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zur dargebotenen Musik die fccnischen Bilder recht lebhaft vor Wochen unen sie einzeln in Töpfchen gepflanzt werden. Wer schon zustellen, und bringt danit probeweise eine Anzahl von im Laufe des Sommers fräftige und buschige Pflanzen haben will, Motiven, leider ohne Angabe, zu welchen scenischen Punkten halte sie unter Glas und sprite bei trockener warmer Witterung -fie gehören. Nun sigt man furz vor dem Stonzert öfters. Wird darauf nicht gesehen, so können die Pflanzen auch ganz ins Freie gestellt werden, wo sie alsdann, dem Einfluß der Witterung ausgefeßt, sich nicht so üppig entwickeln, aber für die leberwinterung widerstandsfähiger werden. Im Winter bedürfen die Pflanzen einen trockenen Standort, da die Blätter einen fettartigen Stoff( Eucalyptiu) besigen, wodurch sie im Winter leicht von Bilzen   befallen werden, die auch weichere Teile von Rinde und Holz angreifen und die Eudtriebe zum Absterben bringen. In temperierten Bimmern halten sich die Pflanzen sehr gut und sind auch ihres kampferartigen Geruchs wegen beliebt. Humoristisches.

da, verblüfft durch eine solche Aufgabe, deren Stellung allein einen Umfang von 26 Druchseiten einnimmt; und che man dazu kommt, die Aufgabe auch wirklich zu vollziehen, rauscht dieser musikalische Blumen und Blütenregen so reich wie der im Tert gemeinte auch schon über den Hörer herab. Machher findet man erst daheim die Nuhe, jene Aufgabe zu vollziehen; und mm hat nicht jeder so günstige Zeitverhältnisse, daß er erst die Probe hören, dann in stiffer Stanse jenes Studium treiben und sich schließlich in der Hauptaufführung ein zweites Hören leisten taimi. Die Schuld daran trifft natürlich die musikalischen Kräfte des Konzerts, die ohnehin gewaltige Mühe gehabt haben dürften, gar nicht und seine Ber austalter nur zum Teil, um so mehr aber die Presse, die doch sonst, d. H. wenn der Erfolg schon da ist, sich mit allen möglichen Stenntnissen und Mitteilungen groß thut. Wenn aber diesem Mangel an äußerlicher Hilfe und sonst noch allem erdenklichen Mißgeschick voraussichtlich auch der späteren Kritit zum Troß ein solcher ganz ursprünglicher

Die Erklärung. Herr Huber und Herr Schmidt machen einen Morgenspaziergang vors Stadtlein hinaus. Auf einmal höreit sie ein Schreien und treten erstaunt näher. Da fehen sie auf der einen Seite am Waldrand den Herrn Oberaintsrichter mit seinen Sefretär und einem weiteren Herrn, und drüben bei der Kiesgrube, zweihundert Schritt davon, den

rein auf die künstlerische Frende des Publikums und zum Teil auch Herrn halten und sich gegenseitig ni Polizisten mit einem andren

der Mitwirkenden gegründeter Erfolg zu stande gekommen ist, wie ihn die Probe und nach dem, was mir berichtet wurde, erst recht die eigentliche Aufführung gezeigt hat, so erweist sich dadurch der Wert von Pfigners Schöpfung als um so echter.

aller Lungenkraft anschreien. Huber und Schmidt meinen, der Verstand müßt ihnen still stehen, wie sie nun vernehmen, was da geschrie'n wird. Lump!" schreit der Polizist zum Herrn Oberamtsrichter hinüber und Spiß­bub antwortet der darauf. Aber der Begleiter des Gendarmeir sus Den Text auch nur anzudeuten, müssen wir uns hier versagen; zahlts gleich mit Dickkopf!" zurück und der Sekretär giebt ihm genug daran, daß es sich um eine phantastische Dichtung handelt von einen Ochsen" heim. einem findlichen Zauber, der wahrhaft Musik in sich trägt. Die Um Gotteswillen", rufen die beiden Spaziergänger und stürzen Tonivelt, die nun der Komponist aus ihm herausgehoben hat, ist allevatemlos auf den Polizisten zu: Was ist denn los? Wie können dings in dem Sinne modern, daß sie auf der Höhe des heutigen können Sie mir so schimpfen? Sie gehen ja furchtbar ein!" steht und auch, daß sie nicht einfach" in der landläufigen Bedeutung ist Da lacht der Polizeisoldat.

