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er is immer fleißig jewesen und hat mir all mein bisten Ernte in fahren helfen uns Feld gepflügt und so... Ne nu is er ja stod blind, nu is er ja zu nischt mehr nuge, aber schlagen, schlagen wer id'n nie..." and Aber wenn das Tier blind ist, geben Sie es doch dem Schinder," fagte das alte Fräulein...
Ne wo wer' ick denn!" Der Mann lachte und legte den Arm um des Pferdes Hals:„ Son Vieh, was sich for einen hingeradert hat und einem hat arbeiten helfen' m Schinder? Nee, denu müßt' man ja' n ganz undankbarer Kert sein, des wär' ja niederträchtig. Nee mein Hans kriegt's Gnadenbrot, bis er von selber stirbt."
Ich sagte:„ Wir gehen nach dem Dorf, vielleicht treffen wir einen, oder können wir Ihnen jemand schicken, der Ihnen hilft?"
Er zog dankend die Müze, aber er schüttelte den Kopf: Nee, laffen Se man, meine Damens; is nich nötig! Wir haben Zeit. Mein Oller soll bloß' n bisten frische Luft schnappen, wenn er' ne Stunde hier steht, thut's nischt; in' ner Stunde wird dann schon eener tommen."
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Wir gingen weiter sehr schweigfam, sehr still... Als wir in die Dorfstraße einbogen, blieb das alte Fräulein stehen: Nein, solch ein Bauer Bauer war es noch kaum, solch ein gemeiner Büdner und solche Anschauungen. Finden Sie nicht- ach es ist eigentlich lächerlich aber finden Sie nicht, wirklich am alleredelsten denkt doch immer das Volk."
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Aus dem Pflanzenleben.
Gärtnertüust e. Ernst Krause schreibt im„ Pro metheus": Zu den mancherlei Künsten, in denen die Alten uns über Tegen gewesen sein sollen, würde auch das Pfropfen beliebiger Reiser auf fremde Bäume gehört haben, wenn man ihren Berichten darüber vollen Glauben schenken dürfte. Die heutigen Gärtner und Botaniker waren aber im Gegenteil zu der Ueberzeugung gekommen, daß man nur nahe verwandte Gewächse aufeinander pflanzen könne, z. B. Pfirsiche auf Pflaumen, die beide zu derselben Familie gehören, und Birnen auf Quitten, Weißdorn und Ebereschen, die, wie sie selber, zur Familie der Pomaceen gehören. Und selbst bei so naher Verwandtschaft seien bie Arten oft sehr eigensinnig, denn Birnbäume wollten nicht leicht Apfelreiser forternähren, und auch die Kirsche wolle sich teine Pflaumen auffeßen lassen. Was haben uns dagegen die Alten von ihren Wunderthaten in dieser Richtung vorgeschwärmt! Der alte Varro zivar meinte noch, es ließen sich nur nahe verwandte Pflanzen verbinden, allenfalls Aepfel und Birnen, aber nicht Birnen auf Eichen, doch der faum 50 Jahre jüngere Virgil fingt bereits in seinem Gedichte von der Landwirtschaft:
Jahre gelungen sei, eine Vernonia auf eine Spittlette( Xanthium) zu pfropfen, obwohl die erstere Pflanze zu den Kompofiten und die lettere zu der Familie der Ambrosiaceen gehört. Dieser Fall einer gelungenen Vereinigung würde aber nicht viel beweisen, denn so verschieden auch die Spitkletten von den Kompofiten im äußeren Ansehen sind, so haben sie doch auch viel Verwandtes in ihrer Blüten- uno Fruchtbildung, und einzelne Botaniker haben sogar die Ambrofiaceen den Kompofiten einreihen wollen.
