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Br. 212. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts" Berliner Volksblatt. Sonntag, 10. September 1899.

Vom Weltmarkt.

Ueber Lage und Preisbewegung auf dem amerikanischen Eisenmarkt. Die beiden größten Reedereien der Welt. Jahresbericht der Handelskammer zu Bochum . Petroleumproduktion der Welt. Preiserhöhungen in der Eisenindustric.

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Einfuhr

Ausfuhr

Die

1890 44 540 413 Dollar 1891 41 983 626 1892 33 882 447 1893 29 656 539 1894 20 843 576 1895 25 772 136

"

27 000 134 Dollar 30 736 507 27 900 862

"

"

VIE 30 159 363

"

"

29 943 729

"

"

35 071 563

"

"

1896 19 462 561

48 670 218

"

"

1897 13 836 204 1898 12 473 637

62 737 250

"

"

leber Lage und Preisbewegung auf dem ameris tanischen Eisenmarkt. Es ist in der letzten Zeit, besonders seit die Union begonnen hat, mit England auf dessen eigenem Markt zu konkurrieren, viel über die Entwicklung der amerikanischen

82 771 550

Eiſenindustrie geschrieben worden, jedoch meist ohne Mitteilung industrie von ungefähr 441/2 Millionen Dollar auf 121/2 Millionen Dollar Seit 1890 ist also die Einfuhr fremder Erzeugnisse der Eisen­wirklich zuverlässiger Ziffern. Kürzlich hat nun der als hervorragender gesunken, dagegen die Ausfuhr um mehr als das Dreifache, von 27 Stenner der Eisenbranche bekannte Leiter der American Iron and auf beinahe 83 Millionen gewachsen. Dazu kommt, daß in den Steel Association ", James M. Swank, der auch für die alljährlich obigen Ausfuhrziffern der Export der eisernen Ackerbau- Werkzeuge 2c. vom Geological Departement" in Washington herausgegebenen nicht mit einbegriffen ist, der im letzten Jahr sich allein auf 9073 880 umfangreichen Berichte über die Mineral- und Metallindustrie der Dollar belief gegen 5 302 807 Dollar im Jahre 1897. Vereinigten Staaten die Uebersichten über den Stand der Eisen­industrie liefert, eine recht instruktive vergleichende Darstellung der legtjährigen Bewegungen auf dem Eisenmarkt veröffentlicht, aus der wir, da sie auch für den Nichtfachmann manches Interessante bietet, hier einen lurzen Auszug geben wollen. Sind auch seit 1890 die Eisenerz- Förderung und die Roheisen­Produktion der Vereinigten Staaten nicht ohne Rückschläge geblieben, so zeigt doch im ganzen die Eisenerzeugung eine langfame Aufwärts bewegung. Für die einzelnen Jahre seit 1890 stellt sich die amerikanische Produktion wie folgt:

1890:

1891:

Eisenerz 16 036 043 Long Tons") 14 591 178

Roheisen

9 202 703 Long Tons

8 279 870

"

"

1892:

16 296 666

9 157 000

"

1893:

11 587 629

7124 502

"

"

1894:

11 879 679

6 657 388

"

"

1895:

15 957 614

9 446 308

"

"

1896:

16 005 449

8 623 127

"

"

"

"

1897:

17 518 046

9 652 680

"

"

"

1898:

11 773 934

"

"

19 278 369

"

"

Unter den Produktionsgebieten steht obenan der Staat Michigan , der im letzten Jahre nicht weniger als 7 346 846 Tounen Eisenerz lieferte, dann folgt Minnesota mit 5 963 509 Tons und Alabama mit 2 401 748 Tons. Es haben also die Vereinigten Staaten im Jahre 1898 mehr Eisenerz als je vorher irgend ein anderes Land der Welt gewonnen, denn selbst die höchste Förderung, die Groß­ britannien jemals gehabt hat, die vom Jahre 1882, belief sich mur auf 18 026 049 Tons. Dieser Zumahme der Förderung von Eisenerz entspricht die Steigerung der Eisen- und Stahlproduktion. Während vor zwanzig Jahren, d. h. 1878, die Vereinigten Staaten an der Weltproduktion von Roheisen nur mit 16,13 Proz. beteiligt waren, betrug ihr Anteil 1898 über 33 Proz.; ebenjo stieg ihr Anteil an der Gesamt- Stahlproduktion der Welt von 24,9 Proz. im Jahre 1878 auf 37 Proz. in 1898.

