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sshib on Aus dem Tierleben.

Märchen, erhebt sich erst etwa im legten Drittel zit all der- speciell kompositorischen Größe, der Lorging fähig war, und in der er In der Nevne scientifique" berichtet F. Pommerol über über alles Widrige hinweg mitreißt. Die ersten Partien des Werks einige sehr intereffante Beobachtungen an Tieren. In einer 4 Meter verlangen eine so beträchtliche Eigenkraft der Sänger in der Dar breiten Allee, die auf einer Seite von Flieder- und Haselnuß­stellung insbesondere der Personen und persönlichen Beziehungen, wie Sträuchern, auf der andern von großen Pappeln mit rauher, riffiger fie auf einer gewöhnlichen Opernbühne und zumal in neuen Ver- Ninde eingefaßt war, machte ich einige interessante Beobachtungen hältnissen schwer zu erwarten ist. Dazu kommt noch der Zwang für über die Gewohnheiten des Marders. Am Fuße einiger ein Theater wie das unsres Westens, fich von den an großen Auf Pappeln fand sich ein kleiner Haufen grüner Hülsen und zerbrochener gaben reichen Werken fernzuhalten, die das königliche Opernhaus" Schalen der Haselnuß. Die Mehrzahl der letzteren zeigte eine ovale für sich behält. Frau Anna Waschow- Künstler, die als oder runde Oeffnung, durch welche die Nuß herausgenommen Bertalda debütierte, ließ wenigstens so viel erkennen, daß sie das war. Meine Aufmerksamkeit wurde gleichzeitig auf aufgeknackte Zeug zur Hochdramatischen" in sich hat. Viel mehr war bei diesem Nußschalen gelenkt, welche 1/2 bis 1 Meter über dem Boden in Debüt nicht gut herauszufinden; es scheint, daß ganz besonders den Nissen der Pappelrinde steckten, doch sah ich auch Icere günstige Aufgaben und Umstände nötig wären, um ihre Kraft heraus- Hülfen, deren ausgezackter Rand nach oben gerichtet war. Sicher zuentwickeln und auch das Unruhige in ihrer Stimme überwinden war es nicht der Wind, der die Schalen so gelagert hatte und zu lassen. Der Heldentenor Wilhelm Meyer war ein solcher ebensowenig waren es Kinder, da diese nie dahin kamen; zweifellos in Wahrheit nur zum Teil; neben seiner lässigen, gewöhnlichen mußte es durch ein Tier erfolgt sein, welches geru Nüsse fraß. Nur Vokalisierung( Fir Frauenscheenheit") machte sich der Tenorbuffo Ratten, Eichhörnchen und die Marder thun dies. Statten klettern aber Otto Nowad mit seiner vornehmeren Tonfärbung und mit dem auf keine Bäume, Eichhörnchen existieren in der Gegend nicht: die metallischen, wohl etwas zu schmetternden, und dem frei herausklingenden Sache war mir unklar, bis ich in der Nähe der Pappeln die Erkre­Ton seiner Sing- und Sprechstimme merklich besser. Unter den übrigen, mente eines kleinen Fleischfressers sah. Es war unzweifelhaft der im ganzen tüchtigen und in der Hauptsache uns schon bekannten Marder, welcher die Haselnüsse abgepflückt, sie zu dem Baum ge= Künstlern ragte zunächst wieder der Baryton Gustav Waschow schleppt und die Schalen dann zwischen der Rinde versteckt sehr anerkennenswert hervor. Die Sängerin der Titelrolle, hatte. Was mochte nun wohl den Marder zu einem solchen Thun Camilla Goebel, war durch ihr Aeußeres und durch ihre zwar veranlaßt haben? Sicherlich geschah es, um die Spuren seines Dich­weder große, noch bedeutend schöne, doch durchaus gute und auch in stahls zu verbergen, genau so wie es auch Hunde, Füchse, Spechte der Höhe angenehm milde Stimme sehr sympathisch. Was wir aber und noch andre Tiere machen. In dem angeführten Fall liegt die vorhin von der Eigenkraft in der Darstellung der Personen und Sache aber doch nicht so einfach und flar, sie ist weit origineller, Beziehungen fagten, trifft sie ganz besonders; den Undinen  - Charakter denn hier handelt es sich nicht um die gestohlene Frucht, welche ver­und die Beziehung zu ihrem Vater, dem Wasserfürsten, uns plausibel borgen wurde, sondern mir um deren lieberreste, um deren Schalen; zu machen, dazu gehört ein höheres Verstehen und Können, wie es eine Vorsicht, welche von einer ganz ungewöhnlichen Klugheit, ja eben hinwieder auch eine höhere dramatische Atmosphäre verlangt Echlanheit gengnis ablegt.-ins, d. H. dem Nedacteur dieses als die einer Tag für Tag mit affem möglichen beschäftigten Opern Blatts, scheint die Sache etwas einfacher zu liegen. Ich habe einige­bühne.. mal Grünfpechte beobachtet, wie sie reife Haselnüsse von den oid talin SAP. Büschen riffen, in die Rindenrisse einer er die femmten, und mit dem Schnabel daraufschlugen, bis der Stern aussprang. ausiprang. Manch­mal blieb eine halbe Schale oder eine grüne Hülse in dem Nisse hängen.

