-
814
-
gesprochen, war sie ja ganz angesehen und hatte nichts bemerkt. sollte mit diesem Tage vergessen sein. und hatte nichts Derartiges erlebt.. häßlichen Traum vergessen... Bald schlief er ein.
Er hatte sie]
ruhig. Während so für die Ausbildung von bautechnisch gebildeten Aber dieser Vorfall Männern gesorgt war, fehlte es andrerseits an tüchtigen Hilfskräften Morgens stand er auf für Industrie und Gewerbe. Um diesem Mangel abzuhelfen, rief Man konnte leicht einen im Jahre 1821 der damalige Vorsitzende des preußischen Ministeriums für Handel und Gewerbe, Wilhelmi Beuth, die„ Technische Schule" ins Leben, die im Jahre 1827 eine Erweiterung ihres Lehrplanes erfuhr und die Bezeichnung Gewerbe- Institut " erhielt. Dieses Institut, das sich in der Klosterstraße 35/36 befand, hatte zuerst nur 13 Schüler; als aber im Jahre 1845 Beuth das Rektorat niederlegte, war die Zahl der Böglinge bereits bis auf 101 ge stiegen.
-
Als er am nächsten Morgen erwachte es war der erste Tag im April- dachte er sofort an den gestrigen Auftritt vor dem Spiegel, und das schmerzte ihn.
Aber wenn er so unbeholfen gewesen, so mußte er sich wohl in Geduld fassen, bis die Wunde geheilt war. Es gab keinen anderen Ausweg.
"
"
Nachdem 1830 Beuth auch die Direktion der Bau- Akademie übernommen hatte, erfuhren die Lehrpläne beider Institute wesentliche Verbesserungen. Die Bau- Akademie blieb hauptsächlich für die AusHanna und der Knabe waren wie gewöhnlich vor ihm bildung von Bautechnikern, die bereits vor Eintritt in diese Anstalt aufgestanden und hatten das Schlafzimmer verlassen. Er Feldmeßübungen vorgenommen haben mußten, bestimmt. Die Stu sprang auf und zog die Gardinen zurück. Das Tageslicht dierenden empfanden es aber als einen Nachteil, daß die Akademie strömte in das Zimmer. Die Erde war mit Schnee bedeckt, gewissermaßen zu einer allgemeinen Bauschule herabgedrückt wurde, der während der Nacht gefallen war. Am Gartenzaun und sie suchten durch Gründung des geselligen Vereins Motiv" für die auf den Bäumen und Büschen hatte der Schnee sich gehäuft, Schaffung akademischer Einrichtungen zu wirken. Im Jahre 1849 wurde während sich über die Niederung eine einzige große weiße dann auch eine Reorganisation des Instituts vorgenommen: für die Zulaffung zum Bauführereramen wurde als Vorbildung der Besuch eines Schicht gelagert hatte. Es blendete und gligerte. Gymnasiums oder einer Realschule I. Ordnung verlangt, außerdem Holthe löschte die Nachtlampe und kleidete sich an. Als einjährige praktische Ausbildung( Elevenjahr) und zweijähriges cr die Uhr in die Westentasche steckte, sah er darauf: schon Studium. Unter dem Direktorium Grund, 1866 bis 1873, wurde halb neun. Er beeilte sich. Während er Haar und Bart vor dann der Studiengang auf drei Jahre erhöht. Während die Zahl dem Spiegel bürstete, stand der Vorfall von gestern deutlicher der Besucher der Bau- Akademie im Jahre 1866 schon 501 betrug, vor ihm, als beim Erwachen. Er drang geradezu auf ihn stieg sie bis zum Winder- Semester 1871 auf 783. ein, als folle er ihn, während er dort stand, wieder erleben. Den Schülern der Gewerbe Akademie brachte das Jahr Daß er sich damit noch beschäftigen konnte!... So 1848 wesentliche Freiheiten; sie erreichten die Beseitigung