Es betrug im Jahre 1878 die Produktion von:

In Großbritannien

Vereinigte Staaten 2 301 215

Stahl Tons in Proz. 1 063 027 36,14 781 977 24,88

16,63

10,64

Roheisen

Tons**) in Proz. 6 381 051

44,74

16,13

2147 641

15,06

1 521 274

10,67

518 646

3,64

434 250

3,04

489 151 312 921 102 772 129 416

3,49

417 239

2,93

340.858

2,39

66 593 25 918

60.000

0,42

250

20 000

0,14

120 000

0,64

Total

14 262 174 100,00

3 060 16 759 2 941 775

9

4,40 2,26 0,88 0,01 0,10 0,57 100,00

"

"

Deutschland ( mit

Luxemburg )

"

Frankreich

.

"

Belgien

"

Oestreich- Ungarn

Rußland

Schweden.

"

Spanien

"

Italien

nicht in dem Maße zu erschüttern, wie die des Lloyd. Dazu kommt aber noch, daß die Amerika - Linie, obgleich ihre Gesamt- Reserven 13 483 339 M. betragen gegenüber 11 767 152 m. Reserven des Lloyd, doch ihre Schiffe lange nicht in dem Maße bei sich selbst versichert, wie die Bremer Rhederei, demnach also auch nicht dasselbe Risiko läuft und denselben Schaden bei einem Verlust erleidet, wie der Lloyd. Diese günstigere Geschäftslage der Hamburg- Amerika- Linie , die sich übrigens feineswegs nur aus der besseren Geschäftsführung er­klärt, zu der vielmehr eine Reihe anderer Umstände bei­getragen haben( die Bremer Linie verlor z. B. seit 1888 vier Höhe der Betriebskapitalien aus. Beim Lloyd betrug das Aktien Dampfer, die Hamburger Linie nur einen), spricht sich auch in der tapital zu Anfang des Jahres 60 Millionen Mark( lezthin find weitere 20 Millionen hinzugekommen), dazu tritt eine Prioritäts. schuld von 32 Millionen Mark. beläuft sich das Aktienkapital auf 65 Millionen Mark, die Prioritäts. Bei der Hamburg- Amerika- Linie schuld auf 13 125 000 Mart. Es arbeitete also bisher der Lloyd mit von Noheisen herrscht gegenwärtig auf dem amerikanischen Eisen- 112 Millionen), die Hamburger Linie ungeachtet ihres weit größeren Troß dieser Zunahme der Eisenerzförderung und der Produktion einem Gesamt Betriebskapital von 92 Millionen Mark( jezt markt ein Mangel an Eisen und Stahl, wie er seit Jahren unbekannt Betriebes nur mit 78 125 000 Mart. ist. Besonders in mehreren pennsylvanischen Eisendistrikten fehlt es Und doch sträubte sich, als vor drei Jahren die Hamburger einstellen mußten. oder nur noch mit halber Kraft arbeiten lassen. aufs äußerste dagegen, ihren Arbeitern einen kleinen Lohnzuschlag völlig an Rohmaterial, so daß bereits eine Anzahl Werke die Arbeit Schauerleute und Ewerführer streitten, die Hamburg- Amerika- Linie Die Nachfrage ist eine so starke, daß die Eisenwerke ihr trop aller zu gewähren, um nur ja nicht die Lösch- und Ladungskosten zu erhöhen. Anstrengungen nicht zu entsprechen