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Und sie reichte ihm glüdstrahlend eins der Sträußchen. Isamer ist es, daß gerade Juden, denen felbst der Genuß von Tier­Blutrot im Gesicht und mit der linken Hand feine Müze blut feit Jahrtausenden verboten ist, beschuldigt werden, fogar zerinüllend, nahm der Mann die Blumen in seine breite Menschenblut zu gebranchen. Alles, was über Ritualmorde als religiös zuläffig oder gar geboten gesagt wird, ist barer Unsinn. Hand. ist das Fleiſch so weit für die jüdische Küche reif, dann fangen erst die eigentlichen Küchenschwierigkeiten an. Zum Kochen oder Brateir von Fleisch und aller zum Fleisch zu genießenden Gemüse, Vor- und Buspeisen dürfen weder Butter noch Milch oder Sahne verwendet werden. Alle Fleischgerichte müssen in besondren, nur für diese be­stimmten Küchengeräten aufbewahrt, gekocht und gebraten und von besondrem Tafelgeschirr gespeist werden. Selbst Löffel, Messer und Gabel, die man für Fleisch und mit Schmalz( Gänseschmalz) oder Rindertalg zubereiteten Speisen braucht, dürfen nicht für Speisen verwendet werden, die mit Milch und Butter her gestellt werden. Für das Osterfest find noch wieder andre Ein­schränkungen vorhanden. Die Osterküche ist das wahre Krenz der jüdischen Hausfrau, die für die acht Tage eine ganz andre Birt schaft braucht und in der Hauptsache mit Osterbrot( Mazzes), Eiern, Fleisch und einer für das Osterfest hergestellten eigenartigen Suppe ferien aus roten Rüben operieren muß.

" Es ist nichts," antwortete Johanna, es ist nur für mich." tisdinafio 1970 on HUD in its me

" Ja, Fräuleinchen," sagte er stotternd, so viel hat mir nicht einmal der Herr gegeben". Und trotzig fügte er hinzu: Das schenke ich nicht meinem Schatz, das behalte ich für mich. Na, Ihnen brauche ich nicht vergnügte Weih­nachten zu wünschen." Count di bon all Johanna reichte den Mann ihre Hand, und er drückte fie fest, dann lachten beide stunnn vergnügt einander an; der Arbeitsmann lachte immer noch laut, während er die Treppe hinunterging, und Johanna lachte leise, bis ihr die Thränen in die Augen traten. don 6Sie will gleich jubeln, wenn sie sich erst ihre Weihnachten aufgebaut hat. Sie ging in die Stube zurück und suchte die wenigen dünnen Lichte zusammen, aus denen ihr Vorrat bestand. Und sie steckte eins in den zweiten Leuchter, die zwei legten in leere Tintenflaschen. Als alle Flammen auf dem Daß eine so beschränkte Auswahl der jüdischen Hausfrau die Tisch branntent, stellte sie sich feierlich davor. Sie wußte, daß Herstellung eines abwechselungsreichen Küchenzettels ungemein eve das Aufstand war gegen ihre Mutter, aber die Rebellion war schwert, wird jeder leicht begreifen. Weitere Beschränkungen stellen doch verzeihlich. Langsam schüttete sie die Veilchensträußchen sie noch vor andre schwierige Aufgaben. Aber in der Beschränkung zeigt sich die Meisterin, und sie muß eben mit wenig auskommen. über den Tisch aus. Gleich wollte jie jubeln. Die Not macht erfinderisch. Die erste Aufgabe. der jüdischen Hauts­Da rief die Mutter aus dem Schlafzimmer: old frau ist, das Fleisch nach Möglichkeit auszungen, nicht mit weil Hat es nicht geflingelt? Es ist doch kein Unglück, keine fie teine große Auswahl hat, sondern auch weil fie, zumal in Depesche von Achim?" i fleinern Städten, sich es überhaupt nicht immer beschaffen kann, sowie auch weil das für sie verwendbare Fleisch verhältnismäßig teurer ist. Was, besonders in reicheren Landesteilen, etwa in Rhein­ land und Westfalen, weggeworfen wird, das wird in der jüdischen Küche noch vielfach zu Delikatessen verarbeitet. Was die Jüdin bei ritueller Behandlung, die in der Entfernung von Häuten und Abern besteht, aus dem Gänsehals herstellt, verdient die höchste Auter­tennung. Den gefüllten Därmen ist noch kein genügendes Loblied gesungen worden, und der nach den mannigfachsten Rezepten ge füllte Gänsehals wird bei richtiger Zubereitung selbst von sehr vers wöhnten Feinschmedern geschäßt. Das Gänseschmalz muß im jüdischen Haushalte drei Viertel der Aufgaben der Butter erfüllen. Darum spielt die Gans auch, namentlich die Stopfgans, in der jüdischen Küche dieselbe Rolle, wie das Schwein in der christlichen. Was Ifrael ohne die Gans gethan hätte, vermag feine Phantasie auszudenken. Die Gans ist nicht nur Retterin des Kapitols, sondern auch Retterin der jüdischen Küche. Da Fleisch knapp und tener iſt, muß großer Wert auf Bus und Vorspeisen gelegt werden. Früchte, Gemüse, Begetabilien find von den jüdischen Speisegefezgebern schrankenlos freigegeben. Da aber auch diese noch verhältnismäßig teuer find, so werden Reis, Hirie, Graupe, Sago , Gries und namentlich Mehlspeisen verschiedenster Art viel netocht. Die Zer­renung über alle Länder der Erde und die Wanderungen von Land zu Land haben das Aufhäufen von Küchenrezepten nngemein bes günstigt. Zwiebel und Knoblauch find spanische, orientalische und wohl noch ägyptische Reminiscenzen. Wenigstens brüden nach dem biblischen Berichte die Juden in der Wüste ihre Schnsucht wie nache den Fleischtöpfen so auch nach den Zwiebeln und dem Knoblauch Aegyptens aus. bonibile aid, punon

