819

-

und chemischen Fabriken, in Eisen- und Kohleniverken, welche| Kleidung und mit den leichtsinnig- verschlagenen Gesichtern den Ein­mit Säuren zu thun haben oder dem direkten Feuer ausgesetzt druck von Agenten machten.

find. Auch gebrauchen die Feuerwehren Rettungsleitern, Gurte" Nicht wahr, Sie trinken doch Koguat?" fragte er dann den und Seile, welche aus Asbestfasern hergestellt sind. Eine weitere Monteur.

ausgedehnte und wirksame Anwendung finden die Asbeststoffe Der wagte nicht Nein!" zu sagen, trotzdem er noch nichts für Filterationszwecke, da es keinen Stoff giebt, der Säuren besser Ordentliches im Magen hatte. Fünf Kognats!" rief sofort der zu filtrieren und ihnen zugleich so erfolgreich Widerstand leisten Lagermeister. Und bald bestellte er noch eine Lage Bier- und fann als Asbesttuch. Nicht minder schätzbar ist das Material als wieder Schnäpse. Die Agenten wigelten und behandelten die beiden Mittel, um der verheerenden Macht des Feners vorzubeugen. Die Beamten mit gezierter Achtung. Der Monteur war ganz glücklich, verschiedenen Brände in den Quaispeichern in Hamburg   haben die daß die Beamten so freundschaftlich wohlwollend zu ihm waren. Er Gefährlichkeit der Eisenkonstruktion bei solchen Bauten erkennen lassen. erschrat wohl, als die Zeche so anwuchs. Aber wenn jetzt auch sein Man ist daher wieder zu Holzkonstruktionen zurückgekehrt, aber hat letztes Geld drauf ging die Hauptsache war, daß er Stellung von Etage zu Etage durch eine Zwischenlage von Asbestpappe bekam. So zahlte er denn, als die Beamten aufstanden, sie selbst in der Decke eine Isolierung hergestellt, so daß das Feuer auf machten auch gar keine Miene, für sich selbst zu zahlen. eine Etage beschränkt bleibt. Außerdem werden gazeartige Getvebe Als er mun neben dem Schichtmeister über den Platz auf das hergestellt, um damit Koulissen und Dekorationen auf den Bühnen Werk zuging, war es ihm, als habe er die Austellung schon in der zu überziehen, die dadurch unverbrennbar werden. Bei vielen großen Tasche... Na," meinte der Schichtmeister, das ist selbstverständlich, Theatern ist dies Verfahren vom Gesetz als unerläßlich geboten daß Sie angestellt werden. Wenn ich es besorge... ich muß mal worden. In Sibirien   verfertigt man seit längerer Zeit nicht nur sehn.. mal mit dem Sekretär sprechen.. oder mit dem Portier.. Stoffe, sondern auch gestrickte Sachen aus Asbest; ebenso in den Man kann ja auch nicht alles durchsetzen. Am besten ist's, Sie gehen Byrenäen. In Como  ( Oberitalien  ) werden sehr schöne Arbeiten mal felbst zum Sekretär! Da drüben ist die Verwaltung!" dieser Art angefertigt, namentlich Spitzen, die so fein und weiß find, daß sie von mittelfeinen Zwirnspitzen kaum zu unterscheiden sind. Auf der Insel Korsika, wo sich ebenfalls ein sehr guter Amianth in größerer Menge findet, fegt man ihn dem Töpfergeschirr zu; dieses wire dadurch leichter, porös und weniger spröde, so daß es plötzliche Temperaturivechsel besser ertragen kann, ohne zu springen.- Otto Lehmann.

Kleines Feuilleton.

