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Bolkskunde.
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Bergbau.
Humoristisches.
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fich bis 1707 und spielte auf dem Rathause. Neben ihm traten ein wesentlich diätetische und pädagogische, nicht hypnotische Behandlung Komödiant" Beltin und ein gewisser Müller auf. Bei Hofe hatte eine entschiedene Belebung ihrer Willensenergie und damit eine an man außerdem eine franzöfifche Truppe. 1711 wurde diese ent- dauernde Besserung des Leidens herbeizuführen, so daß die im Be lassen, von dieser Zeit verschwindet auch das Theater auf dem Nat- ginn der Zwanziger stehende junge Dame jezt ihren Beruf als Er hause" aus den Alten. 1716 wurde das Auftreten von Wander- zieherin erfüllen tann. truppen verboten, 1731 tauchen dieselben wieder auf und zwar die führte der Marionette nipieler" Maaß im Rathause Komödien" auf. Das Erscheinen des starken Mannes von Efardsberg", Im Sommer 1897 wurde im Eisenbahn Einschnitt bek der mit seinen Athletent ünsten ganz Berlin bezauberte, machte Maaß' Liebenthal in Schlesien ein Golderzgang aufgefunden, Unternehmungen ein Ende. Erst von 1755 an, als die Schuchschen, der in weiten Bergbautreisen wegen seines hohen Goldgehaltes Kochschen und Döbbel inschen Truppen in Berlin aufzutreten be- Aufsehen erregte. Bei der Untersuchung des Melaphyr- Durchbruches gannen, erhob sich das Komödienspiel auch hier zur Schauspiel- in Schmottseiffen, welches Eruptivgestein nach vielen Analogien als tunst.. Begleiter goldführender Lagerstätten sehr geschätzt wird, fand der Berg- Jugenieur Moeller in dessen Nähe bald außer zwei goldDer Bilmenschnitter. Wenn im Hochsommer das führenden Arsenerzgängen zwei Goldquarzgänge, die auf einer Länge Korn in Aehren steht und der goldenen Ernte entgegenreift, be- von 85 Metern in Thonschiefer eingelagert sind und sich sowohl merten aufmerksame Landleute zu ihrem Schrecken nicht selten lange durch die Höhe als durch die gleichmäßige Verteilung des Goldschmale Gassen durch ein wogendes Getreidefeld gemäht. Man gehaltes auszeichnen. Zur näheren Erforschung wurden auf diesen nennt diefe eigentümliche Erscheinung den Vilmenschnitt und den Erzgängen zwei Schächte abgeteuft, 25 Meter bezw. 40 Meter tief. unbekannten Urheber derselben den Bilmenschnitter. Mit dem Namen Während der eine Goldquarzgang start arsenerzhaltig ist und bis Bilman bezeichnete man einst, wie die„ Köln . 8tg." mitteilt, die 25 Meter Tiefe und 28 Meter Länge im Durchschnitt 14 Gr. zeichnet sich der andere Priester des alten germanischen Adergottes Donar, welche die Felder Gold auf die Tonne ergiebt, fegneten und dafür den Zehnten erhielten. Diese Abgabe hörte mit reichere Gang durch starken Schwefelliesgehalt aus. Dieses tiesEinführung des Christentums auf, aber nach dem Glauben des haltigen Quarzstüde des 0,70 Meter mächtigen Ganges ergaben Bolles nehmen die alten Donarsdiener jetzt heimlich, was man auf die ganze bisher erreichte Tiefe, was von besonderer Wichtigkeit ihnen freiwillig nicht mehr gewährt. Zu Bayern und Thüringen ist. an feiner Stelle unter 74 Gr. Gold pro Tonne und nirgends hält man habgierige Menschen, die sich auf Kosten ihrer Mit- iiber 86 Gr. pro Tonne. Diese Gleichmäßigkeit zeigte sich auch bei menschen bereichern wollen, für die Urheber des Bilmenschnittes. der Untersuchung größerer Mengen Goldquarz, die ja allein für die Sie gehen in der Johannisnacht, wenn der Mond nicht scheint, nadt Bauwürdigkeit maßgebend sind, denn zwei Waggonladungen er durch das Korn. Mit einer an ihrem rechten Fuße befestigten geben bei der Verhüttung dasselbe Resultat, nämlich 