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worden sein, gegen 21 778 im Jahre 1898. Von dem Mehr entfallen dann rund 1500 auf Fräßdorf, 800 auf die Gegner zu sammen. Bei der Wahl 1898 betrug die Differenz zwischen uns und den Gegnern 1764 Stimmen. Bekanntlich wurde damals der Anti­femit im ersten Wahlgange gewählt. Schon im Jahre 1898 hatten wir Stichwahl mit den Antisemiten zu bestehen, wo uns die aus schlaggebenden Freisinnigen durchfallen liegen. Man wird ja sehen, ob sie diesmal ihr Eintreten für Volksfreiheiten in der gleichen Weise bethätigen werden.

In Bezug auf Einzelresultate sei mur furz einiges bemerkt. Der größte Ort Pirna   hat verhältnismäßig am schlechtesten für uns gewählt. Hier wurden zur vorigen Wahl für uns 1234, für die Gegner 1280 Stimmen abgegeben. Diesmal erhielten lettere 1413, tir 1263 Stimmen. Hier scheint uns der Freifinn etwas ge­schadet zu haben. Ganz schlecht hat das Gebirgsstädtchen Glashütte  gewählt. Unsere Stimmen fanten hier um 33, während die Gegner 44 mehr erzielten. Der Industriebezirk Mügeln Heidenau hat sich gut gemacht. In Mügeln   stiegen unsere Stimmen um 111, in dem fleineren Heidenau   jogar von 212! auf 427, also um 215, während die Gegner in beiden Orten zusammen nur 25 Stimmen mehr er zielten. In Sebnig stiegen unsere Stimmen um 77, die der Gegner freisinnigen Kandidaten,

um 67. Es ist beah! bon 114 auf 286 stieg, die der Anti­

semiten entsprechend zurückging.

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wurde gegen 21/2 Uhr durch eine Abteilung berittener republikanischer Der Hamburg  . Korrespondent", ein regierungs­Garde, zahlreiche Polizeibeamten und Truppen unter dem Befehl freundliches und oft offiziös bedientes Blatt, sagt zu der Begnadigung des Generals Dalstein verstärkt. Alle in die Rue Chabrol ein- Dreyfuss übrigens übereinstimmend mit allen Leuten, die noch mündenden Straßen wurden durch eine dreifache Kette von Polizei- vernünftig denken können: beamten und Soldaten abgesperrt. Außerdem wurden 20 Wagen und 200 Geniesoldaten als Reserve in der benachbarten Kaserne La nouvelle Franc" bereit gestellt. Um 3 Uhr tamen zwei Wagen der Löschmannschaft mit Löfchiverkzeugen an.

Inzwischen hatten der Bruder Guérins, Millebohe und mehrere andere Freunde Guérins nachts mit diesem eine Unters redung und suchten ihn zu bewegen, sich ohne weitere Aufforderung zu ergeben. Um 4 Uhr wurde dann die Thür des Saufes in der Rue Chabrol geöffnet. Guérin trat heraus in Begleitung von Millevoye, Lafies und seiner sämtlichen Genossen. Guérin wurde dann sofort am Eingang des Hauses von einem Kapitän der Sicherheitspolizei verhaftet und zu Wagen nach dem Polizeidepot gebracht. Die Genoffen Guérins wurden unbehelligt gelaffen und begaben sich nach ihren Wohnungen. Damit ist die Bosse der Belagerung des Forts Chabrol" endlich beendet. Es ist nur nicht zu verstehen, warum die Regierung dieses 58 Ende nicht schon längst herbeigeführt hat.-

If Sultans.niaol Beleidigung des Sultans.

Zu der von uns bereits furz gemeldeten Anklage gegen unseren Die Situation ist diesmal bedeutend günstiger für die Stichwahl, als im Jahre 1893. Die Genossen werden mit aller Parteigenoffen Van Kol wegen Beleidigung der türkischen Majestät die Stichwahl, als im Jahre 1893. Sie aus Misteroerens im Saag tagte, beabsichtigten Energie und Feuer von neuen an die Agitation gehen. Sie sehen wird uns noch aus Amsterdam   geschrieben: ihre Ehre darin, den Kreis zu erringen. Während die Friedenstonferenz

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Von anderer Seite wird das Wahlergebnis in anderen Biffern mitgeteilt. Danach habe Fräßdorf 12 627, 8oe 11 650, Stroh ba ch 1997 Stimmen erhalten. Das Verhältnis

