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Die lose Blusentracht und die langen Mäntel für den Winter in Sackform, die auch als Abendmäntel getragen werden, gewähren den Bewegungen der Frau Freiheit. Kommen sie zur Herrschaft, so werden allmählich alle den Körper einzwängenden Kleidungsstücke selbst von den Mode- Löwinnen beiseite geworfen werden.

Litterarisches.

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k. Freikonzerte für Voltsschüler. Man schreibt uns aus Hamburg  : Wie schon im vorigen Jahre, veranstaltet auch in diesem Winter der vom Staate subventionierte„ Verein Hamburgischer Musikfreunde", der über ein großes, künstlerisch be= deutsames Orchester und eine Reihe namhafter Dirigenten, wie Musikdirektor Spengel, Professor Richard Barth   u. a. verfügt, eine Reihe von Freikonzerten für Volksschüler. Zu den Konzerten, die c. Ein großes litterarisches Unternehmen. In an Sonntagnachmittagen stattfinden, haben die Böglinge­London wird socben im Auftrage des" Standard" ein großes Mädchen und Knaben der Oberklassen fämtlicher Sammelwerk der Litteratur veröffentlicht. Es führt den Titel: Hamburgischen Volksschulen Zutritt. Die Lehrer, die ihre Bibliothek der berühmten Litteratur" und will in 20 Bänden die Klassen zu den Veranstaltungen begleiten, unterziehen fich wesentlichen Erscheinungen von 60 Jahrhunderten der Litteratur der schwierigen Aufgabe, die Kinder auf die musikalischen Genüsse geben. Der Herausgeber ist Dr. Richard Garnett   vom Britischen   vorzubereiten, die Dirigenten thun in den Konzerten bezüglich der Museum. Mit ihm zusammen haben Prof. Brandl, Léon Vallée, Erläuterung der Musikwerke ein übriges. Die Programme ents Bibliothekar in der Pariser Nationalbibliothek und Donald G. halten zumeist leichtere Sachen, denen ein Kindergemüt folgen kann. Mitchell, der für die Auswahl der amerikanischen Litteratur m vorigen Jahre machte den Anfang Haydns C- dur- Sinfonie( mit verantwortlich ist, die Oberaufsicht geführt. Eine Reihe von dem Paukenwirbel), in dem diesjährigen ersten Konzert, das am kritischen Beiträgen und Essays gehen den veröffentlichten letzten Sonntag stattfand, eröffnete die Ouverture zu Boieldiens Werken voran. So schreibt Henry James   über die Ent- Weißer Dame" das Programm, auf dem noch außer Orchester­wicklung der Novelle", der berühmte französische   Kritiker werken von Mozart  ( zwei Säge aus der Es- dur- Sinfonie) und Ferdinand Brunetière   über Französische Poesie", besonders des Beethoven( Musik zu einem Ritterballett) Volkslieder und Lieder von 19. Jahrhunderts, Maurice Maeterlinck   über die Entwicklung des Abt und Schneider für dreistimmigen Frauenchor standen.- Dramas seit Shakespeare  ". Armando Pacacio Valdès, der spanische Novellist, veröffentlicht ein Essay über die„ Dekadenz der modernen Litteratur" und Paul Bourget   über die Entwicklung der litterari­schen Kritik an der Hand von Sainte- Beuve  , Taine und Mathew Arnold  ". Bret Harte  , der Pionier der amerikanischen kurzen Er­zählung, schreibt über ihre Entstehung, und Emile Zola   liefert einen Beitrag über„ Naturalismus und Romantik". Sehr wertvoll sind auch die einleitenden Studien, die sich direkt auf die Epoche der ver­öffentlichten Werke beziehen. Das Werk wird durchweg glänzend ausgestattet und illustriert.

Musik.

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Aus dem Tierleben.