Als die Mutter wieder eingeschlafen war, schritt Johanna zum Tisch zurück, um endlich ihre Weihnachtsfrende auszuspielsweise aus Milz und Därmen, beiläufig nach besonderer foften. Und sie fant am Tisch nieder, drückte ihr Gesicht und ihre Hände in die Veilchenblüten und schluchzte allen Kummer und alle Sehnsucht in die duftenden Blätter aus. C

Die weiche Stimmung dauerte nicht lange. Als sie sich fatt gemeint und den Duft eingesogen hatte, richtete sie den Kopf feft und mit lachenden Augen wieder empor. Und sie schämte sich ein wenig, aber nur ganz wenig, ihrer Rebellion. Ernsthaft ging fie daran, den Aufstand zu dämpfen. Sie löschte die Kerzen in den beiden Tintenflaschen und dem zweiten Leuchter und beim lekten trüben Flämmchen ging fie daran, ihre Veilchenschäße zu orduen und zu verwahren. Wenn sie die fleinen Sträußchen auch ins Wasser stellte, so waren fie bald verwelkt und verwest. So legte sie denn nur die beiden größten Buschen für die Feiertage zur Seite, von allen übrigen machte sie den Bindfaden los und legte die vielen hundert Beilchen einzeln zwischen die Blätter ihrer wenigen Bücher und den Rest zwischen die Bogen leeren Schreib- und Notenpapiers, welche für ihre Arbeit hoch aufgestapelt auf ihrer Kommode bereit lagen. Dann zerdrückte sie ein leptes luftiges Thränchen und kopierte noch eine ganze Stunde in die Nacht hinein. Ihre Füße waren nicht mehr falt, ihre Hände nicht verklamt. sil Vielleicht war es der leise Veilchengeruch, der von nun an ihre Arbeit umhauchte, vielleicht war es doch die neubelebte Hoffnung auf Richard, was ihre bleichen Wangen am Weih­nachtsmorgen wieder ein wenig färbte. su equip du bihing uns( Forticgung folgt.)

