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Kleines Feuilleton.
periodischer Lebensvorgänge bei Tieren geben. In einer Abhandlung,| Da nmn früher das Amazonengebiet wahrscheinlich noch weit mehr die jüngst in der Zeitschrift für Naturwissenschaften"( 1900, 4. und leberschwemmungen ausgesetzt war, so meinen die beiden 5. Heft) erschien,„ Die Fortpflanzungsgeschichte des Aals", widmet Forscher, daß die Ameisen zur Zeit jener UeberschwemO. v. Linstow auch den Wanderungen dieses Fisches einen inter mungen fich auf die Pflanzen gerettet und dabei solche essanten Teil. Die Lebensgeschichte des Aals ist erst vor bevorzugt haben, welche auch ihren Larven geeigneten Unterschlupf newenigen Jahren durch zwei italienische Forscher endgültig aufwährten. Da die Ameisen die Pflanzen wahrscheinlich gegen Angriffe geklärt worden, nachdem die Fortpflanzung und die erste Jugend- von allerhand Tieren beschützten, so bildeten sich die ursprünglich zus zeit dieses Tieres lange ein wissenschaftliches Problem gewefen war. fälligen Schlupfwinkel an den Pflanzen zu einer Art Wohnräume um, Jene Forscher entdeckten, daß die unter dem Namen Leptocephalus und außerdem föderten sie die Ameisen durch Absonderung von Nahbrevirostris feit langem bekannte Larve der Jugendzustand unsres rungsstoffen. Auch da, wo die Landschaft später trocken wurde, erMales sei. Der Fisch lebt 4-5 Jahre in unsren Binnengewässern. hielten sich die Ameisenpflanzen, da ihnen das Bündnis mit den Ameisen So lange braucht er, um geschlechtsreif zu werden. Die Wanderung gegen die Blattschneider- Ameise besonders wertvoll wurde. Die beginnt mit dem Erwachen des Geschlechtslebens. Aber sie meisten Ameisenpflanzen blieben freilich auf die Distrikte beschränkt, findet stets erst im Spätsommer und Herbst statt. Wenn die periodischen Ueberschwemmungen ausgesetzt sind. Die Theorie der Fisch 4 oder 5 Jahre bis zur Geschlechtsreife braucht, jo der beiden Forscher ist jedenfalls recht einleuchtend, es ist sehr wahrhängt diese Zeit ohne Zweifel mit der Ernährung zusammen. scheinlich, daß wie in so vielen andren Fällen auch hier die in Mancher Aal findet reichlich Futter und schließt deshalb seine Jugend- regelmäßiger Folge wiederkehrenden Naturereignisse den Anstoß entwicklung um ein Jahr früher ab. Daß aber gerade mit dem zur Entstehung neuer Formen und Lebensgewohnheiten gegeben Spätsommer und Herbst, also von einem bestimmten Zeitpunkt des haben. Jahres an die Fortpflanzungsperiode des Aals beginnt, das kann nicht weiter auffallen, denn fast bei jedem Tiere fällt das Geschlechtsleben auf eine ganz bestimmte Zeit im Jahre. Für die Aufzucht der Jungen ist ja nicht jeder Teil des Jahres gleich günstig, es ist daher Die wendische Mittagsgöttin. Nur bei wenigen der weibe leicht zu verstehen, daß die Fortpflanzungszeit auf einen ganz lichen slavischen Gottheiten ist die göttliche Natur ins Gespenstische bestimmten Zeitpunkt rüdte, der für das Fortkommen der Jungen, also verwandelt worden. Es gilt dies hauptsächlich von der Psches. für die Erhaltung der Art am günstigsten war. Die Wachstums- poniza, der Mittagsgöttin, deren Andenken in den altersgrauen vorgänge im Körper richten sich in diesem Falle nach der Jahreszeit, Blockhütten noch immer ein stifles, heimliches Asyl behalten hat und ohne daß ein Instinkt dabei wirksam wäre. Nach Abschlußz der die im Spreewald verborgene Dörfer mit einem besonderen roman Jugendentwidelung befällt mm den Aal ein unwiderstehlicher Drang tischen Schimmer umwebt. Der Wende denkt sich, schreibt E. Müller zu wandern. Hier tritt der Instinkt deutlich hervor. Wie fich dieser in der Leipziger Zeitung", die Pschespouiza, die Mittagsschenche, im Innern des Tieres geltend macht, dafür fehlt uns freilich jede Mittagsschleiche oder Mittagsfrau als ein weibliches, großKenntnis. Aber man kann sich vorstellen, daß das erwachende Geschlechts- gewachsenes Wesen mit flachsblauen, bannenden Augen und leben den Aal unruhig mache und daß er eine Erleichterung empfinde, ährengelben Haaren, welches zur heißen Jahreszeit in der wenn er siromabwärts schwimme. Jedenfalls müssen von dem ges Wiittagsstunde auf den Feldern zu erscheinen