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Br. 214. 16. Jahrgang. 2. Beilage des Vorwärts  " Berliner Volksblatt. Mittwoch, 13. September 1899.

Die Massenaussperrung in Dänemark.  in Dänemark  ,

Kopenhagen  , den 9. September 1899. Die Aussperrung ist beendigt. Heute wird die Arbeit überall wieder aufgenommen. Dieser kolossale gesellschaftliche Krieg hat also vom 24. Mai bis 9. September, oder beinahe 16 Wochen gedauert. Das Vorpostengefecht hierzu die Aussperrung der Tischler  - fing schon am 2. Mai an, während der jütländische Tischlerstreit, welcher wiederum ein Vorläufer für diesen war, bereits am 1. April begann.

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Bom 2. bis 24. Mai umfaßte die Aussperrung ca. 3500 Mann; vom 24. Mai ab ca. 30 000 Mann, und später wurde sie wiederholt bedeutend ausgedehnt.

Die Absicht der Kapitalisten mit diesem fürchterlichen Kriege war die, die Organisation der Arbeiter, Die centralisierten Gewerkschafts­verbände", welche ca. 80 000 Mitglieder zählt, zu vernichten, sowie die Bestrebungen der Arbeiter um Verbesserung ihrer Lage auf Jahre hinaus zu lähmen. Gleichzeitig damit wollte man der demokratischen Entwickelung des Landes einen Schlag zufügen.! Das Organ der herrschenden konservativen Partei, Höirebladet", schrieb am 21. Juni ganz unverhüllt, der Zweck der Aussperrung wäre der, den Arbeitern eine totale, vernichtende Niederlage zu bereiten. Um einen Vorwand zur Einleitung dieses großen Kampfes zu haben, stellten die organisierten Unternehmer eine Reihe von Forderungen( die berühmten 8 Punkte) auf, von welchen sie wußten,

daß diese in der vorliegenden Abfassung für die Arbeiter ganz un­annehmbar waren. Dieses bewiesen wir den Unternehmern in einem Schreiben vom 18. Mai, während wir ihnen doch eine Ver­handlung anboten. Diese wurde einfach abgeschlagen, und am 19. Mai defretierte man die große Aussperrung.

Rechtsbruch!

meinen Aussperrung mitten im Winter eine jede Forderung von

feiten der Arbeiter unmöglich machen.

Die sonstige Agitationsthätigkeit des Nationalrates, an der 16 Mitglieder desselben( unter 24) beteiligt waren, stellt sich Diese Forderung haben die Unternehmer aufgeben müssen. auf 215 Vorträge, Versammlungen, Meetings und Kongresse in Sie verlangten weiter, daß die Gewerkschaften den Werkführern 156 Städten. Dazu kommt die Agitationsthätigkeit der anderen und Vorleuten die Aufnahme als Mitglieder verweigern sollten. rednerischen Kräfte, über die jedoch keine näheren Angaben vorliegen. Wachstum der Organisation. Die Zahl der Ver­Diese Forderung ist ebenfalls aufgegeben worden. Für alle gewöhn- bände ist auf 16 gestiegen. Während die Verbände des Rhône­lichen Arbeiter ist es als eine natürliche Pflicht festgesetzt worden, Departements und der Alpen sich auflöſten, entstanden drei neue in ihren Gewerkschaften zu stehen, indem diese als das einzigste Verbände, darunter einer auf der Insel Guadeloupe  ( Westindien  ). Organ anerkannt worden sind, durch welche die Arbeitgeber mit den In Frankreich   selbst ist aber die Zahl der Verbä:.se stationär ge­Arbeitern verhandeln sollen. Dagegen sind neu entstanden oder neu der Arbeiter­partei beigetreten 101 politische Gruppen, Gruppen socialistischer Jugend und ländliche Synditate in 99 verschiedenen Städten, die in 37 Departements gelegen sind. Die Verbände haben insgesamt 13 Departements- oder Regional­tongresse abgehalten.

der

Das Recht zum Streifen ist offiziell anerkannt worden und dadurch ist hoffentlich den Zuchthauskurs, welcher in unseren Nachbarländern in legteren Beit begonnen hat, in Dänemark   ein Riegel borgeschoben worden.

