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Sie bemühte fich, ihrem Gesicht einen andren Ausdruck zu geben. Glaubst wohl, Du allein wärst unglücklich?
Sie drückte auf die elektrische Klingel. Wir wollen Toren; er zielt faum mehr, fümmert sich nicht darum, ob das effen." Material" zu Schanden geschossen wird. Die Strecke bedeckt sich " Ich kann aber nicht, wenn Du diese wehleidige Miene mit totem, verendendem, verstümmeltem Getier. Es düngt den Boden mit seinem Schweiße; es wird geknickt, erivürgt; die Treiber auffezest, als ging's zu einem Leichenschmaus!" binden ihm die Hinterläufe zusammen und beladen ihre Stöde mit der noch zuckenden Beute. Gräfin, schauen' s her," rief der Graf mit seinem heitersten Lachen. Auf zehn Schritte von ihm hatte ein alter, blinder Hase sich hingepflanzt und machte ein Männchen. Beide Löffel waren ihm abgeschossen, und die Farbe lief über seine erloschenen Lichter( Augen). Er wischte sie mit den Borderläufen langsam ab, schüttelte sich, lofte( horchte) nach rechts und nach links, sentte traurig seinen tugelrunden Kopf und sah uns glaublich dumm aus.
Meinst Du ich wäre glücklich? Er reckte seine mächtige Gestalt. Meinst Du, mir?" wär's
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Gieb mich doch frei, dachte sie, wagte aber natürlich nicht, es laut zu sagen.
" Du, Du, Du machst mich ganz nervös mit Deinem Gethue!"
Seine Stiefel knarrten entsetzlich, daß es der jungen Frau falt über die Haut lief.
,, Aber in der Leute Mänler will ich nicht kommen. Die würden sich nicht wenig freuen, wenn sie mir wenigstens eine unglückliche Ehe anhängen könnten. Sie beneiden mich ja so um mein Geld! Sie sollen nichts merken, Sie sollen mich weiter beneiden, bis sie schwarz werden. Das wenigstens will ich vom Leben hier haben, verstanden?" din Bitte, set Dich endlich, ich kann das Knarren nicht länger hören, es macht mich ganz elend."
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Den Gnadenstoß, ich bitte um den Gnadenstoß für ihn", sprach die Gräfin. Der Graf gab Fener. Der Hase lag, und unweit von ihm der fleine Treiber, der aus vollem Halse schrie und ein Bein in die Höhe streckte." th
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Wer möchte glauben, daß der Graf, der einen Moment vorher über den jammervoll verstümmelten Hasen lachen konnte, viel Mitgefühl für die Schmerzen des angeschoffenen Stuaben habe? Wer fonnte überhaupt die ehrliche Ueberzeugung haben, daß einer ein grausamer Tierschinder und dabei der wohlwollendste Mensch gegen feine Mitmenschen sein könnte? Es ist im„ Vorwärts" anläßlich der Distanzritte die Vermutung ausgesprochen worden, daß das verhalten der Distanzritter gegen ihre Pferde nicht ohne Einfluß bleiben werde auf ihr Verhalten gegen ihre Untergebenen. Und ähne Er setzte sich. Frau Magda stiegen Thränen in die liches wird man von den vornehmen Herren sagen dürfen, die in Augen. ( bin mir estig den Lurusbädern dem Taubenschießen huldigen. Dieser Sport gebt ( Fortsegung folgt.) sunni folgendermaßen vor sich: Vor dem Schießstande befinden sich mad atpol 60 stud sto Blechtole watt zuſammenftrat, fobarn Blechkästen, deren Wände nur loſe zusammengefügt sind, so deren Wände or do pund daß der Bau zusammenstürzt, an einem daran bes folio wysdun sid da idim illout en festigten Draht gezogen wird; in jedem Blechkaften befindet sich notu nosid rod upadmap( bil bit stribi diplest teine Taube, die man meist zuvor durch Ausreißen der Schwanzfedern und Mezzen der Wundstellen, Blenden auf einem oder Dimni mondi na gidlushllim nachdrud verboten.) beiden Augen, Brechen der Knochen gräßlich verstümmelt hat; diese Die Tierbehandlung in Kirche, verstümmelungen haben den Zweck, die Taube zu verhindern, den ihr natürlichen freisförmigen Aufflug zu nehmen und sie zu zwingen, di odgote Staat und Schule. geradlinig zu fliegen. Auf ein Kommandowort des Schüßen wird an dem Draht gezogen, die verschreckte Taube fliegt auf und der Schütze hat sie so zu treffen, daß sie innerhalb einer Umzäunung zu Boden fällt; sonst gilt der Schuß nicht. Auf diese Weise werden in Ostende und Brüssel allein jährlich etiva 35 000 Tauben getötet.