ja man kann ihr geradezu ein ziemliches Maß von Fülle, selbst von Ach nein!" sagt er. Das Schöffengericht hält mir in einer Berwickeltheit und von Reflexion nachsagen; die Chöre bringen es Beleidigungsfache Probe, ob man die Schimpftvorte so es oft zu einer nicht so bald zu durchschauenden Vielſtimmigkeit. Allein weit hören kann, wie der Kläger   behauptet!" eine so melodiöse, zum Teil hinreißend liebliche Musik wird wohl nicht bald wiederkommen; unter anderm ist der Kinderlobgesang": König ohne Schwert und Brünne, Herrscht das lichte Sonnenkind" asw., ein Prachtstück. end din

Notizen.

( Flieg. Bl.")

Daß neben dem Philharmonischen Orchester keiner der großen routinierten Chöre, die in Berlin   wirken, seine Straft für eine food eit- out würdige Aufgabe angeboten hat, ist schon auffällig; gutem Ver- ito 091 nehmen nach soll sogar einer von ihnen die Aufgabe als zu schwierig Den Heinze Männern. Goethe   fagte 1810 zu abgelehnt haben. Indessen stellte das Sternsche Konseriemer: Man hört so oft über weitverbreitete Immoralität in vatorium feine Schülerkräfte, durch einige Gäste verstärkt, unsrer Zeit, flagen, und doch wüßte ich nicht, daß irgend einer, der zur Verfügung, und sie leisteten denn auch, im Berein Luft hätte, moralisch zu sein, verhindert würde, es nur um so miche mit cinigen bekannten Solofängeru Vorzügliches; mur und mit desto mehr Ehre zu sein." wäre, zumal in Anbetracht des weiten Raumes der Pilharmonie, ein doppelt so starker Chor nicht zu viel gewesen. Summa: ein Erfolg, der uns der Vollendung und Aufführung des Gesamtwertes mit freudiger Spannung entgegensehen läßt, und der es rechtfertigt, daß die königliche Oper nun doch endlich den Armen Heinrich noch in dieser Saison herausbringen will.

Camille Lemonnier   und Georges Eckhouds, die beiden Das Schamgefühlfieber wird allenthalben epidemisch. bedeutendsten belgischen Schriftsteller, haben sich, wie der Franks. Beitung" aus Brüssel   geschrieben wird, wegen der Abfaffung u Bis züchtiger" Schriften vor Gericht zu verantivorten; von beiden würde Eine treffende Wertschäßung des Liebesgarten"-Voripiels Jaa ein Werk beschlagnahmt. lag schon darin, daß es bei jenem Stonzert zwischen zwei( rein instrumentale)-8 wölf Mart 75 Pfennig für den Druckbogen bietet Werke von Nichard Strauß gestellt war, die ebenfalls der die leritate östreichische Leo Gesellschaft im Verein mit Stomponist selber dirigierte: Tod und Verklärung  " und Ein Helden- den Rothschen Verlag in Stuttgart   in einem Preis" Au13: leben". Wir haben beide Werke bereits seinerzeit besprochen und schreiben, in dem selbständige gediegene Arbeiten aus hatten nun auch durch ausführliche Erläuterungen Gelegenheit, sie den verschiedensten Wiffensgebieten gefordert werden! näher femren zu lernen. Nur daß den eigenen Büchlein, das im Leudartschen Verlag über das Heldenleben" erschienen ist nichts weniger als die schlichte Treffsicherheit nachzurühmen ist, die Pfigner in jener Selbsterläuterung gezeigt hat; die zwei au diesem Büchlein beteiligten Schriftsteller haben vielmehr den Leser cher abzuschrecken verstanden.

