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Jalam befonders scharf und in alle Verhältnisse einschneidend hervor.| Vortrag folgenden Bericht: Im Leben der Menschen, Tiere und Der jetzige Sultan steht hinter den entferntesten Ahnen nicht an Pflanzen spielen diese Seen eine große Rolle; zahlreiche Siedelungen, Frömmigkeit zuriid. Die Monarchen sind ja üherhaupt frömmer Städte, Dörfer und Landhäuser, find an den Ufern unsrer Seen als je; Nikolai schreitet in der Osterprozession, und Abdul Hamid   erbaut. In früheren Zeiten geschah es des Trinkwassers, des betet mit peinlicher Regelmäßigkeit, hält Konferenzen mit seinem Nahrungserwerbes und der Sicherheit wegen; in jüngster Zeit Traumdeuter, Murad Effendi, und dem Astrologen, Scheich Abdul mehr aus dem Bedürfnis nach Erholung. Trotzdem wird auch in Hudah, und will auch die Kultur seines Volks auf dieses Niveau herab- unsrer Zeit das Wasser der Seen noch als Trinkwasser bennyt, wie drücken. Sein ganzer Hof geht seinem Beispiel nach und heuchelt es die Reichshauptstadt zeigt. Aber auch ein großer Teil unsrer nach Kräften, dem wenigstens von dem, was er glaubt, auscheinend heimischen Pflanzen und Tiere hat sich im Wasser eingenistet. überzeugten Herrscher nach. Aber die Kraft des slant ist erschöpft. Der Redner verfolgte an einigen Beispielen, welchen Einfluß der wie unter dem autokratischen Element alle geistigen Fähigkeiten des mehr oder minder weit durchgeführte Aufenthalt im Wasser auf die türkischen Volls von einer Lethargie ergriffen find, aus der sie nicht Organe ausgeübt und wie sich hier höchst mannigfache Abstufungen so leicht wieder erwachen. Der Zauber der Religion des Propheten herausgebildet haben. Wenn der Unterschied zwischen Luft- und ist gewichen, die höheren Kreise huldigen in der Stille des Herzens, Wasserpflanzen geringer ist als zwischen Luft- und Wassertieren, so wie die herrschenden Klassen Europas  , der Religion des Mammons und hängt dies mit der höheren Organisation der Tiere überhaupt zu­des äußerlichen Erfolges, während man das Volk allein noch im fammen. Es giebt eine Anzahl geselliger Pflanzen, die zonenartig Glauben zu erhalten bestrebt ist. Atavistische Regungen jedoch eines vom Ufer aus in das tiefere Wasser hinab vorgedrungen sind. Der vorsündflutlichen Aberglaubens verbinden Christen und Muhamedaner. äußerste Gürtel ist der Nohr- und Schilfgürtel, dann folgen die Wenn Allah   nicht hilft, versucht es der franke Moslem einmal Binsen und ihnen schließen sich die Teich- und Seerofen an.. mit einem christlichen Heiligen. Die Religion befriedigt im Orient Ganz ins Waffer hinabgetaucht find Hornkraut und Tansend­ein materielles Bedürfnis. Sie wird zur Medizin, bei der man nicht blatt, die mit ihren quirlständigen, fadenförmig zerschlitten danach fragt, ob sie der Pope oder der Imam   verabreicht. Jedenfalls Blättern unter Wasser üppige Wälder bilden, und daher schwindet bei vielen Gelegenheiten die künstliche Schranke, die Binde zu den beliebtesten Aquariumpflanzen gehören. Freischwimmend fällt von den Augen der Menschen und er erkennt seinen Bruder, den find endlich Wassersterne und Wasserschlauch. Weit mannigfacher ist ihm viele Generationen hindurch eigennützige Pfaffen als ungläubigen das tierische Leben. Da find zuerst die Lufttiere zu nennen, die Teufel geschildert haben. Das Gefühl der Konsolidarität zwischen einige äußere Wafferorgane, wie Schwimmhäute, haben. Dahin ge­den Nationen der Türkei   ist so start, daß sich die Europäer, die nach hören Fischotter, Wasserspigmans, die zahlreichen Wasservögel und dem Grundsage: Divide et impera! verfahren, verrechnen werden. Die Schildkröte. Dann folgen die Tiere, die ihre Jugend im Wasser Sie sind eins in Fehlern und Vorzügen, in Lastern und Tugenden. verbringen, weil sie dort mehr Schutz vor den Temperaturschwankungen Wenn die Zeit gekommen sein wird, werden sie als ein Ganzes finden als in der Luft; dahin gehören die Lurche und ein großer Teil fich in ein nügliches Kulturelement verwandeln. der Luftinsekten. Die wichtigsten aller echten Wasserbewohner find die Fische und Krebse, und endlich auch Muscheln und Schnecken. Unfre Bodenbildungen und Formen sind nach der herrschenden Ansicht allein das Produkt der Vergletscherung der Norddeutschen Tiefebene  . Hiermit hängt auch das Auftreten der Seen zusammen. Es giebt solche, die im Moränengebiet, und solche, die im Abschmelz­gebiet liegen; bei den ersteren ist der obere Geschiebelehm und bei den letzteren der untere die wafferhaltende Schicht. Der Vortragende hat mir aber füdlich von Fürstenwalde  , an den Ulfern des Scharmügel­sees, Beobachtungen gemacht, die ihn veranlaßten, hier eine andre Ent­stehungsweise anzunehmen. Er hat nämlich in mehreren Ziegeleigruben deutlicheEinsturzrinnen beobachtet, die muurwesentlich durch die Schmelz­wasser ausgestaltet worden sind. Bisher ist diese Beobachtung noch nicht nachgeprüft und bestätigt worden. Es spricht aber ein allgemeiner Grund für diese Annahme. Die Bewegungen der Erbrinde, die zu teiner Beit geruht und in den gebirgigen Teilen Deutschlands   so zahlreiche Spuren hinterlassen, werden wohl auch während und nach der Vergletscherung in unsrer engeren Heimat eine Rolle gespielt haben. Nur sind in dem losen Material die Grenzen an der Ober­fläche verwischt worden, wie auch in den Aufschlüssen der Thon- und Sandgruben die Linien sich nicht lange halten. Daher wird es neben den Gletscher- Seen auch solche der vorgedachten Art geben.