Es soll ein aus ebenso viel Arbeitern wie Arbeitgebern be­stehendes Schiedsgericht, gewählt von den Organisationen und mit einem gemeinschaftlich erwählten Vorsitzenden, errichtet werden. Die dänische Regierung und die leitenden Politiker im Reichstag haben versprochen, diesem Schiedsgerichte gesetzliche Anerkennung zu verschaffen.

Der angenommene Vergleich ordnet ein Hand in Hand gehen an bei der Festsetzung einer Reihe gewerblicher Verhältnisse, namentlich bei der Ausarbeitung von Werkstattordnungen und ähnlichen Be­Stimmungen.

Die Quintessenz des abgeschlossenen Vergleiches wird in seinem letzten Punkte ausgedrückt, welcher bestimmt, daß alle bestehenden Verträge unverändert aufrechterhalten werden sollen. Und gerade um diese Verträge verändern zu können, war es, daß die Unternehmer den Krieg führten.

Der industrielle Parlamentarismus geht also siegreich aus dem Kampfe hervor, welchen die Unternehmer eröffneten, um den industriellen Absolutismus einführen zu können.

blieben.

Die Parteipreffe zählt: das wöchentliche Centralorgan La Socialiste", 2 Tageblätter in Lille   und Roubaix  , 1 dreimal wöchentlich erscheinendes Blatt in Calais  , 15 Wochenblätter und 1 ziveiwöchentliches Blatt. Der Zuwachs im abgelaufenen Jahre besteht aus 1 dreimal wöchentlich, 7 wöchentlich und 1 zweimal monatlich erscheinenden Blättern.

Die gewerkschaftliche Aktion bestand in der organisas torischen Hilfeleistung seitens der Norddepartements- Föderation beim Porzellanerstreik in Saint- Amand  , der mit einem Mißerfolg endete, und in der Entsendung von Rednern bei vier anderen Streits, darunter bei der Massenstreit- Bewegung in Creusot  , Manceau und Umgebung, an welcher sich die Socialisten aller Richtungen be teiligten.

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In dem Abschnitt: Internationale Solidarität", wird berichtet über die Anwesenheit von Jules Guesde   am Stutt garter Parteitag, die Entsendung der Genossen Lavigne und Delory, die von Tausenden von Parteimitgliedern aus dem Nord- Departement begleitet waren, zur Einweihung des Volkshauses in Brüssel  , die Beteiligung der Genossen Delort und Bertrand an der Brüsseler Borbereitungskonferenz zum Internationalen Kongreß.