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Der Jüdin ist es geradezu zur Pflicht gemacht, schreibt die burch einen guten Tisch zu ehren. Am Sabbat jollen Fleisch, Fisch Kölnische Volkszeitung", den Sabbat und die Festtage und Bein genoffen werden.

Daß eine so eng begrenzte und streng geregelte Kitche einen pund ganz außerordentlichen Einfluß auf Gefundheit, Sitte, Wirtschaft­ihlichkeit, Gesellschaftsleben ausüben mußte, wird auch derjenige fich leicht vorstellen können, der die dem täglichen Augenschein ivider: sprechende Lehre, daß der Mensch ist, was er ißt, nur bedingt gelten läßt. Der orthodore Jude liebt es nicht, zu hören, daß Moses den Genuß des und andrer kriechender und schwimmender Tiere aus

Die jüdischen Speisegefehe. Gesundheitsrilditchten, iden andrer Geschöpfe aus äſthetiſchen oder

In civilijierten Ländern ist nach der vegetarischen die jüdische humanen Gründen verboten habe. Er läßt lieber feinen Gott nach Küche hinsichtlich der Auswahl die beschränkteste. Da, wo in allen dem Grundfage: car tel est mon plaisir den Juden den Fleisch­anderu Küchen die Delikatessen erst anfangen, hat der Küchenzettel forb höher hängen. Alle andern Menschenkinder werden lieber an der jüdischen Hausfrau schon aufgehört. Bersagt ist ihr alles vom nehmen, daß das Schwein den Juden verboten worden ist, weit Jäger erlegte Wild, verboten sind ihr nicht nur Austern, Kaviar und seine Verwendung im heißen Orient unzuträglich war. Ob Moses die meisten Seefische, sondern auch Hale und Strebje. Das Schwein, auch bereits die Trichine geahnt oder empirijch die Schädlichkeit des das in dem Haushalt der Vollsmaffen eine so große Rolle spielt, ist Schweinefleisches für die es Genießenden gekannt hat, bleibt dahind belauntlich ans der jüdischen Küche aufs strengste ausgeschlossen. gestellt. Diese obligatorische Fleischbeschau hat die Juden vor Nicht geung damit, ist der Genuß des Hinterviertels sonst ge mancherlei Strankheiten bewahrt. Auf die gemischte Kost, die von statteten Schlachtviehs verpönt. Das Fleisch allzu junger Kälber, den Aerzten als die zuträglichste bezeichnet wird, sind die Juden sowie aller von einer töblichen Strankheit befallener oder tödlich durch ihre Speisegeseze geradezu angewiesen. Nicht minder groß als verlegter oder verwundeler Tiere darf nicht genossen werden. Die gesundheitlichen find die gewollten oder unbeabsichtigten jittlichen Aber auch damit hören die Beschränkungen nicht auf. Die jüdische Folgen. Man mag gegen das Schächten sagen, was man will- eine Hausfrau laun nicht in dem ersten besten Laden ein ihr zusagendes nicht geringe Zahl von Sachverständigen ersten Ranges hat, wie Stid Rind oder Hammelfleisch, eine ihr preiswert erscheinende man aus den Reichstags- Verhandlungen wissen wird, das Schächten Gans, Ente, Taube laufen und in ihrer Küche verwenden. Geflügel als die immer noch zweckmäßigste und am wenigsten graufame wie Schlachtvieh müffen nach der Vorschrift gefchächtet sein. Das Tötungsweise anerkannt die humanen Gründe, die das Schächt geschächtete Tier wird einer strengen Beschau unterworfen. Das gebot veranlagt haben, die Thatsache, daß man das Schächten cintvandsfrei befundene Fleisch muß auch noch rituell behandelt, es nicht dem Fleischer, sondern einem immerhin doch etwas höher muß ihm namentlich das Blut entzogen werden. Denn jeder Blut- ftehenden Kultusbeamten anvertraut hat, der ihm durch Segens genus, gleichviel in welcher Form, ist ein Grenet". In jo felt I sprüche und sonstiges Brimborium eine gewisse religiöse Weihe ver

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