vermögen; manche haben schon im voraus fast ihre ganze nächstjährige Produktion Jahresbericht der Handelskammer zu Bochum . verkauft. Eisen und Stahl auf kurze Lieferung ist selbst zu erhöhten Der vor furzem erschienene Bochumer Handelskammer- Bericht bringt Preisen nicht mehr zu erlangen. Lieferungstermine von weniger als eine Reihe interessanter statistischer Zusammenstellungen über die sechs Monaten sind eine Seltenheit geworden. Während am Entwickelung des Bochumer Industriebezirks. Nach diesen An­1. August vorigen Jahres die zum Verkauf bestimmten Eisenvorräte gaben ist innerhalb des letzten Jahres die Bevölkerung des ( also nach Abzug der von den großen Stompagnien für ihren Eigen Bezirks um 6 Proz. gestiegen; sie zählte zum Schluß des bedarf reservierten Rohvorräte) in den Vereinigten Staaten auf Jahres 502 905 Personen. Noch schneller hat die industrielle Arbeiter­ungefähr eine Million Tons geschätzt wurden, stellten sich am 1. Juli schaft zugenommen. Von rund 100 000 Personen zu Anfang des dieses Jahres die Vorräte auf ca. 220 000 Tons, am 1. August gar Jahres wuchs sie auf 110 000 Personen gegen Ende desselben, hat nur auf 192 000 Tons, und gegenwärtig dürften die Vorräte noch also einen Zuwachs von 10 Proz. erfahren. Mit der Zunahme der um etwa 30 Proz. geringer sein. Bevölkerung und dem industriellen Aufschwung stieg auch der Verkehr, Selbstverständlich sind infolge der gewachsenen Nachfrage auch die so ist z. B. auf den sämtlichen Stationen des Handelskammerbezirks schaften der Eisenbranche sich scharfe Konkurrenz machen. Die eigent- gar um 13,5 Proz. gestiegen. Die Zahl der abgefertigten Personen Breise gestiegen, obgleich die einzelnen großen Trusts und Gesell- der Wagenladungsverkehr um 4,1 Proz. und der Stückgutverkehr so­liche Steigerung begann erst im Dezember vorigen Jahres und betrug 1897/98 4 526 430 oder 10,4 Proz. mehr als im Vorjahre. setzte sich fort bis in den Februar 1899, dann trat ein Zustand der Diese große Verkehrszunahme erfolgte bei gleichzeitiger beträchtlicher Beharrung ein, bis Ende Mai die Preise von neuem anzogen. Nach Ausdehnung des Straßenbahnwesens, das einen sehr erheblichen Teil Mr. James M. Swanks Angaben notierten auf dem Pittsburger des lokalen Personenverkehrs der Eisenbahn entzog. Eisenmarkt: i. Dez. 1898 Auf. März 1899 15. Juni 1899 per Ton per Ton per Ton 9,75-10,50 Doll. 15,65 Doll. 18,65 Doll. Pennsylvania - Stahl­Knüppel 14,75-16,00 25,50 33,50 schienen d 17,00-18,00 stand der Preis des Roheisens in Pittsburg bereits auf 22 Dollar Seitdem ist eine weitere Steigerung eingetreten. Mitte August per Ton, also über 100 Proz. höher, wie im Dezember 1898.

