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zusammen. Ach mir das nicht! Dann fonten sie ja geradezu ver- einem Tier, das mehr Fleischnahrung gewohnt ist, die Widerstands Hungern. Zögernd stieg sie die breiten Treppen zum Leibhause fähigkeit gegen Schlangengift. Elliott, ein indisch englischer empor. Es war voll im Saal, eine ganze Reihe wartete vor dem Arzt, hat bei seinen Versuchen über die Wirkung des Schlangen­langen Ladentisch. Sie schloß sich ihr als leyte an. Schwer auf- gifts häufig Mungos mit Brillenschlangen tämpfen lassen und atmend legte sie das Paket vor sich hin, das Tragen wenigstens war beschreibt einen solchen Kampf folgendermaßen. Wird ein wilder überstanden. Hinter ihr tuschelten zwei Frauen, die auf der Bank Mungo zu einer Brillenschlange in den Käfig gesezt, so zeigt er faßen und auf ihre Pfandscheine warteten, sonst war alles still. Nur nicht die geringste Unruhe und schenkt zunächst der Schlange fchein­das Krizeln der Schreibfedern und die Stimme der Taratoren bar gar keine Aufmerksamkeit. Diese wird dagegen sofort lebendig unterbrach von Zeit zu Zeit das einschläfernde Schweigen. Spi und nimmt gleich eine Stellung ein, die erkennen läßt, daß sie Es waren ihrer zwei, ein alter und ein junger. Der Junge gegen den Mungo sehr auf der Hut sein will; sie folgt unruhig prüfte die Kleidungsstücke, der Alte die Gold- und Silbersachen, jeder Bewegung des Mungo und zischt fast ununterbrochen. Tiere scheinen zunächst keine Neigung zu haben, manchmal rief er sich den jungen zu Hilfe, dann ließ der seine Beide tämpfen, aber der Widerwille gegen den Leute stehen, lief nach dem Fenster, rieb das Schmuckstück noch ein- miteinander zu mal auf dem Speckstein und untersuchte und prüfte den Strich ganz Kampf ist viel ausgeprägter bei der Brillenschlange, als bei Troy aller aller Ruhe beobachtet letterer letzterer auf­genau. Er war furz angebunden und fuhr die Leute an; dem Mungo. nur das elegante veilchenduftende Fräulein, das einen ganzen Karton merkjam alle Bewegungen der Brillenschlange; er macht mit be­voller Ninge und Armbänder brachte, behandelte er devoter. Der wundernsiverter Behendigkeit einen Seitensprung, wenn die Schlange Alte wollte ein Schmuckstück nicht nehmen, weil die Steine wertlos nach ihm zu beißen sucht. Sobald der Mungo gemerkt hat, daß sich feien, und ihr fünf Mart weniger geben. Der Junge lachte ihr zu: der Kampf mit der Schlange nicht mehr vermeiden läßt, weil keiner Sie holen fich's ja doch wieder, nicht wahr? Das Fräulein midte: Na selbstverständlich, schon am Ersten, ist ja nur, weil wir vorher noch ein Fest mitmachen und dazu so viele Ausgaben haben, sobald Papa fein Gehalt hat, hole ich alles wieder." Und so wurde der Ring genommen und sie erhielt ihre fünf Mark mehr. A

Dafür bekam der fleine Junge im zerrissenen Röckchen einen derben Anrauzer. Er hatte sein Bündelchen in Zeitungspapier ge­wickelt. Der Beamte fchrie: Kannste Dir das nich ordentlich ein­paden? So' ne liederliche Wirtschaft, einem so'n Plunderpacken zu bringen, ist ja einfach' n Skandal!"

Sie sah und hörte alles. Ihr Herz schlug. Nun noch der Schneider mit seinem großen Ballen Herrenzeng, dann kam an sie die Reihe. Herr im Himmel, jetzt stand sie schon bald dreiviertel Stunden hier, wenn sie doch nur erst Geld hätte!

gepact?"

Na, nu man rasch, rasch, warum haben Se'n noch nich aus­Mit zitternden Fingern löste sie das Bündel, der Beamte nahm jedes Stück einzeln, faltete es auseinander und hielt es gegen das Licht. Bei jedem schüttelte er mit dem Kopf, dann wies er auf eine Stelle, in dem Tischtuch, fie fuhr zuſammen, ein Loch, kaum zu ſehen, aber doch ein Loch. Er warf das Tuch übellaunig beiseite: das is ja nichts für uns. Ach, um Gotteswillen, an der Bettdecke is ja' n Ende Schnur ab. Was soll denn das hier sein? isiti Laken" fie bebte am ganzen Körper.