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Was für ein Bild sich oft der Türke von dem Europäer zu machen gezwungen ist, wenn er die Exemplare ficht, die ihm hier als Vertreter der europäischen   Kultur entgegentreten! Eine fleine erbanliche Geschichte möge das illustrieren, die sich vor zwei Jahren hier ereignete. Ju einer Nebengasse der perotischen Hauptstraße liegt eine deutsche   Kneipe, ehemals viel besucht, aber seit der Zeit, in der der zu erzählende Vorgang spielt, möglichst gemieden. Hier pflegten in der einen Ecke des halbdunklen Zimmers eine Anzahl junger türkischer Offiziere regelmäßig zusammenzukommen und in blindem Vertrauen zu den anwesenden Europäern laute, unvorsichtige Neden zu führen. Diese waren nicht gerade revolutionär gehalten; doch waren fie für Stambuler Verhältnisse außerordentlich fühn. Die jungen Lente empfingen ihre Korrespondenz aus dem Auslande uiter der Deckadresse des Wirts.

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Sie hielten fich anscheinend für ungemein sicher und benahmen fich dementsprechend mit großer ungezwungenheit. Das Verhängnis nahte jedoch schnell, es tam in Gestalt zweier deutscher Journa­listen der eine war von kleiner verwachsener Gestalt, er schrieb für ein antisemitisch- agrarisches Blatt und zu gleicher Zeit, wie ich glaube, für cine liberale Tageszeitung der andre bildete mit - Die Sprache der Technik. Der Mensch ist das Maß aller feiner militärischen Haltung und martialischen Figur einen Dinge. Der Techniler, der nene, allgemein verständliche Bezeich frappanten Gegensatz zu seinem Kollegen. Er trug einen nungen sucht, erfindet selten nene Worte, sondern überträgt nahe­französischen Namen P der griechisch- türkische Krieg gab ihm liegende Zeichen auf neue Begriffe. Und am nächsten ist uns eben Beschäftigung als Nicht- Gentleman in beiden Lagern, und so war er der Mensch selbst. Wir finden, wie die Wiener Abendpost" nach nach der großen Abladeftelle von menschlichem Schutt, nach dem für der Zeitschrift für Optik mid Mechanit" ausführt, unter den dunfle Existenzen wie geschaffenen Bera verschlagen. Raum hatte P... .. einmal ein Gespräch der Offiziere belauscht Maschinenteilen Köpfe", Nafen"," Warzen", Brüste", zur Kenn fie sprachen deutsch als in ihm der Gedanke auffeimte, daßzeichnung vorspringender Teile, ebenso Bungen" und an den Rädern hier ein" job" zu machen sei. Er bestimmte seinen Kollegen, der,-3ähne". Die Schlüffel find mit Bärten" versehen, viele Arme"," Rippen"( zur Verstärkung). wir wollen es zu seiner Ehre annehmen, sich sträubte, dahin mitzu- Maschinen haben Füße", wirken. Man machte Aufzeichnungen der gefallenen revolutionären Mutter"," Vater" find bekannte Bezeichnungen, die Schießwaffen Ebenso gebräuchlich sind Tier­Aeußerungen und bereitete den Hauptcoup vor, die Abfangung der für haben sogar eine Seele". nanten: Die hochbeinigen Krane"( von Kranich  ), die Katzen" die unglücklichenOpfer dieser beiden Ehrenmänner einlaufendenkorrespon­denz. Ich kann nicht sagen, ob mit oder ohne Vorwissen des Wirts; der find die Wägelchen, welche auf dem Ausleger der Kraniche" den ge­Herr P setzte sich in den Besitz der Briefe. Man hatte dann wagten Spaziergang unternehmen. Die Oefen der Technik haben nichts Eiligeres zu thun, als zum Polizeipräfekten Redran Pascha zu Reinecke erinnert wird." Reißwolf"," Fallbär, Bock" find zu als Abzugskanal einen Fuchs", wobei an den Bau des Meisters gehen und ihm den Fang zum Kauf anzubieten. Der Handel wurde abgeschlossen und dem P 300 Pfund( über 5000 M.), der ennen und" San", welche sich auf der Malzdarre mit den Malz­Wichtigkeit der gelieferten Information entsprechend, ausgehändigt, feimen beschmugt. Dann noch:" Hörner"," Klanen"," Schwalben­schwanz". Sehr beliebt ist der Hahn", von niederen Tieren zugleich aber den beiden Menschen der Wink gegeben, möglichst wurm" und Schnecke". Das Pflanzenreich liefert Zapfen", Nuß", bald aus Konstantinopel   zu verschwinden, angeblich, weil man ihre Birne"," Kern". Naheliegend ist auch die menschliche Kleidung; fie Sicherheit durch die Rache der Familien ihrer Opfer bedroht hielt, liefert dem Techniker Mantel"," Cylinder  ", Stiefel", bei der Pumpe, in Wahrheit aber, um die Kerle los zu werden. Und so wurden dann die Offiziere in dem Lokal von Armeegendarmen verhaftet-" Schuhe"," Kragen"," hut"," Helm" und selbst Muffen" zur Auf­fie sind verschwunden, man weiß nicht, was aus ihnen geworden ist; nahme und Verbindung von Rohr- und Wellenden. vielleicht hat man sie nach der Hölle Taif   geschickt.

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Unter den beiden Hallunken kam es zum Streit über die Beute. Da B... seinem Genoffen gutwillig nichts abgeben wollte, stahl der letztere oder wie man es sonst nennen will den nach seiner Meinung ihm gebührenden Anteil. Zwei Pioniere deutscher Kultur! Sie befolgten natürlich die Aufforderung des Stadtpräfekten und verdufteten bald darauf. ( Schluß folgt.)

Kleines Feuilleton.

Ueber die märkischen Seen sprach in der letzten Ver­fammlung der Gesellschaft für Heimatkunde der Provinz Brandenburg  Oberlehrer Dr. 8a che. Die Vossische Zeitung" bringt über den

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Kunst.

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hat noch eine mannigfache Bereicherung erfahren. Es ar. Die Kunstausstellung der Berliner Secession  find noch nachträglich folgende Werke hinzugekommen: Hugo . Habermann   Weibliches Bildnis", das aus Privatbesitz   hergeliehene Gemälde Hesperi den" von Ludwig v. Hofmann, ferner Henrh Muhrmann Ebbe in der Themse  ", J. M. Whistler Klein- Venedig", Giovanni Segantini   Hirtenmädchen" und ein Pastell, dann drei Stulpturen von Hermann Hahn  . Außerdem sind noch eine Reihe von Werken französischer Maler hinzugefommen, darunter solche von Cottet, Dauchez, Griveau, Walter Gay  , Gaston La Touche   und Vail  . Recht ansehnlich ist bereits die Zahl der Verkäufe; sie ist schon auf 36 gestiegen.-