Bessemer Roheisen

"

"

26,00

*

D

"

30,00

"

"

Nicht geringer ist die Entwickelung des Postverkehrs gewesen. Die Zahl der eingegangenen Briefe ist um 3 Proz., die der aus­gegangenen um 7 Broz. gestiegen, der Postanweisungs- Verkehr ist im Empfang und Versand um 11,3 Proz. bezw. 13 Proz. gewachsen; an Zeitungsnummern sind 1898 um 17,6 Proz. mehr als im Vojahr abgesetzt worden. Auch der Fernsprechverkehr hat riesige Fortschritte gemacht; die Zahl der ausgeführten Verbindungen stieg um 18,2 Broz.

Einen sehr guten Gradmesser für das wirtschaftliche Gedeihen eines Bezirks gewährt die Entwickelung, welche die Umjäge der Reichsbank­Anstalten erfahren haben. Gegen das Vorjahr hat bei den vier An­stalten des Bezirks der Giro- und Anweisungs- Verkehr um 21 Proz., der gesamte Wechselverkehr um 35 Proz., der Lombardverkehr um 7 Proz. und die Höhe des gesamten Umjazes um 22 Proz. zugenommen.

Die beiden größten Reedereien der Welt. Oft ist in den Ichten Jahren die Frage aufgeworfen worden, welches Land die größten Dampfschiffs- Gesellschaften hat: eine Frage, die nicht selten ohne weitere Prüfung dahin beantwortet wurde: Eng- Durch die industrielle Entwickelung ist auch der Wohlstand im land. Das ist nicht richtig, die beiden größten Reedereien befizt Bezirk gehoben worden. Die mitgeteilten statistischen Angaben geben Deutschland . Die weitaus größte Reederei- Gesellschaft der Welt ist hierfür einige Belege. So ist z. B. im Bochumer Bezirk der Ertag die Hamburg - Amerikanische Paketfahrt Aktiengesellschaft, der der Einkommensteuer innerhalb der letzten zivei Jahre um 29,4 Proz. Kürze wegen in neuerer Zeit die Hamburg Amerika Linie gestiegen, während die Bevölkerung im gleichen Zeitraum nur um genannt; und ihr folgt als zweitgrößte der Norddeutsche 12,7 Broz. zugenommen hat. In gleicher Weise haben die Spar­Lloyd in Bremen . Die erste Linie bestand zu Anfang einlagen sich vermehrt. Sie betrugen bei acht von den elf Spar­dieses Jahres( einschließlich der 14 im Bau begriffenen) aus tassen Ende 1898 64 366 984 m. gegen 60 119 421 M. ein Jahr 75 großen Seedampfern mit einem Gesamt Tonnengehalt von un- früher, sind also um die Summe von 4 247 563 2. in einem Jahre gefähr 400 000 Register- Tons, der Lloyd aus 58 Dampfern( mit gestiegen, was eine Bermehrung von 7,1 Proz. bedeutet. Einschluß von 10 im Bau begriffenen) mit 330 000 Register- Tons. Der Bericht sucht dann weiter darzuthun, daß an dem Wachsen Doch nicht nur was der Tonnengehalt ihrer Flotte, sondern auch des Wohlstandes die Arbeiter einen hervorragenden Anteil gehabt was die Größe der einzelnen Schiffe, ihre Schnelligkeit, Ausstattung haben. Abgesehen davon, daß sie stets reichliche Beschäftigung und Dagegen stellte sich im vorigen Jahr( 1898) die Produktion und vor allem ihr Alter anbelangt, stehen beide Gesellschaften obenan. Arbeitsgelegenheit gehabt hätten, seien auch die Löhne im legten folgendermaßen: Bei dem schnellen Fortschritt der Schiffsbau Technit ist das Alter Jahre wiederum nicht unbeträchtlich gestiegen. So hätte die Haupt­einer Flottille für deren Qualität von größter Bedeutung. Das Flotten masse der Bergarbeiter einen um 5,3 Proz. höheren Schichtlohn er­gesetz von 1898 setzt die Lebensdauer der Kriegsschiffe auf 20 Jahre halten als im Vorjahre, und seit 1895 seien die Löhne dieser Arbeiter fest; thatsächlich veraltern aber die großen Seeschiffe, und zwar vor um durchschnittlich 21,4 Proz. gestiegen. In ähnlicher Weise dürften 37,02 allem die großen transatlantischen Schnelldampfer, weit früher. Ein auch die Löhne in den meisten anderen Industriezweigen erhöht 19,33 Schiff, das vor 10 Jahren nach dem damaligen Stand der Schiffs worden sein. Soweit die vorliegenden Angaben es gestatten, könnte 23,96 bankunst erbaut worden ist, ist heute im Schnelldienst kaum noch für das letzte Jahr eine durchschnittliche Lohnsteigerung von 3 bis 6,11 fonkurrenzfähig. Während un aber bei den größeren englischen 5 Proz. berechnet werden. 2,71 Schiffsgesellschaften das mittlere Alter ihrer Schiffe meist 9 bis

anderen Ländern

Vereinigte Staaten . Großbritannien

Roheisen

Tons in Proz.

11 773 934 33,02

8 631 151 24,21 7232 988 20,29 2 534 428 7,11

979 101

2,75

·

Rußland und Finnland Spanien .

2193 750

.

Deutschland ( mit Luxemb.) Frankreich Belgien

Kanada

6,15 261 799 0,73 68 755 0,19

Stahl Tons in Proz. 8 932 857 4 665 986 5 779 570

1 573 100 653 130 (*** 1 143 000 213 015 21 540

Dazu kommen noch folgende Länder, für welche die genauen Ergebnisse pro 1898 noch nicht vorlagen, und deshalb die Zahlen pro 1897 herangezogen werden mußten:

Oestreich- Ungarn Schweden . Jalien. Sonstige Länder

Tons

in Proz.

1 308 493 3,67 538 197 1,51

8 393

0,02

125 000

0,35

Tons 880 696 275 128 63 940 15.000

-

ragenden Anteil an der Zunahme des Wohlstandes gehabt, sondern die Unternehmer haben fast allein ihre wirtschaftliche Lage vers bessert, unjomehr, wenn man bei der Rechnung berücksichtigt, daß die Gesamtbevölkerung sich bloß um 6, die Arbeiterschaft aber um 10 Broz. vermehrt hat. Danach muß doch die Unternehmerschaft nur in sehr geringem Maße gewachsen sein.

