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Die Vorübergehenden drehten sich lachend nach dem stehende Lehrerbibliothek der städtischen Schuldeputation" und fam seltsamen Kleeblatt um, und der Lieutenant atmete auf, als die verrückte Malerin ihre Beschützer plötzlich losließ und ohne Gruß hinwegstürzte.
Richards freudige Rührung verflog bald wieder, er ging schweren Herzens der Unterredung mit feinem Vater entgegen, und auch Achims wiederholte Versicherung, Fräulein Betty sei das füssenswerteste Weib der Erde, vermochte ihn nicht mehr zu erheitern. Schweigend gelangten sie vor den Eingang der Gartenwirtschaft, die jetzt verlassen dalag. Aber das neue Theatergebäude strahlte in märchenhaftem Lichterglanz; aus den großen Fenstern floß wie in endlosen Strömen die Fülle des violetten elektrischen Lichts, rechts und links bon der Einfahrt flammten rote Bechbrände zum Himmel und dazwischen flackerte in einer Inschrift von kleinen Gasflammen: Die Fanfare". Und draußen kämpften alle die Feuer mit dem ruhigen Mondlicht, als wollten sie wetten, wer von ihnen am prächtigsten leuchten könnte.
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( Schluß folgt.)
( Nachdrud verboten.)
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1884 in die jetzigen Räume, wo es Mittwochs 3-4, Sonnabends 3-6, Sonntags 11-1 Uhr den hiesigen Lehrern usw. unentgeltlich zur Bes mugung offen steht. Eine eigentlich öffentliche Anstalt ist es dem etwa 15 000 Bände und ist mit möglichstem Vermeiden eines Kopf nach nicht. Was nun die Büchersammlung betrifft, so zählt sie jest zerbrechens eingeteilt in 13 Gruppen, die verschiedenen Fächer von der Theologie angefangen umfassend; die zehnte Gruppe, Pädagogik, ent hält abermals viele Abteilungen und zwar wieder nach Fächern, nicht etwa nach pädagogischen Problemen eingerichtet. Sie scheint also mehr auf eine fachliche( man nennt das: wissenschaftliche) Fortbildung der Lehrer angelegt zu sein als auch eine specifische Pflege der Päda= gogit als einer Praxis und einer Theorie. Doch muß dem Betrachter immerhin z. B. der Umstand auffallen, daß die Gruppe Philosophie" von teinem Brincip der Auswahl getragen zu sein scheint. Der Hauptschatz der Bibliothek dürfte die von Dr.Theodor Wagener geschenkte Sammlung von Reisewerken( 345 Bände) sein. Handschriften scheinen nur ganz wenige vorhanden zu sein( darunter Briefe an A. H. France). Pädagogische Beitschriften, alte und neue, find etwa 7 Dugend verzeichnet; in schönen Mappen liegen 28 deutsche und 5 ausländische Journale verschiedener Art auf. Die Bücher sind schön gebunden und in netten Schränken mit genügenden Raum aufgestellt; das Zimmer und der eine den Besuchern verfügbare Tisch entbehren nicht einer gewissen Eleganz. Die Sammlung der Lehrmittel endlich hat gegen 1000 Nummern und macht für einen flüchtigen Ueberblick( vor einem genaueren hütete ich mich begreiflicherweise) den Eindruck, den die meisten solcher Sammlungen Das Stieftind der öffentlichen Meinung ist doch die Pädagogik. machen: daß nämlich wenig für wirkliche Anschauung" und das meiste Das Lamento darüber sei heute auf ihr Bibliothelwesen beschränkt. nur für Veranschaulichung" gethan sei. Natürlich fehlen nicht die üblichen Die berühmten großen Staatsbibliotheken lassen ihre Besucher kaum Spirituspräparate, Rechenmaschinen und physikalische Apparate; mit einem Fach so sehr im Stich wie mit dem pädagogischen( wozu Besonderes fiel mir nicht auf, und es war ja niemand da, dem es auf der Mangel einer ordentlichen Vertretung der Pädagogik an den der Seele gebrannt hätte, mir das zu zeigen, was etwa von einer Universitäten wohl das meiste beiträgt). Insbesondere die mehr eignen Begeisterung