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des alb so früh nach Deutschland in Pension gethan, meinten I gesamten Wärme, welche die Somme ununterbrochen in den Welt die Leute. raum ausstrahlt. Denn wie eine einfache mathematische Betrachtung Frau Holm sprach niemals über ihren Mann. Sie zeigt, muß diese gesamte Wärmestrahlung der Sonne 2200 Millionen konnte es ihm nicht eine Stunde lang vergessen, daß es ihr mißlungen war, die Spur des entflohenen Sohns wiederzufinden. Sie haßte sein Andenken, wie ein leidenschaftliches Weib nur hassen kann.
mal größer sein, als der auf die Erde entfallende Teil. Bestände daher der ganze Sonnenball aus Steinkohle, so würde deren Verbrennung nur ausreichen, die Wärmeftrahlung der Sonne für einen Zeitraum von 21 000 Jahren zu decken. Niemand kann aber bezweifeln, daß die Sonne älter als 21 000 Jahre ist und selbst älter als das Zehn fache oder sogar Hundertfache dieses Beitraums, auch hat sich, so weit die Menschengeschichte reicht, keine wahrnehmbare Verminderung der Sonnenwärme gezeigt. Wir müssen daraus schließen, daß die Zuſtände auf der Sonne, welche diese langdauernde und gewaltige Quelle existieren, die den Wärmeverlust der Sonne, wenigstens soweit ärmefpendung ermöglichen, ganz eigentümliche sind; es muß eine menschliche Erfahrung reicht, ausgleicht.
An einem glühenden Chamsintage, den sie hinter dicht verfchloffenen Jalousien, auf dem Divan liegend, zugebracht hatte, einen Turban von nassen Tüchern um den Kopf gewickelt, verfiel fie aus einem Zustande von nervöser Angst und Aufregung gegen Abend in eine sonderbare Apathie. Und endlich mußte sie wohl eingeschlummert sein und geträumt haben. Oder war es eine Hallucination? Sie ist sich selbst darüber nieFragt man zunächst nach der Temperatur der Sonne, so berührt mals ganz klar geworden. Genug, fie sah ein Bild: In ihrem man wieder ein Problem von größter Schwierigkeit. Wir können Salon, in dem sie lag, stand vor dem Klavier, wie vor einem auf diese Temperatur nur aus der Größe der Wärmestrahlung an Altar, ein junges Paar, bereit zur Trauung. Der Mann war der Erdoberfläche schließen; zu diesem Ende aber muß nicht nur das hoch gewachsen und besaß eine große Nase; das Gesicht des Strahlungsgesetz, das die Beziehung dieser Wärmestrahlung zu der Mädchens konnte sie nicht unterscheiden, sie trug nicht das Temperatur der Sonne ausdrückt, genau bekannt sein, sondern wir übliche weiße Brautkleid mit dem grünen Kranz, sondern müßten außerdem das specifische Wärme- Ausstrahlungsvermögen Rosen im Haar und rosenrote Gewänder. Auch das Klavier der Sonnenmaterie kennen. Denn das Vermögen der Körper, war mit Rosen- und Geranien- Guirlanden geschmückt, Kerzen schaffenheit und dem Zustande ihrer Oberfläche ab, so daß zwei Wärme auszuftrahlen, ist sehr gleich und hängt von der Be brannten, ein Brediger im Talar schlug eine Bibel auf. Körper von gleicher Temperatur sehr ungleiche Wärmemengen ausEin Gefühl von beinahe kindlicher Glückseligkeit durchsenden können. Nun kennen wir thatsächlich den Zustand der Sonnenftrömte Frau Holms Herz. Sie blieb liegen, ohne sich zu photosphäre, welche die Wärme ausstrahlt, nicht sicher. Diese rühren, um die Gewißheit länger zu genießen, daß sie ihren Sohn wiedersehen werde.
Wie es denn wohl Wirkungen in die Ferne giebt, mochte der Traum eine solche gewesen sein. Durch Vermittelung des Konsulats gelangte nach ungefähr einer Woche ein Brief in die Hände von Frau Holm, in dem ihr Sohn zum ersten male seit seiner findischen Flucht Nachricht von sich gab und ihr mitteilte, er hoffe, sie im nächsten Jahre besuchen zu fönnen.
