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der Beit, der der Geist der lex Heinze ist. Die zusehenden Personen" immer beachtensiverter, und sein Herbstfest vom neulichen Sonts aber spielten schlecht, weil sie farifierten. Sie gingen offenbar von abend( im Friedrichshainer   Saal) war jedenfalls einer der inter­der Meinung aus, die zusehenden Personen" feien auch komische essantesten Versuche volkstümlicher Musikpflege. Solche Versuche sind Personen, was sie nicht sind. Merkwürdig, daß die Regie hier nicht um so schivieriger, als ja die öffentliche Musikpflege überhaupt noch eingriff. Leopold weld spielte zum Beispiel den König Theodorus immer eine weit problematischere Sache ist als die öffent nicht, wie Gryphius ihn sich gedacht, sondern als Simplicissimus   liche Pflege der übrigen Künste. Wir haben schon mehrfach König. Die andren zusehenden hohen Personen thaten desgleichen. betont, daß hier wesentlich anders vorgegangen werden Die geliebte Dornrose" fiel gegen Peter Squenz ab. Vielleicht sollte als bisher, daß insbesondere die Buntheit der Programme, weil Shakespeare   hier dem Gryphius nicht Gevatter gestanden. Das die unser gesellschaftliches und geschäftliches Konzertleben durchzieht, Scherzspiel handelt von der Liebe zweier schlesischer Dörfler nicht in die Popularpflege der Musik herübergenommen werden Gryphius   ist Schlefier die zunächst nicht zusammen fomment wegen der Feindschaft ihrer Verwandten. Schließlich hilft ihnen der Dorf­richter als deus ex machina, tie so oft in den damaligen Scherz­spielen, doch noch zum Ziel.

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Gespielt wurde das Stück in demselben grotest- tomischen Ton wie Peter Squenz". Das hätte nicht geschehen dürfen, weil die geliebte Dornrose teine Grotesfe ist, sondern eine Jdylle mit einigen tomischen Einlagen. Hervorgehoben zu werden verdient Paula Ulmann als Lise Dorurofe. Sie war wirklich das artig verliebte junge Frauenzimmer" jener altmodischen Zeit. der vorzüglichsten Mitglieder vom Das nicht allzu zahlreich erschienene Publikum spendete nicht gerade starken Beifall.