Die Herren Berfasser des Berichts sind in ihrer Beweisführung 4,78 12 Jahre beträgt, stellt sich, wenn man das Alter nicht nach der etwas unvorsichtig. Wenn seit zwei Jahren die Einkommensteuer 0,88 Schiffszahl, sondern richtiger nach deren Tonnengehalt berechnet, um 29,4 Proz. gestiegen ist, der Lohn der Arbeiter dagegen im letzten 0,09 das durchschnittliche Alter der Flotte des Bremer Lloyd nur auf Jahre nur um 3 bis 5 Proz. vorausgesetzt, daß letztere Angabe der lezteren Linie kann man sagen, wie wir schon früher im 7 Jahre, der Hamburg- Amerika- Linie gar nur auf 5 Jahre. Bei überhaupt zuverlässig ist so haben nicht die Arbeiter einen hervor " Borwärts" nachgewiesen haben, vielleicht sogar von einer über triebenen Forcierung des Abstoßes älterer Schiffe sprechen; denn seit in Broz.) 1886, also in einem Zeitraum von 12 Jahren, hat trotz ihres schon damals vorzüglichen Schiffsmaterials die Hamburgische Gesellschaft nicht weniger als 32 Dampfer mit einem Gehalt von 103 330 Reg. Tons abgestoßen. Von dem gesamten vor zehn Jahren( 1888) vor­handenen Bestand an Schiffen besaß denn auch die Hamburg - Amerika - Die Petroleumproduktion der Welt. Der Phila­Linie zu Anfang ihres gegenwärtigen Geschäftsjahres nur noch drei delphia Manufacturer" brachte jüngst eine Berechnung der Petroleum­Heine Frachtdampfer . Auch der Lloyd hat alle älteren Schiffe aberzeugung in den verschiedenen Erdteilen und Ländern. Nach seiner gestoßen; von seinem Schiffsbestand vor zehn Jahren sind lediglich Aufstellung entfallen von der jährlichen Weltproduktion von 5000 noch zwei in die Fahrt nach Amerika und nach Ostasien eingestellte Millionen Gallons( 1 Gallon= 3,79 Liter) auf die: Dampfer in Betrieb. Bereinigten Staaten

3,65

1,14 0,27 0,06

Jusgesammt 35 655 988 100,00 24 126 962 100,00

Besouders hat die Erzeugung von Bessemer Stahl in den Vereinigten Staaten zugenommen; sie ist seit 1893, also in einem Zeitraum von fünf Jahren, unt mehr als 122 Proz. gestiegen, wie die nachstehenden Produktionsziffern zeigen: 1893= 3 215 686 Tons

Rußland Desterreich . Sumatra

Java

Kanada . Rumänien . Indien Japan

Deutschland

Pern Italien

-

2 500 000 000 Gallons 2 250 000 000

87 000 000 72 000 000 30 000 000 29 000 000 24.000.000 15 000 000 8 000 000

"

"

"

"

"

7 000 000 3 000 000 1 000 000

"

"

