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Wagner Vereine Berlin - Potsdam nenliche Konzert der bis tiefsten Schwarzblau, in der Form der Kngel bis zur Walze,
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ein Hauptteil jedenfalls der Eangeskunst von Frau Herzog zu danken ist. Die Vereinigung von Volkston mit moderner Kompositionstechnik in diesen Liedern ist ein wertvoller Versuch. War in dem ersten,„ Verlorene Müh!", namentlich der musikalische Ausdruck der vielen fragenden und ausrufenden Inter punktionen bemerkensivert und hingegen im zweiten, wo die schönen Trompeten blajen" eine Portion Sentimentales und Unoriginelles nicht zu übersehen, so hat doch das dritte,„ Mheinlegendchen", inn so lebhafter eingeschlagen: es ist eine prächtig melodiöse, zwischen „ strophischer" Form und„ Durchkomponierung" eine gute Mitte haltende Erneuerung des Bald gras' ich am Neckar ..
und viel befehdet ob seines energischen Eingreifens in die dortigen Opern- Jim Naturkundlichen Museum und gleicht somit einer Kollektion bunter verhältnisse, besitzt auch als Komponist eine Bedeutung, an welche die Ostereier. Auf Tangem Tischgestell stehen hier vier umfangreiche bisherige Pflege seiner Werke nicht heranreicht. Er gilt als der Schaukasten nebeneinander. die stets forgfältig verdeckt sind. Da das eigentliche Fortjeßer der über Bruckner führenden Entwicklungslinie Betaften aller Gegenstände im Museum streng verboten ist, entder modernen sinfonischen Kunst mud seine( zweite) Sinfonic in schließt sich Neu- oder Wißbegier selbst hinterrücks nur selten durch C- moll, ein fompliziertes Werk mit Gesang, als der Superlativ flüchtiges Aufheben eines Deckels in raschem Blick hinter die Gedessen, was die neue Zeit in der Kunst der Känge und heimnisse zu kommen. Wer es wagt, steht überrascht vor einer Klangmischungen erreicht und vor sich gebracht hat". In Berlin umfangreichen Sammlung ausgeblafener" Eier, also eigentlich wurden bisher wohl nur( vor drei Jahren) Teile seiner( dritten) Gierschalen der verschiedensten Vogelgattungen vom reinsten Weißz Sinfonie in F- dur aufgeführt. Nun hat das seiner vollsfiedartigen nach Größe vom Kleinlindkopf bis zur Erbse. Die Eier werden Gesänge gebracht: Lieder aus„ Des Knaben Wunderhorn " mit teils als vollständige Gelege in Nestern und Neftchen, teils frei, Orchester- Begleitung, und hat damit nach der öffentlichen Haupt- paarig und einzeln, zur Anschauung gebracht. Die permanente Beprobe zu urteilen einen schönen Erfolg erzielt, von dem freilich deckung der Eierfiften" muß erfolgen, mm die Eier vor Einwirkung der Sonnenstrahlen zu schüßen und damit ihr Verbleichen zu hindern. Um die Differenz der Größenverhältnisse möglichst drastisch zur Au schauung zu bringen, liegt neben dem Niesen: dem Straußenei, der Zwerg der Eierwelt: das Ei des Kolibris. Wie wenig zuweilen diefes Verhältniß dem der gegenseitigen Körpergröße proportional erscheint, zeigen die neben einander liegenden Eier unsres Haushuhus und bes neuseeländischen Kiwi oder Schnepfenstraußes. Wiewohl beide Vögel törperlich ganz gleich groß sind, ist das Ei des letzteren doch mehrmals so groß als das unires Huhus. Auch die Oberfläche der Eischalen zeigt die größte Verschiedenheit, denn während die mancher Eier wie spiegelglatt poliert erglänzt, ist die andrer ranh, Dasselbe Konzert brachte eine Jugendkomposition von Berlioz . regelmäßig förnig oder hat einen unregelmäßig höckrigen Kalfdie Ouverture zu Rob Rtoy( wahrscheinlich dem Scott'ichen überzug und erinnert dadurch an die Eier gewisser Reptilien. Bes Roman von 1817), die bisher überhaupt erst zweimal gespielt züglich der Erforschung der