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Mit dem

prächtige Gebäude in Charlottenburg   am 2. November 1884 feierlich| Stück die Kräfte sammeln konnte. Um 1 Uhr 7 Min. stand ich heil eingeweiht werden konnte. Außer dem großen Hauptbau umfassen am Fuße des 80 Centimeter dicken Stammes. die Lehrräume ein chemisches Laboratorium, die mechanisch- technische Wo war ich? Mein Blick traf einen blauschwarzen Granitblock. Versuchsanstalt und das Maschinen- Laboratorium. Ein centralalpiner Findling, dachte ich unwillkürlich, aber schon der Die Technische Hochschule zu Berlin   ist eine Lehranstalt, die den nächste Schritt belehrte mich, daß hier der Granit ansteht und wir Studierenden volle akademische Freiheit gewährt. Als Vorbildung also wahrscheinlich über die Donau   gekommen waren. dieser deutschen Studierenden wird das Reifezeugnis eines Kompaß in der Hand strebte ich dem Herdengeläute zu und traf deutschen Gymnasiums oder einer preußischen Real- oder Gewerbe- bald auf einer Waldblöße weidendes Vieh. Der Hirtenjunge ver schule mit neunjährigem Kursus und zwei fremden Sprachen verlangt. stand mich nicht, weil er taub war. Er holte seinen Kameraden, Die Bedeutung, welche diese Lehrstätte für die verschiedenen der sich aus Furcht versteckt hatte, und von diesem erfuhr ich, daß Disciplinen der Technik unter den vorzüglichen Lehrkörpern in kurzer das nächste Haus eine halbe Stunde, das Dorf Hinterweißenbach Beit erlangt hat, spiegelt sich in der steigenden Anzahl der Besucher eine Stunde, die nächste Stadt und Bahnstation, Linz  , aber wieder. Da im Jahre 1875 Bau- und Gewerbe- Akademie zusammen acht Stunden entfernt sei. Unsere Landungsstelle war nahe ca. 1500 Zuhörer zählten, so hielt man bei dem Entwurf der Hochschule dem Gipfel des Hirschensteines an der böhmisch= ober­eine Besucherzahl von 2000 für hoch gegriffen. Diese Zahl ist österreichischen circa tausend Meter hoch gelegen. längst überholt; in dem jezigen Wintersemester besuchen die Anstalt Nachdem mein Fahrtgenosse von der Ortslage benachrichtigt 3428 Studierende und Hospitanten. Von Ausländern wird die war, ließ ich mich zum nächsten Haus führen, unter dessen Technische Hochschule ganz besonders von Ruffen frequentiert, ein bemostem Strohdach ein fleißiger Weber sein geräuschvolles Geschäft Beweis dafür, wie vorzüglich der Ruf dieses Justituts auch im Aus- betrieb. Dieser holte alsbald seine längste Leiter aus der Scheune, lande sein muß. die wir zur Landungsstelle brachten, wobei uns seine Tochter mit Säge und Art begleitete. Der Hirte lief ins Dorf, um eine längere Leiter aufzutreiben. Der Regen hatte nachgelassen und wir sahen fchon von weitem den gelben Ballon, der wie ein Gi in eine Vogelnest auf einem schopfartigen Waldrest lag, der ziemlich isoliert in weiten Schlägen stand. Die mitgebrachte Leiter reichte nur bis zu meinem letzten Rastpunkt. Wir warteten, bis die längere Leiter fam, und bargen einstweilen die Instrumente, die Stück für Stück an einem Bindfaden herabgelassen wurden." Nunmehr wurde die Bergung des Ballons vorgenommen. Die umstehenden Bäume mußten zu diesem Zweck gefällt werden. Der Materialschaden an dem Ballon beschränkte sich aber auf einen unbedeutenden Triangel in der Hülle.

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Die bedeutsame Entwicklung der Handelsflotte schraubte natür­lich die Anforderungen, die an den Schiffsbau- Jugenieur gestellt werden müssen, außerordentlich hoch; im Juni des Jahres 1894 wurde daher die Sektion für Schiffsbau zu einer besonderen Ab teilung erhoben, so daß nunmehr deren sechs an dieser Hochschule bestehen. Außer einer Anzahl vorzüglicher Sammlungen besigt das Poly­technikum eine Bibliothek von 70 000 Bänden. Der Lehrkörper um faßt zur Zeit 135 selbständige Lehrer, darunter 79 angestellte Professoren und Docenten, sowie 56 Privatdocenten, zu denen im ganzen noch 132 ständige Assistenten, Sprachlehrer, nicht ständige Assistenten und andere Hilfskräfte an den mit der Hochschule ver­bundenen Anstalten hinzukommen.