Aus dem Tierreiche.

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Zu Boscoreale   ist nach dem V. T." eine gut erhaltene antike Villa entdeckt worden, die vor allem in den bisher frei gelegten vier Zimmern eine Reihe sehr schöner Fresken in bestem Erhaltungszustande enthält in se on Dem in Paris   ansässigen öftreichischen Augenarzt Frh. Berger ist es gelungen, einen Apparat zu erfinden, der die ein fache, aus einer Souverlinſe beſtehende Lupe, die Instrument im alltäglichen Leben eine so zahlreiche Anwendung findet, in Für beide Augen umzuwandeln, das die plastische Relief wahrnehmung ungemein verfeinert und ein langes Beobachten mit der Lupe ohne Ermüdung der Augenmuskeln möglich macht.

Das Wachstum der Krebse. Gegenüber der früher verbreiteten Meinung, daß die Krebse 15 Jahre brauchen, um ein Gewicht von 100 Gramm zu erreichen, teilt Dr. Hafer in der Allgemeinen Fischerei- Zeitung" mit, daß ein Krebs aivar erst nach 2 bis 3 Jahren 25-27 Gramm wiegt. im folgenden Jahr aber wiegt er schou 75 Gramm, im September desselben Jahres 110 und wieder einen Monat später 125 Gramm.

t. Ein paar großer Ameisenfresser find aus Süd Amerifa nach dem Londoner Zoologischen Garten gebracht worden. Die merkwürdigen Tiere fallen besonders durch ihre ungeheuren buschigen Schwänze auf, mit denen sie, wenn sie schlafen wollen, den ganzen Körper bedecken. Der Körper ist mit langen zottigen Haaren versehen, mir der Kopf trägt furze und dichte Haave. Die Tiere sind ebenso wie ihre nächsten Verwandten, die Gürteltiere und Faul tiere, fchwerfällig und träge, obgleich sie sich nicht selten in langsamen Lauf seßen und gelegentlich auch Flüsse durchschwimmen. Sie gehen scheinbar ungeschickt, da die fräftigen Klanen die Füße mehr zum Graben als zum Gehen geeignet machen. Sie graben tief in den Boden nach Ameisen, die ihre Hauptnahrung bilden. Wenn sie tief Zm Botanischen Verein für die Provinz Brandenburg   sprach genug in die Erde gegangen find, so strecken sie die lange, biegsame unlängst Dr. Tubeuf über die sogenannten Doppeltaunen des Bunge in den Boden hinein, die mit einer Art von schleimigem Berliner Weihnachtsmarkts. Der Redner vertrat die An Speichel bedeckt ist, woran die Insekten fleben bleiben, wie auf einem sicht, daß man in diesen Doppeltainen" nicht die Vertreter einer Fliegenpapier. In zoologischen Gärten ist der Anteisenfresser ein besonders wertvollen Varietät zu sehen hat, sondern daß sie nichts sehr seltenes Gaft. andres seien, als die Wipfel älterer Fichten, die nach dem This Fällen des Baumes unbenutzt im Walde liegen bleiben. Diese Aus ficht mag richtig sein, nur eins stimmt nicht. Diefe, Spitzen" werden Die Anzucht des Fieberheitbaums( Eucal, ptus nicht voir gefällten, sondern von lebenden Bäumen geschnitten, auf globulus) gefchicht am besten aus Cament. Im März, in ciuem die der Holzdieb mittels Steigeisen geflettert ist. Der verunsialtete temperierten Raum, unter Glas in Heide Erde ausgefäet, feimen die Bann wird bald winfeldürr oder kernfaul. Die Doppeltannen" Camen   nach etwa zwei Wochen. Wenn sie einige Blättchen haben, werden gern von reichen Leuten gekauft, besonders dann, wenn an werden sie pifiert und wieder unter Glas gebracht, nach einigen den Assten noch die Zapfen hängen.

Aus dem Pflanzenleben.

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Gerantwortlicher Redacteur: Paul John in Berlin  . Trud und Verlag von War Bading in Berlin  .