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Ist

Hierauf trat er in das Licht der brennenden Lampe und allen möglichen fernen möglichen fernen und nahen Gegenden herbeigeschafft Jetzt ist es in wurde starr. Ein lange nicht mehr empfundentes Entzücken haben. die unzähligen großen Vieh hinter den Rampen getrieben worden und auch ergriff seine Seele, gerade als toenn er nach langen Qualen buchten diese hat es großenteils schon wieder verlassen und befindet und Leiden plötzlich Ruhe und Frieden gefunden. Er schlief die ganzo Nacht nicht, und wie es mit vielen sich in den Hallen, wo es zum Verkaufe gelangt. Vorher sind schon die Beamten der Beterinärpolizei rundgegangen und haben alles und abervielen geht, die das Neue Testament lefen, verstand er trante oder krank erscheinende Vieh sofort absondern lassen und nach zum erstenmal beim Lesen die ganze Bedeutung der Worte, die er dem Polizei- Schlachthaus, dicht an der Eldenaerstraße geschafft, wo­schon oft gelesen und nicht erfaßt hatte. Wie die Lippe das Waffer, selbst es vom Bolizeischlächter unter Aufsicht geschlachtet wird. fog er das Nötige, Wichtige und Freudige in sich auf, was sich ihm ein Tier seuchenverdächtig, so geht der ganze Waggon in dem Buch offenbarte. Und alles, was er las, fchien ihm bekannt, auf einem besonderen Geleise nach dem Seuchenhof, furz wird dort beob schien ihm zu bestätigen und zum Bewußtsein zu bringen, vor dem Lichtenberger Bahnübergang und Auch die Beobachtung achtet oder unter Aufsicht geschlachtet. was er schon lange bordem gewußt, fich aber nicht eingestanden, des zum Erport nach den Orten der Provinz gelangenden Viehs ist nicht geglaubt hatte. Jetzt aber gestand er es sich ein und eine ebenso peinlich genaue. Vor und nach der Schlachtung unter glaubte es. Er glaubte hauptsächlich an das, was aus der liegt dann noch das vom Viehhof auf den Schlachthof gelangende ganzen Lehre hervorging und was in besonderer Klarheit und Schlachtvieh der Fleischbeschau, die uns zunächst nicht interessiert. Kraft in dem Gleichnis von den Arbeitern des Weinbergs Das ist ein Leben uns! ausgedrückt war. Die Arbeiter bildeten sich ein, daß der ein Stüd entwischt, als sie es in die Hallen treiben wollten und alster 1 Hier und da ist den Treibern Weinberg, in den sie zur Arbeit für ihren Herrn gesandt durch Hin und Herrennen, durch Rufen, Schreien, Schlagen mit den waren, ihr Eigentum wäre; daß alles, was in dem Weinberg Stöden ist es endlich wieder herbeigetrieben. Trotzdem widelt sich hergerichtet war, für sie hergerichtet wäre, und daß ihre Auf- das Abtreiben mit großer Schnelligkeit ab, denn es sind wohl an gabe nur darin bestände, in diesem Weinberg ihr Leben zu die 600 durch ihre Metallschleifen und Schilder erkenntliche Ober treiber und Treiber auf dem Viehhof thätig. Ueberhaupt iſt alles genießen, wobei sie den Herrn vergaßen und die töteten, die sie auf schnelle Abwicklung eingerichtet. Die 15/2 Kilometer Geleiſe, an den Herrn und ihre Pflichten gegen ihn erinnerten. welche den weiten Biehhof bedecken, ermöglichen die gleichzeitige Auss Darin beruht alles," dachte Nechljudow. Ich habe ladung von 4 je 400 Meter langen Bügen von je 100 Achsen und die Vieh gelebt und wir alle leben in der thörichten Zuversicht, daß buchten haben die doppelte Flächengröße eines Bahnwaggons. Was wir wir selbst Herren unsres Lebens find, daß es uns zu unsrem jetzt sehen, ist nur noch der Nachtrab; der Hauptauftrieb erfolgt während Genuß gegeben ist. Und das ist doch offenbar thöricht. Denn der Nachtstunden und wir hören erstaunt, daß wöchentlich auf diesem wenn wir hierher gefandt sind, so sind wir es durch jemands Bahnhof durchschnittlich 25 Extrazüge meist aus dem Osten Willen und für irgend einen Zwed. Wir aber haben ent- Preußens- einlaufen, die in durchschnittlich über 800-900 Waggons das Vieh heranbringen. schieden, daß wir wie Pilze sind: entstanden sind und nur zu Schon auf dem Viehhof beobachten wir die peinliche Sauberkeit. unfrer Freude leben; und es ist klar, daß es uns übel er- Die Bahnsteige und Buchten find mit wasserdichtem Pflaster versehen gehen wird, wie es dem Arbeiter übel ergeht, der den Willen und kanalisiert. Kein Waggon verläßt den Hof ohne vom des Herrn nicht erfüllt. Der Wille des Herrn ist aber Unrat entleert und von außen und innen gewaschen, gespült in der Lehre Christi ausgedrückt. Nur wenn die Menschen und mit heißer Sodalauge ausgepinselt zu sein. Gummischläuche diese Lehre erfüllen, wird auch auf Erden Gottes Reich führen das Waffer aus den 56 Standrohren in die Waggons, wo kommen und die Menschen das größte Heil empfangen, das eine wohl 50 köpfige Arbeiterkolonne die Reinigung bewirkt. Wie ihnen zugänglich ist. glauben es gern, wenn man uns sagt, daß allein die Anlage dieses Viehbahnhofs der Stadt Berlin 2 Millionen Mark gekostet hat. Wir sind die hölzerne Brückentreppe hinabgegangen und befinden uns nun, nachdem wir eine kleine Anlage passiert haben, gegenüber Wir aber trachten nach dem übrigen und finden es dem Börsengebäude mit der Hauptrestauration, welches auf beiden nicht und errichten nicht nur nicht Gottes Reich, sondern zer- Seiten von den riesigen Hammel- und Rinderhallen eingeschlossen wird. ftören es.

