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Ferdinand Hummel Die Beichte Die Beichte Dichtung von daß letterer als Jacinto schauspielerisch glücklicher war als geAgel Delmar, von großem Ehrenbeifall gefolgt, wie eine plöz- sanglich.
liche Vision an uns vorüberrauschte. Und dabei beschränkt sie sich Und wenn er abgesagt hätte?! Nachher war der„ Evangelisogar auf einen, nicht einmal langen Aufzug. Aber vor allem giebt mann" angefeßt; aber Herr Sylva wurde heiser, und Erfaz für ihn das Textbuch des uns vom„ Haschich " und vom König Drosselbart" gab's ivohl nicht. Da mußten Hänsel und Gretel" helfen. Wenn Her bekannten Dichters im Anfang nicht wenig Nüsse zu fnacken. als Hänsel Frl. Rothauser mit Frl. Krainz gut alternieren Im Anfang denn schließlich entpuppt sich auch dieser so sehr konnte, warum hatte man dann keine Alternierung für Herrn Sylva als ausgefallene" Tert etwas recht Einfaches aus bereit? und Altgewohntem Zusammengefeßtes. Er könnte ganz wohl irgend einer
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Technisches.
SZ,
romanischen Novelle der Renaissancezeit entnommen sein. Wir sehen-Widerstandsfähigkeit der Metalle gegen eine Felfenhöhle am portugiesischen Meeresufer( in fesselnder deko- technische Flüssigkeiten. Die„ Techu. Rundschau" schreibt: rativer Einrichtung von Herrn Brandt); in ihr ist der wohl schon A. Gawalowski veröffentlicht in der Zeitschrift für analyt. Chemie" längst als heiliger Mann verehrte Eremit Jacinto dem Sterben eine Untersuchung über die Schnelligkeit, mit der die wichtigsten in nahe. Aus wilder Verzweiflung heraus sehnt er sich nach einem der Technik verwandten Metalle von einigen Flüssigkeiten angegriffen ruhigeren Ende: Möcht' ruh'n, möcht' ruh'n, wo Vogelchor priestert werden, wobei immer zu berücksichtigen ist, daß diese Flüssigkeiten schwellende Walddom- Choräle-"(!). Nun kommen zu ihm der zum Teil ihr Zerstörungswerk gemeinsam mit dem Sauerstoff der Mönch Manoel und die junge Beata, die anscheinend nur seinen Luft ausführen. Die Flüssigkeiten waren Rohpetroleum, Mineral Segen will, während jener auf Jacintos Beichte seiner Sünden schmieröl, raffiniertes Rüböl, faure vergohrene Maische und 4proz. wartet, um deren Willen allein Manoel Priester geworden. Allein Effig. Rohpetroleum greift am stärksten das Blei, die Phosphorbronze Jacinto will sich mur Beaten offenbaren, die ihm als und das Zink an, weniger start das Neufilber, Messing und Eisen, Erinnerung feiner Jugend erscheint. Da verwandelt sich gar nicht das Stupfer, Aluminium, Nickel und Zinn. Schmieröl greift die Scene in das Bild der„ Beichte". Es ist zwanzig Phosphorbronze, Aluminium und Zink am meisten an; besser halten Jahre früher. Jacinto hatte Manoels Manoels damalige Gattin fich Zinn , Nickel und Neusilber , und gar nicht angegriffen werden Beata geliebt und verlassen; ein Jahr später folgt sie ihm ver- Blei, Kupfer, Eisen und Messing. Rübol wirkt sehr stark auf Kupfer zweifelno in feine Höhle nach, er aber bleibt bei seinem Pfalmieren, und Phosphorbronze ein, fast ebenso Messing, Neusilber und Bint, and sie stürzt sich in den Abgrund, nachdem sie ihm noch von der sehr wenig auf Nickel und Blei, auf Eisen und Bium fast gar nicht, Frucht ihrer Liebe berichtet hat. Das Erinnerungsbild entschwindet, und Aluminium überhaupt nicht. Wir wollen die einzelnen Festund Jacinto stirbt an der Seite der jezigen Beata, seiner Tochter. stellungen nicht alle aufführen, sondern nur als Ergebnisse der Es scheint uns dringend nötig, das Recht des Dichters auf eine bankenswerten Versuche zusammenstellen, daß sich zur Anfertigung folche Erinnerungsscene mit aller Entschiedenheit zu verteidigen. Sie von Rohrleitungen, Betriebs- und