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wenn man berücksichtigt, daß diefe Eskimos Jahrhunderte hindurch in die ein Hauptrohr von 600 Millimeter Durchmesser völliger Abgeschlossenheit von der übrigen Welt gelebt hatten. Die angeschlossen waren und in denen sich der Wasserdrud durch Ventile Estimos von Angmagfalit, ein etwa 400 Stöpfe zählender Stamm, leicht ändern ließ. Durch das Zusammenpressen des Wassers und find gegenwärtig die einzigen Menschen, die an der grönländischen Ausdehnen der Rohrwandungen infolge erhöhten Druds entstehen Ostlüfte leben, aber Spuren von Estimohütten und Funde von Stoßwellen, die sich durch die ganze Nohrlänge fortpflanzen. Die Steingeräten deuten darauf hin, daß in früheren Zeiten auch in weit Schnelligkeit dieser Fortpflanzung wurde mittels elektrischer Chronos nördlicher gelegenen Gebieten Oftgrönlands Eskimos hauften. So graphen und das Steigen und Fallen des Drucks an den vers find neuerdings von norwegischen Fangleuten beim 74. Breitengrad schiedenen Punkten mittels eines besonderen Megapparats be auf einem alten eskimoischen Wohnplatz eine Menge Gegenstände stinumt. Es fand sich, daß die Fortpflanzungsgeschwindig gefunden worden, worunter sich ein Steingrapen, ein echt grönländisches feit des Stoßes konstant und unabhängig von der Stoßstärke, Hausgerät, ferner Kinderspielzeug, das in den Gräbern von Kindern dagegen abhängig vom Rohmaterial und vom Verhältnis der lag, befanden. Dieses Spielzeug, das den Kindern mit ins Grab ge- Wanddicke des Rohrs zu dessen lichtem Durchmesser ist. Da bei den geben wird, erinnert an echte arktische Steinzeit und besteht aus ge- gewöhnlichen gußeisernen Rohren dieses Verhältnis mit der Rohrs schnittenen Figuren, die Walfische, Weißfische und Robben darstellen. weite etwas abnimmt, so pflanzen sich die Stöße in weiten Nohren Da unter den fämtlichen von den erwähnten norwegischen Fangleuten langsamer fort, als in engen. Für die Geschwindigkeit der Stoßs gefundenen Gegenständen nicht ein einziges eisernes Gerät enthalten fortpflanzung ist es gleich, ob der Stoß durch eine Ausflußhemmung ist, liegt die Folgerung nahe, daß die Eskimos, die dort gelebt oder durch eine Verstärkung des Druds am Rohreinfluß entsteht. haben, ein Steinzeitvolt waren und nur Geräte ans Stein und Die Stärke des Stoßes ist der Geschwindigkeit des in dem Rohre Knochen kannten. Ob ungünstige Lebensbedingungen- Mangel an fließenden Waffers umgekehrt und der Fortpflanzungsgeschwindigkeit Robben usw. oder Krankheit die Veranlassung ist, daß es jegt der Stoßwelle direkt proportional. Stoßwellen können durch Zurüc außer bei Angmagsalit an der ganzen Ostküste tein Eskimos mehr prallen von den Enden des Rohrs in oscillierende Bewegung ges giebt, dürfte wohl kaum ermittelt werden. Ob es einst auch an raten. Eine nicht unbedenkliche Vergrößerung des Stoßes entsteht der Nordküste Grönlands   Eskimos gegeben hat, ist eine Frage, die bei dessen Uebertritt aus einem weiteren Nohr in ein enges. In möglicherweise von der Swerdrupschen Expedition gelöst wird, denn solchen Fällen verdoppelt sich die Stoßstärke am geschlossenen Rohr­diese wollte besondere Forschungen über die Ausbreitung der Estimos ende, und da sich diese Verdoppelung wiederholen fann, so können gegen Norden anstellen. Die nachweislich nördlichst wohnenden bedeutende Spannungen zu stande kommen. Das einfachste Mittel Menschen der Welt sind die Eingeborenen, die an der Westküste am zur Verhinderung der Stöße sind Vorrichtungen zum langsamen Smithfund zwischen dem 76. und 79. Breitengrad wohnen und etwa Oeffnen und Schließen der Ventile. Die zum Ventilöffnen erforder­zweieinhalb hundert Köpfe zählen. Sie sind ein echies Jagdvolt liche Zeit sollte der Rohrlänge proportional sein. Lufttammern in und scheuen sich nicht, nur mit einem Spieß bewaffnet und von der Nähe der Ventile verhindern durch die Elasticität der ein­einigen Hunden begleitet, den Einzelfampf mit einem Eisbären auf- geschloffenen Luft zwar die hydraulischen Stöße, aber sie sind schwer zunehmen. Angesichts der überaus färglichen Natur, in der diese luftvoll zu halten. Sicherheitsventile vermindern die Stöße je nach Estimos leben, scheint es zweifelhaft, ob sie in einem so nördlich der Stärke ihrer Federn oder Belastung. liegenden Gebiete das Feld für die Dauer behaupten können.- ( Prometheus".)