( Fortsetzung folgt.)
Die Forschungen über
Strahlung fann von festen oder flüssigen, sie kann aber auch von gasförmigen, unter starkem Druck stehenden Teilchen ausgehen; auch wiffen wir nicht, wie sich das Vermögen der Wärme Ausstrahlung der Körper bei sehr hohen Temperaturen, die wir fünstlich nicht darbeftenfalls nur die Temperatur ermitteln, die ein absolut schwarzer stellen können, etwa ändert. Unter diesen Umständen können wir Körper haben würde, der den gleichen, scheinbaren Durchmesser wie die Sonne und die gleiche Wärmestrahlung wie diese besitzt. Man bezeichnet diese als die effektive Sonnentemperatur. Die Berechnung auf Grund des oben angegebenen Betrags für die Wärmestrahlung der Sonne auf den Quadratcentimeter der Erdoberfläche ergiebt nach Professor Scheiner, dem wir hier durchweg folgen, den Wert von 7000 Grad Celsius als effektive Sonnentemperatur. Nun ruht über der Photosphäre der Sonne noch eine mächtige, aber minder heiße Atmosphäre. Die Wärmestrahlen, die aus jener kommen, werden in dieser zum Teil zurückbehalten, so daß also weniger Wärme in den
Wärmeftrahlung und Temperatur Raum hinausstrahlt, als der Temperatur der Photosphäre entspricht.
der Sonne und ihre Bedeutung.
Man sagt heute feinem naturwissenschaftlich Gebildeten etwas Neues, wenn man ausspricht, daß jegliche Kraft oder Energie, die tagtäglich auf der Erde verbraucht wird, von der Sonne stammt und mit deren Strahlen herabgekommen ist. Die Kraft, die in der sturmbewegten Luft sich geltend macht und die Meereswogen auftürmt, die mechanische Energie, die den Riesendampfer durch Wind und Wogen seinem Ziele entgegen givingt, ebensowohl wie die Kraft, die zur Ausführung jeder menschlichen und tierischen Bewegung verbraucht wird, sie entstammt der Sonne und wird im unterbrochen wieder ersetzt durch die Energieftrahlung des leuchtenden Tagesgestirns. Ohne diese Kraftspenden der Sonne gäbe es auf der Erde feine Bewegung und selbst die Lufthülle würde in Gestalt einer festen Decke auf der Oberfläche unfres Planeten bewegungslos ruhen. Alle Pracht und Herrlichkeit auf Erden, der ganze Reichtum der Kultur bildet nichts andres als ungewandelte Formen der Sonnenenergie, die im Lauf der Zeiten hinieden aufgespeichert worden und ein Kapital find, von dem der Mensch zehrt.
Unter Berücksichtigung dieses Umstandes findet Professor Scheiner als effektive Sonnentemperatur 7760 Grad. Dieser Wert ist als ein verhältnismäßig sehr genauer zu betrachten, wenigstens hält Scheiner für ausgeschlossen, daß er um 1000 Grad höher oder niedriger sein könne. din Der Wärmeverlust, den die Sonne durch ununterbrochene Strahlung erleidet, ist sehr groß, denn selbst unter den günstigsten Annahmen für die Wärmekapacität der Sonnenmaterie müßte die Temperaturabnahme durch Ausstrahlung so bedeutend sein, daß sie innerhalb der geschichtlichen Zeit sich deutlich bemerkbar gemacht hätte. Nichts dergleichen ist aber eingetreten, ja, vor einer Reihe von Jahrtausenden( während der Eiszeit) war das Klima in einem großen Teil der Erdoberfläche sogar erheblich fälter als heute. Es muß demnach eine Kraft vorhanden sein, die der Erkaltung der Somme entgegentvirkt und sie fast völlig ausgleicht. völlig ausgleicht. In dieser Beziehung hat Robert Mayer schon vor vielen Jahren darauf hingewiesen, daß der Herabsturz von Meteoren auf die Sonne deren Temperatur erheblich erhöhen müsse. Allein wenn dadurch der Ausfall, den die Wärmestrahlung verujacht, erjekt werden