Doch wie dem nun auch sein mag, in Deutschland   kann man sich jedenfalls bei diesem Ausgang der Sache beruhigen. Denn wenn schon die mildernden Umstände" von Rennes   erfennen ließen, daß man den Augeklagten des in deutschem Solde begangenen Landesverrats nicht für schuldig hielt, so proklamiert der Be­gnadigungsbeschluß der Regierung diese Ueberzeugung laut und vor aller Welt. Einen Generalstabsoffizier, der um schnöden Judaslohn, den er nicht einmal brauchte, also aus purer, ab­grundtiefer Gemeinheit dem deutschen   Militärbevollmächtigten die im Bordereau aufgezählten Schriftstücke ausgeliefert, hätte die Regierung nicht begnadigen dürfen und sicherlich auch nicht begnadigt, so wenig, wie es dem Kriegsgericht in den Sinn gekommen wäre, ihm mildernde Umstände zuzubilligen. Darin, daß Dreyfus   nunmehr begnadigt wird, liegt fomit das Eingeständnis der französischen   Regierung, daß die jüngst durch den Reichs- Anzeiger" wieder aufgefrischten früheren Erklärungen des Grafen Münster und des Herrn v. Bülow der Wahrheit entsprochen haben. Und damit ist die Sache als poli tische Angelegenheit für uns erledigt; die Stimme der Menschlich­feit aber braucht sich jest wenigstens nicht mehr zum Protest zu erheben, wenn der Betroffene selbst mit diesem Abschlusse seiner Leidenszeit sich zufrieden giebt. Ein leises Mitgefühl freilich wird in weicheren Herzen noch lange nachzitlern, und nicht ohne Grund; denn ein ungerecht Verurteilter ist Alfred Dreyfus   trog alledem gewesen und hat als solcher unerhörte, namenlose Qualen erduldet."

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but Wastel- Entwicklung ist, wenn dieſe Zahlen die richtigen find, kein Kerbyt zu gewinnen und bie geplante Berſammlung abzuhatten. Jen Gewerbsmäßige Verrufserklärungen.

berlieren."