196 lol sis

SZ.

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Humoristisches.

-Tierschuß. Du grausamer Bursche Du! Warum tötest Du diesen harmlosen kleinen Vogel?"

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Ich wollte gerade Ihnen den Vogel anbieten, mein Fräulein, damit Sie ihn Ihrer Sammlung auf Ihrem Hute hinzufügen." O, wie reizend, wie edel, mein Junge, und das sind gerade Federn, nach denen ich schon so lange suche."

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das

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- Die gute Stube. Freundin: Weswegen hat sich junge Ehepaar schon wieder gestritten?" Nachbarin: Sie ertappte ihren Mann, wie er auf dem besten gestickten Sofatisfen gelegen hat."-

- Vorsorglich. Der kleine Sarl( beim Frühstück): Großmutterl, thun Deine Brillen vergrößern?" Großmutter: Freilich, Herzchen."

Karl: Möchtest Du's dann nicht erst weglegen, bevor Du

Notizen.

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Jugend.")

Aus der Vorzeit. k. Für die Urgeschichte des Elsaß wertvolte Ausgrabungen, die einen Einblick in die älteste kunstgewerb liche Bethätigung gelvähren, hat Dr. Forber im Mai und Juni d. J. bei Stigheim, 11 Silométer nordwestlich von Straßburg  , gemacht. Er berichtet darüber in dem 2. Heft der nenbegründeten Zeitschrift: Das Kunstgewerbe in Elsaß- Lothringen  ". Die nen entdeckten Ge­räte stammen aus der älteren neolithischen Periode, sie sind die ältesten Funde im Elsaß  , an denen das Bestreben deutlich wird, den Gegenstand durch ornamentale Buthaten gefällig zu machen; die älteren Funde, die aus der Diluvialzeit stammen, sind lediglich Werkzeuge und Waffen, denen jeder Schmuck fehlt. Es wurden zahlreiche Gefäßscherben gesammelt, die sich zur Steinzeit in den den Unterbau von Hütten bildenden Gruben als Abfälle aufgehäuft haben. Ganze Gefäße haben sich nicht gefunden, aber viele der Scherben lassen doch gut erhaltene Ornamente erkennen und manche sogar die Form des Gefäßes rekonstruieren. Die Gefäße hatten eine fürbisrunde Form; ihre Ornamentit erinnert an die Bogen- und Zickzack- Bandkeramit", wie sie auf den bei Worms   in Steinzeit- Gräbern gefundenen Urnen vorkommt. Zweierlei Zierweisen laufen neben einander her: die eine ist primitiver, eine mehr bäuerliche" Seramit in Form roher grober Gefäße, die durch Fingernägel- Eindrüde amd   mein Stück Kuchen' runterschneidest?"- Einterbungen verziert find. Diese Zierweise ist auch in Schweizer Join Pfahlbauten häufig. Die andre ist in Material und Ausführung feiner und trägt auf fein geschlemmmten Thon Bogen und Zickzackbilder und andre feltsame Liniengebilde eingerigt. Diese Gravierung geht oft fehr tief, was bewirkt hat, daß die Bruchstücke fast durchweg auffällig flein geworden find; die Bruchstellen finden sich gerade Tängs dieser Linien. Manche Striche scheinen fofort nach der- Viola" von Adolf Wilbrandt   wird im Berliner  Modellierung in den noch weichen Thon geschnitten; andre erst nach Theater am 22. September als erste Sonder- Nachmittags- Vor­dem das Gefäß längere Zeit dem Sonnenbrande ansgefeßt und gestellung aufgeführt werden; die Direktion wird als zweite und härtet war; in wenigen Fällen scheint man die vertieften Linien mit dritte Sondervorstellung Käthe" von Elsbeth Meyer- Förster und farbiger Wasse, weißer oder rotgefärbter Streide ausgefüllt zu haben. Robert Guiscard  " von Kleist  ," Elpenor" und" Satyros" von Goethe  Den llebergang vermitteln Topffragmente mit teils eingeschnittenen bringen.