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Baken? So!"

Nee,

einzelnen Glide alg. Er lachte auf und breitete von neuem die

aits.

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So, das sollen Laken sein? Das muß man aber auch erst dabei schreiben. Aus fo'n Zeug Laken, da konuten Se man ebens mene ja mai fogut Papier nehmen. Nee. da. packen den Krempel wieder ein der is zu wertlos. Wir haben doch hier keene Lumpen handlung.

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Er schob ihr das Paket wieder zu; ein paar Stimmen in der Nähe lachten auf, fie hörte es nicht. Sie sah und hörte überhaupt nichts mehr, ste stand und hielt sich an dem Tisch fest; in ihren Ohren gellte und fummte nur das eine Wort: 8u wertlos, ihr einziges hab und Gut, das Leyte, zu wertlos. bill stude!

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bonjosid m

von beiden den Raum freiwillig verlassen kann, stellt er sich ent­fchloffen zum Kampf; er nähert sich der Schlange langfam, immer forgfältig des Gegners Kopf im Auge behaltend. Die Schlange schnellt plötzlich auf den Bierfüßler zu, aber dieser springt schnell zurück, um dem Bisse zu entgehen oder stößt ebenso plöglich der vor und hat im nächsten Augenblick den Kopf Schlange zwischen den Zähnen. Die Schnelligkeit, mit der fich die einzelnen Gänge dieses Kampfs abspielen, ist, sagt Elliott, unglaublich für den, der nicht Zeuge davon gewesen ist. Der Mungo stürzt sich immer auf den Kopf der Brillenschlange, und sehr oft verbeißen sich die Kiefern der beiden Tiere. In diesem Falle sollte man meinen, müßte der Mungo gebiffen werden, aber in der mehrzahl der Fälle, die Elliott beobachtete, geschah das dennoch nicht. Manchmal wurden die Gifthaken der Schlange von den Zähnen des Mungo abgebrochen, manchmal öffneten letztere die Giftsäcke der Schlange und setzten dadurch den ganzen Giftapparat außer Wirksamkeit. Zu Gunsten des Mungo komut allerdings noch in Betracht, daß das Tier während eines solchen Stampfs das lange Haar sträubt; dadurch scheint seine wirkliche Größe verdoppelt; die Schlange müßte also in die Luft beißen, wenn sie mit ihrem Biß nach einer Stelle zielte, wo sie störper vermutete, wo aber in Wirklichkeit bloß Haare waren. Im Stampfe, sei es durch Bisse oder sei es durch Verschlucken, immerhin gemeinen, jo meint Elliott, empfängt der Mungo bei einem solchen geringe Wiengen des Gifts, wodurch seine Widerstandsfähigkeit gegen Schlangengift mehr und mehr wächst und vielleicht überhaupt auf

der Höhe gehalten wird, denn, wie schon erwähnt, verliert der Mungo, wenn er in Gegenden Icbt, wo es keine Giftschlangen giebt, etwas von seiner Zmmunität.

Einen Teil des Schuzes muß man beim Mungo auch auf Kosten feiner großen Behendigkeit setzen. Wegen ihrer großen Gewandtheit bleiben nach Elliotts Beobachtungen auch andre Tiere, bei denen eine natürliche, Widerstandsfähigkeit gegen Schlangengift gar nicht oder nur in sehr geringem Maße nachzuweisen ist, im Stampfe mit der Brillenschlange Sieger. Nach Elliotts Erfahrungen stürzen sich in Subien ein qut Teil der Hunde gern auf Schlangen und werden selbst der giftigsten Herr, einzig und allein durch ihre Flinkheit; auch temt man eine große Zahl von Staßen, die in gleicher Weise Schlangen bewältigen. Ein englischer Ansiedler erzählte Elliott, daß sich eine seiner Satzen die Schlangenjagd förmlich angewöhnt habe. Die Katze fete sich springbereit vor die Schlange; sobald diese zubeiße, schlage die Katze mit einem Pfotenhieb den stopf der Schlange zur Seite, und in dem Augenblid, wo die Schlange den Kopf, niederlege oder sich ermüdet zur Flucht wende, beiße sich die Katze fest, und mit ihren Anstrengungen, sich wieder frei zu machen, erschöpfe sich binnen furzem die Schlange so, daß die Stage sie hernach in Ruhe totbeißen tömme. Auch von Perthühnern und andrem Hausgeflügel hörte Elliott erzählen, daß fie ebenfalls auf Brillenschlangen losgehen, doch hatte er zu eigner Beobachtung in dieser Hinsicht teine Gelegenbeit. Durch eigne Versuche konnte er dagegen bestätigen, daß der indische Voltsglaube, daß Schweine, die Schlangen verzehren, bis zu einem gewissen Grade gegen Schlangengift widerstandsfähig werden, be­rechtigt ist. sussid thilgün di( Tägl. Ndsch.")

