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Humoristisches.

funden; sie gehörten offenbar der Steinzeit an. Broca in Paris die Füchse aus allen Teilen der Infel in die Nähe des Dorfes locken, stellte bald fest, daß einzelne die Eröffnung ihres Schädels noch wo man sie in Masse fangen kann. Es ist daher möglich, ihre fängere Zeit überlebt hätten, bei andern dagegen die Operation Gesamtzahl und ebenso das Verhältnis der Geschlechter bei ihnen nach dem Tode gemacht war, und bezeichnete erstere als die festzustellen. Den Blaufüchsen scheint die sprichwörtliche Schlauheit trepanation chirurgicale, die andre als trépanation posthume. des gemeinen Fuchses zu mangeln, denn nicht nur gehen sie, wie Seitdem sind noch viele hundert solcher in der Steinzeit oder gesagt, leicht in die Hürde, sondern sie thun dies auch wiederholt, frühesten Bronzezeit treparierter Schädel gefunden worden. Der wie durch Einfangen gezeichneter Tiere bewiesen wurde; einzelne Vortragende zeigte an den Photographien dreier Mumienschädel wurden nicht weniger als fünfmal gefangen, und ein paar Füchse tamen ans den Museen von Buenos Aires und La Plata, daß in dem einen innerhalb zehn Minutenzweimal in den Korral. Judge hat auch über die Fall eine Trepanation vorlag, in dem zweiten Fall ein in der Größe und Beschaffenheit der Füchse gelegentliche Beobachtungen gemacht. Heilung weit vorgeschrittener Schädelbruch, der wohl durch einen Er fand, daß der Pelz mit dem Alter nicht besser wird, wie man Seulenschlag herbeigeführt war, in dem dritten dagegen ein Knochen- gewöhnlich annimmt, sondern daß die ein- und zweijährigen Tiere stück herausgebrochen war, offenbar zum Zweck der Einbalsamierung. den besten Pelz haben. Der fleinfte Fuchs wog etwas über 8 engl. Bei den noch jetzt in der Steinzeit lebenden Naturvölkern scheint diese Pfund( etwa 35/8 Kilo), der größte etwas über 14 Pfund( etwa Operation vorzugsweise bei Leiden gemacht worden zu sein, 6/2 Kilo). Die größte Zahl der an einem Abend auf der Jusel beren Sitz man int Gehirn vermutete, bei Stopfneuralgien, gefangenen Füchse betrug 245, wovon 61 getötet wurden; im ganzen Schwindel, Krämpfen, Fallsucht, Geisteskrankheiten sowie wurden während der Fangzeit 1898-99 386 Blaufüchse getötet. anderseits bei Brüchen der Schädelknochen, nun einzelne ganz Darunter befanden sich 18 weiße Füchse, die stets, auch wenn es oder teitweise aus ihrem Zusannmenhang getrennte Knochen- Weibchen sind, getötet werden, da ihre Fortpflanzung wegen des stide fu entfernen, Schädel, bei denen die Operierten während geringen Wertes des weißen Belges nicht erwünscht ist.- der Operation oder wenige Tage nachher gestorben sind, unterscheiden fich nicht von solchen, bei denen das Herausschneiden eines Knochen­stückes erst längere Zeit nach dem Tode gemacht ist, so daß die Ber­mutung Brocas, man habe die trépanation posthume gemacht, mur wieder' n kleiner Schlaganfall." um sich in den Besitz von Knochenrondellen zu setzen, die dam als Amulette dienen sollten, sich nicht aufrecht erhalten - Sentimentales. Dame: Sie haben sich aber doch läßt. Finden sich an einen Schädel neben gut vernarbten einen schauderhaften Beruf erwählt. Wenn Sie so vor dem un Trepanationsöffnungen solche, die keine Spur von Knochen- schuldigen Tiere stehn mit aufgehobenem Mordbeil, zieht da niemals ueubildungen zeigen, so fann wohl angenommen werden, daß, weil ein mitleidiger Gedanke durch Ihre Seele?" Durch die erfte, ja die zweite Operation das zu Grunde liegende Leiden Schlächter: Dös glaab i! Da denk i ma oft: Herr nicht gehoben, man solche wiederholt hat, bis schließlich der Tod ein- schaft, bin i froh, daß i der Ochs net bin!"( Simpliciffimus".) trat. Solche Operationen find offenbar von Menschen zu Zeiten ge-| macht worden, in denen mur der Gebrauch vont Steinwerkzeugen be­fannt wum, noch kein Metall. Aber nicht bloß an den Schädelfnochen finden sich die Merkmale von künstlichen Eingriffen, sondern auch an andern Knochen, mid jeder Chirurg würde erfreut seit, einen Flöten Schnabelbruch des Schienbeins so gut geheilt zu haben, wie solches bei einzelnen gefundenen Knochen der Vorzeit der Fall ist. Ein geborene von Süd- Australien pflegen wohl gebrochene Knochen, nach bem solche gerade gerichtet, in Thon einzupaden( Gipsverband). Bei ber Birbigung solcher Operationen findet man, daß die Widerstands­fähigteit gegen Schmerzen und blutige chirurgische Eingriffe je nach der höhern oder tiefern Kulturstufe eine sehr verschiedene ist.