veralteter wenig war er Herr über sich selbst!... Aber das würde schulmäßiger Einrichtungen. Die Besucher dieses technischen Instituts wohl vorübergehen. Er war nun einmal solch ein Grübler mußten nach den neuen Bestimmungen vom 5. Juni 1850 ein Jahr praktisch gearbeitet haben, 17 Jahre alt sein und das Reifezeugnis eines . Auch damals, als er entdeckte, daß sie ein Kind hatte! Gymnasiums oder einer gleichwertigen Anstalt besigen. Die BögDa gewann er auch nicht sofort seine Ruhe wieder. Der linge, deren Zahl im Jahre 1856 bereits bis auf 253 gestiegen war, Schmerz, den er damals empfand, ängstigte ihn. Er befürchtete, waren Chemiler, Mechaniker und Bauhandwerker, deren abgeschlossene daß sich dieses Kind stets in die Gedanken schleichen möge, theoretische Ausbildung auf 3 Jahre festgesetzt wurde. Die strenge sich zwischen ihn und sie stellen, stören würde. Aber als er Kontrolle des Kollegienbesuches zeitigte im Februar 1860 unter dem sich gesammelt hatte, ging es weiter. Er wurde ruhig. Es Reftorat des Oberbaurats Nottebohm eine Revolution der fam so, wie er es vorausgesehen hatte, so, wie er es gesagt Studierenden der Gewerbe- Akademie, die dadurch denn auch die freie Wahl der Lehrgegenstände, den Fortfall der Nepitionsstunden hatte, daß es gehen müsse, noch während er den Schmerz und die Berechtigung zum Besuch der Vorlesungen in der Universität fühlte. Es war natürlich gewesen, da ihm sein Verstand erwirkten. Für die Erlangung dieser akademischen Freiheiten war der sofort sagte, daß dieses Kind ihn nicht genieren könne. Der Zusammenhalt der Studierenden, den der seit 1847 bestehende Verein einzige Schmerz, den er empfunden hatte, war Mitleid mit Hanna Hütte" im wesentlichen herbeiführte, von großer Bedeutung gewesen. gewesen, Kummer, daß sie so viel hatte leiden müssen... So Als Nottebohm am 1. Januar 1868 das Neftorat an Prof. Neuleaux abgab, Da mitlerweile durch die guten würde es auch mit dem gestrigen Ereignis gehen. Er würde zählte die Anstalt 563 Besucher. ganz ruhig werden, wenn nicht heute, so doch in einigen Tagen, Leistungen der Privatindustrie sich Verhältnisse herausgebildet hatten, denn es hatte keinen Sinn, herumzugehen und daran zu durch welche die damals mit diesem technischen Institut verbundenen denken. Er hatte kein Recht, in diesen ängstlichen Blick mehr iselier- und Gießerei- Werkstätten sich als nicht mehr notwendig erwiesen, so wurden sie aufgegeben. zu legen, als wirklich darin lag, fein Recht, Ursachen zu finden, die nicht bestanden. Er kannte seine Frau und mußte wissen, daß sie mit ihrem starken Sinn für Gerechtigkeit unmöglich ein solches Verbrechen habe begehen und seither Jahr auf Jahr habe leben können, ohne zu bereuen, ohne von Gewissensbissen gequält zu werden... Im Gegenteil, sie war ja immer feiner, gebildeter und auch noch selbstbewußter sich und andern gegenüber geworden Ein solches Verbrechen! Sie!? Es war ja gerade dieser Sinn für Gerechtigkeit, der sie gegen Arme gut machte, gegen alle gut... Er bewahrte sie vor aller Empfindsam feit in jeder Lage, machte sie fein und zärtlich... Ein folch' thörichter und roher Argwohn machte weder seinem Scharfsinn, noch seinem Charakter Ehre.
( Fortsetzung folgt.)
Bum
( Nachdruck verboten.)