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mur Davon, daß die Intelligenz vieler Tiere, ihre Anhänglichkeit an den Menschen, ihre Liebe für die Jungen, aber für andre Tiere bon ben wenigsten richtig ertaunt werden, ist in diesen Blättern öfters die Rede gewefen. Es ist ja ein Zug der Zeit, mit den alten Kiften- und Kaftenbegriffen aufzuräumen, in die früher vielfach die Naturbinge eingeschachtelt wurden, und anzuerkennen, daß die Natur zeigt. läßt
auf die Tiere, welche von Staat, ich auch die alte Moral in Bezug abgetriebenen Pferde auf den Bauplätzen und auf den Straßen be
Wir wollen aber nicht ungerecht sein. Die andren Stände machen es nicht viel besser. Wir haben alle mitangesehen, wie die alten, auf die Tiere, welche von Staat, Schule und Kirche Jahrhunderte hin handelt werden. Manchmal liegt es an dem Arbeitgeber, der seinen durch gedankenlos vertreten worden ist, nicht mehr aufrecht erhalten. So Tieren mmmögliche Aufgaben stellt, und wir könnten aus diesem lange der Mensch durch eine metaphysische unsterbliche Seele von Kapitel kuriose Geschichten erzählen. Aber das meiste liegt an den allen andern Naturdingen sich unterscheiden sollte, so lange man Fuhrleuten und Kutschern. Mit demselben Pferd arbeitet der cine nglaubte, daß alle Dinge im Himmel und auf Erden um des durch bloßen Buruf und indem er es durch Streicheln belohnt, Menschen willen vorhanden seien, mochte es angehen, die Tiere während der andre es mit Bügel und Peitsche peinigt. Wenn man gerade so zu betrachten wie die Steine und andre gefühllose Gegen- auf einen Platz kommt, an dem Grund ausgefahren wird, glaubt ftände. Am naivsten vielleicht hat der Hamburger Ratsherr Brodes man im finstersten Mittelalter zu fein. Und nicht anders steht es Bauern auf dem Lande. Sollte man es für im Anfange des achtzehnten Jahrhunderts in feinem neunbändigen bei den Bauern auf Lehrgedicht Jrdisches Vergnügen in Gott " den alten anthropogentri möglich halten, daß am Ende des neunzehnten Jahrhunderts in schen( den Menschen in den Mittelpunkt stellenden) Standpunkt ver- den meisten Gegenden Deutschlands die Bauern aus dumumem Abertreten. Das Schivein ist nach Brockes dazu auf der Welt, dem Menschen glauben, zum Teil aus Frende am Leiden des Tiers, dem Schwein Würfte zu liefern, Zobel und Marder haben den Zwed, uns mit Belzen zu feinen Betäubungsschlag auf den Kopf geben, sondern es bei vollem versehen, und daß es außer diesen Tieren auch Iltisse giebt, hat in Bewußtsein eine halbe Stunde lang zu Tode mattern! Und da Folgendem feinen Grund: Der Pelz des Jltis ist schlechter als der stehen die Kinder dabei und amüsievent fich; und noch einer steht der Herr Pfarrer. von Zobel und Marder, infolgedessen billiger, und so können denn lachend dabei auch arme Leute sich einen Belz leisten; das Schaf, das uns durch Man sollte meinen, das wäre eine Aufgabe für die 46 000 GeistFleisch, Wolle, Därme nügt, erfüllt nach Brodes außerdem noch den lichen, die wir in Deutschland haben, hier Barmherzigkeit zu vera Zweck, Bilder von der Schäferei zu ermöglichen, und die Affen habeniten. Was thut aber die Kirche? In Spanien ist an manchen die Bestimmung, uns daran zu erinnern, daß so wie sie eine Orten eine Kapelle an die Arena angebaut, in der die Stiertämpfe Zwischenstufe zwischen den niederen Tieren und dem Menschen bilden stattfinden, und in dieser Stapelle erhält der Stierkämpfer den Segen es auch eine Zwischenstufe zwischen dem Menschen und Gott geben müsse, nämlich: die Engel.