Jour

zu expedieren. 19mg dirij

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einige Vertreter der Jung- Türken und Armenier, in öffentlichen Ber sammlungen ihre Einwände gegen das Sultan  - Regiment anzu bringen. Nachdem ihnen dies durch politische Kniffe unmöglich gemacht war, gelang es ihnen, den Beistand des fortschrittlichen Abgeordneten Gelegentlich der Verhandlungen, die im Jahre 1897 vor dem anderes als bei Gültigkeit der von uns gestern gegebenen und in legten Augenblick aber zog Herr Kerbht sich zurück und darauf Einigungsamt des Berliner   Gewerbegerichts zur Beilegung des obiger Korrespondenz wiederholten Zahlen. Zwar hätte alsdann wandten die türkischen Berbannten sich an den socialistischen Ab- Formerstreits gepflogen wurden, kam die Rede auch auf die Schwarzen Listen des Verbandes der Metall­Loze 530 Stimmen mehr als im Vorjahre erhalten, aber die Zu- geordneten Ban Kol. nahme der socialdemokratischen Stimmen würde nicht 1443, sondern Dieser führte dann den Vorsiz in der Versammlung, er er- Industrielle n. Giner der Arbeitervertreter machte mit vollem 2620 Stimmen betragen. 90062 öffnete fie mit einer kurzen Rede, worin er die Regierung des Recht die Unternehmer verantwortlich für den Ausbruch des Streiks, od simildad id Sultans als usurpatorisch brandmarkte und Abdul Hamid  , nach der mir eine Folge sei der ungeheuren Erbitterung, welche das Einen sehr lustigen Artikel schreibt die Staatsbürger- Beitung" Gladstones Wort, den getrönten Mörder" nannte. Nach ihm nahmen System der Schwarzen Listen bei den Arbeitern hervorgerufen habe. über den Wahlausgang. Sie sagt u. a. obisk Shoddion der Jung- Türke Ahmed Niza und der Armenier Peter Anmeghian Da standen die Vertreter der Unternehmer auf, einer nach dem anderen und So hat denn der 18. September erneut bewiesen, daß die das Wort. To med pistil monterklärten feierlich, daß ihnen von einem System der Schwarzen deutsch  - sociale Reformpartei ein festes Bollwert gegen Die Versammlung führte zu einer Herausforderung zum Duell Listen nichts bekannt" sei. Am nächsten Tage aber fand eine die Sturmfluten der vaterlandslofen, mittel feitens des türkischen Delegierten zur Friedenstonferenz an Ahmed öffentliche Modelltischler- Versammlung statt, in der das Gegenteil standsfeindlichen Socialdemokratie bildet. Das ist doppelt erfreulich in einer Beit, in der manche der alten iza. Der Jung- Türke antwortete mit einer Verweigerung, um nicht der Behauptungen jener Herren bewiesen wurde, indem dort eine 1119 Parteien immer mehr an Widerstandsfähigkeit gegen den Unsturz die Landesgefege zu übertreten und gegen die Gastfreiheit Hollands   Lifte gemaßregelter Former veröffentlicht ward. zu verstoßen. Wichtiger als diese in Holland   ungewöhnliche Baltan- Seitdem find zwei Jahre vergangen und die Schwarzen Die Herren Antisemiten, die vor kurzen Jahren noch das halbe Boffe, welche nur allgemeine Heiterfeit zur Folge hatte, war es, daß Listen bestehen noch immer. d. dolphinti Uns liegt folgendes Schriftstück vor: Deutschland   zu erobern gedachten, sind bescheiden geworden. Sie die holländische Regierung, augenscheinlich unterm Antrieb des waren 1898 der Socialdemokratie um 1000 Stimmen voraus, türkischen Gesandten, eine gerichtliche Verfolgung gegends Mitteilung. Der Arbeitsnachweisstelle teile ich hierdurch jezt stehen sie um 1000 Stimmen hinter ihr zurück. Wir freuen die beiden Fremden in Scene setzte und auch den, allerdings mit, daß der 3. C., Klempner, heute von mir wegen Streit ent uns solch fester Bollwerke" unserer Gegner! lassen worden ist, und stelle das weitere Verfahren gegen Oben Die Staatsbürger- Zeitung" verschweigt auch wohlweislich, erfolglosen, da ungefeglichen Versuch machte, sie über die Grenze dugai neding genannten anheim. niso to to daß die Stimmen, die auf ihren Lotze fielen, keineswegs fämt. Jetzt ist ein