Hierauf brachten die Arbeiter die Sache sofort vor das be­stehende( privat und freiwillig errichtete) Schiedsgericht, Der parlamentarische Bericht wurde erstattet vom welches nach langwierigen Verhandlungen am 24. Juni das Der Unternehmerverein hat ferner alle die 11 neuen Punkte" Abg. Krauß. Er beginnt mit der trockenen Konstatierung des Aus­Urteil fällte, daß die Aussperrung den Arbeitern wohl fein Recht auf aufgeben müssen, welche mitten im Stampfe aufgestellt wurden, und triits der 13 guesdistischen Abgeordneten aus der socialistischen Samumerfraktion infolge des Eintritts Millerands ins Ministerium Schadenersatz gäbe, aber daß sie doch mit den Voraussetzungen, welche u. a. darauf ausgingen, daß die Gewerkschaften ihre ganze und mit der Wiedergabe des bezüglichen Beschlusses des National­von welchen auszugehen die Arbeiter bei Abschluß der Verträge mit demokratische Organisation verändern und daß sie nur als die Hand- rates. Dann folgt die Aufzählung der zahlreichen Gesezentwürfe den Arbeitgeber- Organisationen berechtigt waren, in Widerstreit langer der Kapitalisten zur Unterdrückung der Arbeiter fungieren oder Zusazanträge und der sonstigen rednerischen Einmischungen der stände." sollten. Hierher gehörte ebenfalls die Forderung, daß nur diejenigen Parteivertreter. Also war die Aussperrung ein unzweideutiger wänner, welche das 80. Lebensjahr überschritten haben, das Der Finanzbericht des Nationalrates, erstattet vom Stimmrecht in ihren Gewerkschaften ausüben dürften. Genossen Fortin, balanciert in Einnahmen und Ausgaben mit Auf dieses Urteil nahmen die Unternehmer gar keine Rücksicht, Der jetzt beendigte Kampf war ein Klaffenkampf, von den or- 34 714 Frants 20 Centimes. Und zwar erstreckt er sich auch auf das Die eigentlichen Einnahmen sondern setzten die Aussperrung fort und dehnten sie noch weiter aus. ganisierten Kapitalisten mit den schärfsten Waffen geführt. Sie haben des Nationalrates betragen 8522 Franks 15 Centines und setzen sich Das Schiedsgericht erbot sich nun, als Einigungskammer nicht nur ihre eigenen Arbeiter brotlos gemacht, sondern sie haben zusammen aus folgenden Posten: Verkauf von 17 037 Mitglieds­auftreten zu wollen. Diese wurde jedoch am 15. Juli gesprengt, auch durch die Drohung mit dem Boykott die Lieferanten und die karten zu 25 Cent., Verkauf von 91 439 Stempeln zu 3 Cent., Verkauf indem die Arbeitgeber störrisch an ihren 8 Punkten festhielten. Ihr außerhalb der Bewegung stehenden Meister gezwungen, ihnen zu von 4970 Partei- Abzeichen zu 25 Cent. und Verkauf von 3343 Partei­Wortführer, ein Maschinenfabrikant, nannte diese die Fahne, unter folgen, ebenso wie sie versucht haben, die unabhängige statuten zu 10 Cent. Die Auslagen für die Erwerbung dieses welcher sie siegen wollten". Ihre sämtlichen Preßorgane schrieben, Presse zu maßregeln, ja sie haben sogar den Geistlichen und Gegenstände beziffern sich auf 1220 Fr. 65 Cts. Bleibt eine Netto­daß ein jedes gegenseitiges Entgegenkomnien, ein jeder Kompromiß, anderen, welche ihre Sympathie mit den Arbeitern ausdrückten, ge- Einnahme von 7301 Fr. 50 Cts. eine Niederlage für die Arbeitgeber bedeuten würde. droht. Es ist ferner bekannt, daß sie die dänischen Arbeiter nach 5 Am 19. Juli beschloß der Unternehmerverein eine eine weitere dem Auslande hin verfolgten, soweit die Macht der dänischen Ausdehnung der Aussperrung. Aber eben, als dieser neue Schlag Kapitalisten und ihrer ausländischen Freunde reichte. gegen die Arbeiter ausgeführt werden sollte, schritten gewisse Banken, Deshalb hat der Kampf die Wirkung gehabt, daß das mit dem Direktor der Privatbank, Heide, als Vertreter ein. Diesem, klassenbewußtsein der dänischen Arbeiter erhöht in Verbindung mit zwei Vertretern der demokratischen Partei, den worden ist, und dieses wird in der kommenden Zeit ein großes Herren Trier  ( Vorsitzender der Kopenhagener Stadtverordneten a chstum der socialdemokratischen Bewegung Versammlung) und Bing( Mitglied der Kommunalvertretung der unferes Landes bewirken. Kopenhagener Vorstadt Frederiksberg), gelang es nach langen Ver­handlungen, den etwas friedlicher gesinnten Teil des Arbeitgeber­vereins zur Annahme eines Ginigungsvorschlages zu bestimmen; in diesem war durchaus Rücksicht auf die Kritik der 8 Punkte" ge­nommen, welche die Gewerkschaften bereits in ihrem Schreiben vom 18. Mai aufgestellt hatten.

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Die ausgesperrten Arbeiter haben während dieses langwierigen und schweren Stampfes eine musterhafte Haltung eingenommen, und gehen wir also auch in moralischer Beziehung gekräftigt aus diesem Stampfe hervor.