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der Kirche. Kürzlich war in den Zeitungen zu lejen, daß in Beira ( Portugal) ein Stierkampf stattfand zum Besten einer dort zu bauenden Kirche. Niederbayern , mit die frömmste Gegend von Deutschland , ist zugleich diejenige, in der die Tiere am graus Wir haben Beispiele, daß ein einziger samsten behandelt werden. Geistlicher, der es als seine Aufgabe betrachtete, die Sitten seiner Gemeinde zu verbessern, alle unnötigen Quälereien in seinem Dorf beseitigt hat. Ein solcher Pfarrer hat ims ausführlich geschildert, wie leicht es ihm wurde, in seinem Dorf und sogar in weiterem Umkreise gräßliche Tiermißhandlungen abzustellen
So lange folche Anschauungen herrschten, mochte die gewiffen loseste Tierschinderei als erlaubt gelten; dazu waren die Tiere da, daß der Mensch nach Gutdünten mit ihnen verfahren könnte. Wir werden anders darüber denken. Nehmen wir das Leble Waidwerk . Die fürzlich 70 Jahr alt gevordene Erzählerin Marie v. Ebner Eschenbach, die als östreichische Gräfin die Sitten der vornehmen Stände gar genau fennt, fchildert in einem ihrer Romane folgendermaßen ein sportsmäßiges Treibjagen:" Die Treiber begannen ihre Klappern zu rühren Der Kreis wurde immer enger, es wimmelte Die weltlichen Behörden stehen größtenteils auch auf dem Standvon Wild . Aus der Erde schien es zu wachsen, erhob sich aus jeder punkt, daß einer, der seine Steuern bezahlt und niemand bestiehlt, Furche, sprang hinter jeder Scholle hervor, wandte alle seine Finten ein ordentlicher Kerl ist, auch wenn er fühlende Geschöpfe miglos vergeblich an, stürzte herum im Wahnsinn der Angst, schrie, daß es grausam peinigt. Der niederbayrische Stationsvorsteher steht lachend einen Stein erbarmt hätte und Jägern Vergnügen machte. Und dabei, wenn die Schweine hinterrücs am Schwanz oder an den erst dem Volte! Welchen Feiertag begeht heute das Volk! Das Ohren in die Höhe gehoben oder mit einem Strid, der um Zunge feigste Tier, das völlig Wehrlose zusammentreiben auf einen Fled, und Unterfiefer gebunden ist, in den Eisenbahnwagen geschafft damit es dort luftig niedergeknallt werde, nachhelfen mit dem Stod, werden, und der Herr Bezirksamtmann fieht auf die andre Seite, wenn das Getvehr sein Werk nur halb gethan, tot machen, so recht wenn auf der Dorfstraße die Bauern auf ihre Weise schlachten, ob nach Herzenslust und noch Geld dafür kriegen, das ist ein Gaudium wohl in Niederbayern wie in den meisten Teilen Deutschlands die für den armen Mann, und für sein Kind eine Schule, in der es Verordnung für die Betäubung aller Tiere vor dem Schlachten etwas lernen kann. Der legte Trieb, der schönste Trieb. Wer hätte auf dem Papier besteht. Von den im Staat maßgebenden Juristen das erwartet! Die meisten Herren und alle Damen wurden von wird man aber auch gar nicht erwarten, daß sie in einer Sittenfrage einem Rausch ergriffen. Angesichts solcher Massen Wildprets wird der die Führung übernehmen; wenn es auf fie ankäme, hätten wir heute taltblütigste Jäger higig. Das ABC der Wissenschaft geht ihm ver- I noch Folter und Sklaverei. Der Fortschritt wird erzwungen durch
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