weiterer Schritt auf dem Wege der Gefälligkeiten B., 18. September 1899. aidusolie delimits lich der deutsch   socialen Reformpartei zuzurechnen sind. Herr Loße ist bekanntlich Ordnungskandidat". Die Herren Reformer", für den Sultan gemacht. Gegen Genossen Van Kol ist eine Klage is Leo Biskupsti, Bauflempner, welche einst mit so großen Worten gegen die überlebten angestrengt wegen Beleidigung des Sultans, und er wurde bereits not had as tesilesi Gr. Lichterfelbe. alten Parteien" wetterten, nehmen gern die Wahlhilfe der durch den Untersuchungsrichter vernommen. thin the Diese Mitteilung" ist ein von der Arbeitsnachweisstelle an die Konservativen nicht nur, sondern selbst der ber Man darf gespannt sein, wie weit die Bedientenhaftigkeit von Betriebsinhaber verabfolgtes Formular. Der in den Tüden bes judeten" Nationalliberalen an. Diefe beiden Justiz und Regierung gehen wird.- 65 1967 Syftems nicht bewanderte Meinmeister gab naiver Weise diesen Parteien stellten keine Kandidaten auf, sondern traten sogleich by 196 Schein dem Gehilfen selbst, anstatt ihn der Arbeitsnachweis. für Herrn Loge ein. Die Wahl ist darum für die Reformpartei" pipft elle einzusenden; vielleicht hielt er den Schein für ein 8eugnis nicht nur ziffernmäßig ein Steinfall, sondern vor allent von ihrem nach Art des Gesindedienstbuchs. 5 de d eigenen Barteistandpunkt betrachtet moralisch wenn sich bei Militärkonflikt in Sicht? Für die Freifinnige Zeitung" unter Ein anderes Formular, das uns dieser Tage zugestellt wurde, den Antisemiten von Moral überhaupt sprechen läßt!- ein Bu fammenbruch, eine feige Selbstaufgabe, eine Kapitulation vor der liegt es auch nicht dem mindesten Zweifel, daß eine Wieder trägt folgende bezeichnende Ueberschrift: angeblich zu bekämpfenden konservativen Realtion.oup7006 Mann in dieser Session gleichbedeutend sein würde mit Renitenten, Trinfern 2c. zu benutzen. Dem Verband Berliner   Metall­aufnahme der Forderung der Heeresverstärkung um weitere Mitteilung". Lediglich zur Anmeldung von Aufwieglern, Noch lieblicher ist das Liebeswerben, das jetzt die Antisemiten einem Militärtonflikt; denn die gesamte Centrumspartei Industrieller teile dal maddi dan Noch lieblicher ist das Liebeswerben, das jetzt die Antisemiten würde sich aufs ärgste bloßstellen, wenn sie sich schon jetzt auf irgend Es folgen mun die gleichen Rubriken, wie bei dem vorbezeichneten gegenüber den Freifinnigen für die Stichwahl beginnen. Der Birmaer Anzeiger" bettelt um die freisinigen Stimmen und die welche weiteren Bewilligungen einlaffen wollte. Der Militärfonflitt fonmit natürlich nicht. Denn das Centrum Schema. Am Ende befinden sich noch folgende Nubriten: Be Staatsbürger Zeitung" rühmt der freifinnigen Partei im Pirnaer   wird eben die Borbedingung" fenter Täuschungs- Resolution vom merkungen der Arbeitsnachweis stelle." Eingegangen... Nr.... - Wahltreise tüchtige, aber maßvolle Wahlarbeit" nach. Frühjahr erfüllt jehen und den von den Sachverständigen angebotenen Sicherlich würden jene Herren, von denen wir oben sprachen, Beweis der Ummöglichkeit, mit der bewilligten Präsenzstarte von auch heute noch versichern, daß ihnen davon nichts bekannt" set. 495 000 Mann die zweijährige Dienstzeit aufrecht zu erhalten, für und vielleicht mit Recht, für dergleichen unsaubere ürbeiten hat man poiul apima napupus seine Leute". Diese sorgen gegen gute Bezahlung dafür, daß die Herren gelungen erklären. Dunkle Drohungen. Die Kreuz- Beitung" winkt in einer Unternehmer ruhig schlafen mögen, das Arbeiterpad wird schon für Brieftasten- Notiz mit drohender Gespensterhand: fie in Bucht gehalten.sident Herrn H. in M. bei J. Die Besorgnis, der Sie Aus­bruck geben, hat sich vielen tonservativen Männern aufgedrängt. Allerdings wird man, so lange nicht unzweifelhafte Beweise vorliegen, den Gegenstand öffentlich mit großer Vorsicht behandeln müssen.

