama, sich nach hinten zu verjüngt und durch einen erhabenen Ring ab­sondern ein Theaterstück. Erst wenn man daheim den Lärm aus geschlossen wird. Der Kopf ist roh gearbeitet und läßt deutlich die den Ohren hat, merkt man, daß durch all das Laute und Auf- Spuren seiner Bearbeitung mit einem messerartigen Instrument er­dringliche doch eine leise, betrübte Dichterstimme hindurchklingt... feinen, während die Spike sowie die Bleifüllung des Holzkernes Das eben ist er, was neben dem ehrlichen Willen- David glatt poliert erscheinen. Die Länge der gesamten Pfeife beträgt von seinem Kameraden im Unglück unterscheidet. In dem Herrn, 28 Centimeter, die Höhe des Kopfes, von der Basis des Halses aus der fich am Sonnabend im Kgl. Schauspielhaus" mit gemessen, 4 Centimeter. Diese Pfeife hat deshalb ein besonderes Caub" vorstellte, ist weder ein Dichter, noch auch nur ein ehrlich Interesse, weil sie aus dem hohen Norden stammt. Sie giebt den strebender Stümper. Das Ragout, das er dem Publikum vorzusetzen Beweis, daß der Opiumhandel sich bis in die Polargegenden erstreckt wagte, ist zu raffiniert gemacht, als daß man den Koch für einen und der Genuß dieses Giftes den Weg bis zu den Eskimos ges naiven Dilettanten halten dürfte. Das Stück heißt Gaub", aber funden hat. damit ist auch alles erschöpft, was es mit dem Rheinübergang bei Theater. Caub zu thun hat. Es handelt sich nicht einmal um ein historisches -oe- Thalia Theater. Der Plazmajor", Gesangss Drama im Sinne Wildenbruchs, geschweige denn, um ein solches poffe in drei Aften von Jean Kren und Alfred Schönfeld. im Sinne vernünftiger Wesen. Es klingt unglaublich, aber es Die vorjährige Episode Hasemann verlief unglücklich. Beileibe nicht, steckten trotzdem in dem Ding nicht so viele geschichtliche weil dieser Direktor sich an Anzugroßes herangewagt, sondern weil Gesichtspunkte, als in einer Bierrede am Sedantag. E& er die üppigsten Auswüchse der Adolf Ernst Bosse beschnitten und handelt fich einfach 11111 eine schäbig ersonnene Liebes­mit den einfachsten Mitteln der ältesten Zeit auszukommen ge= geschichte, die der unternehmende Herr Verfasser ins Jahr 1813 trachtet hatte. Die neuen Herren im Hause sparten am anderen gelegt hat, um im Schauspielhaus auf einen freundlichen Empfang Ende, indem sie sich ihr Stück selber fabrizierten. Sie hielten rechnen zu können. Der Mann hat so viel Respekt vor dem sich dabei zwar ant das Rezept, das Herrn Adolf Ernst Patriotismus, daß er ihn als obsture Hinterthür benutzt. Mit zu einer Grunewaldvilla verholfen hat, hatten aber doch ihre eigenen seinem Unverstand kann man die Sache, wie schon erwähnt, leider Mucken. So ist der Plazmajor, was Inhaltlosigkeit betrifft, selbst nicht entschuldigen. Das Ganze ist dafür allzu geschäftsflug angelegt. von den albernsten und daher erfolgreichsten Ausstattungspoffen Es giebt alles, was es in solchen historischen" Stücken nach be- kaum zu überbieten. Bei aller Sucht, mit Flitterivert zu blenden, währten Rezepten geben muß. Ein Anekdoten- Blücher tritt auf, ging Herr Adolph Ernst aber doch ökonomisch vor, indem was alle diejenigen freut, die an Anekdoten glauben. Ein edel- er die besten Happen bis zuletzt aufsparte. Ganz anders mütiger Franzose läuft herum, was als erhabene Objektivität die in ihrem sträflichen Eigendünkel die Herren Kren und Schönfeld. Der Herzen aller Guten rührt. Es giebt eine nächtliche Boltsversammlung erste Aft schloß mit einer ansehnlichen Fülle von Trikots. Im in einer Kirche. Wir genießen einen alten Fischer, den ein zweiten Akt waren ihrer schon weniger und der dritte ging unter schnöder französischer Kürassier zum Hahurei gemacht hat. Der allgemeinem Schütteln des Kopfes ohne ein einziges Wadenpärchen nationale Rachedurst dieses Fischers ist grauenhaft. Er rüttelt noch zu Ende und würde wie eine gewöhnliche Bosse der alten Zeit auss den Leichnam des inzwischen gemeuchelten Nebenbuhlers und ver- gesehen haben, wenn das Stück, wie gesagt, eine Spur von Handlung langt seine Frau von ihm, was von einem toten Kürassier unseres gehabt hätte. Ermessens zu viel verlangt ist. Es giebt Gebet und Glockenklang, was immer in billiger Weise feierlich stimmt. Auch Voltsscenen giebt es, in denen ein Hanswurst von Fischer den gemütvollen Unter­thanenhumor repräsentiert. Kurz: es war alles da, sogar der intellek­tuelle Urheber des Ganzen, den man im bürgerlichen Leben an dem