Aufbewahrungsgefäßen von Roh ist ein Produkt der dichterischen Einbildungskraft, mit allem Anrecht petroleum hauptsächlich Kupfer, Nickel, Aluminium, Zinn und auch deffen, was als„ poetische Oekonomie" bezeichnet werden darf. Der Eisen eignen; für Raffinade- Betroleumbehälter Blei, Kupfer, Eisen. Bersuch einer Frage, ob etwa Jacinto diese Scene im Fieberwahn Messing, außerdem Nidel, Zinn und Neufilber; für Rübölanlagen noch einmal erlebt oder dergleichen( wie es in einem der kritischen Aluminium, Eisen, Zinn, auch Blei und Nicel; für die Apparate Berichte über diese Oper vorkommt), heißt doch, die Phantafie einem der Gährungsgewerbe Binn, Messing. Phosphorbronze und auch ganz andren Reich unterwerfen als eben dem der Kunst. Blei, Nickel und Neusilber ; in Effigfabriken aber nur Nickel und Aluminium.- Humoristisches.
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Bezeichnende Auskunft. Seppel: Bata, was ist dös, a Leibgericht?" Bauer:„ Dös is immer a' wenig."
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Replit Dame:" Ich sage Ihnen nur: die Ehen werden im Himmel geschlossen." Junggeselle: Deshalb heirate ich auch nicht bei Leb.
zeiten."-
-Beruhigende Auskunft. Gast: Frau Wirtin, wo Sächsische Wirtin: Gleich, mei' Stutefter, mei Jüngster ( Meggend. hum. Bl.")
Notizen.
Bleibt vorläufig noch die vorlegte Frage, ob auch die, musikalische Dekonomie" zureicht. Darüber zu entscheiden, ist nicht leicht. Herr Ferdinand Hummel ( geb. 1855) hat sich erst als Harfenwunderkind und dann durch zahlreiche Kompositionen, unter denen besonders Märchendichtungen für dreistimmigen Frauenchor und Solo gerühmt werden, die aber in unfren Konzertsälen nicht recht heimisch find, befannt gemacht. Seine Musit zur Beichte" beginnt, ohne eigent liche Ouverture, mit einer furzen dumpf wogenden, vielleicht als eine modernisierte Fingalshöhle" zu denkenden Einführung und erhebt sich dann sofort zu hoher dramatischer Aufgeregtheit, die ettvas gar häufig in dem Entsehen eines Bedenschlages gipfelt. Dieser Berzicht auf die Möglichkeit allmählicher Steigerung, diefer bleibt der bestellte Staffee?" Siedegrad von Anfang bis zu Ende scheint nun nicht gerade die glücklichste musikalische Dekonomie zu sein, zumal weil mahlt schon die Bohne."- fich schließlich jenes Erinnerungsbild recht wenig bom übrigen Berlauf abhebt. Dazu tommt nun noch eine gewisse Gleichförmigkeit der Kompositionsweise: vorwiegend handelt es sich d um Gänge nach aufwärts, denen eine schmachtende höhere Wechselnote aufgefegt ist, gefolgt von Schritten nach abwärts. So erscheinen bie Hauptthemen Liebesthema, in jungen, jungen Jahren war's" Es brach der lautre Frühling an"- einander ziemlich ähnlich, Soweit eben der einmalige Eindruck zur Vergleichung zureicht. Im Gegensatz dazu ist der Stelle, die erst Jacintos Widerwillen gegen eine gewöhnliche Beichte und dann ihren Ersatz durch ein Phantasiebild rechtfertigt: Hast Du wie ich den Herrn erschaut und einzig thm Dich auvertraut, vertraust Du nichts mehr Menschenohren!" eine ganz andersartige Bertonung gewidmet, ein etwas herbes Quintenmotiv, originell, so weit man nicht die Reminiscenz an R. Wagners Thoremmotiv im Parsifal " pressen will. Auch die fast ohne Begleitung gesungenen Worte in der Beichtscene, mit benen Jacinto Beaten als Weib des Manoel zurüd Stößt. und manche der flehenden Worte dieser sind anziehend vertont. Im ganzen fami nicht eben von viel Erfindungskraft, noch auch von einem besonderen Wert der Musit für Weiterentwicklung unfrer Kunst gesprochen werden höchstens daß man noch das diskrete Maß mit dem sich der Komponist auf kleine Textwiederholungen einläßt, als nachahmungswürdig hinstellen kann.