Da die eigentliche Stiftung der Lehranstalt, aus welcher sich nach und nach die Berliner   Technische Hochschule entwickelt und ihren Weltruf erlangt hat, vor hundert Jahren erfolgte, so finden in den Tagen vom 18. bis 21. Oktober d. J. größere Feierlichkeiten statt. P. M. Grempe.

Kleines Feuilleton.

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Kunft.

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- hl. Mar Klingers Amphitrite" ist gegenwärtig int Kunstsalon von Keller u. Reiner ausgestellt. Der neuen Statue fehlen die Arme und selbst die Schulterblätter, sie ist als Torso entstanden. Bei den meisten Antiken erscheint es uns als ein un­ersetzlicher Verlust, daß sie nicht unversehrt auf uns gekommen sind, wenn wir auch freilich darüber hinwegzusehen gewohnt find Klinger hat diese Vollkommenheit des Kunstwerks von vornherein Die Landung eines Luftballons im Hochwald. Von der preisgegeben. Er hatte dafür einen einfachen praktischen Grund. Fahrt des 130 Stubikmeter fassenden Ballons Akademie  " des Wie erzählt wird, fah er auf der griechischen Insel Syra im Hafen Münchener Vereins für Luftschiffahrt, die am 2. Oktober morgens eine Treppenstufe liegen, deren Ton ihn reizte. Er nahm den Block mit bei Gelegenheit der internationalen Simultanfahrten unternommen nach Hause, und dort entstand daraus die Amphitrite. Für die Arme wurde, berichtet Prof. Finsterwalder in der Allg. Zeitung" aber reichte er nicht, und für ein nachträgliches Anstückeln hatte der folgendes:" Es ging ein leichter Regen nieder, und nach 40 Minuten Stein nicht Tragfähigkeit genug. Klingers Leidenschaft für schönen Fahrt verschwand der Ballon in der Gegend von Anzing   bei Marmor hat ihn diesen Uebelstand mit in den Kauf nehmen lassen. 1350 Meter in den Wolken, aus welchen er erst um 10 Uhr Es ist ein selten schönes Stück von einem fleischfarben schimmernden 54 Minuten in 2900 Meter Höhe zum erstenmal auftauchte. Eine Ton, dessen lebensvolle Wärme noch durch Politur gesteigert ist. obere Wolkenschicht wurde um 12 Uhr in 3950 Meter Höhe passiert man fühlt fast heraus, wie die Statue entstanden ist, es ist, als und um 12 hr 20 Minuten im vollen Sonnenschein der habe Klinger das Leben, das in dem langen schmalen Block Höchste Punkt der Fahrt bei 4100 Meter Höhe und 7 Grad schlummerte, erweckt. Hochaufgerichtet steht die antike Weergöttin da, Celsius erreicht. Von der Erde war kaum eine sichtbare Spur zu in geschlossener Beinstellung, das linke Knie nur wenig vor das Ein Gewand, das tief herabfällt und den sehen, und wir waren über die Lage des Ballons und seine Fahrt- rechte gehoben. herrlichen Oberkörper ganz freigiebt, bedeckt Hüften und richtung ganz im unklaren. Der Abstieg ging, sobald der Bauon Beine. Es ist aus einem andern Stück Marmor gefertigt aus dem Bereich der Sonne gekommen war, rasch von statten, wo­bei der Ballon in immer dunklere Schichten der Atmosphäre ein- und hinzugefügt. Das zarte nasse Gewebe schmiegt sich eng an und tauchte. In 1200 Meter Höhe fette Regen ein; die Dunkelheit war bildet die Formen der schönen Glieder nach. Die Statue ist zart­fast unheimlich, man sah keine 20 Meter weit. Wir wähnten uns polychrom, der Mantel leicht hellblau getönt; die Augen sind aus noch viele hundert Meter über der Erde, als dicht unter uns niederer Bernstein   gebildet, das wellige Haar braun gefärbt und mit einem Wald sichtbar wurde, über den wir in raschem Fluge dahinzogen. Goldnetz überzogen, damit es lockerer erscheine. Das Ganze ist von Wir gaben reichlich Ballast aus. Leider zu viel, denn ein rapides überwältigender Schönheit. Klinger hat die Pracht des voll