Trachtet nach dem Reich Gottes und nach seiner Gerechtigkeit, so wird Euch das übrige von selbst zufallen.

Hier in dieser Börse, einem weitläufigen Gebände mit präch

Also das ist es, das Werk meines Lebens. Sobald tigem Säulenportal und Vestibul, welches eine Fläche von das eine geendet, hat schon ein andres begonnen; und ich 4371 Quadratmeter bedeckt, konzentriert sich das geschäftliche Leben glaubte, daß ich allein sei und nichts zu thun hätte."

Von dieser Zeit begann für Nechljudow ein ganz neues Leben, nicht nur deshalb, weil er in neue Lebensbedingungen eintrat, sondern deshalb, weil alles, was mit ihm von der Seit an geschah, für ihn eine ganz andre Bedeutung erhielt wie früher.­and god piralod

( Nachdruck verboten.)

des Vieh- und Schlachthofs. Wir treten in einen Saal, groß genug, um borne einer start frequentierten Restauration Platz zu geben, während in der Mitte und im hinteren Teile das eigent liche Börsenleben zu beobachten ist. Vorbei an den Tischen der Hausierer, die Portemonnaies und Schlächter- Bedarfsartikel aller Art feilbieten, kommen wir zwischen die Gruppen der Käufer und Verkäufer. Es ist interessant, dieses Händlergebahren zu beobachten, durch welches hier beträchtliche Werte umgesetzt werden: ca. 3 Millionen Mark beträgt der allwöchentliche Geldverkehr. Etiva

Ein Rundgang durch den Schlacht- 700 Berliner Wichhändler verkehren am Berliner Markt und ver

und Viehhof Berlins .