Namen Walter Bloem erkennt.

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Erich Schlaifjer.

Kleines Feuilleton.

Die Ausstattung war hübsch und sollte, wenn wir recht gesehen haben, so etwas wie eine Verherrlichung der Konfektion bedeuten. Der erste Aft hatte den Hausvogteiplatz als Hintergrund und die erste Heldenrolle stellte ein Plazmajor" genanntes Fattotum in einem großen Konfektionsgeschäft dar. Der Mann wird ein Zug, der vielleicht der Wirklichkeit treffend abgelauscht ist- zu Ehren seines 25 jährigen Jubiläums von dem Chef des Hauses auf die Straße gesetzt, von den Konfektionensen aber angetanzt..

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Kulturgeschichtliches.

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ber:

Mit ersten Schauspielkräften ist die Direktion fast schwenderisch umgegangen. Thomas, Thielscher, Helmer Ueber den Opiumverbrauch schreibt Sokolowsky in der ding und Funkermann wirkten mit. Am interessantesten aber Naturwissensch. Wochenschrift": Die Opium- Exportländer sind China , war das Auftreten einer bisher kaum gefannten Dame. Nach dem Kleinasien , Indien und Persien , ein wenig auch Egypten. Die aus Spiel und dem Coupletvortrag vom Sonnabend zu urteilen, sieht einigen Ländern Europas , Algeriens und Nordamerikas stammenden es aus, als ob Berlin in Gerda Walde seit langer Zeit wieder Präparate sind weniger wertvoll. Für die Morphiumbereitung einmal eine wirkliche Soubrette aufzuweisen hätte. Schade, daß werden große Mengen des Opiums verivertet. Das ent solche feltenen Talente ihre Kraft an gehaltlosem Blödsinn ver­nervende Laster Laster des Opiumkonsumierens ist namentlich namentlich im schwenden müssen. Orient, bei den Türken, Griechen und Persern, in aus­gedehntem Maße aber bei den Chinesen Sitte. England und Nordamerika haben ebenfalls Opiumeffer aufzuweisen. Die dg. Die Anfänge des Berliner Theaters. Die Opinmesser bringen es bis über 7,5 Gramm. Dieses Gift wird auf Wiege der dramatischen Muse stand für Verlin im Grauen Kloster. zweierlei Weise genommen. Entweder wird es als Präparat ge- Die Brüder des heiligen Franziskus" traten mit ihren Schülern als nossen, oder aber vermittelst einer Pfeife in Nauchform genommen. die ersten Berliner Schauspieler auf, aus ihren Reihen ging in dem Die letztere Methode befolgen u. a. die Chinesen, welche sich dabei, Pater Ambrosius Hellmich während des 14. Jahrhunderts auch der den Kopf auf ein Kissen bettend, hinlegen und das Opium ver- erste Berliner Theaterdichter hervor. Seine Stücke waren allerdings mittelst eines nadelartigen Instrumentes in die Flamme eines Lichts durchweg nur geistlichen Inhalts. Jm 16. Jahrhundert hatte Thalia halten, nach welcher Manipulation das Präparat in den Kopf einer an der Spree schon ziemlich festen Fuß gefaßt. Die Schau Pfeife gelegt wird. Der Opiumraucher saugt mit Zuhilfenahme spieler rekrutierten sich zwar noch immer aus Schülerkreisen, eines an den Pfeifenkopf gehaltenen Lichtes einige Züge des in unter den Dramenschreibern findet man aber schon Namen Rauchform aufgelösten Giftes ein