Cts, Erlös 2550 Fr. 90 Cts., Wert des zurückgebliebenen Inventars Der Umsatz der Buchhandlung: Selbstkosten 3259 Fr. 707 Fr. 40 Cts. Macht einen Gewinn von blos 8 Fr. 25 Cts. Der Bericht erklärt die Winzigkeit des Gewinns erstens dadurch, daß ein Teil des Gehalts des Leiters der Buchhandlung im Betrage von 50 Fr. monatlich auf das Buchhandlungskonto gesetzt wurde und zweitens durch den Verkauf zahlreicher Schriften fast zum Selbst­fostenpreis. Im ganzen wurden 19 818 Exemplare verkauft, darunter 2254 Broschüren und Bücher von Guesde  , 2235 Parteiprogramme mit dem Kommentar von Guesde und Lafargue  , 1938 Agrar­programme mit dem Kommentar von Lafargue   und 10 191 Lieder. Für weitere Kassendetails fehlt der Raum. Nur noch die An­gabe, daß der Bericht mit einem Guthabenfaldo von 8980 Fr. 15 Cts. abschließt, der sich wie folgt zusammensetzt: 8999 Fr. 35, Cts. Schuld Daß es uns möglich geworden ist, diesen Kampf mit einem auf forderungen( wovon 988 Fr. 55 Cts. Schulden in Abzug zu bringen allen Punkten guten Resultat zu beendigen, schulden wir unserer find), 261 Fr. 95 Cts. in Bar, Bücher und Broschürenbestand Am 5. August nahm der Arbeitgeberverein nach einem schweren guten Organisation und unseren in Arbeit stehenden Genossen, welche 707 Fr. 40 Cts. Im Vergleich mit dem Vorjahr hat sich das Ber­inneren Kampfe diesen Einigungsvorschlag an. Aber an demselben eine Opferfreudigkeit ohne gleichen an den Tag gelegt mögen des Nationalrats un 2421 Fr. 95 Cts. vermehrt. Rum zu den Kongreßbeschlüssen. Abend kamen vielen Arbeitern- wahrscheinlich durch Indiskretion von haben, in Verbindung mit der bedeutenden moralischen und Die Frage des Spaltungsmanifest 8 wurde durch feiten der kriegsluftigen Arbeitgeber- Papiere in die Hände, welche petuniären Hilfe, welche wir von den Kameraden in folgende Resolution erledigt: Der 17. Nationaltongreß der fran­bewiesen, daß die Arbeitgeber eine Werkstattordnung" ausgearbeitet den anderen Ländern empfangen haben. zösischen Arbeiterpartei nimmt zur Kenntnis die Erklärung des und Schwarze Kammern"( Boykott- Bureaus) in Aussicht genommen Wir haben finanzielle Hilfe erhalten aus Deutschland  , Nationalrats, daß er durch sein Manifest niemand zu treffen oder hatten, obgleich beide Teile in Widerstreit mit dem Wortlaut und Norwegen  , Schweden  , Frankreich  , England, Hol- mit dem Bannfluch zu belegen( excommunier) gedachte, sowie dem Geist der Einigungsvorlage standen. land, Belgien  , aus der Schweiz  , aus Oestreich, andererseits die allzu zahlreichen Abweichungen( gleichbedeutend mit Die zu den Centralisierten Gewerkschaftsverbänden" gehörenden Rumänien  , Spanien  , Italien  , Rußland  , Finn- Kompromissen), die von der großen Mehrheit der in die Debatte ein­Hauptvorstände nahmen den Einigungsvorschlag in der Nacht vom land, Grönland  , Amerika   und Afrika  , und wir bringen gegriffenen Delegierten gekennzeichnet wurden, und erkennt an: 7. auf den 8. August an, jedoch mit der Bedingung, daß im Wider- hierdurch unseren herzlichsten Dank allen unseren Kameraden in streit mit der Einigung keine Werkstattordnung" eingeführt oder diesen Ländern, weil sie unserer Bitte um Hilfe nachkamen und dadurch die Verbrüderung, welche zwischen den Arbeitern aller Länder herrscht, tonstatierten, und welche Verbrüderung einmal in der Zukunft die Aufhebung der bestehenden kapitalistischen   Klassen herrschaft herbeiführen wird.

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feine Schwarzen Kammern" errichtet werden dürften. Am 9. August verlangte der Arbeitgeberverein diese Reservation gurückgenommen. Der Krieg wurde deshalb fortgesetzt und vom 21. bis zum 26. August wurden dann wiederum circa 10 000 Arbeiter, davon eine Masse weibliche Arbeiter, auf die Straße geworfen. Num warf der Arbeitgeberverein auch seine Maske ab, indem er den be­treffenden männlichen und weiblichen Arbeitern die Wahl gab, ent­weder sich aus ihren Organisationen auszumelden oder arbeitslos zu werden. Die Arbeiter erwählten das leztere und bewiesen damit, daß sie ihr Organisationsrecht über alles fezten.