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Ist davon noch nicht abzugehen, so wäre den Ver­austaltern solcher Abende doch mancher vorläufige Nat zu geben. Vor allem der, die vorgeführten Stücke durch eine gedruckte Er läuterung verständlicher zu machen. Sodann der, das allgemein übliche Hineinziehen dramatischer Musik in rein musikalische Vorträge wenigstens nicht bis zu Fantasien" aus Opern auszudehnen. End­lich der, den einzelnen Mitwirkenden möglichst Leistungen aus ihrer eigensten Sphäre zuzuteilen. Die Verlegung dieser Vorsicht hat uns diesmal freilich den interessantesten Teil des Abends gebracht. Drei der vorzüglichsten Mitglieder vom Operntheater des Westenswaren zu Liedervorträgen gewonnen worden. Das Tonnte nun nicht eben eine specifische Vertretung Die Wiederbelebungsversuche an dem toten Gryphins fonnten der eigentlich lyrischen Musik bedeuten. Abgesehen davoit auch nicht gelingen. Tot bleibt tot. Laßt die Toten ihre Toten gab das Dargebotene meist Lieder schlichterer und älterer Art begraben! Solche Galvanisierungsversuche lohnen nicht die Zeit immerhin gute Gelegenheit, das gesangliche Können jener Künstler und Mühe, die auf sie verwendet werden und auch von der rein als folches kennen zu lernen. Dem gefangstechnisch interessierten Secessionsbühne verwendet worden sind.indadd a. m. Hörer treten dabei allerdings etwaige Mängel, die auf der Bühne weniger merklich find, stärker entgegen, und er mochte diesmal den Neue Freie Boltsbühne: Uriel Acosta   von beiden Sängerinnen speciell eine beffere Atemführung wünschen. Guzkow. Das Stüd mutet uns vielfach verschollen an, bringt Indessen stand es durchaus dafür, darüber hinwegzuhören. Fräulein es aber doch in seinen besten Momenten zu prächtiger Wirkung. Wenn Johanna Bradenhammer sang Lieder von Brahms  , Maffenet auch die Wirkungen mehr rhetorischer als poetischer Art find, es sind und Umlauft; mehr noch als in diesen kam ihre hervorragend schöne doch edle Wirkungen, die man dankbar genießt. Das Programmheft Altstimme in dem Spinnlied aus der Weißen Dame" zur Geltung. hat recht, wenn es behauptet, daß in der Dichtung der Schillersche Frau Anna Waschow( Sopran) mind Herr Gustav Waschow Idealismus fortlebt. Freilich der Schillersche Idealismus, wie ihn( Baryton) sangen zunächst einzelne Lieder und vereinigten Guzkow begriff; der Schillersche Idealismus ohne den großen Zug fich dann allegu Duetten. Gesangsfreunden konnte dabei des Wallenstein  "-Dichters. Idealismus aus zweiter Hand. Troß ein Vergleich zwischen der ruhigen, ganz gleichmäßigen alledem aber doch Idealismus, und das genügt. In dieser Zeit des Tonbildung des Sängers und der vibrierenden, vielleicht Schachers ist jeder Hauch eines freien Geistes mit Freuden zu allzu unruhigen Tonbildung der Sängerin von Wert fein. Der begrüßen. In den Tagen der Ueberzeugungslosigkeit ist es erhebend, instrumentale Teil des Abends war in Händen des Berliner  wieder einmal einen Helden zu sehen, der wie Uriel für Sinfonie Orchesters". Dem neulichen Bericht über diese feine Ueberzeugung kämpft, leidet und stirbt. Das Publikum stand wahrscheinlich unter demselben Eindruck. Wenigstens nahm es die Bereinigung, der jedenfalls ein Heranwachsen zu höheren Aufgaben zu wünschen wäre, möchten wir hinzufügen, daß das Orchester Dichtung beifällig auf. tüchtige Kräfte enthält und ersichtlich mit Hingebung bei der Sache Die Darstellung war nicht genügend. Wir haben bei der letzten ist. Wie weit von seinent Dirigenten ein lebhafteres Gestalten und Vorstellung der Bühne zu dem Abkommen mit Reicher gratuliert eine beffere Ausgleichung des Zusammenwirkens der Spieler zu hoffentlich beweisen die nächsten Aufführungen, daß wir damit nicht wünschen wäre, dies bleibe einer günstigeren Gelegenheit aufgespart. boreilig gehandelt haben. Reicher hatte als Uriel   einfach nicht Wie ich höre, hat der Verein bei seinen Bemühungen, fünstlerische gelernt. Ich habe felten einen Schauspieler mit folcher Berivegenheit Kräfte zu gewinnen, solche Einblicke in das auch für diese geltende schwimmen" sehen. Abgesehen von den Straftstellen beherrschte er Unternehmertum bekommen, daß ein kritisches Verwerten dieser Er­faum