32 Gr. pro Sichel mähen sie die handbreiten Gassen, und die abgeschnittenen Tomme. Ein jüngster Goldquarzfund kann auf 140 Meter Länge Halme fliegen unter Beihilfe des Bösen in ihre Schennen. Um zu über Tage verfolgt werden und ergab von 8 bis 16 Gr. Gold pro erfahren, wer der Bilmenschnitter ist, wendet man verschiedene Tonne. Mittel an. Man geht am St. Georgstage, 24. April, vor Sonnenaufgang auf das Feld, sticht ein viereckiges Rasenstück aus und legt es sich mit der grünen Seite nach unten auf den Kopf, während man mit beiden Füßen in die ausgegrabene Grube tritt. Wenn alles unbeschrieen", d. h. ohne ein Wort zu sprechen, geschicht, sieht man, wer der Bilmenschnitter ist, meist ein lieber und getreuer Nachbar, den man dann belangen kann. Nicht ohne Gefahr ist ein in Thüringen bestehender Brauch. Hier setzt sich einer am Trinitatis oder Johannistage mit einem Spiegel auf einen Holunderbusch und blickt aufmerksam nach allen Seiten um sich, bis er seinen Schädiger erblickt, der dann sterben muß. Sicht aber der Bilmenschnitter den Spiegelmann zuerst so muß dieser sterben, ja, wenn er dabei sein eigenes Bild in dem Spiegel schaut, so müssen beide in demselben Jahre ins Gras beißen. Gelingt es nicht, den Bilmen schnitter ausfindig zu machen, so kann der Geschädigte ihn dadurch verderben, daß er die Stoppeln in den Rauch hängt oder die abgeschnittenen und vergessenen Achren in ein neugegrabenes Grab legt. In beiden Fällen muß der böse Schnitter bei lebendigem Leibe langsam verdorren. Spricht aber der Veranstalter bei der Handlung oder kommt nur ein wenig Schweiß an die Achren, so fällt der Zauber auf ihn selbst zurück: er verfault statt dessen, den er vernichten wollte. Wer ist nun aber in Wirklichkeit der Bilmenschnitter? Es liegt natürlich am nächsten, an irgend ein Tier dabei zu denken. Es heißt, äsende Rehe und Hirsche gingen rudelweise ins Korn". Dann würden die Gänge breiter sein und näher beieinander liegen müssen. Einzelne Nehe dafür verantwortlich zu Auch in dem Straßburger Stadttheater werden machen, welche die Halme abbeißen, weil ihnen die Grannen der im Laufe der bevorstehenden Spielzeit vollstümliche VorMehren an den Augen lästig sind, ist ebenfalls nicht thinlich, denn stellungen zu einem Durchschnittspreise von 40 Pfennigen der Bilmenschnitt findet sich auch in waldarmen Gegenden, wo es veranstaltet. Teine Nehe giebt. Ein Neh würde derartige Hindernisse einfach überIn London zählt man heute 580 Theater und sonstige springen. So bleibt schließlich kein anderer übrig als Lampe , der Schaubühnen, unter denen sich allein 45 Musikhallen höheren harmlose Hase, dem man eine solche Bosheit am allerivenigsten Genres befinden. Diese verschiedenen Vergnügungs- Etablissements zutrauen möchte. Er ist in der That der Vilmenschnitter, der sich sehen Abend für Abend mehr als 500 000 Besucher; sie beschäftigen einen Wechsel offen halten will, um bequem hierhin und dorthin zu permanent ein Heer von 150 000 Personen. Ganz abgesehen vom huschen, ohne durch zu stark bewegte Halme seine Gänge zu ber- strystallpalast und der Albert- Halle belaufen sich die in fünstlerischen raten. Dann erklärt sich die geringe Breite der Gänge, die Kürze Unternehmungen augelegten Stapitalien auf eine Milliarde Mark. der Stoppeln, der Umstand, daß das Getreide neben den Gängen Sm ganzen sind in den vereinigten Königreichen von England, Schottnicht niedergetreten ist, sowie der unregelmäßige Verlauf dieser Gänge land und Irland 3000 Schaubühnen vorhanden. Allabendlich finden bon selbst. fich 1 250 000 Buschauer in diesen Bühnenhäusern ein.-
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Psychologisches.
