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Pflug war nicht in Ordnung, die Stoppel sollte gefügt sammen durch ebt, so daß sich beide Stoffe innig miteinander werden; es pressierte! vermischen. is färbende Bestandteile verwendet man Metall­

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Gich nor als voran, ech kommen e su bal als ech gryde. So gebraucht man für Gelb Silberoryd oder Chlorsilber, fann", sagte Bittchen wichtig und schob den kleinen Boten stobaltoryd, so geht die Farbe ins Bläuliche, bedient man fich aber für Grün Chromogyd oder Kupferoxyd. Sezt man dazu. etwas zur Thür herans. Dann lachte er in sich hinein das sollte ihm fehlen, bei der Hitz sich auch noch mit Arbeit echauffieren! Morgen war auch noch ein Tag; vielleicht war's da fühl genug.

,, if, dat es ein Strabat!" Er riß das Hemd auf der Bruft von einander und schmiß sich querüber mit den Stiefeln auf das noch ungemachte Bett.

Mit schläfrigen Augen starrte er zur niedrigen Decke auf, die der Rauch schwarz gebeizt hatte, an der die Spininveben in langen Festons hingen, und dachte an seine Frau. Donner­wetter, sah die staats aus, als sie bei dem Reisenden auf dem Wagen saß! Wie' ne Dam'! Ihr bestes Kleid hatte sie an, auf Kleider hielt sie was; wie lange lag sie ihm schon in den Ohren um ein neues! Und einen Hut hatte sie auf, den hatte sie sich zurechtgeftugt mit allen möglichen Band­schnippelchen; halbe Tage fonnte sie figen und an so was herumputzen. Aber wie stand ihr der auch! Unter dem Strohrand mit den blauen und roten Schlupfen lag das dichte Haar schön wellig an den Schläfen; bis auf die Augen brauen, die wie ein dunkler Strich über die lustigen hellen Augen zogen, hing es in glänzenden Kräuselu. Dem Reisenden war auch das Wasser im Mund zusammengelaufen, das hatte der Peter wohl bemerkt.

Kotzdonner, war er nicht ein großer Esel, daß er die Zeih mit dem fremden Mannskerl allein fahren ließ?! Er zog die Stirn fraus, in einer ärgerlichen Unruhe sprang er auf es klopfte schon wieder! ( Fortsetzung folgt.)

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( Nachdruck verboten.)

Edelffein- Imikationen.

Das Material, aus dem die Pasten, wie man die Edelstein­Imitationen nennt, hergestellt sind, ist Glas, aber fein gewöhnliches, sondern ein sehr sorgfältig zubereitetes und mit bestimmten Zufägen versehenes Glas. Denn von seiner Güte hängt in erster Linie die Vortrefflichkeit der daraus geschliffenen fünstlichen Edelsteine ab, wenn sie überhaupt mit den echten Edelsteinen rivalisieren und nicht zu jener wertlosen Jahrmarktsware herabsinken sollen, bei der ein Blick genügt, um ihren Ursprung zu erkennen. Dieser letzteren sind die Basten soweit überlegen, wie das Gold dem Talmi. Man bezeichnet das für die Edelstein Imitationen dienende Glas zumeist als Straß  . Es zeichnet sich aus durch eine vollkommene Farblosigkeit, die die höchste Klarheit und Durchsichtigkeit bedingt. Daher können zu seiner Fabri­fation auch nur Materialien von der größten Reinheit verwandt werden. Unter diesen Umständen gebraucht man auch für die Grund­substanz mir die reinste Form des Quarzes, den wasserhellen Berg­fryftall, da Quarz, der auch nur in Spuren eisenhaltig ist, den Glas fluß farbig macht. Ebenso muß das fohlensaure Kali, das zugesetzt irgend wird, ganz frei von welchen Beimengungen sein. Ein wichtiger Bestandteil ist ferner die Mennige, die aus chemisch reinem Blei gewonnen wird. Von mehr nebensächlicher Bedeutung ist der Borag, der die Schmelzbarkeit befördert, und ein leiner Zuschuß von weißem Arsenik  . Zuweilen ersetzt man das kohlensaure Kali auch durch Thallium. Die Mischungsverhält­nisse, in denen man die einzelnen Bestandteile gebraucht, sind ver­schieden. Bei einer der am meisten üblichen Mischungen verwendet man 32 Proz. Bergfrystall, 50 Broz. Mennige, 17 Broz. tohlen­faures Stali, 1 Broz. Borag und 13 Proz. Arfenit.