Die Aufstellung zeigt ein bedeutendes Vorrücken der Vereinigten Staaten und zwar vornehmlich auf Kosten Großbritanniens , das 1878 noch an der Welt- Roheisenproduktion mit 44,7 Proz. beteiligt war, 1898 hingegen nur mit 24,2 Proz., und dessen Anteil an der Nichts ist verkehrter, als die Prosperität eines großen Dampfer­Stahlproduktion im gleichen Zeitraum von 36,1 auf 19,33 Proz. fiel. unternehmens nur nach der Höhe der Dividende zu beurteilen. Zu­Neben jener der Vereinigten Staaten hat besonders die Eisenindustrie mal trifft das bei der Hamburg- Amerika- Linie zu, die statt hohe Deutschlands und Rußlands einen bedeutenden Aufschwung genommen. Dividenden zu zahlen( im letzten Jahre gab sie nur 8 Proz.) ihre Deutschlands Roheisen- Erzeugung betrug 1878 mur erst 15 Proz. der bedeutenden Gewinn Ueberschüsse mit besonderer Vorliebe zu Ab­Gesamtproduktion, 1998 dagegen 20,3 Proz. Noch größer ist sein schreibungen auf das Schiffskonto, sowie zur Dotierung des Reserves, Anteil an der Stahlerzeugung; er stieg während dieser Zeit von Reparaturen- und Assekuranzfonds verwendet. Im Durchschnitt hat 16,6 auf beinahe 24 Proz. die Hamburg - Amerifa- Linie in den letzten Jahren beinahe jährlich 10 Proz. Dom Buchwert ihrer Schiffe( d. H. von dem nominellen Wert, mit dem die Schiffe auf dem Schiffskonto verzeichnet stehen) abgeschrieben. Dadurch, daß in solchen Abschreibungen der Bremer Lloyd mit der Hamburger Gesellschaft nicht Schritt zu halten vermochte. ist es ge- Während aber au Nohöl die Vereinigten Staaten nur wenig kommen, daß heute die Flotte des Lloyd, obgleich sie kleiner ist und mehr gewinnen, als Rußland , stehen sie in Bezug auf die Erzeugung nicht den wirklichen Wert der Hamburger Linie erreicht, doch viel von raffiniertem Oel dem legten Staat weit voran. Bu bemerken höher zu Buch steht, als lettere. Bei dem Norddeutschen Lloyd ist die starke Produktion Sumatras . Sie hat sich in den letzten belief sich zu Anfang des Jahres der sogenannte Buchwert der Schiffe, Jahren ganz enorm gehoben und macht in Südchina dem russischen Mit diesem Aufschwung der amerikanischen Eisen- und Stahl- die im Betriebe find, also ohne die Neubauten, auf 79 802 000 W., wie dem amerikanischen Petroleum scharfe Konturrenz, besonders industrie ist auch naturgemäß ihr Export immer mehr gemachsen. bei der Hamburg- Amerika- Linie , inklusive der Vorschüsse und An- seit in Hongkong große Niederlagen errichtet worden sind. Der Früher einer der besten Abnehmer englischer Eisenwaren hat in den zahlungen auf die im Bau befindlichen 14 neuen Schiffe, Handel mit Sumatra - Oel liegt in Ostasien zum größten Teil in lezten Jahren die Union sich rapide zu einem Eisen exportierenden nur auf 69 033 186 Mart. Zicht man diese Vorschüsse usw. deutschen Händen. Staat umgewandelt, der nicht nur England in Asien und auf dem euro - ab, so ergiebt sich, daß die 48 Schiffe, die der Lloyd im päischen Kontinent, sondern in dessen eigenem Hause Konkurrenz macht. Jannar d. J. in Betrieb hatte, mit beinahe 80 Millionen zu Eine Vergleichung der Wertsummen der Ein- und Ausfuhr von Buch standen, die in die Fahrt eingestellten 61 Schiffe der Ham amerikanischen Eisen- und Stahlivaren feit 1890 giebt davon ein an- burg- Amerika- Linie hingegen nur noch etwa mit 55 Millionen Mart. schauliches Bild. Es betrug die Ein- resp. Ausfuhr der Vereinigten Auf den Tonnengehalt der Flotte berechnet, ergiebt dies, daß jede Staaten an derartigen Waren:

=

1894

8 571 313

1895= 4909 128

"

1896 1897 1898

3 919 906 Tons

5 475 316

"

6 609 017

"

*) Eine Long Ton 2400 Pfund engl. 1087 Kilogramm. Für die Vereinigten Staaten und Großbritannien sind Long Tons gerechnet, für die übrigen Länder gewöhnliche Tons (= 20 Centner).

***) Stahlproduktion im Jahre 1897. ) Stahlproduktion im Jahre 1896.

Register- Ton beim Lloyd noch mit etivas über 300 M. auf dem Schiffskonto steht, bei der Hamburger Linie nur mit etwas über 200 M. Dasselbe Schiff von 7000 Tons, dessen Wert in den Büchern des Lloyd mit 2 100 000 m. angegeben ist, hat also in den Büchern der Hamburg- Amerika- Linie nur noch einen Wert von 1400 000. Das ist ein bedeutender Vorteil, den die Hamburger Linie erlangt hat. Da alle ihre Schiffe mit einem viel geringeren, als ihrem wirklichen Wert zu Buch stehen, so vermögen selbst sehr große Schiffsverluste ihre Stellung

Von den Bereinigten Staaten geht das meiste Petroleum nach Großbritannien und Deutschland . Im letzten Jahr wurden exportiert: Großbritannien 212 265 563 Gallons Deutschland 155 203 222 Japan

China Brasilien

Australien . Frankreich .

53 398 115

44 523 552

20 561 084

20 495 398

12 835 631

Die gesamte Ausfuhr von raffiniertem Leuchtöl aus den Vers einigten Staaten betrug im Fiskaljahr 1898 900 998 875 Gallons, Rußlands Ausfuhr beläuft sich noch nicht auf ein Drittel dieses Quantums▸ H. C.