-

396

-

Litterarisches.

1

Fürst und Minister, Familie, Freundschaft und Geseb. Ferner fei die Sud Aus dem Tierleben. Religion in Uebereinstimmung mit derjenigen der Literati" und Wiefel und Hirsch. Ein Forstläufer des ausgedehnteit differiere von dieser nur in Punkten untergeordneter Bedeutung. Sie Tiergartens von Bunjita( Ungarn  ) fand im Walde einen verendeten Habe in Wirklichkeit fein andres Objekt, als die Verehrung der Fünf zwölfender. Gleich auf den ersten Blick sah er, daß der lettere aur natürlichen Beziehungen". Es ist erklärlich, daß die llebung einer Hinterhauptbein einen vermeintlichen noch schweißenden An­Religion, die sich zu einer permanenten Entschuldigung ihrer eignen schuß zeigte. Rasch eilte er nach dem Forsthaus, um die Anzeige Existenz erniedrigte, nicht von langer Lebenskraft und Dauer fein von seinem Funde zu erstatten. Dort berichtete er, daß der Hirsch Tomte, und so verblich das jüdische Bekenutnis in China   nach und offenbar von einem Wilderer geschossen wurde und zwar dem An­nach, bis es ganz verſchwand. Seine früheren Anhänger wandten ſchuſſe nach von einem Hochſize aus, als der Geweihträger umittel­fich teils dem praktischen und thätigen Glauben ihrer muhamedanischen bar unter dem legteren dahingezogen sei; denn nur so ließ sich der Nachbarn zu, oder sie verloren sich unter den damals vornehmen Ansch zwischen resp hinter den Rosenstöcken erffären. Put Jüngern des Chubi, mit ihrer jede göttliche: Autorität verleugnenden Ort und Stelle angelangt, stellte der Förster nach genauer Lebensauschaming. Interfriching aber fest, daß der Hirsch nur von einem Wiesel, über­fallen sein konnte, was ja nicht das erstemal vorgekommen. Wahr­scheinlich war der Meine Näuber den im Bett sigenden Hirsch au­gesprungen und hatte sich festgebissen. Allen Anzeichen nach war der Hirsch dann flüchtig geworder und hatte sich durch Heftige Be­wegungen des Kopfes seines Angreifers zu erwehren versucht, prallte aber währenddem gegen einen Baun und zwar derart, daß er sich Nasen id Stirnbein zerschmetterte und dabei auch noch den einen Borderlauf knapp am Blatt brach. Der verendete Hirsch lag mit der Stien unmittelbar an dem Stamm. Die Spuren an Stopf und Genick des Hirsches zeigten zu deutlich, daß es that fächlich ein Wiesel war, das das Ende des Zwölfenders herbeigeführt. Ein ähnlicher Fall, der jedoch einen Rehbock betraf, ereignete sich in einem Revier des Neutraer Komitats. Gelegentlich eines Jagd= ausflugs mehrerer Herren sahen diese auf dem Wege nach dem be= stimmten Jagdorte einen Rehbock in hohen Fluchten einen Abhang herab und gerade auf die Schüßen zuiwechseln. Plößlich warf fich der Bock zur Erde und wälzte sich umber. Der Oberförster machte den Schuß furzen Prozeß und ſtreckte den fich wälzenden". Auf der hin sah man ein Wiesel vom Bock fich loslösen, und ein zweiter Schuß streckte dieses. Zwischen dem Gehörn des Bockes ließ sich dasselbe konstatieren; cine start schweißende Stelle, in die sich der fleine" Räuber verbissen hatte,

rw. Bodo Sidenberg. Roman von Alfred Bock  Berlin   1900. F. Fontane u. Co. Gin ungewöhnlich fesselndes Buch, welches wir bis zum Ende mit steigendem Interesse gelesen haben. Auf breitem Grunde wirklichen Volfslebens erhebt sich das packende Charakterbild eines idealistischen Schwächlings, dessen Weltanschauung sich an den scharfen Santen realer Verhältnisse blutig stößt; bis ihm der Zusammenbruch seiner Häuslichkeit und seiner Existenz zeigt, Daß weit, weit über den Geschäftskreis hinaus die idealen Güter liegen, denen seine Seele zugewandt ist. Noch steht er in der Blüte feiner Jahre und so macht er einen energischen Bruch: Die Firma Sickenberg   löst sich auf" urd er weiht sich einem neuen Beruf, dem des Forschers und Gelehrten.