gezeugt hätte. Allein feinem Menschen läßt sich praktische Litteratur der Pädagogit, die eigentlichen Schul- zur Pflicht machen, daß ihn ein selbständiges Feuer im Herzen Lehrbücher, sucht man dort meist vergebens. Oder wo soll glühe, das schöpferisch weiter zündet. Ich schied auch ohne Groll; man fie suchen? Daß man sie nirgends beisammen findet und hatte ich doch wenige Tage vorher an einer ähnlichen und doch wieder schließlich die Einzelbibliotheken aller Schulen durchwandern müßte, ganz unähnlichen Stelle einen Gegensatz gegen die dort waltende das ist doch ein allzu arges Zurückbleiben hinter der Fürsorge, mit Bureaupflicht femten gelernt, wie er zur Charakterisierung unsrer der sonst auf andren Gebieten der gegenwärtige Stand aller Stultur und überhaupt menschlicher Dinge nicht bald besser gefunden reproduzierend und fammelnd dargestellt wird. Leicht dürfte es werden kann. gerade nicht sein, den Litteraturfluten der Pädagogit nachzufolgen; Das deutsche Schirl museum, in der 49. Gemeindeschule, allein wenn in einer Bibliothek, wie mir ein Fachmann be- Blumenstr. 63a, gelegen und Mittwochs von 3-6 Uhr geöffnet, richtete, der jährliche Zuwachs auf einem der num, fagen macht für den ersten Blick einen weniger günstigen Eindruck als wir: wenigst begehrten Litteraturgebiete, auf dem der Doktor- das städtische. Das Zimmer minder elegant, doch mit genügenden differtationen der deutschen Universitäten, allein eine Bände- Schreibgelegenheiten versehen, die Bücher meist weniger stattlich einreihe in der Ausdehnung von 18 Metern beträgt, so wäre gebunden und in schlichteren Kästen bedauerlich eng an einander gevielleicht doch für Pädagogisches ein jährlicher Mehrzuwachs selbst preßt; und wenn mich mein Hören nicht täuschte, so haben die Herren von 81 Metern noch zu ertragen. von hier sogar an einen Respekt vor dem städtischen Schulmuseum Nachdem ich über diese Dinge auf der Königlichen Bibliothek" als einer mehr auf„ wissenschaftliche" Litteratur angelegten Samma. mehrmals topfschüttelnd nachgedacht, war es mir interessant, aus- lung: Allein, was dem ersten Blick als minderwertig erscheint, zutundschaften, was in Berlin von seiten des Schulwesens selber gethan erweist sich hinwieder dem weiteren Blick sofort als der Ausdruck wird, um der Unpädagogik im Bibliothekwesen und der Bibliothet einer unvergleichbar höheren Anlage, als die dortige ist. Hier arbeiten lofigkeit in der Pädagogik abzuhelfen. Zwar die mehreren Dutzend Menschen, denen in der That von niemand kommandiert- Gymnasien und dergleichen und die mehreren Hundert Elementar- ein selbständiges Feuer im Herzen glüht. Das deutsche Schul schulen und dergleichen hier in Berlin und Vororten auf ihre Haus- museum, als Eigentum des Berliner Lehrervereins eine Privatbibliotheken hin zu durchsuchen, diese Kraftverschwendung hätte doch anstalt, ist auf Anregung feines jetzigen Direktors im Jahre 1876 AU feiner allgemein interessierenden Kenntnis von einem hervorgegangen aus der Berliner Lehrausstellung des Jahres 1874 Ersatz jener Mängel geführt. Und die große pädagogische und von seinem Eigentümer dotiert( Aufwendung bis 1895: Centralbibliothet" der Comeniusgesellschaft lagert nicht in Berlin , 6500 m.), seit 1891 mit einer jährlichen Ministerial- Untersondern in Leipzig ; ich gedente des flüchtigen Besuchs in ihr, stützung von 500 M. Die Geschenke scheinen noch zahlreicher als des Anblicks ihres etwa halben Hunderttausends von Bänden und für die Sanimlung des Städtischen" einzulaufen. Die Verwaltung ihrer Würdigkeit, durch freiwillige Gaben unterstützt zu werden, mit wird unentgeltlich von Vereinsmitgliedern besorgt. Noch mehr: Freude. Nu blieben noch zwei Stellen übrig, die als