2. Daniel sette daher seine Versuche im laufenden Jahre mit Sämlingen aus ganz verschiedenen Familien fort, bei deren Angehörigen sicher von keiner morphologischen oder physiologischen Verwandtschaft die Rede sein kann, wobei er nur darauf sah, daß eine gewisse Aehnlichkeit in Wuchs, Wachstumsart, Saftgehalt ufiv. der zu verbindenden Pflanzen vorhanden war. Bei voller Sorgfalt der Einfügung und Behandlung gelangen ihm so die heterogensten Verbindungen. Es ließen sich z. B. leicht Tomaten und Kohl, Topinambur und Solanum aufeinander pfropfen, Pflanzen, die sehr verschiedenen Abteilungen des Gewächsreichs angehören, aber ein gleich üppiges Wachstum besitzen. Dagegen gelang es nicht oder nur in wenigen Fällen, Pflanzen, die schon etwas älter waren, zu verbinden, z. B. Ahorn und Flieder, Astern und Phlox ; die Ope ration glückte nur bei jungen Schößlingen. Gleichwohl sieht Daniel durch die zahlreichen Fälle, in denen die Verbindung glückte, den Beweis erbracht, daß die bisherige Annahme der Botaniker, es ließen sich mir nahe verwandte Pflanzen aufeinander pfropfen, un begründet sei, und daß sich wirklich, wie die Alten behaupteten, die verschiedensten Pflanzen auf einander pfropfen lassen, wenn nur mit der nötigen Sorgfalt und Umsicht vorgegangen wird. In der That sehen wir ja bei den Schmaroterpflanzen, die sich durch eine Art natürlicher Pfropfung unter der Ninde der verschiedensten Bäume und Sträucher festsetzen, wie der Saft von Gewächsen aller Abteilungen ausreicht, dieselbe Pflanze zu ernähren. Unfre gewöhnliche Mistel gedeiht auf einem halben Hundert verschiedener Laub- und Nadelhölzer, auf Stiefern, Tannen, Weiden, Pappeln, Birken, Apfel- und Birnbäumen, in schweren Fällen auch auf Eichen. Es wären demnach neue Versuche nötig, um zu entscheiden, ob die Gärtner Alt- Roms mur geflunkert haben, wenn sie behaupten, durch die Kunst Aehnliches zu erreichen, wie es hier in der Natur vor sich geht. Vielleicht war die Mistel, zu der sich ja in Italien noch andre Baumschmarotzer gefellen, die erste Lehrmeisterin der Gärtner in dieser Richtung, denn sie vollführt die heterogensten Piropfungen unter erschwerenden Umständen, indem sich der Steim erst das Loch öffnen muß, durch welches er sein Würzeichen in das fremde Holz pflanzt.
Geologisches.
-leber junge Hebungen in der Hudsonsbai berichtet Ochsenius in der Zeitschrift der Deutschen Geologischen Gesellschaft": Das Gelände, welches die seichte Hudsonsbai umgiebt
Erdbeerbäume, die struppigen, impft man mit Nußbaumfrüchten, Und voll prangte mit Aepfeln die unfruchtbare Platane, Weiß von Kastanien, blühte die Buche, von Birnen die Esche, nur eine verhältnismäßig geringe Centralpartie wird über Und es ersammelten Eicheln die Säu' schon unter den Ulmen. 200 Meter tief ist in fortschreitender Aufwärtsbewegung begriffen und läßt vermuten, daß die ganze Bucht in wenigen Jahrhunderten 15 Bei einem Dichter würde man auf solche Angaben nicht allzu verschwinden wird. Die Grenze des Hebungsgebiets scheint fecwärts viel geben, aber bald darauf berichteten Naturforscher wie vom Nordufer der fünf großen Seen herzulaufen und stimmt mit Plinius und nüchterne nüchterne landwirtschaftliche Autoren dasselbe mit noch allgemeinerer Betonung. Columella beginnt seinen der Längsachse der Jamesbai, der südlichen Ausbuchtung der Hudsonsbai überein. Das Hebungsgebiet gehört der laurenausführlichen Bericht über die Praxis des Pfropfens undischen Schwelle an, die sich im Südwesten, Süden und Veredelns gleich mit der Bemerkung: Jeder Zweig fönne auf jeden Südosten bogenförmig um die Hudsonsbai zicht und vom Baum verpflanzt werden, wenn nicht etwa seine