Buntheit der Eier ist viel Tinte verBewährteste worden war das sorgfältige Programmbüchlein des Konzerts gab schrieben, viel Druckerschwärze verbraucht worden. anch darüber näheren Aufschluß. Wehr läßt sich über das Werk Forscher erklären die Erscheinung so einfach wie vernünftig aus faum fagen, als daß es eine interessante und sympathische Blutflecken, die im Eileiter beim Ablegen der Eier durch Zerreißen Erstlingsarbeit ist. Das eine der beiden Hauptmotive foll vom zarter Blutgefäße entstanden sind. Auffallend sind die vielen MißEnglisch Horn vorgetragen werden; so viel ich sah und hörte, fam bildungen von Hühnereiern, von denen manche äußerlich zweiteilig jedoch die, diesem Instrument nur eben ähnliche Oboe d'amore zur oft in höchst nedischen, ja bizarren Formen erscheinen, während bei Verwendung ein Ersatz, der nicht mehr ungewöhnlich zu sein andren das Ei noch ein zweites zwar fleineres, fouft aber wohlgebildetes scheint und faum leidlicher sein dürfte, als etwa der Ersatz der Ei völlig umschließt. Aber auch diese an sich so merkwürdige wie Mandoline im Ständchen Don Juans durch eine Guitarre. überraschende Thatsache erklärt sich auf höchst einfache Weise. nämlich zu einem im Leiter befindlichen Ei noch rasch ein zweites solches, so wird dieses nachfolgende samt Eiweiß und Schale um= fchloffen und das Doppelei ist fertig. Die merkwürdigste lleberraschung aber nuler all diesen merkwürdigen Erfcheimmgen bilden die verschiedenen Kududseier zwischen den Gelegen in den Nestern diverfer ffeiner Singvögel dadurch, daß fie immer nicht nur wenig größer als die Eier dieser, sondern auch regelmäßig fo wie diese Für die vom schönsten Blan bis zartesten Weiß gefärbt find. Wissenschaft ist die Erklärung dafür noch eine offene Frage, wogegen aber sicher fonstatiert ist, daß der Kudud uur alle 9-10 Tage ein Gi legt, woraus sich das Unterlaffen des eigenen Nestbaus hinreichend erklären läßt. Denn um eventuell 5-6 Eier zu legen würde er etwa 50-60 Tage brauchen, so daß die ersten bereits verdorben sind, wenn er die letzten legen würde. Ein neben den Eiern eines Kastens ausgelegter Sududs- und Bachstelzenbalg foll den Kontrast alvifchen Größe des Begels imd Winzigkeit seiner Eier wie umgekehrt noch besonders drastisch zur Anschauung bringen.-
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Ein Seitenstück zu jener Jugendarbeit eines bereits längst unter die Großen aufgenommenen Verstorbenen ist das Vorspiel zu der Oper Die Brant von Abydos" des noch im Jugendringen stehenden Stapeltmeisters Earl Zimmer, der sich im übrigen bereits durch ausgesprochenere Kompofitionen moderner Art be thätigt hat. Wir hörten jene ansprechende aber nicht nu spruchsvolle Ouverture wiederum bei dem letzten winterlichen Konzert des von Zimmer geleiteten Berliner Sinfonie Orchesters", das zulept, anscheinend in schicksalsvoller Un ruhe, im Friedrichstädtischen Kasino spielte and mun hoffentlich über Sommer wenigstens einige Kontinuität des müsikalisch mitzählenden Stonzertlebens wahren wird. Unjer seinerzeitiger Wunsch, es möge diesem in fleinen Verhältnissen so wacker aushaltenden Orchester eine Berstärkung beschieden sein, hat sich leider nicht erfüllt; es ist zwar nach vie vor ein großes", aber ein sehr schwach besetztes Orchester, und die Zahl seiner Streicher ist sogar um etwas zurüdgegangen( 6 erste, 4 zweite Geigen und nur je 2 Bratschen, Cefti, Bässe).
Diesem Abschiedskonzert zulieb mußte ich auf den größern Teil eines andren Abschiedskonzerts verzichten, des letzten Stammermusif Abends der drei Professoren( Barth, Wirth, Hausmann),
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en Theater.
