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auf dem eine Schar von Gesangliebhabern bei der Wiedergabe tras[ Annäherung ant die Lösung des Rätsels au bringen, die ditioneller Männergesang- Musit geleitet werden soll. Wir hörten Bahl der Wunder nur noch vermehrt, und der eindrücklichste ein solches Konzert am vergangenen Sonntag in der für vor- Beweis dafür ist in einer Mitteilung gegeben, die der Physiker nehmere Unterhaltung so gut geeigneten Flora". In dem Pro- Debierne, der Entdecker des Actinium , au die Pariser Akademie der gramm war eine Reihe alter volkstümlicher Melodien, die stets Wissenschaften gerichtet hat. Er hat nämlich beobachtet, daß sich die gern gehört werden", angekündigt. Fir der That herrschte jener Eigenschaft, leuchtende Strahlen auszusenden, von den Körpern, die bekannte Schlag des alttrivialen, aber traulichen Volkslieds in eigentlich damit behaftet sind, auch auf andre Stoffe übertragen läßt, vierstimmiger Einrichtung vor, dessen Wendungen sich nachgerade die an sich niemals die Fähigkeit des Leuchtens zeigen. Es ist etwas Weiterkomponieren in dieser Weise Aehnliches, wie wenn ein elektrischer Strom in einem Körper durch nicht viel mehr als verlangt. Da fehren denn die poetischen Themata( Du bist mein Debierne hat z. B. irgend eine Verbindung des Elements Barium geLeben“.„ Das ist ein fröhliches Wandern" usw.) sowie die Normen nommen und eine kleine Menge davon neben eine Probe von leuchtendem der für solche Ansprüche geeigneten Komponisten( Cursch- Bähren, Nadium gelegt. Wenn beide Körper eine Zeitlang neben einander Weinzierl, Silcher 1. a.) mit enger Abwechselung wieder. Indessen belaffen worden waren, so zeigte sich nachher auch das Bariumsalz wird ein Lied, wie das alte zu Straßburg auf der langen Brück" leuchtend, allerdings nur in sehr geringem Maße. Es kann nicht in der Verarbeitung von Hilpert durch seine verhältnismäßig reichere jedermanns Sache sein, sich in diese Wunder hinein zu denken, aber Harmonik( wenngleich nicht durch eine solche Rythmit) leicht hervorstechen. es ist als einfache Thatsache hinzunehmen, daß alle Physiker, einNoch erfrischender hob sich die Arrangierung eines fchwedischen Vesper schließlich der größten Autoritäten, diesen neuen Entdeckungen gegent chores"( mit dem Titel" Jubilate") durch Zander wohl den Diri- über mit ihrer Weisheit völlig am Ende sind. genten der„ Berliner Liedertafel"-ab: sie besigt noch eine abwechselungsreichere Harmonik, ähnlich dem katholischen Kirchengesang, und zeigt jenen, nicht eben jubilierenden, sondern mehr getragenen Ernst, den wir eben neulich au schwedischer Mufit tennen ge=
so typisch wiederholen, deinen gewissen geistigen Mechanismus Juduktion von einem andern in der Nähe befindlichen erregt wird.
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aus!"
Humoristisches.
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Der verkannte Motorwagen.
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Karlchen( den
Diplomat immer wieder vor seinem Chef verbeugt. -In Heringsdorf . Sehen Sie nur, wie sich der junge " Ja, der macht aus unserm Heringsdorf ein- Büdlings.
dorf."
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- Ein Geschäftskuiff. Freund: Aber der Schreibtisch wackelt ja bei der geringsten Bewegung."
Schreiblehrer:„ Eben deshalb ist er mir geradezu u erseglich. An dem müssen meine Schüler immer schreiben:„ dies war meine Handschrift vor Beginn des Unters richts"."- ( Meggenb. Huma. Br.")
lernt hatten. Die Leistungen der Sänger und ihres Vater herbeirufend):„ Vater! geschwind! a Wagen reißt Dirigenten machten, soweit man sich bei der Unruhe dieses Publikums und bei einem ungünstigen Standort der Sänger auf das Hören überhaupt verlassen konnte, einen guten Eindruck, insbesondere durch Ausgeglichenheit der verschiedenen Stimmen. Die in solchen Konzerten üblichen Lieder sind in der Regel alle strophisch" tomponiert, das heißt so, daß jede Tertstrophe, höchstens mit einer kleinen Veränderung am Schluß, die gleiche Bertonung bekommt, im Gegensatz zu den durchkomponierten", das heißt von Anfang bis Ende fort schreitend vertonten, Liedern. Die Stücke jener Art tragen demnach eine Einförmigkeit und eine Gefahr des Nichtpaffens von Text und Musit in sich, die eine noch viel abwechselungsvollere Vortragsweise verlangen, als sie bei Durchkomponiertem nötig ist. In diesem Sinne tönnten z. B. die Abschiedslieder„ Muß i denn" und Freunde, feht, der Abend winkt", auch für bescheidene Ansprüche doch mit etwas mannigfacherer Betoming vorgetragen werden, als es hier geschah. Eingerahmt war dieses Konzert von den dort üblichen Darbietungen des Charlottenburger Sinfonie Orchesters". Sein Dirigent, Kapellmeister Mag Dahms, arbeitet mit diesem Bläser- Orchester in braver Weise und ist aller Wahrscheinlichkeit nach nicht schuld daran, daß auch ein solcher Aerzte geben wenig Hoffnung. - grober Kunstunfug kommen muß wie eine„ Erinnerung an Wagners Tannhäuser". Zwei recht gewöhnliche Märsche, darunter einer von Freiherr von Bergers neuerbantes Deutsches SchauP. Henrion , dem französischen Seitenstück zu unsrem Franz Abt , spielhaus in Hamburg bringt im nächsten Monat als erste wurden von 4 Heroldstrompeten" mit Orchester gespielt, allerdings Aufführung ebbels gewaltige Tragödie, Die Mattabäer". nicht eben so, daß es ein Vergleichen mit sonstigem von dieser Art Hoffentlich bleibt der Einfluß Hebbels nicht auf die Eröffnungs nötig machen würde.- sz.vorstellung beschränkt.