Das äußerst fesselnde Bild der socialen Verhältnisse in einer mittleren Fabritstadt ist mit photographischer Treue entworfen und zeigt aufs Neue die alte Wahrheit, daß, um interessant zu sein, der Dichter nur natürlich zu sein braucht. Wir schlugen das Buch auf. um zu sehen, wie der Verfaſſer die Arbeiter schildere und stießen auf eine Reihe vortrefflich gehungener lebendiger Arbeiterscenen, die offenbar ebenso wie das Bild der Fabrikstadt, auf Grund eigener Beobachtung wiedergegeben sind.

-

Humoristies.

Die ganze Schilderung gruppiert sich um die große Tabats- und Cigarrenfabrit Job. Ludw. Sickenberg  . die nicht bloß eine große Schar von Arbeitern und Arbeiterinnen in ihren Fabrifräumen be Dann nicht. Sie: Soll ich Ihnen einmal die Mond­schäftigt, sondern auch in der Hausindustrie auf den Dörfernt zahl reiche Arbeiter thätig hat. Es sind indifferente Arbeiterschichten, zu scheinsonate" spielen?" Er: ch lieber nicht. Da hab ich mich schon zweimal danach denen noch kein Hauch moderner Arbeiterbeweging gedrungen ist und die deshalb nichts von modernen Ideen in sich aufgenommen verlobt." haben. Nur der Kampf um die Erhöhung und Erhaltung des Ar­Berechnung. Wirt( in der Küche): Nann? sechs beitslohus läßt hie und da das Zusammengehörigkeitsgefühl Stangen Bitch sen spargel auf einem Teller?" aufffackeru. Und das versteht sich der Werkmeister Mispel- Köchin: Soviel geben wir doch immer, wenn Stotelette mit baum sehr wohl Nußen zu machen. Dieser Werk- Spargel bestellt wird!" meister ist eine bis ins Kleinste mit überraschender Feinheit gezeichnete Wirt: Ja, im Winter, aber im Frühling geben wir blos Figur. Wie er mit dem Vertrauen der Arbeiter beim Fabrikanten vier Staugen, damit die Gäste glauben,' s ist frischer." und umgelehrt mit dem Bertrauen des letzteren bei den Arbeitern handelt und sie beide jahrelang dummdreist vetrügt, die Haus­arbeiter um Lohn, den Fabrikanten um große Summen; wie er in behäbige Verhältnisse gelangt, fich ein Haus und Acker zulegt, bis die Geschichte plößlich aufkommt und er, allen Halt verlierend, zu Strict greift das alles ist meisterhaft gegeben. Auch wo sonst in dem Buch Arbeiter handelud auftreten, wo Typen aus dem Hessischen Volksleben vorgeführt werden, sind sie vorzüglich gelnugen.-

95

Archäologisches.

Notizen.

Der Austritt Ludwig Fuldas aus dem Mitglieder verband der Freien Bühne und seine Amtsniederlegung als Ber­sigender dieses Vereins ist darauf zurückzuführen, daß das von Fulda   geprüfte und angenommene Stück Der letzte Knopf" von Gans v. Ludassy vom Verein zur Aufführung nicht zugelassen worden ist.

- Der VII. allgemeine deutsche Journalistent= und Schriftstellertag wird vom 21. bis 28. Juni d. J. in Mainz   abgehalten werden.

Las Friedrich Wilhelmstädtische Theater wird im Lauf des Sommers völlig umigebaut und am 15. September unter der Direktion des Herrn Julius Frische als Operettenbühne großen Stifs eröffnet werden.

-Eine lange in Vergessenheit geratene Oper von Giuseppe Verdi   Nabucco  " gelangte fürzlich im römischen Constanzi- Theater mit großem Erfolge zur Aufführung.

