1
888
in seiner ursprünglichen Erscheinung spiegelt er als„ flassischer Beuge" die Stimmung der Zeit getreu wieder. Es ist eine Ansprache des Dichters an das Publikum, die mit ihrer pathetischen Ueberschwenglichteit charakteristisch ist für den Schiller jener stürmischen Jugendepoche. Solche erläuternde oder lobpreisende Ankündigungen waren auf den Theaterzetteln damals sehr gebräuchlich, aber sie gingen sonst vom Theaterdirektor aus, während hier der Dichter selbst es war, der zum Publikum sprach. Der Text lautet: Der Verfasser an das Publikum.
-
-
übrigen Sägen sind sehr ansprechend und das Ganze ist furziveg ein freundliches und bescheidenes Borisch- Werk.
-
Am Donnerstag aber gab's ein gewaltiges Fressen für Droschkentgäule, Droschkentutscher, Buzgäule und Buzlutscher. Was mir in Berlin Toilette hat, strömte nach der Philharmonie zum Konzert des großen Mailänder Orchesters vom altberühmten ScalaTheater unter der Direktion Pietro Mascagnis des Großen, Vergrößerten und Verkleinerten. Wer eine Enttäuschung fürchtete, fonnte dafür hinwider zum großen Teil angenehm enttäuscht Die Naeuber das Gemaehlde einer verirrten großen Seele- werden. Wir lernten ein Seitenstück zu der Meininger Kapelle kennen. ausgerueftet mit allen Gaben zum Fuertrefflichen, und mit allen Bei beiden ein fein ausgeglichenes Zusammenspiel und Detailwerk, Gaben verloren zuegelloses Feuer und schlechte Kameradschaft verklärt durch einen über jede Rauhigkeit erhabenen Ton namentlich berdarben sein Herz, rissen ihn von Laster zu Laster, bis er zulezt der Bläser, und einen ersichtlich intimen familiären Rapport zwischen an der Spize einer Mordbrennerbande stand, Graeuel auf Graeuel dem Leiter und seinen Spielern, obschon Mascagni nur Gelegenheitshaeufte, von Abgrund zu Abgrund stuerzte, in alle Tiefen dirigent des Scala- Orchesters sein dürfte und alles in allem über der Verzweiflung doch erhaben und ehrinerdig, gros ein geringerwertiges Orchester verfügt( die Posaunen, und majestaetisch im Unglued, und durch Unglued gebessert, mehrt un eine Baßposaune, find hier Klappeninstrumente ruedgefuehrt zum Fuertrefflichen. Einen solchen Mann wird und man im Naeuber Moor beteinen und hassen, verabscheuen und lieben.
-
-
-
Franz Moor, ein heuchlerischer, heimtueckischer Schleicher Tarvt, und gesprengt in seinen eigenen Minen.
-
ent
Der alte Moor, ein allzu schwacher nachgebender Water, Verzaertler, und Stifter von Verderben und Elend seiner Kinder. In Amalien die Schmerzen schwaermerischer Liebe, und die Folter herrschender Leidenschaft.