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Tritt
mehrere Künstler auf verschiedenen Instrumenten Schiller Theater:" Brand". Ein dramatisches Gedicht Joachim, Mühlfeld Meiningen und andre) vervoll von Henrif bsen. Deutsch von Ludwig Basfarge. ständigten. Die Eingangsnummer, die ich hören fonnte. Bor Jahren sah ich" Brand " in Kopenhagen . Der schwedische Schanwar Mozarts Es- dur - Quintett für Klavier, drei Holzbläser( Oboe, spieler Lindberg brachte ihn unit. So sehr er aber mit den Klarinette, Fagott) und einen Blechbläser( Horn), bekannter in der" Gespenstern" er selbst spielte den Oswald durchschlug, so lebertragung als Klavierquartett mit drei Streichern. Man bekommt wenig gelang es ihm mit dem" Brand ". Wenigstens bei mir blieb dieses Stück nicht eben sehr häufig in der Urform und in einer fein stärkerer Eindruck zurück. Lag es daran, daß er als Brand trotz der( schon mehrerwähnten) profefforlichen Klassicität" so fchlecht war?( Er spielte ungefogen! einen eleganten Weltfünstlerischen Ausführung zu hören und kann dann gut beobachten, mann.) Oder lag es am übrigen Ensemble? Oder an der poetischen wie viel näher dem Klavierklang der Bläserkiang jicht als der Art der Dichtung? Ich weiß es nicht mehr. Vielleicht haben alle Streicherklang. Bielleicht tragen jolche Eindrüde dazu bei, die drei Faltoren mitgewirkt. Jedenfalls schied für mich" Brand " aus Weiterentwidlung der Kammermusif mehr als bisher an die Wlas- der Reihe der aufzuführenden Dichtungen aus. instrumente zu weisen.
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Natürlich sah ich unter diesen Umständen der Aufführung im Erfreulich war es mir, zu hören, daß Raimund von Jur Schiller Theater" mit einigen Zweifeln entgegen. Daß Mühlent diesmal feinen neulichen( am 31. Januar ds. Js. be-" Brand " bereits früher an dieser Bühne( der ersten in Deutschland , sprochenen) Liederabend schon durch die gewählte vornehme Programm sie ihn aufgeführt hat) Erfolg hatte, wußte ich. Aber was stellung übertroffen hat. Daß ihm, von einer schweren Strankheit fagt schließlich der Erfolg? Am Theater haben die mertfaum genesen, bei der Bewältigung eines solchen Programms wirdigften Dinge Erfolg und es tan leicht geschehen, daß manches Technische mißglückte, erwies sich, wie mie berichtet wird, ein philosophischer Dichter fich beim Theatermaler für den gespendeten nicht als eine Folge etwaiger lrmängel feines Könnens, sondern Beifall zu bedanken hat. Der Erfolg, der sich vorgestern wiederum nur jeiner merkbaren förperlichen Schwäche. Als ein kleines Hilfseinstellte, war aber glücklicherweise nicht von dieser Art. Gleich die mittel jedoch, um die hohen Töne ohne Zwischenfall" gut zu geben, erste Scene machte einen sehr starken Eindruck. Die große Nede fei diesem prächtigen Künstler eine tiefere Stellung des Kehlkopfes beim Zusammentreffen mit Agnes wurde von Gregori vortrefflich zu empfehlen. Als ein wirkliches Meisterstück und fast erschütterud in dramatisches Leben ungescht, während sie damals bei Lindberg habe Groths„ Min Jehann" in der Komposition von 5. D. Grimm zu dem elegant pointierten Vortrag eines eleganten Mannes ge= ( Mufifdiretion in Münster ) gewirkt. worden war. Die Bühnenwirkung erreichte ihren Höhepunkt in der Scene, in der Brands Fran die Kleidchen ihres toten Kindes weggeben muß, weil sie ihr zuur Götzen" geworden sind. Am meisten widerstrebte die erste Voltsfcene dem Theater. Die Regie Kleines Feuilleton. ist birte zu wenig, daß Sungersnot im Lande ist. Das Boot, hätte für mehr Ruhe und gedrückte Stimmung sorgen tönnen. Man iplirte Die Eierjamminug im Naturkundlichen Museum. Der in dem Konrad mit Agnes in das sturmdunkle Meer hinausfährt, Sat. 3tg." wird geschrieben: In allen Farben des Regenbogens hätten wir geru vermißt. Hier hat nicht nur das„ S Schiller- Theater", erscheint die Eierfammlung am Eingange zu der Abteilung Bögel" hier hat das Theater überhaupt seine Grenzen. So etwas kann
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