Anterhaltungsblatt des Vorwärts
Nr. 16.
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( Nachdruck verboten).
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Das Weiberdorf.
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Roman aus der Eifel von Clara Viebig . Peter stand mit geballten Fäusten. Wollte er die Alte niederschmettern? Nein, er gab sich selbst eins vor die Stirn, daß er ein paar Schritte zurückfaumelte.
Wirt, geben Sie der Frau doch en ordentlichen Droppen für ihren Durst," rief der Reisende. Hahaha, auf meine Rechnung!"
Strummscheidt näherte sich mit Schuapsflasche und Mäßchen, fluchend riß ihm Bittchen die noch halbvolle Buttel aus der Hand, setzte sie au und traut sie leer. Grell lachend fiel er gegen die Wand.
Er hatte genug. Jetzt fühlte er nicht mehr Gewissensbisse - jetzt hörte er nicht mehr Jammern und Winseln draußen in der Nacht jetzt plagte ihn der Thaler nicht mehr, der Zeufel, der rund und blaut über den Tisch kollerte.
1900
Zehen an den Tellerbord. Auch nicht eine Bohne mehr in der Dite, tein, Happen Brot mehr da!
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Trübselig starrte sie vor sich hin; da fiel's ihr plöglich ein, hatte der Beter nicht was gewonnen gestern abend beitt Startenspiel? Daß sie das vergessen konnte ja," eineu Thaler, einen ganzen harten Thaler! Vor Freuden machte fie einen Satz, daß ihr das Kind fast aus den Armen geglittent wäre; sie lief ans Bett.
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Bittchen, hä, Pittchen, mir haon jao wat vergäß!" Ste lachte und fing an, Hose und Rock , die unten am Fußende lagen, zu untersuchen. Hei!" Sie hielt triumphierend den Thaler in die Höhe." Eweil sein mir aus aler Bredullich ( Verlegenheit)."
Er hatte sich halb aufgerichtet, mit blöden Augen starrte er sie an jetzt schien ihm plöglich das Verständnis zu dämmern, mit einem Saz war er aus dem Bett und zog ihr den Arm herunter: Giffte här!"
"
Mit verglasten Augen, den Kopf auf die Brust hängend, Sie nahm das als Spaß und lachte vergnügt.
torfelte er zur Stubenthür.
Zeih sprang auf. Eweil moß ech gichn, ech kann net mich hei bleiven!" this! in thi
Sun
Warum nicht gar?!" Der Reisende zog sie mit Gewalt nieder. Jekt bleibst Du erst recht hier, mein Schäßchen!" „ Ech moß hän hämföhren. Hän könnt en Malör friehn, mein Bittchen!"
"
# 2
Er riß ihr unsauft das Geldstück aus der Hand.„ Onnerstich Dech noach chs! Dän Dahler es mein!"
Aewer Bittchen!" Ganz betroffen sah sie ihn an. Was war ihm denn? Sonst behielt er doch nichts für sich!
Sie streckte wieder die Hand aus:„ Gif doch här, ech moß ebbes kaafen giehn. Et es e su taalt hei, ons Josephche hust!" Laos mech zofrieden," in der geschlossenen Faust unter
Bett und hielt deu Thaler murmelte er, sprang wieder ins
Der? Haha! Wenn er im Dreck liegt, wird er schon der Decke versteckt. aufstehen. Donnerwetter, was der Wind heult! Schert Eirch„ O Jesses, on ech hanon e su' nen Appetit!" Thränen fort, alte Madame, so verlegene Ware wird nicht mehr verfüllten rasch ihre Augen, aber sie sagte nichts mehr; Vorlangt haha!"—— mwürfe machen war nicht ihre
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VII, and of and all Resigniert setzte sie sich wieder, fie nahm, s eben wie's tam.
anf ihren Schemel.
Erster Flatterschnee war gegeit Morgen gefallen, in die Das Kind fing tläglich an zu wimmern; Peter sah das Lachen und Pfützen gesunken und da zerflossen; aber er strömte, erbärmliche Gesichtchen, so welt und alt wie das eines auch nicht mehr sichtbar, eine winterliche Kälte aus. Er Alrannen; er fah die dünnen, winzigen Hände, die in der steckte in der Luft, die naßtalt und scharf wie mit Messern Luft herumgriffen, und jetzt hörte er das Husten, das Rasseln schnitt; er dräute in dem Himmel, der gleichmäßig grau auf der fleinen Brust und den pfeifenden Athem. Er sah auch, und schwer über'm Thal hing. med 2 nd dull- daß Zeih weinte; die dicken Thränen fullerten ihr über die Berschrumpelt erschienen die wenigen Blätter, die Eber hent gar nicht blühenden Wangen. Sie kam ihm plöglich ganz eschen hatten ihre letzten Beeren verloren, Strähen kamen elend und abgezehrt vor. ruhig von den Bergen herunter und saßen frächzend auf den Dachfirsten.