-
-
11111
ver=
Ilingen qualitätsloser als die Zugposaunen). Dann aber trennen sich die Dirigierweisen: Steinbach der Meininger wirkt besonders durch die Wucht seiner Accente. Mascagni der Pesaraner( Direktor des Rossini- Konservatoriums und vermutlich ein ausgezeichneter Musilpädagoge) wirkt besonders durch ein sozus fagen ätherisches Herausarbeiten der Klangfarben, zumal in den Bläsern, von denen die Holzbläser unter Führung der silbern schimmernden Flöten ganz vorne postiert sind. Doch über all diese Wohligkeit kommt das Knochengerüste, die Plastik der Themen, wie Man wird auch nicht ohne Entsezen in die innere Wirtschaft des sie Wagner am Pariser Konservatoriums- Orchester rühmte und in Lasters Blicke werfen, und wahrnehmen, wie alle Vergoldungen des Deutschland heimisch machen half, zu kurz. Und wie Mascagni Gluecks den inneren Gewissenswurm nicht toedten und Schrecken, dirigiert, so hat er auch das„ finfonische Vorspiel" zu feiner Oper Angst, Neue, Verzweiflung hart hinter seinen Fersen sind. Der Jueng- Fris" komponiert. Mit einem um mehrere Posaunen usw. ling fehe mit Schrecken dem Ende der zuegellosen Ausschweisungen nach, und eigenartige Schlaginstrumente verstärkten Orchester und der Mann gehe nicht ohne den Unterricht von dem Schauspiel, daß führt er uns aus einer einleitenden mystischen Tiefe durch die unsichtbare Hand der Vorsicht auch den Boesewicht zu Werkzeugen eine Fülle der buntesten Harmonie und Slangfarben ihrer Absicht und Gerichte brauchen, und den verworrensten Knoten hinauf zu einer Art symbolistischer Apotheose, in der des Geschicks zum Erstaunen aufloesen koenne. jene erweiternden Instrumente wieder nicht( wie etwa bei R. Strauß ) Offenkundig ist in der Ansprache das Bestreben, die moralische als Träger interessanter Thematik, sondern zur Steigerung der Tendenz des Stückes stärker hervortreten zu lassen und es so bei langpracht verwendet sind; insbesondere eine Reihe eigentümlicher dem Publikum gut einzuführen, auch die ganze Bearbeitung für die sonorer Becken( großer Gongs) wirft ganz zauberhaft. Der ältere Manuheimer Aufführung, die im Einvernehmen mit dem Intendanten Italiener A. Ba33ini( 1818-1897), von dem dann das„ sinfonische Dalberg vorgenommen wurde, zeigt ja dieses Streben deutlich. Der Gedicht"" Saul" folgte, und der in Leipzig viel gelernt hatte, Tomjunge Dichter war sogar in seinem Eifer, den Wünschen des Juten- poniert dagegen mit deutscher Knochenhaftigkeit: stark hervor banten entgegenzukommen, noch, weiter gegangen. Der Entwurf der tretende Gründthemen führen uns wieder in Gewohntes, sehr BeAnsprache enthielt nach den Worten Rene, Verzweiflung hart hinter tanntes zurück. Was sonst noch aus diesem Konzert zu erwähnen seinen Fersen sind" noch den Satz:" Der Zuschauer weine heute vor und auch zu rühmen wäre, würde allein schon für einen eigenen unferer Bühne und schandre- und lerne seine Leidenschaften Bericht reichen. Genug, daß Mascagni jetzt wahrscheinlich den Weltunter die Gesetze der Religion und des Verstandes beugen."- reford der Hervorrufe und Dacapos unter den Kapellmeistern besigt und das tosende Meer erst durch ein deutsches Auf Wiedersehen!" beschwichtigen konnte.-
-
"
Musik.
-
Zu unsern Betrachtungen über die heutige Spielweise in der Kammermusik geben einen interessanten Beitrag die Eindrücke, die wir neulich in dem Konzert des Streichquartetts Gebrüder Borisch bekommen haben um so interessanter, als wir diese
-
-
Kulturgeschichtliches.