ein Ersatz die Litterarische Beilage zur Pädagogischen Zeitung, das" Organ" im angedeuteten Sinne wichtig schienen: das Städtische Schul - des. Museums, läßt die bei ihr einlaufenden Recensionsbücher von museum " und das Deutsche Schulmuseum". Der Besuch beider den Recensenten an die Bibliothek des Museums abliefern, und dies lohnte nicht nur durch pädagogische Belehrungen, sondern auch dar- scheint die Hauptquelle dieser Bücherei zu sein, die jetzt bereits auf über hinaus durch Einblicke in gewisse andre menschliche Dinge. mindestens 26 000 Bände angewachsen ist( ihr Katalog reicht bis zum Auf dem Wege in die erstgenannte Sammlung famen mir Januar 1896). Das Princip dabei ist, die eigentlich pädagogischen wunderliche Gedanken und Stimmungen," Was wird's da wieder Schriften möglichst vollständig zu sammeln, während die Erwerbung geben?" spintisierte ich, wenn man in ein fremdes Museum, noch wissenschaftlicher Werke aus den verschiedenen Wissensgebieten mehr dazu in ein behördliches kommt; welches Anbrummen des Be- dem Zufall überlassen, ja teilweise grundsäglich ausgeschlossen wird. fuchers, welche thörichte Beantwortung seiner Frage nach dem Unfre pädagogische Bibliothek soll ein Bild von der Entwas es dort zu sehen gebe, mit der Gegenfrage, was wicklung der Pädagogit geben, soweit sich dieselbe in der Litteratur er denn zu sehen wünsche!" Doch ich schalt mich ängstlich und offenbart. Ist auch das gesteckte Ziel bei weitem noch nicht erreicht, vorurteilend ungerecht und stieg dann die Treppen der 39. Gemeinde- und ist auch bisher das Volksschulwesen mehr berücksichtigt als andre schule in der Stallschreiberstraße Nr. 54 hinauf. Nachdem ich im be- Biveige des Bildungswesens, so wird man uns" soll heißen: treffenden Raum den betreffenden Beamten gefunden, trug ich ihm so muß man diesen braven Leuten die Anerkennung zollen, daß nicht mit Heberreichung meiner Visitkarte mein Anliegen vor, das bald irgendwo aus reinster sachlicher Begeisterung heraus eine selbst Städtische Schulmuseum zu besichtigen. Nichtig: da kam ohne die Rücksicht auf beschränkte Mittel so hoch zu schäzende eigen auch schon die prompte Muſeumsbureaufrage, was ich denn artige- Leistung geschaffen ist wie hier. Schon der Umstand, daß es sehen wolle, ob das oder das. Endlich hatte ich doch, sich im„ Städtischen" mehr um eine Fortbildungsangelegenheit für mit fommentmäßiger Zurückhaltung, des des gegenseitigen Ver- Lehrer und hier mehr um eine specifische Vertretung der eigentlich drusses, den Gesamtkatalog von 1885 mit den zwei anscheinend pädagogischen Litteratur Handelt, obschon diese auch dort nicht einzigen Nachträgen von 1886 und 1893( also ohne die letzten sieben ausgeschlossen sein will noch darf, macht das Deutsche" zu der Jahre) in der Hand und konnte nun, auf einem Stuhl sibend und bedeutungsvolleren Anstalt. Wer eigens pädagogisch arbeiten will, auf den Knien flüchtige Notizen schreibend, einen Ueberblick gewinnen, wird schon an der äußerlichen Gruppierung der dortigen Bücher eine ergänzt durch ein Herumblicken und durch ein paar Antworten, Erschterung und an der sachlich tief dringenden Gruppierung der die ich zuletzt noch herausbekam. Also. Das Museum hiesigen Bücher eine Erleichterung seiner Arbeit finden. Hier ist erschien zuerst 1876 im städtischen Etat mit 4000 m. jähr das Entscheidende die Einteilung nach historischen und systematischen licher Dotation, wurde 1877 mit darangeschlossenen wissenschaft Motiven der Pädagogik. Jedem ihrer großen Männer aus lichen Vorlesungen" u. dergl. eröffnet, erhielt 1879 die feit 1862 be- menerer Zeit, wie Comenius , Nousseau, Pestalozzi , Diesterweg usw..
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