Beim Ohrenarzt. Patient: Wieviel beträgt meine Schuld, Herr Sanitätsrat?" Arzt: Vierzig Mark."
ich
denn
Batient( legt zwanzig Mark auf den Tisch und will gehen). Arzt( lauter sprechend):„ Ich sagte vierzig Marf." Patient: Da hat die Kur also doch nichts genügt, höre auch jetzt nur die Hälfte von dem, was gesprochen wird!" - Vor der Schaubude. Frember: Sagen Sie mal, das sind ja gar keine echten Kaffern, die Sie zeigen." Besiger: O ja, die sind echter, wie Sie!" -Kunsthunger. A.: Interessierst Du Dich denn so sehr für Kunst, daß Du Deinen Freund, den Maler, so oft besuchst?" B. Das weniger, aber ich esse ihm immer seine Vorlagen für („ Luft. BI.") Stilleben" weg."
Notizen.
Der Berliner Maler Wilhelm Amberg , Mitglied der Berliner Akademie, ist im Alter von 77 Jahren gestorben.
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-Die Ileinste Beitung der Welt erscheint wöchentlich einmal in Larissa und ist nicht größer als givei Oltavblätter. Sie heißt, Die Kleine".
c. Der französische Gelehrte Gaston Tissandier , der durch seine zu wissenschaftlichen Forschungen unternommenen Lufthiffahrten bekannt geworden ist, ist in Paris gestorben. Bei einer Auffahrt mit dem Zenith" am 15. April 1875 erreichte er eine Höhe von 8600 Meter; seine beiden Begleiter Croce Spinelli und Sivel verloren bei dieser Fahrt ihr Leben. Tiffandier war der Begründer der populärwissenschaftlichen Zeitschrift La Nature".
gk. Ein eigenartiger Fall von doppeltem Bewußtsein hat sich, wie die Zeitschrift für Psychologie und Physiologie der Sinnesorgane" auf Grund ciner Dissertation Wolfgang Bohns mitteilt, in Breslau ereignet. Die Krante war von Haus aus abnorm beranlagt, sie bot das Bild einer schweren Hysterie. Unter den Symptomen stellte sich auch eine Zeitlang ein doppeltes Bewußtsein ein, dessen wesentlicher Inhalt eine Verlobungsgeschichte bildete. Die Patientin fingierte eine Verlobung mit einem Rechtsanwalt, der in Nizza leben sollte; sie schrieb zärtliche Briefe an ihn und fandte dann an sich selbst Liebesbriefe von dem erträumten Bräutigam, die fie mit verstellter männlicher Handschrift schrieb. Ebenso saidte fie fich Blumen, und sie führte die Täuschung auch ihren Verwandten gegenüber durch. Die hierbei nötigen Lügen trugen durchweg einen-Die„ Chauffeurs", die Automobilisten, haben in pathologischen Charakter. Ein hysterischer Dämmerzustand, in dem Berlin ihren Spottnamen erhalten: Explosivfagtes. Das Automobil die Kranke mit der Polizei in Konflilt tam, führte zu ihrer Auf- ist hier auch schon geistreich He u Idroschte getauft. In Wien nahme in die psychiatrische Klinit. Es gelang dort, durch eine heißt es Schnaufer!" und in Baris öfftöff".-
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