Austernfeinde. Man meinte früher, der Seestern vers zehre die Austern, indem er warte, bis sich dieselbe öffne, worauf er fie dann heraushole, oder er bohre ein Loch in die Austerschale und tomme so zu seinem Leckerbissen. Keine von den beiden Erklärungen ist nach der Mutter Erde" richtig, denn der Seestern nimmt that sächlich die Auster in sich auf. Er wendet einfach seinen außerordentlich großen, elastischen Magen um, packt sein Opfer da hinein, verdaut die verdaulichen Teile und giebt die Schalen wieder von sich. Ein anderer Feind der Austern ist das Wallhorn. Dieses Schalentier bohrt mit einer Art langen Stachel, der vorn mit spißigen Zähnen versehen ist, in die Austerschale und saugt die Auster durch das entstandene Loch aus. Ein dritter Feind der Auster ist ein Seewurm, der die Austerschalen bei den Austerbänken oft der­art mit faltigen Nöhrchen bedeckt, daß die Austern direkt erstiden.

Humoristisches.

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- Biel auf einmal. Schauspieler zu einem Kollegen: Gratulieren Sie mir, Kollege. Ich bin als„ erster Heldendarsteller­Volontär" nach Wiesbaden   engagiert. Nebenbei habe ich noch den unschäzbaren Vorteil, mir unter entsprechender Oberleitung Nontine und Sicherheit anzueignen, wie man einer dummdreisten Kritik gründlich das Handwerk legt."-

- Der Reisende. Stubenmädchen: Jetzt weiß ich wirklich nicht, reisen Sie in Schnittwaren oder in Mitoschwigen?!"- ( Simpl.")

Anzüglich. Sie, rufen Sie doch' mal Ihren miserablen „ Was, miserabler Röter?... Sind Sie vielleicht schon vier­

In diesen Tagen erinnert man sich des hundertjährigen Todes­tages eines Komponisten, der am Ende des vorigen Jahrhunderts als einer der Größten bewundert wurde, auf Beethoven   einwirkte und bis etwa vor einem Menschenalter noch wenigstens durch seine ( jetzt wieder für den 31. d. M. angekündigte) heitere Oper Dottor und Apotheker" in gutem Gedächtnis blieb. Carl Ditter von Dittersdorf ist in lezter Zeit als Instrumental­Komponist, namentlich durch seine prächtigen Streichquartette( voran das im vorigen Jahr hier gehörte in Es- dur), wieder beliebt ge­worden; von seinen zahlreichen, zum Teil eine ausgesprochene Programm- Mufit gebenden Sinfonien ist die in C- dur( bei Breitkopf 11. Härtel) neugedruckt worden; eine Ausgabe ausgewählter Orchesterwerke, die jetzt zur Hundertjahrfeier( bei Gebrüder Reinecke) in zehn Bänden erscheint, enthält vieles inzwischen fast Verschollene. Mit wie gutem Recht Dittersdorf einem Haydn und namentlich Mozart   an die Seite gestellt und als ein Uebergang von ihnen zu Beethoven   bezeichnet werden konnte, zeigte die Aufführung jener C- dur Sinfonie im neulichen Philharmonischen Köter!" Konzert, dessen Brobe wir hörten. Es wird nicht viele Kunstwerte geben, die in so bollendeter Weise wie dieses eine elementare Einfach mal prämiiert worden?!"- heit, einen Inhaltsreichtum, eine zum Teil schon entwickelnde Kunst der Themenführung und eine wechselvolle Stimmung in sich ver­einigen. Da ist kein Jmponieren mit Effektmitteln, tein leeres Kombinationenspiel, kein Ausschlachten des Materials zu viertelstunden­langen Fortführungen, kurz, fein Ersetzen des schöpferischen Sönnens durch irgendwelche äußeren Hilfen. Um so mehr kommt es in der Ausführung auf allergenaueste Wiedergabe jedes legten Bestandteiles an und auf die Kunst eines plastischen Herausarbeitens auch dort, Bei der Versteigerung der Galerie der Galerie Martin wo die wenigen Noten nicht schon von selbst dazu drängen. Schubart in München   wurden folgende Preise erzielt: Unsere trefflichen Philharmoniker bewährten sich auch hier wieder; Rubens  „ Das Bad der Diana" 126 000 m., Hobbemas indessen„ liegt" ihnen eine solche Musik doch nicht so sehr wie eine Wassermühlen" 86 000 M.( Dresdener Galerie), zwei Bildnisse dazu gegensägliche moderne, und die Gewöhnung an die eigene Ambergers mit 51 000 M.( Kohmaghi- London), Metsu„ Herr Siegessicherheit läßt über manches hinwegspielen beispielsweise und Danie am Spinett" 45 000 m.( Sedelmayr- Paris  ), Douws tamen die Anfäge mit dem Doppelschlag im langsamen Say manch- Haushälterin" 37 000 M.( Sedelmayr- Paris  ), Rembrandt  mal etwas zu früh und schwerfällig heraus. Greisenbildnisse" 31 000 M.( London  ) und Molenaer Musi­zierende Gesellschaft" 11 500 M.( Galerie Wien  ). Von der Freien Universität in Brüssel   bleibt die Nechtsfakultät erhalten und eröffnet dieser Tage ihre Vor­lesungen. Professor Caesar Lombroso wird über kriminelle Anthropologie, Professor Ferri über das Verbrechen und die sociale Frage und Sighele zehn Vorlesungen über die normale und anormale Psychologie der Mengen und Gesamtheiten halten.