-

Eine

c. Der Turm zu Babel. Zu der letzten Sigung der Barifer Académie des inscriptions" machte de Mély bemerkens werte Mitteilungen über den Zustand des Turms zu Babel im Jahre 355 nach Christus. In einer bisher unbekamuteu griechischen Handschrift, die er focben im Auftrage der Académie des sciences  " herausgegeben hat, findet sich in der That die Beschreibung eines chaldäischen Tempels, den Harpocration besucht und sehr genau gemessen hat, nachdem er seine geographische Lage bestimmt hatte. Seine Identität mit Birs  - Nemroud, dem Turm der Sprachen verwirrung oder Turm zu Babel", ist, wie er sagt, umbestreitbar; Bei einer jüngst in Paris  . stattgehabten Versteigerung es ist dies das einzige wichtigere Dokument, das von dem ältesten wurden für eine Bronzebüste des Dichters Pietro Aretino   von Antonio Baudenkmal der menschlichen Kultur auf uns gekommen ist. Der Bollajuolo 87 000 Ft., für ein Hautrelief von Donatello 16 000 Fr., Turm war im sechsten Jahrhundert vor Chriftus durch Nebukaduczar für eine zehn Zoll hohe Adams- Statuette, ein vorchristliches Kunst­restauriert worden; dieser teilte in der Juschrift, die er anbringen wert, 21 000 r. gezahlt. ließ, mit, daß er 42 Generationen vor ihm errichtet worden wäre.. Ausstellung. finländischer Wolfs= Dank den Aufzeichnungen Harpocrations wissen wir jetzt, daß Kunsterzeugnisse wird am 24. d. M. im Saale des Victoria­er noch im vierten Jahrhundert nach Chriftus eine Kultstätte Lyceums  , Potsdamerstr. 39a, eröffnet; der Eintrittspreis ist auf war; vor 380 wurde er jedoch aufgegeben. Der Turm war 94 Nilo- 50 Pf. festgesetzt. meter von Sitesiphon, südlich von Babylon, entfernt; er setzte sich Professor Flinders Petric hat in den Ruinen von zusammen aus einem sehr breiten 75 Fuß; hohen Unterbau, dessen Abydos  ( Abtu) in Aegypten   eine Anzahl von Elfenbeingeräten ge­Seiten 184 Meter maßen. In der Mitte desselben erhob sich ein funden, in deren Inschriften Namen vorkommen, die von Manetho vierediger Turm, der aus sechs über einander liegenden Abfägen und der Königstafel von Abydos   als solche von Königen der ersten gebildet wurde, von denen jeder 28 Fuß hoch war; auf dem obersten Dynastie gegeben werden. Betric hat damit die bisher für sagenhaft erhob sich ein kleines Heiligtum von 15 Fuß Höhe. Diese sieben gehaltene erste Dynastie geschichtlich nachgewiesen, und zugleich ent Etagen hatten 67 Meter Höhe. Der erste Absatz hatte auf der deckt, daß das von de Morgan bei Nagadah aufgefundene Königs­Fläche des Unterbaus 43 Meter Seitenlänge. Man stieg zum grab das des Menes, des ersten ägyptischen Königs, ist. Heiligtum auf 365 außen liegenden Stufen empor, von denen 300 von Silber und 65 von Gold waren; diese Zahl stellte die 365 Tage des Jahres dar, die Einteilung in sieben Etagen entsprach den sieben Lagen der Woche, sie ergaben die 52 Wochen des Jahres. Diese Beschreibung bestätigt genau die Hypothesen, die Oppert auf Grund seiner Forschungen aufgestellt hatte.

Der Erfurter Verschönerungsverein beab fichtigt im oberen Steigerwald eine künstliche Burgruine zu er­bauen. Ein Galgen ist nicht gefällig?

-

Ein großes Braunkohlenlager wurde von dem Ingenieur Combout in Abessynien bei den Ort Debrilibamus, ent deckt; in der Nähe follen sich auch reiche Eisenerzlager finden. Berantwortlicher Medacteur: Paul John in Berlin  . Drut und Beriag von Waz Bading in Berlin  .