ent­Steigen des Ballons veranlaßte uns bald, das Ventil zu ziehen, unwickelten Frauenleibes nie zuvor mit solcher Kraft gestaltet. Wunderbar nicht bis zur früher innegehabten Höhe emporzuschnellen. Wieder ist die Bildung des edlen Halses und der Uebergang zur Brust, und tamen wir auf jungen Laubwald und beschlossen, zu landen. Als wir die wie unter der lebenatmenden Oberfläche des Körpers das tragende Gerüst Das stolze Gesicht Reißleine gezogen hatten, tauchte ganz unerwartet mächtiger Fichten- der Knochen, die Rippen sich andenten. wald auf steiler Lehne vor uns auf; der Ballon zog mit einem ist fascinierend schön. Die Gestalt als Ganzes übt eine fesselnde raschen Satz in die Höhe, der Korb streifte durch die Wipfel, das wirkung, von allen Seiten bietet sich eine Silhouette von stolzem, edlem Daneben sind von Klinger noch drei Tänzerinnen aus Tauwerk oberhalb des Ringes fing sich in dem höchsten derselben Aufbau. und die durch das Reißen entleerte Hülle breitete sich prasselnd auf gestellt, die um einen kleinen blasenden Amor herumtanzen. Die der Höhe der Baumkronen aus. Es war 12 Uhr 50 Min.. Vom Statuetten sind außerordentlich kühn und lebendig in der Haltung Korb aus konnte man über die benachbarten Baumwipfel hinweg- und in der starken Bewegung der Arme und Beine, sowohl jede für sehen, so weit es die Regenschauer gestatteten. Wir hörten Herden sich wie jede gegen die andere prächtig komponiert. Ganz auf die geläute und Menschenstimmen, die auf unser Nufen antworteten, Silhouette hin gearbeitet, bieten die drei Tänzerinnen eine wunder­aber nicht näher kamen und schließlich verstumunten. Nach kurzem bare Harmonie und einen köstlichen Wohllaut der Linien. Klinger Besinnen stieg ich dem aus Korbe in das hat dabei bei dem winzigen Amor, der in der Mitte sigt, einen triefende Geäft, um den Boden zu erreichen. Eine etwa neun Meter fleinen Scherz nicht verschmäht: er läßt ihn auf einer Schnecke Nachtgeschirr lange Schuur, die oben festgebunden wurde, sollte mir beim Klettern fizen, die statt eines Gehäuses ein niedliches allerdings mehr moralischen als physischen Halt gewähren. Anfangs trägt. ging es ausgezeichnet; der kaum fußdice Stamm war mit fräftigen Aesten reich besetzt, an welchen man wie auf den Sprossen einer Leiter bequem herabsteigen konnte. Als die Schnur zu Ende war, ließ ich sie oben losmachen und band sie unten von neuem fest. Wieder ging es eine Schnurlänge weiter hinab, wobei sich allerdings die zunehmende Dicke des Stammes und die abnehmende Zahl und Stärke der Aeste unangenehm bemerkbar machte. Nun sah ich auch den Boden, wenn schon noch in ziemlicher Entfernung. Die wenigen Aeste waren dürr und hielten nur bei vorsichtiger Verteilung der Körperlast. Etwa 6 Meter über dem Boden fand sich noch ein ficherer Stand, an dem ich verschnaufen und zu dem schwierigsten

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Kulturgeschichtliches.

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gk. Alte Zeitungsannoncen. Das in England bereits 17. Jahrhundert ausgebildete Annoncenwesen schildert ein sehr interessanter Aufsatz von Andrew Neid im Oktoberheft der Fortnightly Review". Die ersten bezahlten Annoncen überhaupt erschienen 1588 in" The English Mercurie", in dem man drei oder vier Bücheranzeigen findet. Sie entrollen ein seltsames Bild von der damals populären Litteratur. Da giebt es Titel, wie: Einige Seufzer aus der Hölle"," Michaels Kampf mit dem Drachen oder ein feuriger Wurfspeer, der durch das Königreich des Drachen fliegt" und andere. Die Weekly News", die 1622 in London   erschien

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