-
SZ,
Bereinigung am nächsten Abend der Freien Volksbühne “ wieder hören 150 Jahren die außerordentlichen Professoren in Leipzig fünstler. leber die Verhältnisse, in denen vor ungefähr
werden. Auch diese stammermusiker gehen in dem Streben nach
-
und
lebten, darüber
vornehmem, fein ausgearbeitetem Spiel und in der Scheu vor allem wohl auch an andern deutschen Universitäten Derben , Wilden so weit, daß einen manchmal nach einer Portion giebt nach der" Frankf. 3tg." ein Schreiben des damaligen Provon solcher Derbheit und Wildheit hungert. Neulich beim Professoren- rektors der Universität Göttingen Auskunft. Gegen Ende des siebenTrio( Barth usw.), als ein Stück gerade wieder gar zu bescheiden jährigen Krieges rückte nämlich ein französisches Corps unter dem gespielt wurde, vermutete meine Nachbarin, die Spieler feien Oberbefehl eines sächsischen Prinzen vor die Stadt Göttingen . Der jekt müde( was wohl gar nicht anzunehmen war); und Prinz forderte die Stadt zur llebergabe auf, und um die ilebergabe dann bei Borisch fragte mich mein Nachbar, ob denn die Herren zu beschleunigen, schrieb er an seinen alten Bekannten, den„ Prorektor nicht zu schulmäßig, zu forreft spielten. Beide Aeußerungen find der Universität, Professor und Hofrat " Dr. Abraham Gotthelf ein Zeichen, daß jene Spielweise auch dem Fernerstehenden so vor- Käftiter, ihm zu Gemüte führend, welche Schrecniffe durch eine Bes tommt, als fehlte noch etwas Leben. Die vier Brüder aber, voran lagerung über Göttingen fämen, Bombardement und die Qualen der Primarius, haben dafür hinwider zwei höchst schäßenswerte unvermeidlicher Hungersnot. Kästner möge daher die Stadt zur Borzüge. Erstens einen, wenn auch ziemlich fleinen, so doch über- llebergabe bestimmen. In dem Schreiben, das Kästner dem Prinzen aus wohlflingenden Ton, mit dem sie ein meisterhaftes, echt kammer- umgehend zugehen ließ, findet sich folgende Stelle:„ Was die anmusikalisches( nur vielleicht wieder die Mittelstimmen zu sehr zurück- gedrohte Anshungering betrifft, so habe ich die Ehre gehabt, fünf haltendes) Zusammenspiel aufbauen. Auch negativ war dieser Vorzug Jahre lang Professor extraordinarius in Leipzig gewesen zu sein, dadurch zu merken, daß die paar mehr soloartigen Nummern des wobei ich ein so gründliches praeludium und exercitium im HungerAbendes weniger gut gerieten. Zweitens. Bon den zwei die„ Phrafierung" leiden gemacht, daß ich keine Belagerung fürchte und für alle cin ausmachenden Faktoren, demagogischen"( d. i. Nuancierung des Zeit- gutes Beispiel abgeben werde."- maßes) und dem„ dynamischen"( d. i. Nuancierung der Stärke) ist der erstgenannte der großen Vorzüge des Joachim- Quartetts und nicht eben der des Borisch- Quartetts; beispielsweise brauchten im zweiten Satz von-Aus einem Rapport. Ich melde, daß nach durchSchumanns A- dur- Quartett die Pausen vor den einleitenden Phrasen- geführter Erhebung der Gemeindeschreiber Stripfer wegen eines teilen und Phrasen nicht eben verkürzt statt verlängert werden. Da- Defettes in der Gemeindekasse im Betrage von 300 M. gegen ist die Stärkennancierung die eigentliche Domäne der Borisch, in der Nacht vom 24. d. M. durch gebrannt ist und hierzu die und dadurch kam die tiefe Innigkeit und Sinnigkeit Schumanns so dienstliche Bewilligung einzuholen unterließ!" prächtig zum Ausdruck, daß nur eben noch für seine Leidenschaftlich-Motivierung. Piccolo , einen Cognac!..." leit die großen Accente fehlten, damit uns der ganze Schumann ges Bitte, hier 1" zeigt würde. Ein vom Bratscher Herrn Alfred Borisch tomponiertes Quartett war nicht als neu bezeichnet, dürfte aber wenigstens in den letzten Jahren nirgends öffentlich gespielt worden sein. Man würde diesem anspruchslosen Wert unrecht thun, wollte man ihm, vielleicht in lebereinstimmung mit der damaligen Schwäche des Beifalls, alles das vorreiben, was es nicht enthält. Genug, daß es neben mancher Konvention und auffälligen Reminiscenz einen Marie, machen Sie das erfreulichen Zug zur Melodiosität zeigt; das variierte Thema Fenster auf die Milch muß jeden Augenblick überkochen!"- des dritten Sayes und ein oder das andere Mittelstück in den
-
„ Kostet?"
"
40 Pfennig'!"
Humoristisches.
Aber zum Donnerwetter, ich habe doch stets 20 Pfennig' dafür
gegeben!"
Ja, seit gestern sind wir Hotel geworden!"
-
-
Die junge Hausfrau.
-
-
( Flieg. Bl.")