od is so Humoristisches. -Gute Auskunft. A.: Nicht wahr, Sie, als Einheimischer, tönnen mir gewiß die Verge ringsum nennen?" indi

Aus dem Tierleben. dun sylang si -Schlangenjäger unter den Tieren. Verschiedene Tiere, wie unser Igel, der Mungo Judiens, das Ichneumon Aegyptens , der Schlangenadler, der Sekretär und andre sollen gegen Schlangen gift gefeit fein. Versuche mit unserm Igel haben auch gelehrt, daß er von dem Gift unsrer Serenzotter verhältnismäßig viel vertragen tam, wenn er auch nicht völlig immm dagegen ist. Anscheinend ist diese Widerstandsfähigkeit gegen Schlangengift teils ererbt, teils er­worben. Ein Igel, der in der Gefangenschaft aufgewachsen ist oder der in einer Gegend im Freien lebte, wo Streuzottern nicht vor tommen, wird gegen deren Biß weniger geschützt fein, als ein gel, der in einer Kreuzotterngegend diese Tiere häufig jagte und auch verzehrte. Durch dieses Verzehren der giftigen Tiere tann nach Analogie ähnlicher Vorgänge sicher eine gewisse Widerstandsfähigkeit gegen das Schlangengift erworben und die natürliche Immunität dadurch verstärkt werden. Sehr interessant sind in dieser Hinsicht die Beobachtungen an den Mungos von Guadelup. Auf dieser Jusel giebt es feine Giftschlangen. Ihre Mungos wurden vor 25 Jahren von den Barbados - Inseln eingeführt, deren Mingos wiederum aus Judien stammten; sie waren dahin gebracht worden, um dort die zahlreichen Natten auszurotten. Die Mungos von Guadelup hatten also seit einem Vierteljahrhundert sicher keine giftigen Schlangen mehr gefressen; trotzdem haben sie aber nach den Verfuchen Calmettes bis zum heutigen Tag eine beträchtliche Widerstandsfähigkeit gegen Schlangengift bewahrt. Weit überlegen darin sind ihnen jedoch ihre Stammesgenoffen in Indien ; um einen indischen Mango mit dem Gifte der Brillenschlange zu töten, ist 10 bis 20 mal mehr Gift er forderlich, als bei einem Staninchen von gleichem Gewicht. Der von gleichem Gewicht. Der Mungo( Herpestes mungo), ein Tier, das zur Familie der Schleich fazen gehört, ist in der Wildheit vorwiegend Fleischfreffer, in der den Gefangenschaft muß es öfter auch mit Pflanzenkost vorlieb nehmen; nach den Versuchsergebnissen von Fraser verringert aber Pflanzenkost bei jetzt Water Verantwortlicher Redacteur: Heinrich Ströbel in Berlin .

Bauer,( der sich in seinem Leben nie um die Namen der Berge gefümmert hat): Dees da drüben is der Hundskogel und die andern sind halt alle so Privatbergelu umanand' 1"

-Schwere Aufgabe. Jagdherr: lm 9 Uhr hat der Trieb zu beginnten. Haben Sie eine Uhr bei sich?" allot sid Gehilfe: Nein, gnädiger Herr!"

Jagdherr: Nun das macht nichts! Um 1/2 10 1hr pfeift ja das Nebelhorn in der Fabrit uniten im Dorfe, und eine halbe Stunde zubor lassen Sie die Hund' aus!"; sjajut Einzige Möglichkeit. Gast: Warum spricht heute der Wirt kein Wort?" Kellnerin: Ja wissen Sie, er hat sich vorgenommen, von an mit seinen Gästen höflich zu sein!"( Ft. Bl.") Druck tub Berlag von May Bading in Berlin .

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