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Doch alle diefe Vergnüglichkeiten erzeugten nur eine rasch wieder verfliegende Luftstimmung. Die Herren räfelten sich faul an den Felsen; die Damen mußten untereinander fantanieren, auch sie thaten es nur verdrossen, und hoben die Beine kaum vom Boden. Schließ lich verstuminte der Lärm ganz, und als in der Ferne ein Hahn frähte und die Wolfen fich mild färbten, wälzten sich die Festgäfte in Krämpfen der Angst.

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legten Jahr erfunden und verbreitet zu haben, drehte seine zu entancipieren. Goethe war vielleicht der tüchtigste Geschäfts Tänzerin mit einem schnippisch höhnischen mehr nicht?' mann unter den schriftstellerischen Größen. Es ist," schreibt Schiller  den Rüden. Beelzebub felbft versuchte das äußerfte, 1802 an Cotta, um es geradeheraus zu sagen, fein guter Handel um die Anwesenden aufzuheitern; er erzählte anständige mit G. zu treffen, tveil er seinen Wert ganz fennt und sich selbst Anekdoten. Vergebens. Seine Unterthanen gähnten und Klapperten hoch taxiert und auf das Glück des Buchhandels, davon er über mit den Zähnen. Einige Munterfeit rief der politische Zenfel her: haupt nur eine vage Idee hat, teine Rücksicht nimmt. Es ist noch vor, er sprach von der lex Schinderhannes, die er angestiftet, wonach fein Buchhändler mit ihm in Verbindung geblieben". Für die jeder Mensch mit dem Tode gestraft wurde, der unbekleidet geboren Wahlverwandtschaften" erhielt Goethe 2500 Thaler, für Aus zu werden wagte. Auch ligelte es ungeheuer die Erschienenen, als der meinem Leben" 12000 Thaler, für die erste zwölfbändige Arbeitsteufel berichtete, wie viele Millionen Sterbliche er im Cottasche Ausgabe der Werke 1806-1808 volle 10 000 Thaler fir Berichtsjahr mißhandelt, mit Sicchtum und Gebresten überhäuft, das Verlagsrecht auf 8 Jahre, für die neue Ausgabe in zwanzig wie viel Seelen er gemartert, wie viel Slavenvögte er ge- Bänden 1816 auf weitere 8 Jahre 16 000 Thaler. 1825 erhielt mästet. Er zeigte an einem lehrreichen Beispiel die fim- Goethe für die Werke von Cotta 60 000 Thaler mit der Zusage, daß volle Erfindung des Couponschneidens; das Instrument war bei einer Auflage von 40 000 Exemplaren diese Summe auf eine Verbindung von Guillotine und Nähmaschine: ein Mensch 120 000 Thaler gesteigert werden sollte. Im ganzen wurden in den wurde von eisernem Arm gepackt und dann wurde ihm mit einem Jahren 1795-1865 von Cotta gezahlt an Goethe 401 090 Mart, an haarscharfen Messer Glied für Glied abgetrennt, die Maschine schob Goethes Erben 464 474 Mart. Die Tantiemen von Bühnen waren ihn automatisch weiter, so daß das Meffer immer etwas zu hacken gering; vom Berliner   Nationaltheater erhielt Goethe z. B. von hatte; war der eine Mensch erledigt, so wurde ohne Unterbrechung 1790-1810 für Tankred", Die natürliche Tochter und die Be ein andrer, ebenfalls automatisch, herangezogen. Man nannte aber arbeitung von Romeo und Julia  " zusammen 319 Thaler 4 Groschen. diese Maschine das freie Spiel der Kräfte. Egmont  "," Tasso" und" Iphigenie  " wurden in Berlin   ohne Honorar aufgeführt, weil diese Werte schon lange vorher im Druck erschienen waren". Kogebue erhielt in demselben Zeitraum für 46 Werfe 4279 Thaler 11 Groschen 7 Pfennige, Schiller für neun seiner Dramen 1145 Thaler 3 Groschen 6 Pfennig. Schiller   war fein so guter Geschäftsmann wie Goethe. Cotta zahlte an Schiller   für die erste Auflage eines Theaterstücks für den Bogen 66 Fl., für den Wallenstein  " 2046 Fl., für die 2. 11. 3. Aufl. 1100 Fl., außerdem extra 1100 Fl. file Maria Stuart  " 990 F1.  , 2. u. 3. Aufl. 550 Fl.; für Braut von Messina  " 1620 Fl.; für Wilhelm Tell  " 1620 Ft Jm ganzen erhielt Schiller von Cotta mehr als 33 000 Ft., seine Erben 74 000 Reichsthaler, so daß also der Verleger für Schillers Werke rund 275 000 M. gegeben hat. Dem Modedichter Miller in Weißenfels   bezahlte Cotta im Jahr zehnt nach Schillers Tod für die 4. Auflage der Schuld" allein 1000 Thaler und für das Stück Die Albanesierin" 3000 Thaler. Auch Heinrich Heine   fehlte im ganzen ein angemeffener mate rieller Lohn für seine Werte nicht. Nicht zum wenigsten den Be mühungen Goethes ist es zu danten, daß im ganzen die Verleger fich bestrebten, den Schriftstellern beffere Honorare zu sichern; freilich find auch heute noch im allgemeinen mir Theaterstücke und nament lich Romane rentabel. Gustav Freytag   erhielt für den sieben­bändigen Romancyklus Die Ahnen" alles in allem ca. 420 000. Honorar. Spielhagen, der zunächst mit vielen Schwierigkeiten zu fämpfen hatte, erzielte später bedeutende Honorare; Ebers erhielt für jedes Exemplar seiner Romane, von denen bis jetzt über eine million abgesetzt wurden, eine Mart, Hadländer haben seine litterarischen Arbeiten rund 350 000 M. eingebracht. FrigReuter, der mit seinem Erstlingswerk trübe Erfahrungen gemacht hatte, er-' hielt später von jedem verkauften Bande 10 Silbergroschen, nach den vier Ostermessen von 1863 bis 1866 bezog er die Honoraranteile voit 5000, 7000, 12 000 und 20 000 Thalern. Im ganzen sind seit 1859 von den drei Ausgaben der Werte Neuters zusammen 1 700 000 Bände ausgegeben. Aehnlich steht es mit dem Absatz der