Rinde der des Athabascasce bis nach Neufundland reicht. Südwärts von dieser Unterstammies allzu unähnlich sei. Am sichersten gelinge die Region macht sich aber deutlich eine Senfung bemerklich; an der fropfung, wenn die Früchte beider Bäume ähnlich seien und 3 Südküste des Ontario und am Südende des Michigan bei Milwaukee gleicher Zeit reif würden. Plinius erzählt uns, er habe einmal bei und Chikago ist das Wasser im Lauf des letzten Jahrhunderts um den tullianischen Tiburten einen auf die mannigfachste Weise 3 Decinteter geftiegen. Während früher das große Becken, gepfropften Baum gesehen, der alle Arten von Obst trug; an dem einen Afte hingen Nüsse, an andren Beeren, Weintrauben, Feigen, Nepfel, deffen Neste wir in den fünf Seen haben, zur Hudjonsbai abs gewässert hat, durch einen Ausfluß aus dem Oberen See, dessen Birnen und Granaten; der vielseitige Baum sei aber nicht alt geworden. leberbleibsel sich noch deutlich erkennen lassen, werden sich die GeAuf die Platane und Steineiche könne man am leichtesten pfropfen, wässer jener Seen nach einigen Jahrtausenden ihren Weg über aber leider verdürben ihre Säfte den Geschmack der Früchte, auch Chikago durch den Mississippi zu dem merikanischen Meerbusen auf Feigen- und Granatenftämme ließe sich alles pfropfen. An einer bahnen. Wir haben hier wahrscheinlich das sichtbarste Beispiel von andern Stelle meint er aber, es sei Sünde, so viel Gewächse durch- Sebung und Senkung der Erdoberfläche, das sich mit dem Maßstab einander zu pfropfen, und in einen vierfach gepfropften Baum schlage verfolgen läßt.- der Blitz mit vierfacher Gewalt ein.
Humoristisches.
(„ Globus.")
Vom Regen in die Traufe. Landwirt( gutmütig): Herr Bürgermeister, Sie sind gewiß hundsmid'!" Bürgermeister( fich den Schweiß von der Stirne wischend): Aber, Herr Wirt, so spricht man doch nicht zum Bürgermeister!" Wirt: Nehmen Sie es nicht übel, Herr Bürgermeister, ich meine mir, weil Eie so saumäßig schwitzen!"
Es ist möglich, daß Plinius Aehnliches wirklich gesehen hat, denn auf die eine oder andre Art scheint man dergleichen jedenfalls errreicht zu haben. Auf pompejanischen Gemälden sieht man solche mit den verschiedenartigsten Früchten beladene Bäume dar gestellt, und man glaubt, daß man dazu hohle oder künstlich gehöhlte Stämme benutzt habe, durch welche die Schößlinge einer andren Bauart hindurchgezogen worden seien, die dann in der Krone ihre verschiedenen Blüten und Früchte entfaltet hätten. ... Unfre Liebe darf uns aber nicht Auch Gärtner haben solche Stunftstücke zu stande blind machen und wir müssen uns bestreben, gegenseitig unire Fehler gebracht, und Wüstemann erzählt, 1853 auf einer Gartenbau- Ausstellung ein Stämmchen gesehen zu haben, welches zugleich Rosen- zu entdecken!" Sie:„ Laß mur... das werden unfre gemeinschaftlichen Freunde und Orangenblüten trug. In früheren Zeiten erzählte man auch ganz allgemein, daß man durch Pfropfung auf Eichenstämmchen schon besorgen, sobald unsre Verlobung bekannt wird.-
neuere
schwarze Rosen erzielen tönne. An jene Behauptungen der Alten,
- unnötig. Er:
"
Der Italiener, wenn er gereizt wird, zieht seinen
- Kathederblüte. Pro esse( das leidenschaftliche Auf daß bei gehöriger Borsicht auch bei Pflanzen verschiedener Familien braufen und andrerseits die leichte Versöhnlichkeit der Italiener bes ein Aufeinanderpfropfen möglich sei, wird man jezt durch sprechend): einen Bericht erinnert, welchen Lucien Daniel fürzlich der Dolch, stößt seinen Gegner nieder- und hernach sind sie die besten Pariser Akademie über solche heterogene Pfropfungen vor Freunde!" gelegt hat. Er erzählt darin, daß es ihm im vorigen
( Flieg. BI.")