pflegt. Angethan mit schlechtlichen Drang und dem stromabwärts gleitenden Waffer irgend wallenden, weißen Gewändern, in Arm ein Bündel Flachs, in der welche Einflüsse ausgehen, die den Mal zur Wanderung nach dem Hand eine Sichel haltend, tritt die seltsame Erscheinung unerwartet Meere hin leiten. Es sind hier also die anregenden Ursachen des vor diejenigen Personen, welche es versäumen, die Feldarbeit zu Instinkts viel leichter sichtbar als bei den Vögeln, deren Wanderinstinkt unterbrechen und heimzukehren. Den lleberraschten, namentlich den ohne erkennbare Ursachen auftritt. Und während es noch unklar ist, Frauen und Mädchen, legt sie unausgesetzt Fragen über den Anbau wie der Bogel die Richtung auffindet, in welcher das Ziel seiner des Flachses und das Leinwandweben vor. Gelingt es den scharf jährlichen Reifen liegt, ist für den Aal die Nichtung ohne weiteres gegeben. ins Verhör genommenen und geängstigten Personen wirklich, alle Folgt er dem abwärts strömenden Wasser, so gelangt er aus dem Fragen recht zu beantworten und die Zeit bis zwei Uhr durch fortLeich in den abfließenden Bach, aus ihm in den Nebenfluß, in den währendes Gespräch mit der Mittagsjrau auszufüllen, so erweist Fluß, den Strom und schließlich ins Meer. Hier zeigt sich auch sich die Pschesponiza machtlos und verschwindet. Nettet deutlich, daß die Gemeinschaftlichkeit der Wanderungen bei Tieren jich jemand auf diese Weise, so sagt sie wohl: Das hat Dich ursprünglich eine zufällige, feine instinktive war. Aus allen Teichen, der Teufel gelehrt!" Bei einem heraufziehenden Gewitter ver Seen, Bächen und Flüssen bon den Alpen au durch ganz schwindet sie plötzlich. Wissen die Geängstigten jedoch die gestellten Mittel- Europa wandern die Aale nach dem Meere zu, es ist fein Fragen nicht sogleich zu beantworten oder reißt ihnen der Faden Wunder, daß sie dann an den Mündungen in unzähligen der Nede, so find die Bitternden dem Tode verfallen oder unheils Scharen gesehen werden. Sie find da gesellig, weil sie gefellig barem Siechtum; wenigstens aber verursacht ihnen die Pschesponiza sein müssen. Nachdem die Aale im Meere angelangt, hier mannig die heftigsten Kopfschmerzen. Du fragst ja wie die Mittagsfrau", fache Körperveränderungen durchgemacht und sich in Tiefen von ist eine sprichwörtliche Redensart, die man häufig in den Spinnmindestens 500 Meter gepaart haben, sterben sie hier ab. Die stuben vernehmen kanır. Die stuben vernehmen kann. So ist die Pichesponiza die wendische jungen Aale oder Aallarven bleiben ein Jahr im Meere und machen Sphing, das Doppelsymbol der Weisheit und des Todes, hier eine Metamorphose durch, also auch hier richten sich die Körper- die gleich der böotischen Sphing des Oedipus die Menschen vorgänge nach der Jahreszeit. Erst im nächsten Frühjahr beginnen zu Tode examiniert. In der Anschauungsweise des wendischen die Aale ihre Wanderung nach den Binnengewässern. Wieder treibt Landvolks erscheint die Mittagszeit ebenso bedeutungsvoll und fie ein Justinkt, denn die jungen Male tönnen ja dem Beispiel der unheimlich, wie die mitternächtige Stunde mit all' ihren Sput Alten nicht folgen, da ja alte ale gar nicht ins Süßwaffer zurüd- gestalten. Die Pichesponiza wird auf Dich kommen!" ist ein Bu wandern. Aber ihr Instinkt ist auch leicht zu verstehen, wenn man rnf, den alle in der mittäglichen Gluthige Arbeitenden zu hören beannimmt, daß mm das weniger salzhaltige Wasser an den Mündungen der Flüsse und die Nichtung der Strömung auf ihr Gefühl irgend einen Reiz ausübt, der fie dazu treibt, das Calzwasser zu fliehen und gegen den Strom zu schwimmen. Der Wandertrieb muß für die Tiere ein ganz unwiderstehlicher sein, denn die jungen Male über winden alle Hindernisse, Felsen, Wehre, selbst Wasserfälle. Sie Hettern an Steinen und Holzbarrieren empor, indem sie geschickt jedes Moospolster, jede Unebenheit, jede Nige benutzen. Mit der klebrigen Flüssigkeit, die ihren Körper umgiebt, halten sie fich auch an ziemlich steil aus dem Wasser aufragenden Gegenständen fest und selbst wenn viele Tausende, bei dem Versuche, Barrieren zu übersteigen, zu Grunde gehen, so dienen ihre toten Körper den nach folgenden als Brücke.