Von Emil Rosenow .

kaufen hier das aufgetriebene Vieh an die Berliner Schlächter, deren etwa 900 wöchentlich den Markt besuchen oder an die Schlächter der Nachbarorte, die zu etwa 200 fommen: außerdem aber wird auch Am Mittwoch oder Sonnabend der Woche kann man, selbst viel aufgetriebenes Vich in die Provinz weiter verhandelt durch die wenn man mit der Ringbahn schon zu sehr früher Tagesstunde auf Vermittlung von Exporteuren, die auch noch zu etwa 150 der Station! Central Viehhof anlangt, an jener Centralstelle wöchentlich an der Börse verkehren. Danach kann man sich ein der Fleischversorgung Berlins bereits reges Leben finden. Mittwoch und Bild von dem Lärm dieses Feilschens und Handelns machen. Ist Sonnabend find die Markttage, die bereits früh 7 Uhr beginnen, um bis ein Geschäft abgeschlossen, so treten die Händler wohl in einen der 2 Uhr nachmittags zu dauern. Eine Menge Personen, unter denen vielen fleinen Räume, deren geöffnete Thüren in den Börsensaal die Händler und Schlächter überwiegen, entsteigen dem Zuge. Indem führen. Es find fleine Comptoirs und an den Firmenschildern sehen wir ihnen folgen, gelangen wir auf die mächtige, langgestredte Holz- wir, daß es Bichkommissions- Handlungen und einige Bankcomptoire brücke, die den Uebergang vom Personenbahnhof des Nordrings auf find. Neben den mächtigen Geldschränken hantieren die Kassierer, den städtischen Vieh- und Schlachthof Berlins ermög- hier werden die Gelder ausbezahlt, die Käufe vermittelt. licht. Von hier oben übersieht man im Panorama den ganzen Zwischen der Börse, der Restauration und den Hallen, in denent riesigen Betrieb, der mit seinen langgestreckten Steinbauten, seinen das Vieh zum Verkauf steht, findet ein ununterbrochener Verkehr sauberen Straßen und freien Plägen, seinen eignen beiden Bahn- statt. Fortwährend wird auch verkauftes Vieh in fleineren Trupps höfen, rauchenden Schloten, geschäftlichem Leben. Menschen von den Treibern durch die Straßen des Viehhofs nach dem Schlacht­gewire und Wagenverkehr fast eine Stadt für fich zu hof hinübergetrieben oder auf den Wagen der Berliner Exporteure sein scheint. Nach Süden hin läuft die Eldenaerstraße und in und Händler weggebracht. Wie wir die Börse verlassen haben, find ihrer Berlängerung der Weidenweg, im Osten begrenzt Lichtenberg wir in die Rinderverkaufshalle getreten. Diese Niesenhalle, aus das weite Gebiet, im Norden schneidet die Ningbahn es ab und im deren Innern uns das Brüllen der Rinder, das Stimmengewire der Westen oder richtiger Nordwesten grenzt es an die Landsberger Allee . Händler entgegen bringt, dürfte so leicht nicht ihresgleichen haben. So füllt die Centralstelle, die Berlin mit Fleisch versorgt, einen Ihre Bodenfläche umfaßt 61/4 Morgen und wenn man Komplex von 182 Morgen aus, wovon 118 Morgen auf den Viehhof einer der Seiten stehend, den Blick zum Dach emporschweifen mit Bahnhof und Seuchenhof entfallen und ca. 69 Morgen auf den läßt, durch dessen Oberlicht die Somtenstrahlen hereinfallen auf eigentlichen Schlachthof. die eisernen Säulen und Träger, die das Dach halten, auf den fauber mit Cementklintern ausgelegten Boden, auf die Unmenge der abgeteilten Stände der Handlungen, in denen das Vieh auf Verkauf wartet, wenn man dann die ganze Halle hinabwandelt, die 217 Meter lang ist, so bekommt man einen Begriff von der Bedeutung dieses Viehhofs. Man muß sich fortwährend durch die Gruppen vor den Ständen durchdrängen, die das einzelne Stück betasten, betrachten, abfchäßen

Unter uns grunzt und quiekt, brüllt und blökt es und die viel stimmigen Rufe der Viehtreiber, die dort unten eine schmutzige und ermüdende Arbeit zu beforgen haben, dringen zu uns herauf. Rechts und links, so weit wir sehen können, strecken sich die Rampen des Biehbahnhofs. In endloser Reihe stehen vor ihnen die Baggons der Bahn, die das Vieh, Schweine, Hammet, Ninder, Kälber, aus

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