sollte, fo Die Energiestrahlung der Sonne fließt der Erde in Gestalt müßten die Meteore so zahlreich sein, daß auch die Erde von Schivingungen des Weltäthers zu und äußert sich je nach der durch sie sehr merklich erhitzt würde, wovon doch nicht das geringste Länge diefer Schwingungen oder Wellen specifisch verschieden, näm wahrzunehmen ist. Eine genügende Erklärung giebt dagegen die lich als Wärme, Licht, chemische und elektrodynamische Wirkung. Helmholzsche Sonnentheorie, die im Anschluß an die Kant- Laplacesche In mannigfacher Hinsicht die wichtigste Kraftspende der Sonne ist Sypothese über die Bildung des Sonnensystems mit wunderbarer aber ihre Wärmeftrahlung, und deren möglichst genaue Erforschung Klarheit Bergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Sonne erbildet eine der Aufgaben, mit denen sich die heutige physikalisch- leuchtet. Die Sonne entstand vor Millionen Jahren aus einer astronomische Wissenschaft beschäftigt. Die nächste Frage, um deren Nebelmasse, die auch den Planeten ihr Dasein gab. Der im MittelBeantwortung es sich hierbei handelt, betrifft die Menge oder den punkt des Planetensystems befindliche Rest des Nebels ballte sich Betrag der Energie, welche die Sonne der Erde in Gestalt von dort zu einer Kugel, deren Materie durch den Ballungsakt selbst Diese Glut ftrahlte Wärme spendet. Diese Frage bildet ein schwieriges Problem, weil in einen Zustand überaus hoher Glut geriet. ein Teil der Sonnenstrahlung von der Atmosphäre aufgenommen ununterbrochen in den Weltraum aus, aber gleichzeitig verdichtete wird, also nicht den Boden erreicht, und weil ferner diese Absorbie- sich damit der centrale Nebelfern, bis er schließlich das Ausschen Der Vorzug der Wärmieausstrahlung und rung für die verschiedenen Wellenlängen verschieden ist, sowie unsrer Sonne annahm. außerdem sehr von dem Gehalt der Luft an Wasserdampf ab- der Zusammenziehung aber dauert auch jetzt noch fort, und die hängig bleibt. Indessen ist es doch gelungen, diese Schwierigkeiten Zusammenziehung oder Verdichtung der Sonnenmaterie ist es, welche in der Hauptsache zu überwinden und den Betrag der Sonnen- neue Wärme erzeugt und den Verlust durch Ausstrahlung deckt. strahlung frei von der Beeinflussung durch die Atmosphäre ans Helmholz hat durch Rechnung gezeigt, daß eine Zusammenziehung nähernd zu ermitteln. Hiernach strahlt die Somme so viele der Sonne um 0,0001 ihres Durchmessers den Wärmeverlust für Wärme aus, daß diese bei senkrechtem Auffallen ihrer Strahlen 6000 Jahre decken würde. Eine solche Verminderung des Sonnen in jeder Minute auf jedem Quadratcentimeter der Erdoberfläche durchmessers ist aber so gering, daß sie selbst nach Jahrtausenden 1 Gramm Wasser um 4 Grad Celsius erivärmen würde. Auf den durch die schärfften, heute möglichen Messungen von der Erde aus ersten Blick scheint dies Wärmequantum nicht eben groß zu sein, in nicht wahrgenommen werden könnte. Dieser Wärme- Ausgleich gilt Wirklichkeit ist es ungeheuer; denn auf das Jahr berechnet, würde indessen für das Stadium, in welchem sich die Sonne gegenwärtig diese Wärme ausreichen, um eine die ganze Erdoberfläche bedeckende befindet, nicht aber für ihre früheste Zeit und ebensowenig für cine Eisschicht von 67 Meter Dide zu schmelzen. Indessen ist diese gefehr ferne Butunft. Wie zuerst der Aachener Physiker Dr. Nitter waltige Energiemenge nur ein verschwindend Kleiner Teil der nachgewiesen hat, muß bei einem im indifferenten( natürlichen)