Da ließ Beelzebub die Fanfaren blasen. In wimmelnden Scharen flomm es den Berg hinan, lärmende Märsche stürmten feurig, und über das schlüpfrige Gestein polterten die Automobil­Kanonen.

Mit freudigem, hoffenden Aufschrei stürzte die Hölle den Rettern entgegen. Die Weiber setzten sich auf die blinkenden Kanonenrohre, die 4 Kilometer lang waren, und die Teufel kosten die Gewehre, die in einer Sekunde 10 000 Kugeln fünfzig Meilen weit zu entfenden fähig waren.

Und jest richteten die Krieger ihre todkündenden Geschosse gen Often, wo die Wolfen sich röteten. Es rollte und Inatterte, donnerte und zischte unablässig, und der Schlachtendenter, der die Operation leitete, schwvor bei seiner Ehre den ihn zitternd undrängenden Herlein zu, daß er den Austurm dieser verdammten Sonne glorreich zurück werfen würde. Bald sollten die Feßen des Feindes herumfliegen. Doch die Wolken, die den Osten jäumten, wurden röter und röter. Immer wilder beschoß die Armee die nahende Sonne, immer grinuniger schwor der Schlachtendenter bei seiner Ehre den Herlein den Sieg zu; er war schon völlig heiser.

Plötzlich gellte ein grauenhafter Fluch durch die Dämmerung. Getvaltig stieg die Sonne empor und die Strahlen tanzten über die Erde. Wie leichte Wöllchen war der Brocenspul zerflattert, und friedlich leuchtete der Morgen. Im Thale   wanderten rüstige Männer der Arbeit mit Frauen und Kindern. Maienlieder flangen durch die erlöste Welt. Die Freude flutete über die Menschheit. Niemals wieder verjanunelten sich Teufel und Heren in der Walpurgisnacht auf dem Brocken.

Kleines Feuilleton.