Aber auch diese Ausdehnung der Aussperrung war nicht im stande, die Widerstandskraft und das einige Zusammenstehen der Arbeiter zu brechen.

1. Daß der Nationalrat von dem ihm auf Grund des Art. 5 des Parteistatuts zustehenden Recht Gebrauch gemacht hat, indem er das Manifest in den damals gegebenen Bedingungen veröffentlichte. 2. Daß er, gemäß den Beschlüssen aller unserer früheren Kongreſſe, eine Pflicht erfüllt hat, indem er das proletarische und socialistische Frankreich   auf seinen wahren Boden, den des Klassenkanipfes, zurückrief."

Zur Frage Millerands: Der Kongreß erinnert, daß die französische   Arbeiterpartei unter der Eroberung der politischen Wacht stets die politische Enteignung der Kapitalistenklasse verstanden hat, mag diese friedlich oder gewaltsam stattfinden; daß sie folglich nur die Besetzung von Wahlpositionen zuläßt, deren sich die Partei mit ihren eigenen Seräften, d. h. mit den Kräften der in einer Klassen­

Wir bitten unsere Brüder, versichert zu sein, daß wir es als eine liebe Pflicht betrachten werden, in der Zukunft mit allen Kräften ihnen das wieder zu vergelten, was sie für uns gethan haben in diesem für unsere Organisation wie für die gesamte Arbeiterbewegung der ganzen Welt so bedeutungsvollen Kampfe. Hoch die internationale Solidarität der Arpartei organisierten Arbeiter bemächtigen kann. beiter! hoch die Organisation der Arbeiter! Für die centralisierten Gewerkschaftsverbände Aufgabe, bei sich darbietender Gelegenheit und den Umständen

in Dänemart:

J. Jensen, Vorsitzender.

Die ökonomische Folge der Aussperrung für die ganze Gesell­schaft trat nun start hervor, u. a. dadurch, daß es einzelnen Banken P. S. Da es noch geraume Zeit dauern wird, ehe sämtliche schwer wurde, ihren Verpflichtungen nachzukommen. Die Leute aus ausgesperrten wieder in Arbeit kommen können, würden wir für eine dem Arbeiter- und Mittelstand hoben bedeutende Summen aus den noch kurze Zeit fortgesetzte Unterstügung sehr dankbar sein. Rechnungs­Sparkassen und es drohte mit einer allgemeinen Panit, welche einen ablage wird schleunigst stattfinden. ökonomischen Krach herbeiführen konnte. Dieses bewirkte, daß neue Friedensunterhandlungen eingeleitet wurden. Die vorher genannten Einigungshändler arbeiteten einen Anhang zu der angenommenen Ginigungsvorlage aus, wodurch man der Reservation sowie mehreren Wünschen der Gewerkschaften entgegenfam.

Dieser Anhang zur Einigung wurde am 4. September von den Hauptorganisationen sowohl der Arbeiter als der Arbeitgeber ange­nommen, ebenso wie in den darauf folgenden Tagen ein Teil Ab­stimmungen in den einzelnen Organisationen sich dafür erklärten. Damit war der Kampf also beendigt.

Der Kongreß in Epernay  .

Paris  , 3. Ceptember.

" Für die Zukunft überläßt der Stongreß dem Nationalrat die gemäß zu prüfen, ob auch andere Positionen besetzt werden können, ohne den Boden des Klassenkampfes zu verlassen."

Beide Resolutionen wurden einstimmig votiert. Ganz begreif­lich, da sie ja aller Welt recht geben. Der Vorwärts" hat bereits feiner Zeit zutreffend bemerkt, daß die Resolution über die Frage Millerand   ein Kompromis ist. Das trifft aber auch auf die erſte Resolution zu, die die Bamfliche der Spaltungsmanifeste gegen diejenigen, die von neuem versuchen sollten, die Arbeiter von ihren Selasseninteressen und Selassenpflichten abzulenten", gegen diejenigen, denen die Arbeiter bedeuten sollten, daß die Zeit der Geprellten vorüber ist" Nunmehr - nachträglich in Wohlgefallen auflöſt.. heißt es, daß der Nationalrat niemand zu treffen oder mit dem Bannfluch zu belegen gedacht" hätte. Ferner ist zu bemerken, daß die Jaurèsiche Taftit in der Dreyfusfrage mit feinem Worte berührt wird, während sie im Manifest als die eigentliche Ursache des Bann­