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Kurz vor der Hauptwahl verbreiteten die Antisemiten Flug blätter, in denen der Freifinn aufs heftigste beschimpft und mit Liebenswürdigkeiten trattiert wurde wie die, daß die Politik der Freisimmigen läppisch und blödsinnig sei. Jezt aber sagt die Staatsbürgerin:

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#mdDas Recht auf Boykott. Man schreibt uns aus Hamburg  :

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Der Nedacteur des Wedruf der Eisenbahner", Heinr. Bürger in Hamburg  , hatte in einer Versammlung der Verkehrsarbeiter im Dezember v. J. bei einer Besprechung des Boykotts als Waffe im wirtschaftlichen Kampfe u. a. gesagt: Auch die Hamburger Polizeis

Dieses Mehr an bürgerlichen( freifinnigen) Stimmen fällt bei der Stichwahl zweifellos wieder dem Kandidaten der Ord mungsparteien zu, auch wenn die socialdemokratischen Soldschreiber im Lager des Berliner   Talmifreisinns sich bereits im voraus darüber entrüsten, auch wenn die verkappten Socialdemokraten in der Cohuschen Bolts- Beitung" und in der Ullsteinschen Berliner Zeitung" es heute schon als eine Schmach" empfinden, daß ein Antisemit mit freisinniger Hilfe siegen Wohin das zielt, wissen natürlich nicht nur die Absender des follte. Die freisinnige Partei Sachsens   läßt sich Pfeils, sondern auch die Adressaten. Wir glauben, daß dieser aller von den socialdemokratischen Soldschreibern Berlins   nichts vordings ziemlich start nach dem Revolver riechende Einschüchterungsbehörde habe sich gelegentlich des Bäderstreits im Sommer 1898 machen, sie hat flarere Begriffe über politische versuch des Junkertums weit wirksamer sein wird, als die leeren des Boykotts bedient, indem sie einem Bädermeister, der lange Ehre und würde eine Schmach nur darin finden, wenn Drohungen der Regierung, die mit hohlen Zähnen die agrarische Jahre das Brot für die Polizeigefangenen geliefert hätte, plöglich infolge der Lauheit des Bürgertums die vaterlandslose Social- Nuß zu fuaden sucht; es wird vermutlich auch etwas inaden, aber diese Brotlieferung entzogen habe, weil er die Forderungen Demokratie siegen und demjenigen Bundesstaate, der in nicht die Nuß. der Bäckergesellen betvilligt hätte. Wegen diefer Aeußerung wirtschaftlichen und nationalen Fragen als Pfadfinder gilt, Unheilbar. Die antisemitischen Blätter haben Jahre lang an Bolizeibehörde erhoben. Das Schöffengericht erkannte auf tostenlose wurde gegen Bürger Antlage wegen Beleidigung der Hamburger die Mehrheit der Reichstags Mandate erringen dem Feuer des Dreyfusschen Landesverrats ihre bösen Tränklein sollte." gebraut. Nun ist das Feuer verlöscht. Der Verräter ist von der Freisprechung, das Landgericht hob dies Urteil jedoch auf und ver Dagegen stellt die Freifinnige Zeitung" fest, daß die Pirnaer   Stegierung seines Landes, weil unschuldig, begnabigt worden. Welche urteilte B. zu 14 Tagen Gefängnis. Dagegen legte der Verteidiger Freiherr   v. Oldershausen Revision Freisimmigen gerade dem engen Busammenwirken mit der Berliner   Not für das Indenfreffertum! Soll es der Wahrheit die Ehre Centralleitung das Anwachsen ihrer Stimmenzahl zu verdanken geben? Unmöglich! Also von Lüge zu Lüge, bis das Lügen die ein, infolge deren das Hanseatische Ober- Landesgericht das land­hätten, patentsid mop stored Spaßenhirne völlig zerrüttet hat und die bewußte unwahrhaftigkeit gerichtliche Urteil aufhob und den Angeklagten fostenlos frei. bin in das Pathologische gerät. Die Staatsbürger Beitung" sprach. In den sehr interessanten und sehr umfangreichen Urteils­gründen nimmt das Ober- Landesgericht entschieden Stellung gegen will sich durchaus für Dalldorf   reif erweisen:

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Dreyfus in Aus Paris   wird gemeldet:

Freiheit.

Dreyfus   hat heute früh 3 Uhr, von der Bevölkerung fast unbemerkt, Rennes   verlassen und ist mit dem Zuge nach Nantes   abgereift.or

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Präsident Loubet   und sämtliche Minister werden vom Figaro" wegen der Begnadigung des Kapitäns Dreyfus   be­glückwünscht. Der Figaro" schreibt: Dieser Tobenswerte Att wird zum Gleichgewichte zwischen Frankreich   und der übrigen Welt beitragen und auch Frieden unter den verschiedenen Parteien des Landes herbeiführen!" Die Lanterne" sagt, das Leiden eines Menschen sei verringert worden, doch habe die Gerech tigteit teinen Schritt vorwärts gemacht. Das Blatt will erfahren haben, daß Dreyfus sich nach dem Süden Frankreichs   begeben und dort seine Rehabilitierung abwarten wird. Die Zeitungen" Journal"," Echo de Paris" und Gaulois" tadeln die Begnadigung Dreyfus  ' in der heftigsten Weise. Die Begnadigung, sagen sie, tomme weder zur rechten Beit, noch unter den gewünschten Bedingungen. Dreyfus   dürfe nicht allein begünstigt, sondern eine Amnestie müsse für alle mit der Dreyfussache in Verbindung stehenden Angelegenheiten, auch für die Komplottaffaire, erlassen werden.

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In Nennes und Paris   herrscht völlige Ruhe. Die Be­gnadigung Dreyfus  ' sowie die Aufhebung der Belagerung der Festung in der Sue Chabrol wird überall lebhaft besprochen.

Guérins Uebergabe.