tommen. Und wer zu später Mittagsstunde vom Felde heimkehrt, der muß nicht selten die Worte hören:„ Seht, da kommt die Mittags schleiche!" So erweist die sommerliche Bichesponiza sich als Schuhgeist der Feldarbeiter und als Schreckgespenst für alle diejenigen, die aus Geiz oder Hartherzigkeit ihrem Gesinde und sich selber während der größten Sommerhige keine Ruhe gönnen, und besonders für die Frauen, welche um diese Zeit sich daheim mit der Zu bereitung des Mittagsmahls und der häuslichen Wirtschaft befasseir sollen.
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schreibt: In Dänemark war seiner Zeit ein Bernichtungskrieg gegen Der Krieg gegen die Wanderratic. Die Voffische Ztg." Natten ins Werk gesetzt worden; dieser war wesentlich dem Zugenieur Buschlag zu danken, der überall im Lande die Aufmerksamkeit der Beriodische Vorgänge in der Natur mögen einen ganz gewaltigen Bevölkerung und Behörden auf diese schädlichen und gesundheitsEinfluß auf die Gewohnheit und die Gestalten der Lebe- gefährlichen Nagetiere Tenkte. Aus den Mitteilungen, die wejen gehabt haben, ohne daß allerdings die Spuren davon Buschlag jetzt über den Rattenkrieg giebt, ist ersichtlich, daß heute immer nachzuweisen wären. Eine der merkwürdigsten während des achtzehnwöchigen Vernichtungstrieges, der in Pflanzengruppen, die Pflanzen, die den Ameisen Raum zu Kopenhagen geführt wurde, 100 000 Ratten oder täglich Wohnungen geben, verdanken ihre Entstehung nach einer 925 erlegt worden find. Die gefräßige Wanderratte wird Theorie, welche L. Buscalioni und B. Huber jüngst in den Beiheften zuerst im Jahre 220 n. Chr. erwähnt. Im Jahre 1753 des Botanischen Centralblattes entwickeln, periodischen Naturgewalten. erschien fie in Paris , wo sie so gut gedich, daß die Stadt Es giebt in Brasilien sehr viele solcher Pflanzen, die in Symbiose mit verwaltung schon Ende des Jahrhunderts Maßnahmen zur Ausden Ameisen leben. Während sie den Kerbtieren geeignete Hohlräume rottung der Tiere treffen mußte. Bei einer einzigen Razzia wurden als Aufenthaltsort gewähren, beschützen diese Tiere die Gewächse 16 000 Stück getötet. Etwa um 1800 war die Wanderratte über vor den verheerenden Angriffen der Blattschneider Ameisen, die ganz Deutschland verbreitet, und zu ungefähr derselben Zeit war sie eine wahre Geißel für jene Länder bilden. Nun haben aber die auch in Dänemark und Schweden aufgetaucht. In Schweden wie in beiden Forscher beobachtet, daß es sehr viele Ameisenpflanzen Norwegen ist sie bis in die nördlichsten Gebiete verbreitet. Ueberall gerade auf den periodisch überschwemmten Inseln und den fer hat sie mit dem Recht des Stärkeren die weit unschädlichere niederungen des Amazonenstroms giebt, wo feine Blattschneider schwarze Matte verdrängt. Diese ist hauptsächlich Vegetarianer, woAmeisen vorkommen. Ueberhaupt wurden folche ameisenfreundliche gegen die Wanderratte alles frißt. Im Herbst und Winter vertilgt Gewächse vorwiegend an periodisch überschwemmten Orten gefunden. fie große Mengen Getreide und Wurzelfrüchte, und im Frühjahr