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Drama angenommen.
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Rudolf Lothars Mastenspiel St önig Harlefin". dessen Aufführung in Wien von der Cenfur verboten wurde, wird vom Deutschen Bolkstheater- Ensemble bei seinem Berliner Gastspiel im Deutschen Theater in Scene gehen.
Tuaillons, Amazone", die vor der Nationalgallerie aufgestellt war, wird zur Weltausstellung nach Paris gefandt, aus derselben Sammlung ferner die Büste Arnold Böcklins von Adolf ildebrand, die Ludwig Knaus - Büste von Otto Lessing und das Madonnenbild von Joseph Scheurenberg .
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" Pau im Busch", das Bierbaumsche Tanzspiel, das sich mit der Mottl schen Mujit andauernd erfolgreich auf dem Repertoire des Karlsruher Hoftheaters erhält, ist für das Münchener Hoftheater angenommen worden. Bierbaum- Thuilles Lobetanz" wurde von Herrn Hofoperndirektor Mahler für die wiener Hofoper angenommen.
Im Ebemuiser Stadttheater hatte ein Einakter- Cyflus Vox populi" von Franz Kurz- Elsheim bei seiner Erftaufführung einen lebhaften Erfolg.-
Leyte Frage: Wie weit haben uns Ausstattung und Darstellung bie künstlerische Dekonomie jener Phantasiescene glaubhaft gemacht? Die ersiere war einer großen Bühne ganz unwürdig. Aufsteigende- Ludwig v. Hofmanns großes Gemälde„ Die Ur und sich lüftende Nebel durch so nüchterne Vorhangschiebereien menschen", das jetzt in der Wiener Secessions- Ausstellung zu fwiederzugeben, wie es hier geschah, würde auch ist der Proving fehen ist. wurde von einem dortigen Privatmann angetauft. lächerlich wirken. Ferner sollte der Komponist aufgefordert werden Die Pariser Akademie der Medizin wählte und sich auch entschließen, die Zwischenmufit bei der Zurückverwandlung Prof. Röntgen zum auswärtigen Mitgliede.bes Nebelbildes in die ursprüngliche Scene entweder zu verlängern Der von dem Berliner Geographen- Kongreß auf Betreiben обес wie es in Bayreuth einmal zur Ausgleichung eines Jrr- des Wiener Professors Bend empfohlenen Weltkarte im Maß es in tums geschah wiederholen zu lassen: sie ist so kurz. daß man stabe von eine zu einer Million arbeitet die geographische Abteilung Manoel und Beata eben erst wieder antreten sah. Weit höher stand bie persönliche Darstellung. Das mimische und fangestechnische Rönnen einer so vornehmen Künstlerin, wie es Frau Göze ist, machte die Doppelrolle der beiden Beaten zu einer durchaus sehens and hörenswerten Erscheinung. Auch die Herren Berger und hilipp legten in ihre Rollen den besten Eifer hinein, nur 17. April in Rom zusammen. Berantwortlicher Redacteur: Paul John in Berlin . Drud uno Verlag von Mag Bading in Berlin
der französischen Armee insofern nützlich vor, als sie bereits acht Blätter von einer Karte Asiens in diesem Maßstab veröffentlicht hat und die Starte au vervollständigen gedenkt. Die acht Blätter beziehen sich sämtlich auf Ostasien ( China , Wladiwostot und Korea ). Ein Kongreß für christliche Archäologie tritt am
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