Der mm erschienene offizielle Bericht gestattet eirten Ueberblick über die Leistungen der französischen   Arbeiterpartei im abgelaufenen Berichtsjahre und über die Ergebnisse des Kongresses. Von den bekanntlich nuter Ausschluß der Oeffentlichkeit stattgefundenen Debatten hingegen spricht der offizielle Bericht mit keinem Wort. fluches erscheint. Am Kongreß beteiligten sich 174 Delegierte, darunter 2 Gewerbe- Man darf also mit Sicherheit annehmen, trotzdem die bezüglichen gerichts- Beisiger, 1 Bezirferats, 27 Gemeinderats- Mitglieder, 11 Bür- Debatten unbekannt geblieben sind, daß sich auf dem Stongreß givei Das Nejultat für die Unternehmer ist gleich Null. Nicht ihre germeister oder Bürgermeister- Adjunkte, 7 Gewerberats- Mitglieder, annähernd gleich starke Strömungen gegenüberstanden. Jedenfalls und 8 Abgeordnete. Die Delegierten vertraten 603 Gruppen in ist es erfreulich, daß die Resolutionen den Weg für eine Verständigung 8 Punkte" haben gesiegt, sondern die Kritik der Arbeiter gegen diese 418 Gemeinden, darunter 42 Gewerkschaften und 26 Manizipalitäten auf dem kommenden allgemeinen Parteitag geebnet zu haben scheinen. hat den Sieg davon getragen. Die Forderung, daß die Gewerk- oder Gemeinderats- Minderheiten. Die Zahl der vertretenen Regional- Dasselbe gilt freilich nur bis zu einein gewissen Grade von der schaften die Alleinherrschaft der Unternehmer bei der Leitung der oder Departements- Verbände beträgt 16. Resolution betreffs des Einigungs- Parteitages: Bon Arbeit anerkennen und garantieren" sollten, ist zurückgeschlagen Den politischen Jahresbericht erstattete im Namen dem Wunsche geleitet, die socialistische Einigung unter Socialisten Der Bergleich behauptet das Mitbestimmungsrecht der des Nationalrates( Parteivorstandes) Genosse Jules Guesde  . möglichst vollständig zu verwirklichen, erklärt der Kongreß, sich dem Arbeiter bei der Festsetzung des Arbeitsverhältnisses und anerkennt zunächst wird darin hervorgehoben, daß der Kongreß um einen Vorschlag des Nationalrates auf Einberufung eines allgemeinen Der Kongresses des französischen   Socialismus anzuschließen. Zu diesem die Gewerkschaften als die natürlichen Verteidiger der Rechte der Monat früher einberufen wurde infolge des Parteistreites. Nationalrat hielt darauf, daß die ganze Partei sobald als möglich Zwecke erteilt er ständigen Kommission des National­mit den in den Stand gesetzt wird, ihre Taftit zu beschließen, angesichts der rates die Vollmacht, anderen Organisationen alle Die Unternehmer verlangten in ihren 8 Punkten", daß die ernsten und dringenden Probleme, die zur Stunde dem französischen   Fragen bezüglich der Einberufung, der Tagesordnung und des Breistarife sämtlicher Branchen gleichzeitig, nämlich am 1. Januar, und dem internationalen Socialismus sich aufdrängen. Datums jenes Kongresses zu regeln, unter der Voraussetzung, daß der für die Arbeiter ungünstigsten Jahreszeit, ablaufen sollten. Die Wahlaktion hat folgende Ergebnisse geliefert: 100 Ge- die Organisationen im Verhältnis zu ihrer Straft vertreten sein Dadurch wollten sie alle lokalen und partiellen Lohn meinderats, 3 Bezirksrats, 14 Generalratsmandate und 1 Ab- werden. bewegen verhindern und durch die Drohung einer allgel geordnetenmandat( erroul in Narbonne  ).

worden.

Arbeiter.

der

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Außerdem beschließt der Kongreß: 1. Die Französische   Arbeiter