Der Prozentsatz an Mennige oder, was dasselbe befagt, der Bleigehalt ist insofern von wesentlichem Einfluß, als ein start blei­haltiger Straß   eine große Lichtbewegung und Farbenzerstreuung be­sigt. Geht die Mennigebeimischung bis zur Höhe der angegebenen Mischung, so gewinnt man eine Paste, die das Feuer und das Farbenspiel des Diamanten aufweist. Noch mehr gesteigert wird die Lichtbewegung und die Farbenzerstreuung, wenn neben einem starken Bleigehalt statt des fohlensauren Kalis Thallium verwendet wird. Zur Herstellung des Straffes werden alle Stoffe fein pulverisiert und innig mit einander vermischt. Die Masse wandert dann in den Glasofen, wo sie in den sogenannten hessischen Tiegeln bei einer möglichst gleichmäßigen und nicht zu hohen Temperatur zusammen­geschmolzen wird. Die nachfolgende Erfaltung muß ganz langsam vor sich gehen. Dabei darf die Schmelze durchaus nicht angerührt werden, weil sonst größere Luftblasen entstehen, die sofort die Un­echtheit der Steine verraten. Handelt es sich um die Erzeugung farbloser Schmucksteine, so ist damit die Fabrikation beendet. Der Straß   wird dann nur noch zerschnitten und die einzelnen Stüde  werden wie die echten Edelsteine geschliffen.

Beabsichtigt man aber die Nachahmung farbiger Edelsteine, so muß nun die Färbung des Straffes vorgenommen werden. Bu diesem Zweck wird der Straß  , also das fertige, farblose Glas pulverisiert und mit dem ebenfalls fein zerteilten Färbemittel zu

eines geringen Zusatzes von Spießglanzglas, so entſteht ein gelb- grüner Farbenton. Für Blau benutt man Kobaltoryd, giebt man dazu noch etwas Braunstein, so wird die Färbung mehr violett. Für Rot verwendet man Goldoryd, Goldchlorid oder Gold­purpur. Schon ganz geringe Wengen der Metalloryde reichen hin, um das Glas zu färben. Durch eine größere oder geringere Beis gabe des färbenden Zusages hat man es dann ganz in der Hand, den Grad der Färbung derjenigen des nachgeahmten echten Steines genau anzupassen. Wie stark die färbende Kraft der Metalle ist, kann man daraus ersehen, daß ein Teil Gold 10 000 Teile Straß tief rubinrot färbt. Sind der Straß   und das Metalloryd pulverifiert und miteinander vermengt, so wird die Masse im Glasofen ge­schmolzen, gegen 30 Stunden in Fluß gelassen und darauf allmählich abgekühlt. Die weitere Behandlung gleicht derjenigen bei der Her stellung farbloser Edelsteine.

Nenerdings versucht man sogar, Pasten zu erzeugen, die außer den äußerlichen Eigenschaften noch die charakteristischen Bestandteile der nachgeahmten Steine besigen, so daß eine oberflächliche chemische nach den Untersuchungen von Professor Bauer aus Glas hergestellte Untersuchung den Anschein der Echtheit ergeben kann. So kommen grüne Steine in den Handel, die dem Smaragd ähneln und die auch 7 bis 8 Prozent der dem Smaragd   eigenen Beryllerde ent­halten, die sonst im Glose fehlt. Zur Nachahmung undurchsichtiger Edelsteine, wie es der Türkis ist, bedarf man natürlich auch eines undurchsichtigen Glases. Ein solches erhält man, wenn man zu dem pulverifierten Straß   eine kleine Menge von ginkoryd oder auch Knochenasche hinzuseßt und dann diese Stoffe zu­sammenschmilzt. Als Färbungsmittel werden auch hier Metalloryde verwendet, beispielsweise für die blaue Farbe des Türkis etwas Kupferoxyd mit einem Heinen Zuschuß von Kobaltoryd. In ähn licher Weise lassen sich andere undurchsichtige Edelsteine, wie der Opal  und der Chalcedon  , herstellen.

