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Jaja. Frau Stibbecke... entschuldijen Se man, aber der kranke Mann.
„ Ach wat, erzählen Se nich so ville, machen Se, daß Se an de
Arbeet kommen."
Die alte Frau nahm das rote Wollentuch vom Kopf, hängte es an einen Nagel und wandte sich dem Scheuergerät in der Ecke zu: „ Denn derf ich mir woll hier den Schrubber un den Schauerlappen nehmen?"
Sie war eine große robuste Person, Leigentlich schon mehr und stelleniveis langweiligen Kompofitionen, ist aber sonst ein ehrentStädterin als Landfrau, aber ihr Gesicht zeigte ausgeprägt den wertes Werk und im Scherzo fogar hervorragend. Griegs Violins märkischen Bauerütypus. Als die Hahnefe eintrat, hielt sie mit fonaten verdienen ganz besondere Beachtung: fie zeigen den Meister ihrer Arbeit inne: Na Hahneten, endlich!.. is schon jleich der unvergleichlichen wohlflingenden Harmonienfolgen in seiner achten." vollen Bracht und sind überaus dankbar. Gut gewählt waren diese drei Stücke auch insofern, als feines jene gewaltige Größe befigt, die weiblichen Spielern eben doch am fernsten liegt; im übrigen be währten sich die Künstlerinnen sehr gut und werden sich wohl bald auch präcifer und feiner„ einspielen". Vor allem ragte, gerade wie neulich beim Chaplin- Trio, die Geigerin hervor; die Klaviers spielerin war trotz aller Getvandtheit schon beim Beethoven nicht recht warm und etwas pomadig und reichte an den Grieg doch nicht ganz heran. Sonst tam bei diesem Was? Schauerlappen?" Die Bäuerin fuhr herum. Meinen im ganzen das Graziös- Geheimnisvolle besser als das LeidenschaftSchrubber und meinen Schauerlappen vor de Treppen, wo de Mieter liche, Bacchantische heraus. Auch beim Schütt konnte, wo die druff rumloofen? Nee haben Se sich denn nich selber eenen mit- Komposition ein stärkeres Loslegen verdient( z. B. im Thema des jebracht?" 1. Satzes und in der Rückkehr zum Thema) noch ein übriges gethan werden. Nee... nee, aber Frau.." Die mitwirkende Sängerin Ada Osann verfügt über eine schöne, aber etwas ungleich klingende Stimme, die namentlich in der Mitte weniger entwickelt ist als in der Höhe und dort fast heiser klingt. Programm samt Zugabe: Richard Strauß , also der noch am meisten gepflegte specifisch moderne musikalische Lyriker.
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" Na, denn renmen Se man schnell rüber zum Koofmann und holen sich eenen. Se kennen ja denn immer allens hier lassen de Woche über..."
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„ Ja, aber dett dett...", die alte Frau zitterte, ,, dett fann ich doch nich for die zwee Froschen jedesmal ooch noch selber Schrubber un Besen un Schauerlappen Dett tönnen Se nich?" Die Bänerin stemmte die Arme in die Seiten:„ Na, wissen Se wat, Hahneken, denn laffen Se man de janze Arbeet schon sind. Wenn ich Ihnen jedesmal zwee Froschen for de drei Treppen jeben soll un noch Besen und allens dazu, denn tönnt id mir ooch' ne richtje Scheierfran nehmen, denn wird mir die Sache zu deier... Ja... ja... ja, lassen Se man find. idk laffe dett denn lieber von meine jroße Dochter machen, denn verdient sich die jede Woche dett Fünffroschenstick. Lassen Se man schon find."