und bewirkt dadurch für sich einen von gutem Kelang, so einen Paul Rebhuhn, Georg Bondo und tiefen Schlaf, welcher in beseligenden Träumen dem Schlafenden Heinrich Knauft oder Chaustin. Letzterer, der mit 16 Jahren schon Erfüllung seiner Wünsche vorgaufelt. Nach dem Erwachen, bei Rektor am Gymnasium, berühmter" Dramatiker und glücklicher Ehe­welchem sich als Folge des Opiumgenuffes eine große Ermattung mann war, scheint gegenüber der Kritik von einer ungeheuren einstellt, treibt ein unerträgliches Gefühl den Unglücklichen zu aber- Wurstigkeit" gewesen zu sein. Bei einer feiner Premièren" ließ maligem Genuß des Giftes. Plögliche Einstellung des Lasters hat er den" Prolog" in seinem Namen sprechen: Und wuem nicht sollt' den Tod zur Folge. Der Opiumverbrauch ist in einigen Ländern gefallen das Derselbig mir das bleiben laẞ' Und dicht ihm ein ganz erschreckender. Nach Nayzel ist durch die Chinesen das Opium- felbst etwas für sich und laß' alleine dichten mich. Ich hab's rauchen bei den Malayen so verbreitet worden, daß die nieder gemacht, wie's mir gefall'n Wem's nit gefallt, der kann sich's ländische Regierung im Jahre 1893 18,6 Millionen Gulden aus mall'n." Nebhuhns Stücke behandelten meist geistliche Stücke. Pondo Opium an Verkaufspreis und Pacht bezog. Auch bei den Arabern wandte sich auch der Geschichte zu. Regelmäßige Vorstellungen fanden der Ostküste Afrikas ist das Opiumrauchen, und zwar durch die nicht statt, nur bei besonderen festlichen Anlässen inscenierten die Indier eingeführt, in Gebrauch. Der chinesischen Einwanderung ver Schulgefellen" ein Komödienspiel". So wurde 1589 die Bestätigung dankt die Mongolei dieses Laster. F. v. Richthofen hält den des neugewählten Nats durch die Aufführung von Apoll und die in steter Zunahme begriffenen Opiumgenuß der Chinesen für einen Musen" gefeiert. Auch bei besonderen Schulaften, Semester- Anfang Grund, welcher der Bevölkerungszunahme dieses Volkes einen Damm und Schlußprüfungen usw. spielte man vor dem Rat und der Bürger­fegen dürfte. In Britisch- Judien ist das Opiumessen, welches als schaft Theater. Außerdem führten die Rektoren der berlinischen und noch verderblicher als das Rauchen geschildert wird, gebräuchlich. föllnischen Gymnasien jedes Jahr im Dezember mit größeren Die Opiumpfeife eines Estimo von der Nordwestecke Nordamerikas , Schülern ein Festspiel auf, wofür sie Freibier und 3 Thaler die von einem Walfänger bei Kap Smith erbeutet wurde, zeigt einen 8 Groschen bekamen. Jm 17. Jahrhundert findet man schon Kern aus Holz, welches der Länge nach durchbohrt ist und vorn Schauspielertruppen in Berlin , so den Junker Hans von Stockfisch" mit durch einen Holzzapfen geschlossen wurde. Auf diesen Holz- seiner Gesellschaft und 1690 Sebastian di Scio, der 1693 eine Kon­fern wurden gezadte Querreifen, die an den beiden Seiten zession für Seomödienspiel, Balletttanz und andere Exercitien sowie der Pfeife durch je einen Längsstreifen in Zusammenhang auch zum Verkauf von Balsam und Medikamenten" erhielt. Er hiel.

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