Das Aussehen aller dieser Imitationen ist ein so täuschendes, daß es einer sehr großen Nebung bedarf, um sie mit dem bloßen Auge von den echten Steinen zu unterscheiden. Diamanten vom reinsten Wasser sowohl als auch die farbenprächtigsten Nubine, Smaragde, Saphire und Topase weiß die Industrie in Fülle zu schaffen. Der Glanz, den sie beim Schleifen erhalten, ist ausgezeichnet, aber sie haben doch einen Fehler: eine zu geringe Härte. Die Härte der Edelstein- Imitationen ist in der Regel noch nicht so groß wie die­jenige des gewöhnlichen Fensterglases. Infolgedessen werden sie nicht nur in verhältnismäßig furzer Zeit matt, sondern auch ihre Ecken und Kanten verlieren bei längerem Gebrauche ihre Schärfe. Die Weichheit ist denn auch ein Erkennungsmerkmal der Un­echtheit. Die Imitationen fann man mit einer harten Stahlspizze leicht rigen, während dieses bei den echten Steinen nicht der Fall ist. Ebenso hinterläßt ein Aluminiumstift, der über die Imitationen geführt wird, auf diesen eine silberige Linie, auf den echten Steinen dagegen nicht. Und endlich entdeckt man unter der Lupe in den ersteren gewisse Unregelmäßigkeiten, die sogenannten Schlieren, die sich in den letzteren nicht vorfinden. Ist daher auch für den Fach­mann eine Täuschung ausgeschlossen, so doch keineswegs für den Laien, und oft genug wird dieser das Opfer eines Betruges. Theo. Seelmann.

Kleines Feuilleton.

g. Ter Maskenball. Der Theetisch stand unter dem Kron­leuchter, direkt in der Mitte des Salons, ein hübscher Platz, von dein man die Zimmerflucht nach beiden Seiten übersehen konnte. All die sieben Räume waren warm und hell. Mit ihren weichen Teppichen, ihren Spiegelt und Gemälden, den zierlichen Luxusmöbeln und kost­baren Nippes boten sie ein ungemein freundliches, anheimeindes Bild.

Die drei Damen plauderten lebhaft. Frau Fanny hatte sich in den Seidensessel zurückgelehnt und kraute den weißen Seidenpintscher, der zusammengerollt auf ihren Knien lag. Die kleine schwarze Frau an ihrer Seite saß in sich zusammengesunken auf einem geschnigten Hockerchen und rührte in der Theetasse, nur das junge Mädchen hielt sich aufrecht, ihre ruhige klare Stimme übertönte für einen Augeit­blick die der beiden andern: Nein, Sie können sich nicht denken wie schön es war! Die Orgel ist großartig! Noch niemals habe ich so wunderbare Töne gehört. Sie ist doch auch eine von den wenigen, die die yox humana haben, die Menschenstimme, wissen Sie... Es war aber auch kein Pläßchen leer."

Na Spaß! Was wird's denn nicht," Frau Fanny wickelte die langen lockigen Ohren des Pintschers um ihre Finger. Aber wissen Sie, Fräulein Berner, für mich ist so etwas mun gar nichts. Frei­fonzert? Nee, um Gottes willen, blos nicht, und wenn's noch so gut ist. Das Volt, was man da trifft...." Das fand ich aber gar nicht.

,, Ach, reden Sie doch nicht! Ladenmädchen und dann sone Koof­manusjungens aus dem Centrum, wir haben sie ja neulich alle hin­gehen sehen, wissen Sie noch, Röschen, als wir von der Bank nach dem Alexanderplatz   gingen." Sie schlug ihre Nachbarin auf die Schultern.