D
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Wein doch die jener Trio- Gesellschaft eigene lebereinstimmung von Wollen und Können auch sonst überall zu finden wäre! Herr Reinhold Kurth hat uns mit seinem gemischten Chor in einem reichhaltigen Konzert mit einem gewissenhaft tertierten Programm viel historisch Interessantes und außerdem eine eigene Psalmtomposition vorgeführt, ein einfach schlichtes Wert von guter Della mation und nicht eben bedeutender Thematik. Sein Chor ist, wie folche Vereinigungen meistens sind, gut eingepaukt, die hohen Stimmen unschön, hier fast schreiend. Von seinen Solisten war der Tenor Alexander Kurth wohl die beste Kraft; die Sopranistin Elife 3weiling sollte aber doch noch mehr lernen, damit sie nicht wieder so Anspruchvolles, wie die damaligen Stüde aus einer Cantate
von Bach verderbe.
Alltagskonzerte wie die populären Philharmonischen setzen ihre bekannten guten Leistungen gleichmäßig fort. Um ein Beispiel zu nennen, sei der dort häufig hervortretende Konzertmeister Buchtelé erwähnt, der unter anderm neulich das zweite Violintonzert von Bench mit recht zierlichem, wenn auch etwas einförmigent Spiel vortrug.
Aus der Pflanzenwelt.
SZ.
k. Die Sprache der Boeren. Ueber die Entstehung des „ Afrikaansch", des südafrikanischen Holländisch, das von dem europäischen Holländisch ganz wesentlich abweicht, veröffentlichte der Holländer Hesseling soeben eine bemerkenswerte Schrift:" Bijarage tot de Geschiedenis der Nederlandsche Taal in Zuid Afrika ". Man hat früher die Entstehung dieser besonderen Sprache auf den Einfluß der deutschen, französischen und britischen Ansiedler zurückzuführen gesucht. Thatsächlich aber existierte das sogenannte Stap- Holländisch" als gesprochene Sprache schon bor der britischen Offupation. Die Veränderung durch den Einfluß des Englischen- Blattlose Vanillepflanzen. Bekanntlich giebt es ist daher ausgeschlossen. Die Spuren der deutschen Sprache zwei sehr ähnliche Vanillearten, von denen die eine mit fleischigen, sind im„ Afrikaansch" noch eher zu erkennen. Sie beschränken oft start entwickelten Blättern verschen, die andere gänzlich blattlos sich aber auf eine größere Anzahl von Kraftwörtern, die wohl ist. Von diesen letteren hat, wie der" Prometheus" berichtet, Progrößtenteils durch die zu einer Zeit fehr zahlreichen deutschen Sol- fessor Eduard Heckel in Montpellier zwei Formen erhalten, die cine, Saten im Dienste der Holländischen Ost Indien Gesellschaft in das die anscheinend auf den Seychellen heimische Vanilla Phalaenopsis Bokabularium des Kap Holländisch" hineingekommen find. Auch Reichenbach, von der Insel Nossi Bé bei Madagaskar , wo sie die Sprache der Eingeborenen, die Hottentottensprache, war nicht von fultiviert wird, und zweitens Vanilla aphylla Blume, eine asiatische, wesentlichem Einfluß. Eins der interessantesten Dokumente für die in den Gärten von Kew fultivierte Art, welche der afrikanischen Entwicklung des afrikanischen Holländisch befindet sich in den Archiven sehr gleicht, aber viel Heiner, wie ein Miniaturbild derder Kap- Kolonie. Es ist ein Manifest des Etienne Barbier, aus selben, erscheint. Bei beiden Arten ist der windende dem Jahre 1739, dessen Sprache von jedem holländischen Dialekt diefer Stengel doppelt gefurcht, und aus den Narben, welche Tage beträchtlich abweicht. Als Mitverfasser wird der Burgher die sehr kleinen, hornförmig aufgerollten, aber früh ab Pletshold genannt. Heffeling schreibt nun diese Modifikation der fallenden Blätter am Stengel zurüdlaisen, wächst eine Luftwurzel holländischen Sprache in Süd- Afrika vor allem dem Einfluß des hervor. Außer durch die Blüten unterscheiden sich beide aber noch