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Aus dem Tierleben.

Humoristisches.

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( Simpl.") Gemütlich." Der Wein da ist doch zu schlecht; den können wir unsren Gästen nicht vorsezen, sonst reden sie gleich darüber!" Na, da sei doch froh, dann haben sie ja auch zugleich Stoff 3ur Interhaltung!"-

Notizen.

-Eine vollständige Faffimile Ausgabe der Briefe Baruch Spinozas wird im Haag geplant. An der Spike dieses Unternehmens steht der Spinoza  - Forscher Willem Meiser im Haag, der Spinozas lateinisch geschriebene Werke ins Holländische übersetzt hat.-

-Ein dreiaktiges Schauspiel des Schauspielers Rudolf Rittners, Wiederfinden" wird demnächst am Deutschen  

- Vorsicht. Wiener   Zahlfellner zum Lehre - Es ist bekannt, daß sich im Magen vieler Bögel, wie ling: Der König von Serbien   zahlt tan Heller mehr für sein der Tauben und Hühner, oft recht beträchtliche Mengen von Herrn Vatern. Alsdann laß di net z'weit ein, Piccolo!" Steinen vorfinden. Der Magen eines Auerhahns fann bis 62 Gramm davon enthalten; unter dem Namen Auerhahnperlen" werden diese Steinchen gern zu feinen Trophäen verarbeitet, die der glüdliche Jäger zur Erinnerung aufbewahrt. Manche Vögel, wie besonders der Eichelhäher, treffen eine Auswahl unter den auf­zunehmenden Steinen, indem fie die auffällig gefärbten bevorzugen. Dieses ästhetische Interesse", wenn man es fo nennen will, erscheint aber nebensächlich im Vergleich mit der physiologischen Bedeutung des Steinfressens. Nach den Ergebnisfen einer umfangreichen Unter suchung, die Dr. Arnold Jacobi unter dem Titel Die Aufnahme von Steinen durch Vögel" soeben im zweiten Heft der Arbeiten aus der Biologischen Abteilung für Land- und Forstwirtschaft am taiserlichen Gefundheitsamt" veröffentlicht, kann es keinem Zweifel mehr unter­Liegen, daß die Aufnahme von Steinen in inniger Beziehung zu der Beschaffenheit der Nahrung steht, Es wurde nachgewiesen, daß die Krähen bei pflanzlicher Koft ganz bedeutend mehr Steine aufnehmen als bei thierischer. Offenbar wirken die Steine im Magen als heater aufgeführt werden.- mechanisches Hilfsmittel bei der Verdauung der harten Pflanzen­famen, während sie bei Fleischnahrung entbehrlich sind. In der That ist die Aufnahme von Steinen bei den eigentlichen Körner­freffern am verbreitetsten. Soll es doch vorkommen, daß solche Bögel mit wohlgefülltem Magen verhungern, wenn sie nicht im stande find, Steine aufzunehmen. Bei Jacobis Untersuchungen hat sich ferner herausgestellt, daß die Steinaufnahme der Krähen Georg Ludwig Meyn   ist zum Nachfolger Max Koners im Winter weit höher ist als im Sommer. Jedenfalls ruft an der Berliner Kunstakademie ernannt worden. Von Meyn der im Winter eintretende Nahrungsmangel ein Hungergefühl stammt das Original zu dem Bilde, das wir gelegentlich der hervor, das die Tiere zum Verschlucken von Steinen antreibt. legten Reichstagswahl in der Neuen Welt"( Nr. 24. Jahrgang 1898) Versuche an verschiedenen lebenden Vögeln lehrten weiter, daß gebracht haben. die Aufnahme der Steine( auch Glas- und Porzellanperlen werden gern angenommen) oft sehr unregelmäßig erfolgt und daß die Steine oder Berlen lange Zeit im Vogelmagen verweilen fönnen, ebe fie, fei es mit dem Kot, sei es durch den Schnabel( bei den Krähen in den Gewöllen) wieder ausgeschieden werden. Die Er fenntnis, daß gewiffe Vögel der Steinaufnahme durchaus bedürfen, hat praktische Bedeutung für die Segung von Nußgeflügel; bei tiefem Schnee müssen z. B. die Futterpläge für Fasanen und Rebhühner regelmäßig auch mit Sand versorgt werden, wenn man seinen Be­stand an Flugwild ungeschädigt über die schlimme Winterszeit hin­wegbringen will.-