Und rasch verschwand er hinter dem Zaun, der das Werk umgab.

kg. Wie fah Shakespeare   ans? Es giebt eine große Zahl von Porträts Shakespeares  , aber es sind nicht zwei darunter, die einander völlig entsprächen. Im Oktoberheft von Cassels Maga zine" widmet J. Munro dieser merkwürdigen Thatsache eine ein­gehende Studie. Dasjenige von den Shakespeareporträts, das an chesten authentisch scheint, ist die Büste, besser der Torso, der in einer Nische der Kirche in Stratford- on- Avon   errichtet ist. Die Familie hat die Büste zwischen 1616 und 1623 von Gerard( oder Gerald) Johnson, einem in London   wohnenden Holländer, der Grab­denkmäler ausführte, oder von dessen Sohn und Nachfolger- an­st. Die Wichtigen. Da stand der Monteur in der Hauptstraße fertigen laffen. Einer Traditition zufolge solt dieser sich einer von des großen Dorfes. Die elektrische Straßenbahn, die er eben ver- Dr. John Hall, dem Schwiegersohn des Dichters, angefertigten Tassen, fuhr weiter durch die schwärzlichen Lachen, daß das Wasser Totenmaske bedient haben. Die Arbeit ist übertrieben polychrom; aufsprizte. Die Frauen, die mit ihm ausgestiegen waren, ſuchten der Dargestellte hat fastanienbraune Haare, braune Augen, einen sich einen Weg durch die Pfützen und gingen vorsichtig über den rötlichen Bart, ein scharlachrotes Wams, das sich über einer schwarzen aufgewühlten Weg. Die rohen großen Biegelbauten fahen in der Weste öffnet, weiße Kragen und Manschetten. Vor dem Dichter bes mit Ruß durchtränkten Regenluft noch schmutziger, zerfallener findet sich ein Kissen, dessen Oberseite grün und dessen Unterseite aus als sonst. Am Ende der Straße, 100 sie sich zum farmesinrot ist, mit zwei großen goldenen Eicheln. Die Perspektive Blatz erweiterte, erhob sich das große Zinkwalzwerk und die Schwefel ist so gut beobachtet, daß es genau so aussieht, als ob der Torso fäurehütte. Die Bäume, die dort standen, waren kahl, nur wenige auf das Kissen gesetzt wäre. Der Dichter ist dargestellt, wie er Blätter hingen an den Bäumen, zerfressen von dem aus den breiten eine Feder und ein Blatt in der Hand hält, scheinbar in Er­Hallen der Hütte fich herüberwälzenden Säurendampf. wartung der Inspiration. Das Gesicht ist rund, pausbäckig und hat ein Doppelfinn. Die Augen und die Nase sind verhältnismäßig flein, die Lippen wie die eines Schlemmers, der Hals kurz und dick, das Ausschen etwa das eines Fallstaff gewöhnlich, stumpf. Munro meint, wenn dieses Bild wirklich ähnlich wäre, fönne Shakespeare unmöglich der Verfasser der Dramen, der große Dichter sein. Eine andere Biste, die man im Theater in Stratford auf bewahrt, ist gleichzeitig mit der von Ben Jonson   im Schutt des Dufe Theaters in London   gefunden worden. Es war bekannt, daß In diesem Augenblic trat aus einem der schmucklosen Häuser Sir William Davenant  , als er 1662 dieses Schauspielhaus errichten ein Mann. Sein rotes, volles Gesicht, aus dem zwei listige Augen ließ, an der Fassade diese beiden Bilduiffe anbringen ließ. lugten, der dicke, enganschließende Anzug und die sauber gewichsten Sier sieht man ein längliches Geficht mit eingefallenen Backen Stiefel fennzeichneten ihn als Beamten. Der Monteur, der er­und einer ungeheuren Adlernase. Die einzige Aehnlichkeit freut war, jemand zu finden, der ihm sicher Auskunft geben mit der Büste in der Kirche sind die dicken Lippen. Die fonte, trat auf ihn zu und fragte höflich, wo die Verwaltung zu erste vollständige Folio- Ausgabe der Werke Shakespeares finden sei. wurde sieben Jahre nach seinem Tode, 1623, veröffentlicht. Sie hatte als Titelblatt ein von dem Holländer Martin Droeshout  gestochenes Bild, das von allen Freunden des Dichters für voll­fommen erklärt wurde. Der Kopf ist noch länglicher, als bei der Theaterbüste, aber die Backen sind aufgedunsen, wie bei der Büste in der Kirche. Der Mund ist fast tlein. Das in der National Gallery   bewahrte Porträt scheint nicht mehr authentisch als die drei beschriebenen zu sein. Es soll nach dem Leben von Richard Burbage  gemalt sein, der es dem Schauspieler John Taylor schenkte. Taylor vermachte cs Sir William Davenant   und dieser wieder dem Herzog von Chandos. Das Gesicht ist länglich, die Lippen dick, die Backen gewöhnlich, die Nase gerade und die Angen sehr groß. Es giebt noch ein Dutzend ebenso authentischer" Bilder Shakespeares.  ­