­Linien, teils einfachen Einkerbungen. In einigen Fällen ist auch die fleine Fläche des Buckelhenkels mit Verzierungen überdeckt. Die Henkel sind bald einfachere, bald doppelte Buckelhandhaben, bald find diese zum Durchziehen einer Schnur oder eines Niemens durch bohrt, bald ist der Henkel soweit ausgebildet, daß man bequem einen Eugen Gura  , der bereits im Sommer vom Schlage Finger durchstecken kann. Regelrechte Henkel haben sich noch nicht gefunden, gerührt wurde, ist neuerdings von einem zweiten Schlaganfall ge­fie erscheinen erst gegen Ende der Steinzeit. Auch die typische Kürbisgestalt froffen worden.- der älteren Stüßheimer Gefäße verliert sich erst in den späteren Ellen Gulbranson   tritt im Oftober als ständiges Mits Epochen, in denen die Gefäße durch immer reichere Profilierung glied in den Verband des Berliner   Opernhauses  .- ausgestaltet werden. Die primitive Fingernagel- und Kerb­Der Berliner Wagner- Verein hat zur Leitung ornamentit hat sich durch die ganze Steinzeit und weit in die seiner großen Orchester- Konzerte Dr. Muck und Richard Strauß Bronzezeit hinein erhalten; sie ist gewissermaßen nie ganz ans- gewonnen. An Neuheiten werden vorbereitet: zwei neue Gesangss gestorben und als Bauern- Keramit" neben den entwickelteren Zierstücke mit Orchester von Richard Strauß  , was man auf den Bergen weisen geübt worden. Dagegen hat die Ornamentit, die Bogen und hört," finfonische Dichtung von Liszt  , Hymns   an das Leben". Zickzackbänder verwandte, manche Veränderung erfahren und andern Kantate von Fr. Nietzsche, Barbarossa- Sinfonie von S. v. Hausegger. Zierweisen, namentlich der Schuur- Keramit der jüngeren Steinzeit Neben den großen Konzerten soll an den Vereinsabenden besonders und dann der Ornamentit der Bronzezeit Platz gemacht. Da bei das moderne Lied gepflegt und durch Vorträge das Verständnis für Stüßheim so viele Bruchstücke gefunden worden sind, kann man Richard Wagner   gefördert werden. ohne weiteres annehmen, daß es sich um eine einheimische Produktion handelt; einzelne der verwendeten Ornamente haben sich außerdem bisher nirgends außerhalb des Elsaß gefunden.

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- Die Aufführung von Halbes" Jugend" am deutsche it volkstheater in Wien   ist selbst in neuer Fassung, nach welcher der Dichter die katholischen Priester in protestantische Geistliche um­gewandelt hatte, von der Cenjur verboten worden.

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Die nächste Nummer des Unterhaltungsblatts erscheint am Sonntag, den 16. September.

Berantwortlicher Redacteur: Heinrich Ströbel   in Berlin  . Drud und Verlag you Max Bading in Berlin  .