Ans dem Tierleben.

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Gemütvoll

Gemahl?

Ganz gut,

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.... Und wie geht es dem Baron, Ihrem

Notizen.

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- Im Theater des Westens findet demnächst die Erst­aufführung der Märchenoper Aschenbrödel" von Heinrich Schulz Beuthen statt.- Im Münchener Hoftheater wurde ein neues Ballet aufgeführt, deffen Tert Heinrich Heine geschrieben hat; d. h. der Komponist, der Weimarer Generalmusifdirektor Eduard Lassen hat das im Nachtrag zu den Göttern im Exit" hinterlassene Ballett Die Göttin Diana" benutzt, natürlich" Ivie fönnt es in einem Hoftheater anders sein!- mit Weg­laffung aller Heineschen Bosheiten"! Die Musik ist nach dem Be­richt der Voff. 8tg." nicht eben bedeutend, aber gefällig und teil­weise originell und charakteristisch". Die Aufführung war gut und erfolgreich.

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- Fräulein von Schoenerer will nach einer Meldung des B. B. C." die Direktion des Wiednertheaters in Wien niederlegen. Angelo Neumann und Eugen Bruell werden ge­nannt als für die Verpachtung in Frage kommend.-

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- Die Steigerung der Theatereinnahmen in Baris drückt sich in folgenden, von der Boff. Zeitung" mitgeteilten Zahlen aus: 1890 betrugen sie 23 913 400 Fr., 1891: 23 299 700, 1892: 22 533 000; 1893 wurden die untergeordneten Bühnen, Tingel­tangel 2c. zugezählt, die Einnahmen betrügen mun 28 132 000, 1894: 29 257 500, 1896: 30 071 000, 1898: 31 141 000, 1899: 33 160 000 Fr. Besonders in den legten Jahren war die Steigerung dank einiger Bngstücke der großen Theater( Cyrano de Bergerac, Die Dame von Maxim) sehr bedeutend. Tristan und Isolde " wurde zum erstenmal in russischer Sprache au der Petersburger Hofoper gegeben. Ju Rußland giebt es jetzt 472 Mädchengymnasien