Mittwochnacht wurden energische Maßregeln getroffen, um das Haus in der Nue Chabrol um 4 Uhr früh zu erstürmen. Die bisherige militärische und polizeiliche Wache in der Rue Chabrol

Nun ist der Dreyfus- Rummel beendet, Dreyfus   ist von Loubet   den Standpunkt des Landgerichts, daß der Vorwurf des Boykottierens begnadigt und hat als Entgelt dafür seine Revision an sich ehrenrührig sei, weil in dem Begriff des Boykottierens, der zurüdgezogen. So wird der Handel zwischen der Ne- der Berrufserklärung im Sinne des§ 153 der Gewerbe- Ordnung gierung und dem Syndikat abgeschlossen; die Regierung ist gleichzurechnen sei, ein gebäjfiges Berfehmen", in die Acht aus der Angst heraus, die ihr ein neuer Prozeß mit den schließlich erklären" liege. Das Ober- Landesgericht sagt:

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doch mabwendbaren Enthüllungen über die Spionage id Eine solche Definition des Begriffes Bohtott" stehe im

Dreyfus   mit Rußland   verursachte, und die Juden haben ihren geliebten Stammesbruder wieder. Daß die Zurückziehung der Revision von seiten Dreyfus' das offene Eingeständnis seiner Schuld bedeutet, brauchen wir nicht erst zu erörtern. Wenn Dreyfus sich unschuldig fühlte, hätte er diese Aus­flucht nie benutzt, hätte auch die Judenwelt diese Blaniage nicht zugelassen."

Und die Deutsche Tageszeitung" sucht der wahnsinnsverwandten Staatsbürgerin" die Tobjuchtszelle streitig zu machen:

Damit ist denn die Angelegenheit, welche Frankreich   in uns endliche Wirren gestürzt hat, als erledigt zu betrachten, ba Dreyfus  feine Revisionsanträge zurückgezogen hat und nunmehr kein Gericht mehr mit der Sache befaßt werden kann. Es ist vorauszusehen, daß die jüdische Bresse sich so stellen wird, als ob sie mit dieser Lösung der Dreyfusfrage nicht zufrieden ist und die Berufung für notwendig erachtete. Aber damit würde sie fich dreyfüslicher als Dreyfus selbst und seine Verteidiger gebärden und deshalb keinen Eindrud mehr machen können. Die Agitation ist ihres Bugmittels auf die urteilslosen Massen durch die Begnadigung entkleidet worden. Das Hauptgewicht ist darauf zu legen, daß Dreyfus  selbst die Revision zurückgezogen hat. Darin liegt ein Eingeständnis, ein Beugnis feines Schuld. bewußtseins, wie schon der Berzicht Laboris auf eine Verteidigungsrede für jeden denkenden Menschen die Lage der Dinge genügend flarlegte."

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Widerspruch mit dem in der Reichs- Gewerbe- Ordnung enthaltenen Grundsatz der Koalitionsfreiheit. Allen Gewerbetreibenden usw. feien nach§ 152 der Gewerbe Ordnung Verabredungen oder Bereinigungen behufs Erlangung günstiger Lohn- und Arbeits­bedingungen gestattet, jedem Gewerbetreibenden stehe die Be teiligung an solchen Verabredungen zu, und nur würden nach§ 153 der Gewerbe- Ordnung einzelne speciell angeführte zur Erzielung solcher Beteiligung mit Strafe bedroht. Unter feinen Umständen sei der Boykott der Verrufserklärung im Sinne des§ 153 der Gewerbe- Ordnung gleichzustellen, sonst müsse ja jeder Boykott be­straft werden. Das sei bisher aber noch niemals in der Judikatur oder der juristischen Litteratur und Theorie zu rechtfertigen versucht worden.2 An fich enthalte darum der Vorwurf des Boykottierens nichts ehrenrühriges, sondern es komme auf die Gründe, weshalb die Verfehmung" ausgefprochen, und die Zwecke, die damit verfolgt wurden, an. Man könne sehr wohl den gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Verkehr mit einer Person abbrechen oder andere abzubrechen veranlaffen aus sittlichen und vollkommen ehrenhaften Motiven. Die Polizei könne also unmöglich durch die Aeußerung des Angeklagten in der Meinung der Deffentlichkeit herabgewürdigt sein.startsid rif

Agitatorische Finten. Die Deutsche Tageszeitung" erflärt jezt, daß die Aufforderung der Polizei an den Bund der Landwirte, die Mitgliederlisten einzureichen, bereits vor etwa" 114 Tagen ergangen, und zwar gerade an dem Tage, als radisid tpbie erste Nachricht von dem geplanten Vorgehen gegen den Bund

Eine Frren heil anstalt thut es für diese Leute nicht; fie find

unheilbar.