NG
Wer kein Neifig aufgestapelt hatte, fror; die Hütten waren dumpf wie die Keller.
Peter Miffert lag noch im Bett; die zerlumpte Decke hatte er bis an die Nase gezogen, aber er schlief nicht. Mit düstren Augen starrte er nach Lucia, die am falten Herd saß, das Kind an der Brust.
Es gab ihm einen schmerzhaften Stich durch's Herz; nur ein Wort hätte es ihn gekostet, eine Handbewegung: Da hast Du gan Thaler", und sie wäre aufgesprungen mit einem. Iuftigen Juchhe, Freudenröte auf den Wangen.
Nein, nein! Wie ein Verzweifelter preßte er den Thaler zwischen den Fingern; er konnte sich nicht von ihm trennen. Der lag wie Blei in feinen Händen, der flebte daran fest. 2 Ngeun nis du Als hätte das tote Metall Leben bekommen, so dehnte es Sie hatte sich einen alten Deckenfeßen um die Schultern sich in seiner Hand. Es wurde größer und größer, immer gehängt, fröstelnd zog fie ihn fest nnt sich. Sie war ganz schwerer und schwerer, es nahm ihn ganz in Beschlag mit blaß, mir um ihre Nasenspitze rot verfroren; jest nieste fie, Leib und Seele, es wuchs und wuchs. Und eine Stinuite und das Josephchen huftete. bekam es, die flüsterte nur ihni allein verständlich, flüsterte und flüsterte
Peters Stiru zog sich in nech tiefere Falten; über der linken Brane hatte er eine mächtige Beule, das Auge war schwarz- blau unterlaufen. Der Stopf schmerzte ihn und war so schwer wie ein Wackelstein; er stöhnte. dindan
Willste ebbes, Pittchen?" Beih sah nach ihm hin. 2005 Et es falt brrr." Er klapperte mit den Zähnen. Ech haon fen Holz!"
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Durch Peters Kopf raften seltsame Gedanken, sie wurden darin herumgewirbelt wie welke Blätter im Gelvittersturm. Düſter hafteten seine Blicke auf dem weinenden Weib und dem elenden Kind, glitten: an den öden Wänden auf und nieder und fuhren unstet durch die falte, armijelige Stube.c 1931 Immer dringlicher flüsterte die verführerische Stimme, immer verständlicher, immer klarer; aus einem Chaos rangen fich ihre Worte los, und er lauschte ihr, den Kopf auf die de Brust geneigt, gang versunken.
" Verflucht!" Peter drehte sich nach der Wand um und sprach nicht mehr.
sund Sie fagte auch nichts.
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Es klopfte; er fuhr aus seinem Brüten auf.
Ein kleiner Schuljunge trat ein, Tafel und Federrohr unter den Arm gefiemint; sehr wichtig und hochgeehrt durch den ihm gewordenen Auftrag brachte er seine Botschaft vor. Dan Bitfchen soll eweil gleich beim Hähr Pastohr in de Kerch komunen, dän: Stronleuchter es erimner geporzelt, hän feit etveit uf ent Bodenr!"
In der Stube war's frostig, noch frostiger durch das Halbdunkel, das drinnen herrschte; Zeih hatte einen Lappen vor das Fensterchen gehängt, soust pfiff der Wind gar zu um gehindert durch die Rigen. Ju traitriger Mißfarbe schimmerten die nackten Wände, hie und da war der Bewurf abgebröckelt, der rohe Stein kam zum Vorschein. Im Estrich waren, tiefe Mulden ausgetreten. Der Holztisch war lauge nicht gescheuert, Bant und Scheurel auch nicht; auf dem Laoß hän liegen," Laoß hän liegen," brinite Beter. Er war univillig, Tellerbord standen die Schüsseln zerbrochen. hod Ismail wollte nicht gestört sein; er mußte lauschen, der Stimme Lucia gähute, es war ihr recht öd int Magen; prüfend lauscheit, die so vernehmlich zu ihm sprach: Arm, armsah sie sich um war denn gar nichts da, um die Flanheit warum brauchst Du arm zu sein? Es liegt in Deiner Hand wegzubringen und den Hunger, der allmählich aufing, ihr den in Deiner Hand!"- Ja, in seiner Hand lag das ThalerMagen zufammen zu frampfen? Ein warmer Kaffee würde ihr gut thun. Ha! Sie schmeckte ihn schon in Gedanken.
Leise, um ihren Mann nicht zu stören, schlich sie auf den
stück, das kleine und doch so mächtige Ding, das, nur von Menschenhand geschaffen, doch die Welt regierte, tausendmal mächtiger wie der Herrgott im Himmel.