irgend eine Scene der Rolle. Ein Urteil über die künstlerische fahrungen recht sehr zu empfehlen wäre. Art der Leistung ist damit natürlich ausgeschloffen. Wenn Neicher im Schülerensemble der feste Punkt sein soll, dann muß er sich auch Humoristisches. sid any oi@ der Mühe des Lernens unterziehen. Soust geht es nicht. Gut warntröstlich. Pfarrer: Nun, liebe Frau, einmal muß Erich Walter als Ben Atiba. E. S. les fein, laffen Sie uns heinwärts geh'n." 919-00 Die Tegernseer. Brave Leute sind jetzt ins Huberbänerin: O mei,' s is halt a gar so a guat's Belle Alliance Theater eingezogen. lub brave Stücke dumm's Luder g'west!" spielen fie auch. Das geht alles fo flott und frisch in der Sonnabend zuerst aufgeführten Schönen Millibäuerin vom Tegernsee  " ins Stadttheater?" daß auch der griesgrämigste Kritikaster wieder Mensch werden muß. Wen es in Inſtem raugen Norden an wünschenswerter Bildung mangelt, dem sei gesagt, daß Minibäuerin Milchbänerin heißt und daß die Tegernseer   ehrliche Lente sind und Geschutad genug haben, im mit dem Brädifot fchön" nicht leichthin umherzuiverfeit. Der schönen sechsundzwanzigjährigent Witwe steht in Gestalt der Afra ein gräulicher Hausdrachen gegenüber und inmitten diefer beiden grund verschiedenen Weibsbilder steht der Veri. Da Veri nicht allein ein frisches Blut ist, sondern auch durchreifenden Künstlern drist" puting goblinton, so viel abgeguckt hat, daß er selber gern schöne Bilder malt, madadie so könnte ihm die Wahl nicht viel Sorge machen, wenn ihm nicht Ein neues dreiaktiges Drama bou Jonas Lie   wird, der fatale Umstand im Wege wäre, daß er der bösen Afra als Ehes nächstens gleichzeitig in Kopenhagen   und bei Langen in München  , mam zu eigen gehörte. Aber da nimmt sich, ungefähr wie bei erscheinen. Anzengruber, der Zeitgeist der Liebenden an, zunächst in Gestalt eines Johannes Schlafe Drama Meister Delze". Gendarmen und dann als Standesamt. Der Gendarm bringt den wird im Berliner   Theater im Dezember aufgeführt werden. Veri unschuldig ins Gefängnis und die Afra läßt sich darauf von Das Dresdener Hoftheater wird am diesjährigen ihm scheiden. Veri kommt zurück, besiegt noch einen hinter- Geburtstage Heinrich v. Kleists, dem 18. Oktober, ein fünfattiges Liftigen Nebenbuhler, und das munnehr bercinte Baar Drama Heinrich von Kleist  " von Wilhelm v. Poleuz bejchließt, auch ohne den geistlichen Segen, der dem Geschiedenen zur Aufführung bringen. verweigert wird, glücklich zu werden. siid cft sician Die Operettensängerin Sophie König   hat ein Theater So steht, mit Zitherspiel und Tanz verschönt, ein Stück der stück Der Dorfwirt" geschrieben, das im Stadttheater zu Frant Tegernseer aus. Die bayrischen Gäste spielen mit erquickender furt a. M. zum erstenmal in Scene gehen wird. Naturfrische. Die Mayerhofer Fanni war eine liebliche Millibäuerin, die Grassi hansi brachte uns die böse Afra durch ein bißchen derbe Komit menschlich näher und Herr Wenng Wiggl war, obgleich ein unglücklich Liebender, nichts weniger als fentimental. Auch kleine Rollen waren in guten Händen.

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Natürliche Folge. Wieso gehen Sie denn immer gratis Ich bin dort beim Direktor Persona gratissima." Tattvoll Junge Frau: Nun, Männe, läßt sich der Er: Bis jetzt hat er noch nichts gesagt!"

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Notizen.

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( Lustige Blätter.")

Die vier Abonnements- Konzerte des Streich Orchesters Berliner Toutünstlerinnen" werden im Beethoven- Saal am 14. November, 12. Dezember, 13. Februar und 13. Wärz statt finden.

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Aus dem Nachlaß Millöders beabsichtigen die Wiener   Librettisten Julius Bauer   und Hugo Wittmann   eine neue Operette zusammenzustellen; nach vorrätigen Motiven soll ein Freie Boltsbühne. Die Bestrebungen diefes Vereius, Textbuch geschrieben und den Bersen die bereits vorhandene Musi feinen Mitgliedern auch musikalische Eindrücke zu vermitteln, werden unterlegt werden. Godish natius 0 Berantwortlicher Redacteur: Heinrich Wetter in Groß- Lichterfelde  . Druck und Verlag von May Bading in Berlin  .