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Die Blaufüchse auf den Pribylow- Inseln. Der große Wert des Blaufuchies( Polarfuchses), Vulpes lagopus, ber belauntlich einen wertvollen Belz liefert, hat die Errichtung verschiedener Fuchsfarmen" oder Stanchos" nicht nur auf den Inseln der amerikanischen Nordwestküste und besonders den Aleuten, fondern sogar auf einigen Jufeln an der Küste des Staates Maine beranlaßt. Die Aufgabe des Fuchsfarmers" ist, in einer Fangzeit die größtmögliche Anzahl von Fellen zu erlangen, ohne die Nachzucht zu schädigen. Ratürliche Verluste, die durch den Hunger hervorgerufen werden, können durch Anslegen von Futter berhindert oder eingeschränkt werden. Eine Hauptaufgabe aber ist es, den von Natur monogamen, d. h. mit nur einem Weibchen lebenden Fuchs zur Polygamie zu veranlassen, so daß mehr Männchen getödtet werden können, ohne daß eine Verminderung der Nachkommenschaft eintritt. Auf den zu den Bereinigten Staaten ge­hörigen Pribylow- Jufeln im Beringsmeer sind, wie die Tägliche Sharbfchan" berichtet, neuerdings durch James Judge, einen Finanz­beamten auf der Insel St. George, Versuche gemacht worden, bieſes Biel zu erreichen. Die genannte ujel eignet sich durch und Progymnasien.­ihre hügelige, felfige Beschaffenheit and durch die außerordentliche Zwei unde aus der Nömerzeit sind auf dem Felde Menge von Vögelat, die dort thre Bentpläge haben, vorzüglich zum bei Köngen im württembergischen Oberamt Eglingen gemacht Wohnort der Füchse; nur bringt der Mangel an Nahrung während worden, die von ganz ungewöhnlicher Wichtigkeit sind, da sie die des Winters vielen den Tod und bewirkt, daß andre im ersten Früh- 9lichtung der römischen Donaustraße, über die die Limesforscher ver­jahr auf Eisschollen die Insel verlassen. Die Versuche, Kaninchen schiedener Meinung sind, endlich erkeimen lassen und durch die Ent­einzuführen, find fehlgeschlagen. Man hat daher zur Fütterung mit fermingsbezeichnungen und die danach sofort vorgenommenen Hunde und Leinsamentuchen gegriffen, und von Judge find auch gute Messungen Aufschluß über die Lage verschiedener römischer Nieder­Erfolge erzielt worden mit eingesalzerem Robbenfleisch, das vor der laffungen geben. Die beiden Funde wurden von zwei auf dem Fütterung durch Auswaschen größtenteils von seinem Salz befreit wird. Acker nach Steinen grabenden Bauern gemacht. Der eine Fund ist Bum Fang der Füchse wurde statt der früheren Fallen, in denen jedes eine etwas über einen Meter hohe Säule, der andre eine Art Botiv­Tier den Tod fand, eine kleine Ginfriedigung, ein Storral", her tafel, beide mit Juschriften. gestellt, der an eine große Scheme auftieß. Die Füchse gingen ohne Das dänische Kulturmuseum in Kopenhagen hat Zögern in den Korral hinein, so daß fünf bis vierzig zugleich ge- zwei schwedische Bauernhöfe mit allen ihren Gebäuden fangen wurden. Aus dem korral wurden die Tiere durch eine kleine angekauft und läßt sie jetzt in Stücken nach Dänemark hinüber­Thür in der Schenemvand in einen Raum getrieben, wo man sie schaffen. Beide Höfe sind mehrere Jahrhunderte alt. Die Bauern­mit Hilfe einer großen Gabel am Halse packte und einzeln höfe sollen in der Nähe von Lyngby nördlich von Kopenhagen in in einen Raum beförderte. Sier empfing fie eine Anzahl geeignetem Abstand neben einander aufgestellt und dann von einer Männer, fie auf ihr Geschlecht zu prüfen. Die Gartenanlage umgeben werden. Weibchen ließ alle frei; von den Männchen wurde In Nordamerika gehören, wie der Praktische Weg­Die Mehrzahl getötet, so daß nur je eine auf drei Weibchen weiser" mitteilt, Erdbeerfelder von 25 bis 30 Hektar feineswegs brig blieb. Die freigelassenen Tiere wurden sämtlich durch zu den Seltenheiten. Besonders sind es die Staaten New Jersey , Abschneiden eines Belgringes am Schwanz gezeichnet. Die Beobach Delaware, Maryland und Süd- Karolina, die in Bezug auf Erdbeer­tungen der nächsten Jahre müssen zeigen, ob die Versuche, die Blan- kultur obenan stehen. Bei Anlage der Pflanzung macht man fiche zur Polygamie zu zwingen, erfolgreich gewesen sind. Vorläufig Furchen, die mit Dünger und sodann mit guter Erde gefüllt tann aber soviel gesagt werden, daß das Ergebnis der zweiten Fangzeit werden. Darauf werden die Erdbeeren in einem Abstand von nicht hinter dem der ersten zurückstand. Durch richtiges öden lassen sich 50 Centimeter gepflanzt.

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Berantwortlicher Redacteur: Paul John in Berlin . Druck und Berlag von Max Bading in Berlin .