Den Monteur durchführ ein Schauer. Der feine Regen rann ihm ins Gesicht. Er wußte nicht, welchen Weg er gehen sollte, um zu den Verwaltungsgebäuden zu gelangen. Auf den Straßen des großen Ortes waren nur einige barfüßige Kinder zu sehen, die über die offenen Abflußgräben sprangen. Daß in dem Ort auch Männer lebten, verriet nur der Rauch und Dampf, der unaufhörlich aus den Schornsteinen und schwarzen, reihenweise aus den Dächern emporragenden Röhren aufquoll.

" Ja", antwortete der Beamte, unsere Verivaltung ist groß. Was wollen Sie denn?"

Ach, ich... ich komme wegen Stellung". " So, so!" machte der Beamte freundlich;" Sie sind gewiß Monteur oder so was... Na, das jah ich Ihnen gleich an. Da fann ich Sie gleich an die rechte Schmiede bringen. Drüben, im Gasthof zur Hütte, da sigt der Schichtmeister. Sehn Sie, da, am dritten Fenster. Oh, der kann viel machen... ja, der!" Ganz geheimnisvoll und voll Ehrfurcht sprach er von dem Schicht­meister. Und der Monteur war froh, solch Glück zu haben. Er ging mit dem Beamten hinüber nach dem Gasthof. Unterwegs meinte der, immer noch in demselben ehrerbietigen Ton:

" Ja, wenn Sie sich mit dem verständigen können, wenn Sie sich mit dem gut stehen das ist viel ivert. Wenden Sie sich nur an den, der wird Ihnen ganz gewiß nüglich sein können, der hat ein gutes Herz! Schn Sie, das ist ja heutzutage die Hauptsache, daß man sich mit den Unterbeamten gut steht. Das sind ja die eigent­lichen Vorgesetzten. Was die zum Direktor oder zum Sekretär sagen, gilt ja doch immer. Das weiß ich aus eigener Erfahrung. Ich bin Lagermeister na, und wenn ichs richtig schiebe, gehts ja doch nach meinem Willen. Ja, mit den interbeamten müssen Sie es halten. Die bedenten in den Fabriken gerade so viel wie die Unteroffiziere und Feldwebel beim Kommiß. Die sind ausschlag­gebend maßgebend!"

-

Musik.

" Sinfonische Dichtungen  " find in der letzten Zeit ein beliebter und noch immer vom Kampf der Meinungen umstrittener Gegen stand unserer größeren Konzerte. Es handelt sich hier um die sos genannte Programm- Mufit, d. i. kurz um musikalische Darstellung, jei es von Vorgängen oder von Zuständen, sei es von etwas in der Außenwelt oder von etwas im seelischen Innern; nur daß die sinfonische Dichtung" erstens noch eine mehr oder minder merk­liche Aehnlichkeit mit der Form der Sinfonie hat( am wenigsten noch bei Liszt  ) und zweitens sich mehr an poetische als an natürliche Der Monteur wurde ganz warm; da würde er wohl bald wieder Gegenstände hält. Die Programm- Musit überhaupt reicht wenigstens Stellung und Verdienst haben und brauchte nicht so lange herum- ins 16. Jahrhundert zurück; aus dieser Zeit sind unter anderen zulaufen. Er trat hinter dem Lagermeister in die Gaststube. Der einige musikalische Schlachten" erhalten. In der ersten Zeit führte ihn gleich an den Tisch, wo der Schichtmeister saß, ein fleiner unserer großen Stlassikerperiode, im 18. Jahrhundert, waren musila­Mann mit etwas aufgeblasenem, prahlerischem Gesicht. Der Lager- lische Darstellungen" eine gebräuchlichere Sache, als es uns zu meister begrüßte ihn mid rief noch ein paar entfernter sigende nächst scheinen möchte; indessen dürfte dabei einerseits die Wieder­Männer heran, die in ihrer halb modischen, halb vernachlässigten gabe von Aeußerlichem bevorzugt und andererseits der Charakter einer