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Notizen.
- Das Münchener Schauspielhaus bringt Keyfer lings Schauspiel Ein Frühlingsopfer" zur Aufführung. Das mit Erfolg aufgeführt. werk wurde seiner Zeit in Berlin von der Freien Bühne"
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In Kopenhagen soll eine Reihe von deutschen Dramen aufgeführt werden. Wir greifen heraus: Hans" und" In Vehandlung" von Dreyer, weh' dem, der ligt" von Grillparzer und Erziehung zur Ehe" von Hart leben . Leider werden die Dänen auch Phillipis„ Erbe" und ähnliche Erzeugnisse der deutschen Bühnenindustrie kennen lernen.
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flavin" im Lessing Theater in neuer Einstudierung Am Sonnabend geht Ludwig Fuldas Schauspiel„ Die Die Titelrolle wird von Frau Elife zum erstenmal in Scene. Sauer gespielt.
- Das oberbayrische Bauernensemble„ Die Tegernsee'r" beginnt im hiesigen Bellle alliance Theater Ende September ein längeres Gastspiel.
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- Pineros Lustspiel Lord Quer" fand in Stutt gart freundliche Aufnahme.
iss. Das Neueste von den strahlen aussendenden Elementen. Die Physit ist durch die Entdeckung von Körpern, die ohne irgend ein Zuthun von außen her leuchtende Strahlen ausfenden, die ein Spektrum besigen und auch auf die photographische Platte zu wirken vermögen, vor ein nenes Rätsel gestellt worden, und einer der hervorragendsten deutschen Physiker hat geradezu die Ansicht ausgesprochen, daß die Lösung dieses Rätsels vielleicht in den gesamten Anschauungen von den Naturkräften eine Umwälzung hervorbringen werde. Solcher Stoffe fennt man jest bereits mehrere, sie werden vorläufig als besondere neue Elemente betrachtet, die mit den Namen Nadium, Polonium, Actinium bezeichnet worden find. Nach den bisherigen Erfahrungen ist anzunehmen, daß noch mehr solcher Grundstoffe gefunden werden dürften. Das Wunder bare und so ganz Unerklärliche an diesen Körpern besteht eben darin, daß fie nicht nur überhaupt Strahlen aussenden, ohne daß sie, wie es bei andern phosphorescierenden Körpern geschehen muß, vorher von irgend einer Lichtquelle aus bestrahlt worden wären, sondern daß sie scheinbar in ihrer Strahlungsfähigkeit einer zeitlichen Begrenzung gar nicht unterliegen. Ein Pröbchen von Radium, wie es jebt in fleinen Glasröhren zu ziemlich hohem Preise täuflich ist, leuchtet, nachdem es beliebige Zeit in einem verschloffenen Schubfach gelegen hat, mit genau derselben Stärke wie zu der Zeit, als es der Chemiker gerade hergestellt hatte. Man müßte doch denken, daß der Stoff bei dem fortdauernden Leuchten irgend eine Veränderung zeigen und daß er vor allem an Gewicht abnehmen müßte, da doch in der nächsten Saison unter anderm folgende Novitäten:" Die - Das Friedrich Wilhelmstädtische Theater bringt die von ihm ausgehenden Lichtstrahlen wahrscheinlich an die Abgabe Seufzerbrüde" von Offenbach ( vor dreißig Jahren mit großem winziger förperlicher Teilchen gebunden sind. Bisher ist es aber noch nicht gelungen, etwas der Art festzustellen. Der berühmte Erfolg gegeben), eine Operette von Jonas Javotte" und französische Phyfiter Becquerel, der sich der sich eingehend mit der" Jeanne, Jeanette und Jeanneton" von Lacombe. Untersuchung dieser strahlenden Stoffe beschäftigt hat, ist-ar. Professor Gabriel May, der bekannte Maler, feiert allerdings auch zu der Ueberzeugung gekommen, daß durch die hente feinen sechzigsten Geburtstag. dauernde Abgabe der Strahlen ein Gewichtsverlust eintreten muß, er In der photographifchen Ansstellung im Künstlerhat aber berechnet, daß etwa 100 Millionen Jahre vergehen würden, hause, Bellevnestr. 3, hat sich das Bedürfnis nach umfassenden Er-ehe eine Gewichtsabnahme von etwa einem Milligramm nachweisbar läuterungen herausgestel. Es ist die Einrichtung getroffen, daß anr sein fömite. Da ein bedeutender Gelehrter einen solchen Ausspruch Donnerstag drei offizielle Führungen stattfinden: Um 10 und jedenfalls nicht unbedacht thut, so taun man schon annehmen, daß 3 Uhr durch Profeffor Bruno Meyer und um 12 Uhr durch sich etwas höchst Wunderbares in diesem strahlenden Körper ver- Redacteur Johannes Gaedicke. Der Eintrittspreis beträgt birgt. Die neuesten Entdeckungen haben 111111, statt eine an diesen Tagen 1 Mark.
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Die Blätter meldeten, daß die Familie Wagner die Aufführung Wagnericher Werte in München für die Dauer der Bayreuther Spielzeit untersagt habe. Possart erklärt jetzt, daß an der Geschichte kein wahres Wort ist.
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Berantwortlicher Redacteur: Wilhelm Schröder in Wilmersdorf . Druck und Verlag von Mag Bading in Berlin .
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