Werke Scheffels, deffen" Trompeter bore Sättingen" bon 1854 bis 1897 in 300 000 und dessen Ekkehard" in 200 000 remplaren abgesetzt wurden. Robert Hamer­ Ling   empfing für den Homunculus" 10 000 10 000 Mart, feine Erben nach Verkauf von 20 000 Exemplaren für jedes weitere 50 Pf. Weber, der Dichter der in hoher Auflage erschienenen " Dreizehnlinden" erhielt pro Band 1,25 m., Ostar v. Redwiß für das Eremplar seiner Amaranth" 1 M. Wie sehr aber der materielle Erfolg eines Schriftstellers von seiner Berühmtheit" ab­hängt, das hat in den letzten Jahren besonders das Beispiel Hermann Sudermanns gezeigt. Für Frau Sorge" und " Der Kaßenfteg" erhielt er je 3000 W. Der Abend des 27. No­vember 1889, die Aufführung der Ehre" im Lessing- Theater, machte, ihn mit einem Schlage berühmt, und nun erhielt er auch für seine Romane hohe Honorare. Für den Abdruck von Es war in der St. James- Theater in London   für 500 Pfd. Sterling und die" Chre" Romanwelt" befam er 20 000 m. Sodoms Ende" wurde vom vom Dalys Theater sogar für 2000 Pfd. Sterling angekauft. Das macht 50 000 m. allein für das Uebersetzungsrecht von zwei Stüden.- Theater.

k. Die Honorare deutscher   Dichter und Schriftsteller. Während von den Honoraren, die in Frankreich  , England und Amerika   den Schriftstellern gezahlt werden, auch bei uns sehr oft die Rede ist, finden die Honorare der deutschen   Dichter und Schrift steller nur sehr selten Erwähnung. Im allgemeinen ist ihnen freilich kein reicher materieller Lohn zu teil geworden, aber es gab doch schon manche Dichter in Deutschland  , die sehr wohl von ihrer Feder zu leben wußten. Tony Kellen untersucht diese Verhältnisse in einer Arbeit, die in den letzten Heften von Nord und Süd" veröffentlicht wird und deren Ergebnisse die folgenden sind: Lange Zeit erhielten die Dichter und Publizisten kein oder nur ein sehr un­genügendes Honorar von den Verlegern. Bis in das 18. Jahrhundert gab es wohl keine Schriftsteller, die ausschließlich von ihrer Feder gelebt hätten. Die meisten Dichter besaßen selbst noch zur Zeit der Klassiler eine feste Stellung oder erhielten ein Ehrengehalt. Klopstod belam für den Druckbogen seiner Mefsiade" von Hemmerde   zu Halle ans Secessionsbühne. Die Gioconda" voir d'Annuncio. fangs nur zwei Thaler, dann, als das Werk Erfolg hatte, einen Das Stück hat mehr von sich reden gemacht, als wir anfangs Dutaten. Als man dem Verleger wegen des geringen Honorars vorausfeiten. Also mußte ein heller Frühlingsnachmittag geopfert Vorwürfe machte, schickte er dem Dichter während eines Aufenthalts werden, um das Urteil, das hier bereits vor längerer Zeit aus­in Halle einen Schneider zu und ließ ihm einen Anzug mit gesprochen und motiviert wurde, der Probe der Aufführung zu unter Treffen anmessen, und er ruhte nicht eher, als bis der gutmütige werfen. Um es gleich zu sagen: ich habe von meinem damaligen Klopstod einwilligte, mit einem Tressentleide den Verleger auf dem Urteil nichts zurückzunehmen und habe auch nichts hinzuzusetzen. Markt und den Straßen zu begleiten und Besuche bei Professoren zu Es ist eine Kunst, die mitunter fein, niemals naiv und immer machen. Bürger verdiente sehr wenig mit seinen litterarischen dekadent ist. Die blutrünftigen Effekte des letzten Arts witften auf Arbeiten; auch Jean Paul   hatte lange mit petuniären der Bühne noch brutaler als bei der Lektire. Oder besser: fie Sorgen zu fämpfen; nachdem er lange vergeblich nach einem wirkten nicht brutal, denn in der Brutalität steckt schließlich doch Kraft, Verleger gesucht hatte, erhielt er 1793 für seine Unsichtbare Loge" und Kraft ist der einzige Artikel, mit dem Herr d'Ammincio nicht 100 Dufaten und erhielt mun bald vom Fürst Primas von Dalberg aufivarten tann. Man hatte den Eindruck einer maroden Natur, die ein Jahrgehalt von tausend rheinischen Gulden. Lessing   hat Blut braucht, Bhit und grelle Reize, um die sieche Luft zu einem fich öfter bitter über die Verleger bellagt, feinen Nathan den trüben Fladerdasein aufzustacheln. Trotzdem will ich mit der Leitung, Weisen" veröffentlichte er auf dem Substriptionsweg, und er machte der Bühne nicht rechten. Auch die Dekadence ist ja ein Problem. den Verfuch, die bücherschreibenden Gelehrten von den Buchhändlern und ein sehr interessantes obendrein. Dann ist es weiter nicht ohne

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