Malaisch- Portugiesischen zu, einer forrupten Form des Portugiesischen, durch eigentümliche anatomische Merkmale. Wenn man den Stengel die mit fremden Elementen, besonders der Sprache der unermüd- von Vanilla Phalaenopsis quer durchschneidet, sieht man unmittel lichen Seefahrer, der Malaien, vermischt war. Der Seernhm bar aus der Wunde einen weißen flebenden Milchsaft hervortreten, Portugals war zivar längst vorüber, aber feine Spuren waren noch der bald erhärtet. Bei Vanilla aphylla und der gewöhnlichen, mit darin zu erkennen, daß das Malaisch- Portugiesische die Sprache war, Blättern verschenen Vanille( V. planifolia Andr.) tritt ebenfalls aus mit der sich alle Matrosen jeder Nationalität auf dem gaitzen den Schnittstellen ein reichlicher Hlebriger Saft heraus, aber derselbe indischen Ocean verständigen konnten. Der rege Verkehr der ist farblos, tein sogenannter Milchsaft. Die anatomische Unterholländischen Schiffe auf dem Ocean, die am Kap auf ihren Fahrten fuchung ergab eine große Verschiedenheit im Bau des Stengels und nach Ceylon, Java und andern östlichen Befizungen Station machten, besondere Bellen in demjenigen der blattlosen Arten, die den anderen tonnte eine Vermischung der Sprachen leicht mit sich bringen. Am fehlen, so daß es kaum möglich erscheint, beide Vanille- Gruppen in wesentlichsten aber war, daß die aus Indien nach Süd- Afrika derselben Gattung zu belassen.- importierten Stlaven und Malaien das Malaisch- Portugiesische als gemeinsame Sprache hatten.-
Mufik.
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solstons Humoristisches.
Ein Schlauer. Ein schwer beladener Wagen ist in den Chauffeegraben geraten, und, trotz aller Anstrengung der Pferde, Die Frauenemancipation in der Musik, speciell in der Kammer will es dem Fuhrmann nicht gelingen, ihn wieder herauszubringen. musit, schreitet rüftig vorwärts. In dieser Specialität ist uns dies Endlich legt sich das zahlreich umherstehende Bublifum ins umso willkommener, als eben sie, die Kammermusik, noch immer mittel; dreißig Hände fassen an und nach einer Viertelstunde ist das nicht so üppig gepflegt wird, wie es diese Gattung Musik schon ob Gefährt flott. ihrer breiten Fülle von Material verdient, und wie andere Gattungen Wo ist denn mm der Fuhrmann?" fragt einer der Herren. thatsächlich gepflegt werden. Da leuchtete denn das neuliche Konzert Junge:„ Der sigt drüben in der Wirtschaft; wenn f'' n des Instrumental Trios der Damen Göß- Lehmann Wagen raus haben, soll ich' n rufen, hat er ( Klavier), Bartowska( Violine) and Metzdorff( Cello) aus g'fagt!"- der obligaten Konzertflut ehrenvoll hervor, gehoben durch einen
"
Jahrhundert!"
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- Ein historischer Moment. Professor( feierlich): guten Besuch und durch lebhaften Beifall. Schon das Pro Kinder, eßt heute mit leberlegung und Verstand! Thr gramm war vader zusammengestellt: ein junger. Beethoven verspeist soeben den letzten 3 wetschgentuchen in diesem ( C- moll) und ein Eduard Schütt ( ebenso), dazwischen die mittlere der drei Violinsonaten Griegs. Also Tauter gute und Das zu zwei Dritteln klassisch führende Musik Tiefsinnige ogit. Nun, Herr Zapfert, wie steht's Trio E. Schütts( geb. 1856, Dirigent des Akademischen Wagner denn mit Ihrer Beförderung?" Vereins zu Wien ) ist jedenfalls in den letzten Jahren fein Repertoiremei', i' weiß net, is's vas oder is's nig... mir scheint ftlich gewesen; es gehört zu den sozusagen großenteils formalen" aber,' s is mehra nig wie was! ( Flieg. Bl.") Berantwortlicher Fiedacteur: Paul John in Berlin . Drud und Verlag von May Bading in Berlin .
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