Technisches.

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- Adolfeborows Drama Lebens hunger" hatte bei seiner Erstaufführung am Münchner   Residenz- Theater Erfolg.

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C. Eine neue Oper von Arthur Sullivan   wird demnächst im Londoner   Savoy- Theater aufgeführt werden; das Werk führt den Titel The Emerald Isle".-

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- Die Haupteriverbung des Antiquariumsim Berliner  Museum im zweiten Vierteljahr 1900 besteht in einer Sammlung von etwa 70 Gefäßen und Geräten in Bronze, Glas, Thon und Elfenbein aus Boscoreale, wo sie zum Teil in der Villa, aus der der Silberschatz herrührt, zum Teil in einer benachbarten Billa   auf gefunden wurden. Die Bronzegefäße, darunter ein Krater auf be= fonderem Fuß, im ganzen 65 Centimeter hoch, mehrere

Schale

große Eimer, zwei- und einhenklige Gefäße, eine in Muschelform, sind von hohem fünstlerischen Wert,

Stafferolen und Kannen veranschaulichen den Bestand einer bornehmen pompejanischen Haushaltung von den großen Pracht gefäßen herab bis zu einfachen Gebrauchsgefäßen. Unter den Ge­-Neber hydraulische Stöße in Wafferrohren räten sind der vollständige Beschlag eines Betts mit reicher Silber­Hat Professor N. Jutowsty in St. Petersburg   eine Reihe verzierung, zwei große Kandelaber, ein Lampenunterfaz mit Lampe Untersuchungen vorgenommen, deren Ergebnis Scientific American und eine Laterne besonders zu erwähnen, unter den Thongefäßen Supplement" in einem Bericht zusammenfaßt. Unter hydraulischen ein Napf aus terra sigillata mit metopenartig angeordneter Detos Stößen versteht man in Bumpen und Wafferrohren die schädlichen ration und ein glasierter Becher mit Weinblattverzierung von der Stöße, die durch die Veränderung der inneren Druckverhältnisse in Form und der Größe des Hildesheimer   Lorbeerbechers. Für die folge des Oeffnens und Schließens der Ventile entstehen. Man hat Basensammlung wurde ein rhodischer Teller mit der Darstellung einer diese Stöße durch verschiedene Konstruktionen der Ventile, freilich reitenden Amazone erworben. Gelbe Rüben oder Möhren sind, wie der Praktische seitigen gesucht. Jukowsky beobachtete die Stoßerscheimumgen Wegweiser" schreibt, nüchtern genossen, ein wurmtreibendes Mittel, an Rohren von 50, 100 und 150 Millimeter lichter Weite, das besonders bei Kindern gute Dienste leistet.-

auf Kosten von deren Einfachheit und Haltbarkeit, zu be

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Verantwortlicher Redacteur  : Heinrich Wekker in Groß- Lichterfelde  . Druck und Verlag von Max Bading in Berlin  .