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Notizen.

Friz von lyde wurde als Nachfolger Ludwig Dills, der nach Karlsruhe   übersiedelt, zum Präsidenten der Münchener Secession   gewählt.­

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Der Bacillus der Ruhr ist nach einer Mitteilung an die Bariser Gesellschaft für Biologie von Roger entdeckt worden. An Dide ist er dem Milzbrandkeim ähnlich, unterscheidet sich jedoch von ihm durch geringere Länge, abgerundete Enden und jeweilige Ein­schnürungen in der Mitte.

Jene im besten Wortsinn Klassischen Eigenschaften der Dittersdorf­fchen Sinfonie wurden durch den Kontrast mit der das Konzert be­schließenden bekannten Faust- Sinfonie" von Liszt   erst recht gehoben. Diese drei„ Charakterbilder" gehören jedenfalls zum Bedeutensten ihres Autors und zu den Werken, in denen er viel echt musikalisches Können entfaltet und Programm" mehr im Sinne einer Darlegung seelischer als äußerlicher Momente gemacht hat. Trotzdem ist es für jemanden, der nicht als Lisztianer ins Konzert geht, nicht leicht, fünf Viertelstunden lang eine Musit anzuhören, die jene im vorigen als gegensäglich zu Dittersdorf angedeuteten Eigenheiten trägt, und fort und fort mit anzuhören, wie sozusagen ein Effekt auf den anderen draufgestülpt wird. Um so glänzender bewährten sich durch deutlichstes Heraus­Eine neue blaue Grotte ist, nach der„ Voss. 8tg.". arbeiten all des Verwickelten unsere Künstler. Und als der Schluß- soeben an der Nordostseite des Vorgebirges Sthinari( auf der Insel chor Alles Vergängliche" aus den Kehlen des für solche Aufgaben 8 ante) entdeckt worden. Sie unterscheidet sich durchaus nicht von gut leistungsfähigen Lehrer Gesangvereines ertönte, als der berühmten blauen Grotte auf Capri  , die unter dem Namen Grotte Hofopernsänger Ernst Kraus  ( der seine weiche Stimme schon Azura bekannt ist. Infolge einer eigenartigen Brechung der Sonnens vorher in einer Arie aus„ Euryanthe  " sehr erfolgreich verwertet strahlen auf dem in der Grotte befindlichen Meerwasser werden alle hatte) den oft wiederholten Zwischengefang vom Ewig Weiblichen" in das Wasser eingetauchten Körper von einer lebhaften filberblauen aus der Höhe herab in den mystischen Chor" hineinfang: da konnte Farbe umspielt, so daß sich der Beschauer vor einem interessanten man sich jedenfalls eines gelungenen Konzertes erfreuen. und zauberhaften Schauspiel befindet.-

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SZ.

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Berantwortlicher Redacteur: Heinrich Wetter in Groß- Lichterfelde  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .