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ging. Und beide Eindrücke vermischten fich miteinander und verstärkten sich gegenseitig.

tauschen, so daß des Zwangsarbeiter in die Verbannung ging, der Kleine aber an einer Stelle zur Zwangsarbeit.

Im Flur der Zwischenstation stand ein ungeheurer stinkender Rechljudow we schon von dieser Geschichte, da eben­Kübel, die sogenannte Paracha. Vom Flur aus ging der derselbe Sträfling ihm vor einer Woche von diesem Umtausch Korridor, in den die Zellenthüren mündeten. Die erste Belle war erzählt hatte. Nechlindow nickte mit dem Kopf, zum Zeichen, die für Familien, dann kam die große Zelle der Ledigen, und am daß er verstanden hätte und thun würde, was er könnte, und Ende des Korridors zwei kleine Zellen für die politischen Verging weiter, ohne sich umzusehen. brecher. Der Raum in der Station, der für einhundertundfünfzig Nechljudow kannte diesen Sträffing von Jekaterinenburg  Menschen bestimmt war und vierhundertundfünfzig enthielt, her, wo jener ihn gebeten hatte, dafür zu sorgen, daß seiner war so eng, daß die Gefangenen in den Zellen nicht Blak Frau erlaubt würde, ihm zu folgen, und war erstaunt über gefunden hatten und den Korridor erfüllten. Sie faßen und diesen Schritt. Es war ein dreißigjähriger, mittelgroßer Mensch lagen auf dem Fußboden, andre bewegten sich vorwärts und von ganz gewöhnlichem bäurischen Ansehen, der wegen eines zurück mit leeren und vollen Theekannen mit heißem Wasser. Raub- und Mordanschlages zur Zwangsarbeit verurteilt war. Unter ihnen war auch Taraß. Das gute Gesicht Taraß' war Er hieß Makar Djewkin. von purpurblau unterlaufenen Striemen an der Nase und me crab( Fortsetzung folgt.) o de unter den Angen entſtellt.

Was ist denn mit Dir geschehen?" fragte Nechljudow. " Das ist so gekommen," sagte Taraß lächelnd. nodaj Sie prügeln sich alle," sagte der Eskortesoldat vernd Die Edelkovalle. ächtlich. da

Wegen meiner Frau," fügte der Sträfling hinzu, der hinter ihnen herschritt; bin mit dem blinden Fedta anein ander geraten." sour

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Unter den reichen Schäßen, die das Meer den Menschen giebt, ist unbeftritten einer der wertvollsten, die zu allen Zeiten hochge­schätzte Edelforalle, über welche Dr. O. Bruushoff in der Wochen­fchrift Rerthus" schreibt: Die Edelkoralle war schon den alten Griechen bekannt, und von ihnen stammt auch der Name Koralle", der sich zu deutsch   mit Tochter des Meeres" übersehen läßt.

Und was macht Fedofia?" fragte Nechlindow. O, der geht's gut, ich bringe ihr gerade heißes Wasser zum Thee," sagte Taraß und trat in den Raum für Sie ist eine Bewohnerin des Mittelmeers in seinen wärmeren Familien. bilpi si Teilen und des roten Meers, und findet sich hinab bis zu einer Nechljudow blickte in die Thür: Die ganze Zelle war Tiefe von 150 Klaftern, wo sie mit andern Storallenarten gemischt voller Weiber und Männer, auf Britschen und darunter. In lebt, so daß bald eine lockere, bald feste, oft unentwirrbare Maffe der Zelle stand Dampf von trodnender, feuchter Kleidung, und aus diesen Pflanzentieren hervorgeht, welche die Fischer des Mittel­es crtönte unaufhörlich Geschrei von Weiberstimmen. Die meers Macoiotta" nennen. Dem Seichtwasser sowohl, als auch der folgende Thür war die Thür zur Zelle der Unverheirateten. großen Tiefe fehlt die Edelforalle, ihr sagen am besten felfige Gründe zwischen 80 und 200 Meter zu, wo mit Vorliebe überhängende Diese Zelle war noch voller, und selbst in der Thür und auf Felsgefteine von ihr besiedelt werden, von denen sie nach dem Korridor stand in feuchter Kleidung ein lärmender Haufe abwärts wächst. Die lebendige Rinde, die gemeinschaftliche Körper­von Sträflingen, die etwas teilten oder entschieden. Der substanz der Polypen der Edelkoralle, ist orangerot und mit Kanälen Eskortesoldat erklärte Nechljudow, daß da der Aelteste durchfeßt, die einen weißen Saft führen. Auf der Oberfläche bildet Fouragegeld, das eingenommen oder boraus auf dieselbe ganz kurze Röhren, aus denen der schneeweiße Einzelpolyp Zettelchen aus Spielfarten verloren war, ant den mit einer Federkrone von Fangarmen hervortritt, die sich vie eine Spieler herausgab. Beim Anblick des Unteroffiziers Diefe Polypen bleiben nie einzelne Tiere, sondern wachsen zu feine Blume von dem roten Grunde abhebt. und des Herrn verflumimten die in der Nähe Stehenden und blickten die Vorübergehenden unheilvoll an.

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Wie bekannt Nechljudow diefes Schauspiel auch war, wie ost er auch im Verlauf dieser drei Monate all die vierhundert Sträflinge in den verschiedensten Lagen gesehen hatte: bei Hize und in Staubwolken, die sie mit den Ketten schleppenden Füßen aufwirbelten, bei der Raft unterwegs und auf den Stationen zur warmen Zeit auf dem Hof, wo schreckliche Scenen vorkamen, er empfand trotzdem jedesmal, wenn er in ihre Mitte trat und, wie jetzt, fühlte, daß ihre Aufmerksam feit ihm zugewendet war, ein quälendes. Gefühl der Scham und des Bewußtseins feiner Schuld vor ihnen. Das Allerschtverste war für ihn, daß sich mit diesem Gefühl der Scham und Schuld noch ein unbestimmtes Gefühl des Abscheus und Schreckens bermischte. Er wußte, daß in der Lage, in welche man sie versekt hatte, Leute wie diese sich nicht hätten befinden dürfen, und konnte trotzdem seinen Abscheu vor ihnen nicht

unterdrücken.

Die haben's gut, die Schlingdärme!" hörte Nechljudow, als er schon an die Thür der Politischen   trat. Das sagte irgend jemand mit schriller Stimme und fügte noch ein un­anständiges Schimpfwort hinzu.

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Es ertönte ein wenig freundliches, spöttisches Gelächter.

Neuntes Kapitel.

dh si Als sie an der Zelle der Unverheirateten vorüber­geschriften waren, sagte der Unteroffizier, der Nechljudow ge­leitete, er würde ihn vor der Kontrolle abholen, und kehrte um. Kaum war der Unteroffizier fortgegangen, als ein Sträf ling mit schnellen Schritten, barfuß, die Fußfesseln festhaltend, ganz nahe an Nechljudow herantrat, ihn mit scharfem, säuer lichem Schweißgeruch überströmte und in geheimnisvollem Flüsterton sagte:

,, Schützen Sie ihn, Herr. Man hat den Kleinen ganz berdreht gemacht. Hat ihm zu trinken gegeben. Nannte sich heute bei der Aufnahme schon Karmanow. Schüßen Sie ihn; unfereins darf es nicht, wird totgeschlagen," sagte der Sträf ling, blickte sich unruhig um und trat sofort wieder von Nech Ijudow weg.

Die Sache war die, daß ein Zwangsarbeiter Karmanow einen fleinen, ihm von Angesicht ähnlichen Menschen, der zur Ansiedlung verbannt war, überredet hatte, mit ihm zu

einem Tierstode heran, an dem sich die einzelnen Knospen ziemlich regellos bald alt dieser, bald an jener Stelle der fleischigen Umhüllung erheben, und jede dieser neuen Knospen fann zu einem Zweig heranwachsen, dadurch daß auf seiner Rüdseite im Innern des Storallenstocks neue Koralleumaffe angelagert wird, welche die jungen Knospen ebenso vor sich her in die Höhe hebt, wie Auf diese beiin Wachstum des ersten Mitglieds der Kolonie. unregelmäßig verzweigten Bäumchen die gleich gefiederten, weißen Blüten die Stämme schmücken, sich aber bei der geringsten Be rührung rasch einziehen, so daß nur noch ein achtstrahliges Rügelchen den Ort bezeichnet, wo der Polyp seine Federkrone aus Fangarmen ausbreitete.

die

mit ihren zarten Tierchen, Weise entstehen

Die Fortpflanzung der der Edelforalle ist in verschiedener Hinsicht interessant. Auch hier zeigt es sich, wie so oft bei niederen Ge­schöpfen, daß die festfigenden Tiere in, der frühesten Periode ihres Lebens äußerst bewegliche Wesen find. Die Befruchtung der Eier geschicht im Innern des Leibes eines einzelnen Polypen. Die reifen Eier treten dann aus den Kammern der Leibeshöhle in den Magen und werden nun durch den Mund ausgeleert. Die feinen weißlichen, tugelrunden Eier verlängern fich, bekleiden sich mit schwingenden Wimpern und bilden an einem Ende eine Oeffnung, den späteren Mund. In diesem Zustande ( als Larven) gleichen sie einen, frei und hurtig umherschwimmenden Würmern, die fich aber immer mit dem der Mundöffnung gegenüber­stehenden Ende nach vorn bewegen. Vielfach auf dieser Reise an stoßend, finden sie endlich einen ihnen zusagenden Blak, und mun heftet fich das blinde Ende auf seiner Unterlage fest, das wurmartige Gebilde zieht sich zusammen, wird kurz aber breit, einer Scheibe vergleichbar. Der vordere Teil der Mundöffnung stülpt sich als Magen in die Scheibe ein und an dem freien Rande bilden fich Fühler.

Nadeln von roter Farbe, deren Ausscheidung zunächst an der Sohle Das Erste, was jetzt von der Korallenmasse auftritt, fi.d fallige des Tiers stattfindet und zwar so, daß sie in der Mitte am stärksten ist. So bildet sich zunächst ein Hügel von Storallstoff, auf dem der weiche Tierleib mit einer ausgehöhlten Aufayzfläche müßenartig fiẞt. Der Polyp ist fertig und vergrößert sich nun durch Verästelung und Knospung.

Der Bolypenbau scheidet in der Centralhöhle die gemeinschaft­liche Leibessubstanz, ein hartes, falfiges Gerüst aus, das verschieden gefärbt ist, von weißlich bis zum leuchtenden Blutrot und auf seiner vier Sorten Korallen: die des Blutschaums, die Blume des Bluts, Oberfläche gestreift ist. Hiernach unterscheiden die Korallenhändler die vom ersten und zweiten Blut. Besonders selten und kostbar sind rein rosafarbene Korallen.

Die Korallenfischerei wird heute vorwiegend von den Italienern betrieben, denen diefer Geschäftszweig national eigentümlich zu sein