Schon gelegentlich der fünfzigjährigen Feier des Bestchens der Gewerbe- Akademie im November 1871 fonte Profeffor Neuleaux darauf hinweisen, daß sich in wenigen Jahren der Lehrstoff verdoppelt hatte, und daß die Anstalt bereits damals in Bezug auf Lehrkräfte und Lehrmittel unter allen technischen Unterrichtsanstalten mit an erster Stelle genannt wurde. Diese Jubelfeier brachte der Anstalt auch eine neue Organisation, nach welcher der Direktor dem Lehrkörper entnommen werden mußte; jede der vier Abteilungen erhielt einen besonderen Vorsteher; außerdem wurden Diplome eingeführt und für das Maschinenfach staatliche Prüfungen eingerichtet. Die Zahl der Studierenden, die im Jahre 1869 rund 600 betragen hatte, hob sich bis auf 722 im Wintersemester 1875. Bei der Gleichartigkeit der beiden technischen Lehranstalten, fann es kein Wunder nehmen, daß sich Mitte der siebziger Jahre die Stimmen, die eine Vereinigung der GewerbeAkademie mit der Bau- Akademie befürworteten, mehrten. Die Schaffung einer technischen Hochschule durch die Verbindung der beiden technischen Institute wurde am 1. April 1879 durch das provisorische Verfassungsstatut verwirklicht; die Aufgabe dieses Lehrinstituts ist demnach: für den technischen Beruf im Staats- und Gemeindedienst wie im in dustriellen Leben die höhere Ausbildung zu gewähren, sowie die Wissenschaffen und Künste zu pflegen, welche zu dem technischen
"
hundertjährigen Jubiläum der Technischen Hochschule zu Berlin . Unterrichtsgebiet gehören". Zu diesem Zwecke wurden 5 Abteilungen
eingerichtet: Architettur, Bau- Ingenieurwesen, Maschinen- Ingenieur Obwohl die im Jahre 1696 gestiftete„ Akademie der Künste" in wesen mit Einschluß einer Settion für Schiffbau; Chemie und Berlin ihren Zöglingen seit jeher Gelegenheit bot, sich bautechnische Hüttenkunde, Allgemeine Wissenschaften( besonders Mathematik und Kenntnisse zu erwerben, so haben doch die bedeutendsten Baumeister Naturwissenschaften). Im April 1879 zählte die neue Technische des vorigen Jahrhunderts ihre Ausbildung bei älteren, erfahrenen Hochschule zu Berlin " 1180 Studierende, von welchen 702 der BauTechnikern des Baufaches auf dem Wege der privaten Unterweisung Akademie und 432 der Gewerbe- Akademie angehört hatten, während erhalten. Als sich dann im Laufe der Zeit mehr und mehr die 46 neu eingeschrieben wurden; außerdem tamen noch 124 HofpiNotwendigkeit herausstellte, eine besondere technische Lehr- tanten hinzu. Am 1. Juli 1880 übernahm als erster verfassungsanstalt zur Heranziehung tüchtiger Fachleute für die vermäßig gewählter Rektor Professor Hermann Wiebe die Leitung ber schiedenen Gebiete des Bauwesens zu errichten, da wurde Geschäfte. im Jahre 1799 die„ Königliche Bau Akademie" gegründet; Um ein für die technische Hochschule würdiges Gebäude zu sie wurde mit zunächst nur zehn Studierenden am 21. April schaffen, wurde bereits im Jahre 1877 die erste Rate von 0,90 Mill. den Räumen der Kunstakademie Unter den Linden er Mart vom Landtage bewilligt und die Ausführung der Arbeiten öffnet. Im Oftober 1800 wurde die Bau- Akademie nach der neu- durch Lucae an dem Hippodrom zu Charlottenburg thatkräftig in erbauten Münze am Werderschen Markt verlegt. Der erste Jahres- Angriff genommen. Die Bauarbeiten wurden dann unter den beiden etat dieser Anstalt schloß mit einer Summe von 10 200 m. ab. folgenden Baumeistern Higig und Raschdorff so gefördert. daß das
in
V